Heute Abend gibt es ein wirklich empfehlenswertes Konzert zu hören – Karten sind an der Abendkasse (noch) zu haben.
Es ist mal wieder soweit: Traditionell veranstaltet das OJO (Ostalb Jazz Orchestra, hier) ein Konzert mit einem namhaften Gastkünstler. Im letzten Jahr hatten wir den ganz herausragenden Trompeter Axel Schlosser zu Gast, heute Abend ist es Obi Jenne, der Schlagzeuger der SWR Big Band. Insgesamt darf sich unser Publikum auf gut zwei Stunden Spielzeit, in der Mitte von einer Pause unterbrochen, freuen. Die Stücke entstammen vielen unterschiedlichen Jazz-Stilen, im Mittelpunkt steht immer wieder das Schlagzeug, in mehreren Stücken spielen sogar zwei Schlagzeuger an individuellen Sets, sodass es sicher ein fantastischer und abwechslungsreicher Abend wird.
Wie schon in der Bildunterschrift angekündigt: Noch gibt es Karten an der Abendkasse – aber nicht mehr allzu viele. Glücklicherweise könnte ein größerer Bedarf durch das Hinzufügen von Stühlen aus weiteren Klassenzimmern des Peutinger-Gymnasiums gedeckt werden. Wer also noch Zeit und Lust oder einfach nur Interesse hat: Kommt! Es lohnt sich.
Werbung ist ja ohnehin ein spezielles Thema, denn einige Werbeschaffende scheinen es darauf anzulegen, vor allem durch nervige Penetranz (muss ich mehr als „Seitenbacher“ sagen?) einen Platz im Gedächtnis potenzieller Kunden zu erobern. Wobei ich es da mit Hennes Bender halte, der sich in einem solchen Fall aktiv dafür entscheidet, genau dieses nervige Produkt komplett zu boykottieren – im Falle von „Seitenbacher“ ganz und gar kein Problem für mich!
Beim Spazieren im Wohngebiet um unser Haus fiel mir heute zum wiederholten Mal eine Litfaßsäule auf, die irgendwie ihren Zweck verfehlt zu haben scheint. Denn sie ist so unglaublich seltsam angebracht, dass alles an ihr „Guckt weg!“ zu rufen scheint:
Werbung – aber für wen?
Was man im Bild gar nicht erkennen kann: Diese Litfaßsäule befindet sich nur ca. 150 Meter vom Ortsausgang entfernt, allerdings nicht an einer Straße, die zur nächsten Ortschaft führt (eigentlich schon, doch ist der Durchgangsverkehr nicht gestattet, weswegen kaum jemand da lang fährt). Wie man erkennen kann ist dahinter nichts außer Wiese. Auf der Wiese werden Auerochsen gezüchtet, was zwar an sich sehr cool ist, aber sicherlich keinen einschneidenden Einfluss auf die Marketingstrategie haben wird.
Der einzige Grund, der aus meiner Sicht für diese Litfaßsäule an genau der Stelle spricht: Sie ist so absurd platziert, dass der eine oder andere Spaziergänger sich darüber so erstaunt, dass sie ihm so lange nicht mehr aus dem Kopf geht, bis er einen Blog-Eintrag darüber schreibt. (Doch: Das Plakat auf der Litfaßsäule ist mir dafür kein bisschen im Gehirn hängen geblieben, ich musste erst auf dem Foto nachsehen, um die Werbung vom SWR zu erkennen.)
Am 23. Oktober findet in Ellwangen ein absehbar superbes Konzert statt, bei dem das Ostalb Jazz Orchestra, zum dem auch ich gehöre, mit Axel Schlosser, dem Solo-Trompeter der HR-Big Band, ins Peutinger-Gymnasium einladen. Das Programm ist vielfältig und sollte für jeden Jazz-Fan etwas bieten. Also: kommt und sagt es allen weiter!
Das Ostalb Jazz Orchestra und Axel Schlosser laden ein zum Konzert am 23. Oktober!
Karten und weitere Informationen gibt’s bei Musik Bader in Ellwangen. Ruft ihn an, der Mann hat den lieben langen Tag nichts zu tun, außer Staubsauger, nein, Saxophon zu üben und nebenbei ein paar Karten zu verkaufen… 😉
Nein, ich befinde mich nicht im Wahlkampf und betreibe mitnichten Eigenwerbung im großen Stil gemäß einiger Gestalten des aktuellen US-amerikanischen Zeitgeschehens. Bei mir sind zwei Dinge eingetreten, die mir den Einstieg in die Ferien – ohnehin eine angenehme Sache – noch deutlich versüßen werden:
Gestern kam meine große Box mit allen„Dr. House“-Staffeln. Da ist vor allem die frühen Staffeln mehr oder weniger gar nicht kenne, ist das eine schöne Alternative zu den von mir und meiner Frau sehr geschätzten „Eureka“-Folgen, die sonst unsere Abende begleiten.
Heute lieferte DHL einen ganzen Karton mit sechs Flaschen des einzigartigen Oloroso, der diesem Blog seinen Namen (eventuell sogar gegen seinen Willen – gefragt habe ich ihn nicht) leiht: Solera 1847 von González-Byass. Die erste Flasche ist bereits im Kühlschrank. Wenn ich heute Abend mit unserer Jüngsten vom Kinderturnen zurück bin und endgültig in eine etwas entspanntere Verfassung hineingleite, wird entkorkt und das erste Glas genossen. Das letzte liegt fast zwei Jahre zurück – eigentlich ein untragbarer Zustand!
Sollte mir das Glas besonders gut munden (und ich bin absolut zuversichtlich, dass es dieses Kriterium in gewohnt bravouröser Art erfüllen wird), kann es durchaus passieren, dass ihm noch ein oder zwei weitere folgen. Mal sehen, ob ich dann morgen darüber bloggen muss, dass mein Schädel ein paar Nummern zu groß und schwer ist… Prost!
Irgendwann lade ich mal den höchst geschätzten Zeilenende und die einzigartige Es Marinsche kocht auf einen schönen Tag in die Casa „Solera 1847 und Multicolorina dilettiert“ ein, dann bekommen sie auch von diesem Nektar der Götter zu trinken. Und dann kochen und backen (und schlemmen) wir gemeinsam, bis die Stadtwerke anrufen und sich beschweren, dass ihnen bald der Strom ausgeht…
Vor ein paar Monaten machte mich meine Frau auf einen interessanten und sehr ungewöhnlichen Werbe-Clip aufmerksam. Es handelt sich um einen etwas 90 Sekunden dauernden Film, der nur mit Musik und einem (englischen) Kommentar hinterlegt ist.
In diesem Werbe-Clip begleitet man zwei Brüder auf ihrem Weg durch die schottischen Highlands bis hinunter zur Küste. Unterwegs streifen sie durch die Gegenden, in denen sie gemeinsam aufgewachsen sind. Erinnerungen drängen sich in den Vordergrund, die Stimmung scheint schwermütig. Einer der beiden Brüder, der noch dazu einen in einem groben Sack verpackten Gegenstand trägt, bleibt fortwährend ernst, der andere ist ausgelassen und übermütig. Irgendwann erreichen die beiden die Küste, sie stehen nebeneinander und blicken auf das Meer und die tosende Brandung hinab, der Wind zerzaust ihre Haare. Der ernste Bruder beginnt, den Sack zu öffnen, er holt etwas hervor – ist es eine Vase? Gleichzeitig schwenkt die Kamera um ihn herum, sodass für einen Moment der Blick auf den zweiten Bruder verdeckt ist. Als die Kamera den Schwenk abgeschlossen hat, fehlt der zweite Bruder. Stattdessen hält der einsame Bruder eine Urne im Arm. Er leert sie an der Steilküste in den Wind, der an seiner Kleidung zerrt, die Asche verteilt sich. Nun wird klar, dass der Kommentar die letzten Wünsche seines verstorbenen Bruders darstellt.
Ein überaus bewegender Werbe-Clip. Doch aus meiner Erzählung habe ich gleich einmal das Produkt gestrichen. Und zwar aus einem einfachen Grund: Der Clip erzählt mit Feingefühl und auch einer ordentlichen Portion Kitsch eine faszinierende Geschichte, die so eng mit der menschlichen Natur verbunden ist wie der zweifelsohne über-romantisierte Vorgang der Geburt (ich weiß wovon ich spreche, schließlich habe ich drei Geburten beigewohnt). Doch animiert sie meiner Einschätzung nach vermutlich niemanden, das beworbene Produkt zu kaufen.
Nein, es ist kein Werbe-Clip für Urnen oder grobe Säcke, in denen man sie durch die Gegend tragen kann. Sicher ist es auch keine Werbung für den Tourismus in Schottland, auch wenn einige der Landschaftsaufnahmen geradezu spektakulär sind. Nein, hier wird ein urschottisches Produkt beworben: Whiskey. Der Clip stammt von Johnny Walker, doch obwohl ich ihn mittlerweile sicher fünf oder sechs Mal angesehen habe, die Lust auf das Produkt hat sich in mir nicht gerührt. Vielleicht ist die Verbindung von Whiskey und Tod hier einfach eine Spur zu intensiv, ich weiß es nicht genau.
Wie geht es euch beim Ansehen dieser Werbung? Hier ist der Link – ich freue mich über Kommentare.
Vor ein paar Minuten habe ich Zeilenendes neuesten Artikel über sein Binge-Watching diverser TV-Serien gelesen. Eine hat mich auch angesprochen („Eureka“), also habe ich mir die komplette Serie bei Amazon bestellt. Als die Bestellung abgeschlossen war, geschah etwas völlig seltsames:
Amazon ist also von meinem Browserverlauf „inspiriert“. Nur leider habe ich mit Sicherheit keine Produkte wie Penisex 40 Kapseln inklusive… oder Deluxe Gleitgel Lumunu… angesehen. Noch nicht einmal in der groben Richtung. Der Browserverlauf muss in diesem Fall außerordentlich weit hergeholt worden sein…
Ich habe in diesem Blog ja schon beinahe unzählige Male von meinem Nike+ FuelBand 2 geschwärmt. Und tatsächlich ist es ein hervorragendes Gerät, eigentlich für mich der Inbegriff des gelungenen Fitness-Trackers.
Vorher hatte ich ein Jawbone Up, doch das Gerät war meiner Meinung nach nicht wirklich gut durchdacht, denn es gab mir am Handgelenk nur bekannt, ob man das gesetzte Tagesziel erreicht hatte oder nicht. Alles weitere musste immer über die App laufen. Und so ein unerhörter Luxus wie eine simple Uhrfunktion war gleich gar nicht möglich. Also: Nichts für mich!
Und heute – ich muss es gestehen – bin ich dem FuelBand untreu geworden. Über Twitter sah ich die Ankündigung für ein neues Fitness Tracking-Band von Misfit namens Ray. Aus Interesse sah ich mir die Website von Misfit an, doch an Ray hatte und bekam ich kein Interesse, auch wenn es sehr stylisch anzusehen ist. Vielmehr zog der kleine Bruder, Shine 2, meine Aufmerksamkeit auf sich. Schon vor über zwei Jahren wurde das erste Modell („Shine“) im Werbespot für Apples iPhone 5S beworben.
Noch kann ich nichts darüber erzählen, denn ich habe das Teil erst vorhin bestellt, vor Samstag wird es durch den heutigen Feiertag also unmöglich hier sein. Was mir jedoch gefällt: Mit diesem Teil kann ich sogar schwimmen. Mit dem FuelBand konnte ich duschen und abspülen, alles kein Problem, aber gerade das Schwimmen wurde ausdrücklich untersagt.
Seit 639 Tagen habe ich ohne Unterbrechung jeden Tag mein im FuelBand eingestelltes Bewegungsziel erreicht, an vielen Tagen um 50%, an einigen sogar um 100-150% übertroffen. Morgen muss ich mich „unter's Messer“ legen (nur ein kleiner Eingriff, kein Drama), danach ist für ungefähr eine Woche Sport untersagt. Und nach dieser Zäsur beginnt die neue Zählung auch gleich im neuen System.
Zur Klarstellung: Ich wende mich nicht aus Enttäuschung von Nike ab, mir geht es nur darum, einen Fitness-Tracker zu besitzen, mit dem ich auch schwimmen kann. Das FuelBand musste ich im Schwimmbad immer im Schränkle lassen. Nun nicht mehr.
Tatsächlich wird das FuelBand mittlerweile gar nicht mehr hergestellt, da Nike angesichts der großen Konkurrenz durch andere Hersteller und die vielen Smartwatches, die fast alle auch ein Bewegungstracking (wenngleich höchst unterschiedlicher Qualität) anbieten, aus diesem Markt ausgestiegen ist. Insofern ziehe ich den Abschied vom FuelBand nur etwas weiter vor.
Für einen Erfahrungsbericht ist es hier noch viel zu früh, das Shine 2 ist gerade erst (vor fünf Minuten kam die Email) versandt worden. Sobald ich die ersten Testergebnisse habe – also in zwei oder drei Wochen –, kann ich dann hier auch meinen Senf dazu abgeben.
Gestern haben wir uns nicht zum ersten Mal den Pilotfilm „Der Abgesandte“ der Star Trek-Serie „Deep Space Nine“ von der DVD angesehen.
Exkurs: Star Trek: „Deep Space Nine“
In diesem Zuge muss ich gleich einmal darauf hinweisen, dass im Gegensatz zum schlichtweg furchtbaren Piloten von „The Next Generation“ oder dem etwas öden Einstieg in „Voyager“ hier ein inhaltliches Meisterwerk vorliegt:
Der wichtigste Charakter, Benjamin Sisko, ist in sich höchst widersprüchlich angelegt. Im Gegensatz zu Jean-Luc Picard von der Enterprise, der von Anfang an wohlüberlegt und gesetzt agiert (und dadurch bereits im Pilotfilm zu sprechlastig rüberkommt), bietet diese charakterliche Disposition Siskos Unmengen an nicht vorhersehbaren Entwicklungsmöglichkeiten.
Die ganze Serie spielt auf einer Raumstation (eben „Deep Space Nine“), die zu einem Planeten gehört, der gerade erst die Fesseln einer 50-60 Jahre dauernden Knechtschaft abgeworfen hat. Die dadurch bedingt noch stark im Fluss befindlichen Machtverhältnisse ziehen natürlich auch viele schillernde, wenn nicht gar zwielichtige, Charaktere an, die immer wieder interessante Optionen für neue Episoden bieten. Da aber die Station immer am gleichen Ort bleibt, erhält die Serie mehr Konstanz als alle anderen Star Trek-Serien, bei denen ja immer ein Raumschiff von einem Punkt der Galaxie zum anderen weiterfliegt (die alte „Kirk“-Masche halt: In jedem Hafen eine andere…).
Das Wurmloch in der direkten Nachbarschaft der Raumstation öffnet den Weg in eine gänzlich unerforschte Region des Weltraums (den „Gamma-Quadranten“) – wiederum ergeben sich hier schier unglaubliche Möglichkeiten, neue und spannende Elemente ins Spiel zu bringen. Doch auch hier gaben die Macher der Serie – löblich! – nicht der Verlockung nach, permanent neue Rassen und Kulturen einzuführen. Mit dem „Dominion“ wird eine große Macht aus dem Gamma-Quadranten geschaffen, die bis zum Ende der siebten Staffel ein entscheidender Faktor der Handlung bleibt.
Die wohl beste Science Fiction-Serie aller Zeiten: Star Trek: Deep Space Nine
Da ich die Serie schon einige Male komplett durchgeguckt habe, kann ich bestätigen, dass es sich um eine der gelungensten (wenn nicht gar die gelungenste) Science Fiction-Serien überhaupt handelt, zumindest aus meiner Sicht.
Zurück zum Thema
Und das bringt mich zurück zur Überschrift: DVD-Menüs. Welch eine Qual das gestern Abend war! Die besten DVDs sind für mich jene, die den Zuschauer direkt, also ohne lange animierte und vor allem nicht überspringbare Kinkerlitzchen, in ein Auswahlmenü katapultieren, von wo aus der Film mittels Druck auf eine einzige Taste der Fernbedienung gestartet werden kann. Vorbildlich ist in dieser Hinsicht z.B. „Evolution“, denn nach dem Einlegen der DVD ist man in weniger als 30 Sekunden im eigentlichen Film (und genau dafür hat man die DVD ja vorher eingelegt). Katastrophal ist dagegen der erste „Harry Potter“-Film, bei dem man noch eine ganze Minute lang eine zwar wunderschön animierte, ab dem zweiten, spätestens dritten Mal aber langweilige Einleitung gucken muss, bevor man endlich aus dem Menü auswählen darf…
Zurück zu „Deep Space Nine“: Auf dieser DVD wird erst einmal ein langer Vorspann gezeigt. Dann ist das Menü im Star Trek-Design animiert, die typischen Geräusche dürfen auch nicht fehlen. Für Hardcore-Fans, die sonst keinen Inhalt im Leben haben, sicher ein Genuss. Für Menschen wie mich, die einfach nur die Folgen sehen wollen, eine Qual.
Das wäre doch einmal die Marktlücke schlechthin: DVD- oder BluRay-Editionen, bei denen alle Extras und alle komplexen Kinkerlitzchen weggelassen wurden. Die dürften meinetwegen sogar genausoviel kosten (obwohl ja nachweislich weniger drauf ist). Aber nun einmal ganz ehrlich: Das ist doch der hauptsächliche Grund, warum ich mir die DVDs besorge: Ich will die Folgen oder den Film ohne lästige Werbeunterbrechung und insgesamt möglichst ungestört ansehen.
Jedes animierte Menü, jeder ellenlange Marketing-Film der Filmindustrie („Raubkopierer sind im Netz nicht anonym…“ und wie sie alle heißen), jeder Hinweis darauf, in welchem Soundsystem sich der Film vermeintlich am besten anhört (bei uns mit zwei ganz normalen Stereo-Boxen an der Anlage ohnehin völlig egal), und aller Schrott in dieser Hinsicht lässt mich den Kauf doch nur bereuen. Und diese Star Trek-Kollektionen hatten durchaus einen stolzen Preis.
Warum muss ich mir als Käufer bei jeder einzelnen DVD dieser Sammlung (und es sind bei sieben Staffeln mit jeweils mindestens sechs DVD wirklich viele Medien) wieder neu ansehen, dass „Raubkopierer im Internet nicht anonym sind“? Das ist doch absurd im Quadrat!
So genug gemotzt. Irgendwann kommt die Filmindustrie vielleicht ja mal auf den Gedanken, dass sie sich selbst damit keinen Gefallen getan hat, weil irgendwann alle Leute anfangen, sich die Folgen illegal im Netz anzusehen, nur um sich die Qual der Menüs und der sonstigen „wertvollen Hinweise“ zu ersparen. Geht es euch manchmal auch so?
Vor ein paar Tagen habe ich hier ja Werbung für das gestern in der Aalener Stadthalle abgelieferte Konzert gemacht. Das Konzert lief gut, die kleine Halle (für ca. 400 Leute) war rappelvoll besetzt, auf den Balkonen saßen auch noch ein paar Leute, so macht ein Konzert Spaß.
Und dann lief es auch noch richtig gut. Gleich zu Beginn durfte ich mit unserem ersten Trompeter zusammen das Konzert für zwei Trompeten und Streicher in C-Dur von Antonio Vivaldi aufführen. Auch wenn das Werk nicht extrem schwer ist, kann man reihenweise deutlich hörbar etwas in den Sand setzen (was glücklicherweise nicht passierte). Angesichts der fast dreistündigen Probe vorher waren wir Solisten wohl beide froh, mit heilem Ansatz durchgekommen zu sein (vor allem angesichts der noch folgenden Stücke).
Im weiteren Verlauf gab es eine bunte, aber in sich sehr stimmige Mischung von klassischen und jazzigen Stücken, wobei der Jazz (dem Anlass folgend) deutlich überwog. Schön waren die Stücke mit Big Band und Streichorchester, die sofort an die großen Hits von Frank Sinatra und seinen Zeitgenossen erinnerten. Die Arrangements von Klaus Wagenleiter waren dabei unersetzlich.
Für mich am spannendsten war das Stück Yo Tannenbaum!, bei dem zu Beginn das allseits bekannte Lied O Tannenbaum zelebriert wird, dann wandelt es sich immer mehr zu einer langsamen Jazz-Ouvertüre, die in einen Count Basie-artigen Swing übergeht, um dann ordentlich zu beschleunigen und zum Bebop zu mutieren. Kurz vor Schluss wird das Tempo dann kräftig reduziert, um noch einen besinnlichen Ausklang zu ermöglichen. Die einzelnen Teile sind geschickt miteinander verknüpft und machen so richtig Spaß, auch wenn es in den Wochen vorher einiges an privater und gemeinsamer Übezeit kostete.
Dann gab es noch ein paar Stücke mit Sängern, die beim Publikum am besten ankamen. Auch hier muss man neben den Leistungen unserer Sängerinnen und des einen wackeren Sängers vor allem die Arrangierkünste von Klaus Wagenleiter erwähnen. Ohne diese perfekt austarierte Mischung wäre es niemals so schön geworden.
Und gerade habe ich mich umgesehen und einen schönen Artikel über das Konzert bei schwaebische.de entdeckt. Im Frühjahr wurde ein aus Sicht der Band sehr gelungenes Konzert von einem Kritiker wirklich gnadenlos verrissen, was einigen Wirbel verursachte. Insofern herrschte eine gewisse Nervosität ob der anstehenden Äußerungen in der Presse. Doch zum Glück ganz vergebens, denn so eine Kritik liest man als partizipierender (und sogar solierender) Musiker gern.
Da sowohl Musiker als auch Publikum von der Mischung begeistert waren, laufen schon (noch unverbindliche) Planungen, ein vergleichbares Event in zwei Jahren erneut zu veranstalten. Ich wäre sofort dabei.
Ein klein wenig Werbung in eigener Sache muss von Zeit zu Zeit mal sein, zumindest in Musiker-Kreisen. Daher vertraue ich euch diese wichtigen Informationen ganz im Vertrauen an…
Kommenden Sonntag, 6. Dezember 2015, findet um 19:00 h in der Stadthalle Aalen ein wundervolles Konzert statt, bei dem das Ellwangen Jazz Orchestra, dem ich angehöre, gemeinsam mit dem Collegium Musicum, einem regional bekannten und renommierten Streicher-Ensemble, ein buntes und überaus abwechslungsreiches Programm zwischen Barock und Bebop bietet.
Bereits seit Monaten proben beide Ensembles für sich und gemeinsam auf dieses Konzert hin. Erst am vergangenen Wochenende fand ein gemeinsames Probenwochenende statt. Und ohne Übertreibung kann ich behaupten, dass es ein fantastisches Konzerterlebnis werden sollte.
Aktuell gibt es noch Karten im Vorverkauf zu haben, in Aalen bei Musik.A, in Ellwangen bei Musik Bader. Am Sonntag sind sicher auch noch vereinzelte Tickets zu bekommen, dann allerdings nicht mehr zum reduzierten Preis. Wer also Lust hat, sollte sich sputen, der Genuss ist garantiert!