Urban Priol in Ulm

Gestern Abend waren meine Frau und ich in Ulm beim von uns beiden sehr geschätzten Kaberettisten Urban Priol. Seit einigen Jahren verfolgen wir seine Jahresrückblicke unter dem Titel „Tilt! 20XX“ (wobei „XX“ durch die jeweilige Jahreszahl ersetzt werden muss). Da von diesen Jahresrückblicken (fast) immer auch eine DVD-Aufzeichnung erscheint, habe ich seit 2004 alle jeweils neu erschienenen Ausgaben hier vorrätig – und von Zeit zu Zeit sehe ich mir ein solches Programm mit Genuss an.

Live unschlagbar

Seit ein paar Jahren nutzen wir jede sich bietende Gelegenheit, ihn live zu sehen, wenn er schon einmal in der Gegend ist. Und nachdem dieses Kalenderjahr hinsichtlich der politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen derart bewegt war, konnten wir es tatsächlich voll und ganz genießen, ihn nach dem März (ich berichtete) noch ein zweites Mal in einem Jahr auf der Bühne zu sehen.

Unglaublich, wie stark sich sein Programm in den neun Monaten verändert hat! Klar, hier und da baut er immer wieder die gleichen Versatzstücke ein, bei einem zweieinhalb bis drei Stunden dauernden Programm lässt sich das nicht vermeiden – noch dazu ändert sich ja auch in der Gesellschaft nicht alles. Und darüber hinaus ist es wie das Treffen eines alten Bekannten, wenn man ein Wortspiel oder eine Persiflage erleben darf, die man schon kannte…

Der Blick aus Reihe 19 – so durfte ich einen ganz hervorragenden Kabarett-Abend erleben!
Der Blick aus Reihe 19 – so durfte ich einen ganz hervorragenden Kabarett-Abend erleben!

Die einzige Sache, die sowohl meiner Frau als auch mir wirklich schwerfiel, war der Zeitpunkt. Normalerweise bricht um 20:00 h (meist etwas später) daheim unsere „Elternzeit“ an. Ab da vegetieren wir entspannt auf der Couch, ich mampfe Unmengen an Süß-/Knabberkram-Kalorien in mich hinein, die ich gleich am darauffolgenden Morgen hoffentlich an der Umwandlung in Körperkolonien hindere – vor allem aber kommen wir zur Ruhe. Manchmal schlafe ich schon vor 21:00, oft vor 21:30, seltener bis 22:00 h ein. Gestern lief das Programm aber allein bis 23:10, mit Applaus und allem 23:15 h. Und so lustig und unterhaltsam es war: In den letzten 20 Minuten sind mir einige kurze Passagen aufgrund des unaufhaltsamen Sekundenschlafs durch die Lappen gegangen (meiner Frau auch). Immerhin war es draußen schön kühl, sodass wir die Heimfahrt gut meisterten.

Fazit

Als Fazit für den Abend kann ich wirklich sagen, dass sich jede Minute gelohnt hat, das Programm war exzellent, Urban Priol war in guter Stimmung und das Publikum demnach auch – wundervoll! In etwa zwei Wochen kommt das aktuelle Programm als Hörbuch heraus, da bin ich sicher wieder dabei!

CCU Pausenservice – nein danke!

Einen echten Schwachpunkt gab es gestern Abend, den muss ich hier auch einmal zur Sprache bringen, denn das war derart unprofessionell, dass es einigen Kabarettbesuchern glatt die Pause verdorben hat: Es war abzusehen, dass am Getränkestand in der Pause viel los sein würde. In Ulm ist dazu ein quadratischer Bereich abgetrennt, der in der Mitte des oberen Foyers steht. Innen befinden sich die Service-Kräfte, die Getränke ausgeben und kassieren, von außen strömen aus allen Richtungen die Gäste auf das Quadrat zu.

Da wir zum ersten Mal dort waren, war uns das System noch nicht klar, was aber kein Problem darstellte. Meine Unzufriedenheit – und die etlicher anderer Gäste – rührte daher, dass ich ausgerechnet in der Schlange landete, deren einzige Service-Kraft, ein Mann grob um die 40 Jahre, mit der Situation völlig überfordert war. Er konnte die sich individuell je nach Bestellung ergebenden Beträge nicht im Kopf ausrechnen, also zückte er jedes Mal einen Taschenrechner. Da er aber auch die Preisliste nicht kannte, musste er für jedes eingegebene Getränk noch einmal auf einer eigenen Liste nachsehen. Und das dauerte.

Dummerweise ist eine solche wilde Anstellsituation nicht so übersichtlich, dass man gleich sieht, wo es zügig vorwärts geht und wo nicht. Bis ich das realisiert hatte, stand ich schon gut zehn Minuten. Sollte ich das aufgeben und mich woanders anstellen – wieder ganz hinten? Ich verblieb erst einmal, nickte meiner Frau zu, die sich in eine andere Schlange einreihte.

Als nur noch drei Personen vor mir standen, drehte sich die Service-Kraft einfach um und ging. Die letzten paar Gäste, die er bedient hatte, hatten ihn zur Beschleunigung unterstützen wollen und anhand der ausliegenden Preislisten jeweils schon den Endbetrag durchgerechnet. Das war ihm wohl so auf den Geist gegangen, dass er einfach den Bereich verließ. Und somit blieb die gesamte Schlange unversorgt. Nach weiteren zwei Minuten der Warterei übernahm ein sehr flink arbeitender (und rechnender) Kollege neben seiner Schlange auch noch unsere – und es ging trotzdem schneller weiter als vorher!

Als ich drankam, hatte sich auch meine Frau in ihrer Schlange bis auf den zweiten Platz vorgearbeitet. Mähp! Das war eine echt vergeudete Pause, denn während ich den ersten Schluck Cola Light (leider auch nicht gut gekühlt) in meinen Mund und die trockene Kehle hinunter rinnen ließ, ertönte der erste Gong zum Pausenende…

Meilensteine

In den letzten Tagen war das morgendliche Laufen etwas anstrengend, denn das letzte Wochenende hing mir noch ganz schön nach. Zusätzlich steht in der Schule gerade sehr viel Arbeit an, denn am kommenden Samstag findet der Grundschul-Informationstag statt, an dem ein paar hundert interessierte Viertklässler mit ihren Eltern, Geschwister und zum Teil noch weiteren Angehörigen in die Schule strömen, um sich anzusehen, ob das etwas für sie wäre. Als Musiklehrer ist man da natürlich an vorderster Front dabei: Ich umrahme seit meinem ersten Jahr an der Schule immer die Hauptinformationsveranstaltung – dieses Jahr mit Blechbläserensemble und dem vierstündigen Musikkurs der Oberstufe. Und da gibt es haufenweise Kleinkram zu erledigen, was ja nun nichts Neues ist, die Zeit muss aber aufgebracht werden.

Am vergangenen Sonntag hatte ich zusätzlich einen spannenden, aber auch recht anstrengenden EJO-Probentag in Ellwangen. Im Herbst steht ein Konzert mit Axel Schlosser (von der HR-Big Band) an, das ich jedem interessierten Jazz-Hörer aus der Region nur ans Herz legen kann. Wenn der Termin näher rückt, werde ich an dieser Stelle erneut davon berichten.

Ich beim Probentag
Hier sieht man mich beim Probentag (Foto von Thomas Frindt)

Der Probentag war vor allem deswegen anstrengend für mich, weil mir die kurze Nacht nach dem Kabarett-Abend mit Urban Priol noch etwas nachhing. Da wir etliche neue Stücke ausprobierten oder an bereits geprobtem Material intensiv arbeiteten, war die Konzentration über Stunden hinweg vonnöten. Uff! Aber ich schlug mich nicht schlecht genug, um den Leiter dazu zu bewegen, einen Ersatz für mich zu suchen…

Zurück zum Laufen und der Überschrift: Heute habe ich einen kleinen Meilenstein geknackt und die 700 Kilometer in diesem Jahr überschritten. Wenn ich in dem Maße weiterlaufe, sollte im März auf jeden Fall die 1.000 Kilometer-Marke fallen. Aber ich warte geduldig ab und laufe nach meiner Verfassung, wenn mal wieder ein schlapper Tag kommt, dürfen es auch weniger als 15 Kilometer am Morgen sein. Heute früh allerdings habe ich zum Laufen das aktuellste Cotton Reloaded-Hörbuch (Nr. 41) gehört (also: bis zur Hälfte): Himmlisch spannend und vollgepackt mit den lang ersehnten Dialogen zwischen Decker und Cotton. Da fliegen die Füße von ganz allein die paar Kilometerchen entlang…

Demnächst muss ich noch einen ausführlichen Bericht über meine Erfahrungen mit dem Shine 2-Fitness-Tracker verfassen und hier einstellen. Eines kann ich schon sagen: Er schummelt ein bisschen zu meinen Gunsten. Angeblich habe ich mich heute nämlich schon sehr weit fortbewegt…

Heute in Shine
Mein Tag im Shine-Interface

Ich habe auch schon eine konkrete Vorstellung, wie es zu diesem Irrtum bzw. dieser Übertreibung kommt: Die Schrittzählung dürfte ungefähr passen, denn beim FuelBand hatte ich an Tagen wie heute (Mittwoch ist ein langer Schultag mit vielen Wegen durch das Schulhaus) ganz ähnliche Werte. Vermutlich ist das Shine 2-Umrechnungssystem von Schritten auf zurückgelegte Distanz einfach großzügiger. Wenn ich meinen morgendlichen Lauf mit 15,5 Kilometern abgeschlossen habe, wird mir nicht selten ein Wert jenseits der 18, gelegentlich sogar der 20 Kilometer angezeigt. Der Distanz schenke ich also keinen Glauben, der Schrittzählung schon.

Jetzt wird es Zeit, den Feierabend einzuläuten, mein müder Kopf schreit nach einer Folge – Zeilenende sei's gedankt! – Eureka. Bis morgen!

Laufstatistik 2016:

  • 48 Läufe
  • Kilometer gesamt: 705,37
  • Laufzeit: 68 Stunden 43 Minuten

 

Ein außergewöhnlicher Samstag

Manch einer mag es bemerkt haben: Ich habe mich hier in der letzten Woche ziemlich rar gemacht. Dahinter steckte keine böse Absicht, es war einfach eine derbe anstrengende Woche. Doch es gab auch einige Höhepunkte, einen davon gibt es im Anschluss gleich einmal zu lesen.

Der vergangene Samstag war ein eigenartiger Tag, in ihm vereinten sich sehr viele gegenläufige Strömungen, von völliger Entspannung bis zu endgültiger Erschöpfung war alles dabei.

Luxus-Schlaf

Nachdem sich die fünf Wochentage vor dem Samstag dieses Mal erheblich anstrengender angefühlt hatten als sonst – wobei ich im Detail nicht einmal sagen kann, was im Einzelnen den Ausschlag dafür gab –, gönnte ich mir am Samstag ein langes Ausschlafen (also bis 7:21 h). Ich war am Freitag Abend bereits um 21:45 h im Bett, daher kam ich auf eine Schlafenszeit von über neuneinhalb Stunden. Ich glaube, das hatte ich in den letzten Monaten nie erreicht. Und es tat gut, denn ich erwachte von selbst und konnte mich sofort voller Tatendrang aus dem Bett schwingen.

Laufen der besonderen Art

Nach einem ruhigen Einschwingen in den Tag machte ich mich auf dem Laufband an einen der allmorgendlichen 15 Kilometer-Läufe. Doch trotz Erholung und eines leichten Frühstücks wurde mir nach etwa fünf Kilometern recht plötzlich schummrig. Ich fühlte mich zittrig – und das in einer der erholsamen Phasen (bei 9 km/h) des laufenden 15-Kilometer-Programms. Nicht schön.

Ich unterbrach den Lauf und begab mich in die Küche, packte erst einmal die Schokolade aus und aß zwei Rippen. Dann folgten noch ein paar Kekse und etwas zu trinken (mit Koffein, mehr muss ich wohl nicht ergänzen). Nach ungefähr 15-20 Minuten Pause war ich wieder fit, zitterte nicht mehr und startete erneut, dieses Mal halt noch die fehlenden 10 Kilometer, jedoch mit gemütlichem Tempo (zwischen 8 und 10 km/h, mit einem absoluten Überhang der geringeren Geschwindigkeit). Klappte alles gut.

Ausgeflippte Kinder

Wir nähern uns nach und nach dem Höhepunkt des Samstags. Um ihn aber erreichen zu können, ist es wichtig, sich einen Umstand ins Gedächtnis zu rufen: Wir haben drei Kinder. Der Höhepunkt, auf den ich zusteure, ist der Besuch beim Kabarettisten unserer Wahl, doch können wir vor allem die Jüngste nicht allein zuhause lassen. Also hatten wir meine Mutter zur Betreuung eingeladen – das machen wir höchstens ein- oder zweimal im Jahr, denn allein für die einfache Strecke benötigt sie mehr als anderthalb Stunden Fahrt. Hier klappte es aber glücklicherweise.

Nur waren die Kinder völlig aus dem Häuschen – und das schon Stunden vorher. Vor allem die Jüngste freute sich wie eine Schneekönigin. Zwischen den Nachfragen, wann denn „endlich“ die Oma komme, lagen zunehmend kürzere Zeitintervalle (auch eine seltsame Wortkombination: zunehmend kürzer). Doch auch das überlebten wir (die Oma übrigens ebenso).

Urban Priol in Heidenheim

Um 18:50 h machten wir uns dann aus dem Staub und ließen Kinder und Mutter zurück. Nach knapp 35 Minuten Fahrzeit entstiegen wir in Heidenheim unserem Automobil und durften uns erst einmal zweihundert Meter durch ekelhaften Schneematsch zum Congress Centrum durchschlagen. Die Mühe lohnte sich jedoch, denn zu unserer beider Überraschung lagen unsere Karten fast ganz in der Mitte der ersten Reihe. Quasi „Angesicht zu Angesicht“ mit Urban Priol!

Blick von unseren Plätzen
Der Blick von unseren Plätzen auf die Bühne – Hmmmmmmm!

Vor etwa zwei Jahren hatten wir ihn dort schon einmal gesehen/gehört, was schon sehr gut war, aber an diesem Samstag hatte er wohl zusätzlich so richtig gute Laune. Und das war schlicht fabulös. Inklusive der etwa zwanzigminütigen Pause füllte er beinahe exakt die drei folgenden Stunden aus. Und es handelte sich um ein wahres verbales Feuerwerk. Purer Genuss!

(Na ja, fast purer Genuss… Für uns Frühaufsteher und den-ganzen-Tag-Durchwurschtler ist eine Veranstaltung, die um 20:00 h beginnt, schon recht hart an der Grenze. Wenn sie dann tatsächlich volle drei Stunden in Anspruch nimmt und danach noch 35 Minuten Heimfahrt winken, kann man mit dem Kopf genießen und gleichzeitig mit dem Körper Qualen – die „ruhelosen Beine“ und die ständig neu zufallenden Augen – ausstehen… Aber angesichts des tollen Programms handelt es sich hier vollständig um ein „Jammern auf hohem Niveau“.)

Im Anschluss besorgten wir uns direkt bei ihm zwei signierte Ausgaben der neuesten Doppel-CD („Tilt! 2015 – Der etwas andere Jahresrückblick“), eine für uns, eine für die tapfere Betreuerin, die sich mit drei überdrehten Kindern einen Abend um die Ohren schlagen musste.

Laufstatistik 2016

  • 46 Läufe
  • Kilometer gesamt: 674,35
  • Laufzeit: 65 Stunden 35 Minuten

 

Aktion: „Gemeinsam lesen“ – 20. Dezember 2015

Meine aktuelle Lektüre
Meine aktuelle Lektüre — sehr zu empfehlen!

Heute kann ich von einem vor zwei Tagen neu heruntergeladenen Buch berichten, das mir auf den wenigen bislang konsumierten Seiten wirklich sehr gut gefallen hat.

Welches Buch liest du gerade und auf welcher Seite bist du?

„Lassen Sie es mich so sagen“ von Georg Schramm, einem der bekanntesten deutschen Polit-Kabarettisten. Aktuell befinde ich mich auf S. 46 von 781 Seiten (iBooks auf dem iPhone).

Wie lautet der erste Satz auf deiner aktuellen Seite?

Zu Beginn betrat ich als Georg Schramm die Bühne nur gelegentlich. (S. 46)

Was willst du unbedingt aktuell zu deinem Buch loswerden?

Urban Priol und Volker Pispers sind in den letzten Jahren meine ständigen virtuellen Begleiter gewesen. Beide habe ich schon einmal live erleben und (weitgehend) genießen dürfen, Urban Priol steht im kommenden Frühjahr sogar noch einmal an, die Karten liegen schon auf meinem Schreibtisch.

Georg Schramm kannte ich nur ganz periphär aus der Sendung „Neues aus der Anstalt“, in der er unter der Leitung von Urban Priol immer wieder sehr gelungene Gastauftritte absolvierte. Vor ein paar Tagen twitterte jemand einen Link zu einem Fernseh-Mitschnitt von Georg Schramm, in dem er die hohlen Phrasen von Politikern so gekonnt und mit einer derart angenehmen Form von intelektueller Polemik zerlegte, dass ich mich umsah, was er noch so alles publiziert hatte. Und da fand ich dieses Buch.

Bereits nach wenigen Seiten war mir klar: Dieses Buch sollten so viele Menschen wie möglich lesen. Zum Einen, weil es wirklich gut geschrieben ist (sowohl auf sprachlich hohem Niveau, als auch was die innere Vernetzung der verschiedenen inhaltlichen Ebenen angeht), zum Anderen, weil es viele politische Gepflogenheiten als mehr oder weniger geschickte Ablenkungsmanöver enttarnt, deren einziger Sinn und Zweck es ist, dem Politiker eine Möglichkeit zu bieten, sich ohne inhaltliche Festlegung aus so ziemlich jeder Affäre zu ziehen.

Georg Schramm schreibt als einen der ersten Sätze in seinem Vorwort, dass er sich gerade mit Bedacht festlegt, um sowohl zu irritieren als auch seinen Standpunkt klar zu machen. Und das gelingt ihm — zumindest bislang — in diesem Buch auf wunderbare Weise. Hut ab!

 

Klimakonferenz – ich bleibe skeptisch

Gerade habe ich auf heute.de einen quasi euphorischen Bericht über die Einigung zum Klimaschutz gelesen und gesehen. Ganz ehrlich: Was soll man davon halten? Grundsätzlich ist am Klimaschutz gar nichts auszusetzen, ich befürworte ihn eindeutig. Doch dieses Abkommen hat solange keinerlei Effekt auf das Weltklima, bis alle Länder auch wirklich anfangen, es praktisch umzusetzen. Und wie jeder weiß, liegen Welten zwischen einer politischen Absichtserklärung (und nichts weiter war das heute) und einer tatsächlich erfolgten Gesetzesinitiative oder gar praktisch ergriffener Schritte.

Unsere eigene Bundesministerin für Umwelt, Barbara Hendricks, sieht es im Videobericht als bahnbrechend an, dass sich die Länder auf eine maximale Erwärmung von 2,7 Grad Celsius geeinigt haben. Seltsam, ich dachte immer, dass wir bereits bei 2,0 Grad Celsius ein ziemliches Problem am Hals hätten. Warum ist es dann nicht möglich, hier gleich Nägel mit Köpfen zu machen? So ist es doch schon wieder ein fauler Kompromiss.

Und dann die hohlen Kommentare der diversen Interessensverbände, deren Peinlichkeit allerdings noch immer weit hinter der Idiotie der Arbeitgeber-Verbände zurückbleibt, die sich sogleich besorgt zeigen, dass Europa durch diese neue Regelung wirtschaftlich ins Hintertreffen geraten könnte. Herrje!

Ich kann es kaum erwarten, wie Volker Pispers und/oder Urban Priol sich verbal über das Klimaschutzabkommen hermachen.

 

Urban Priol live

Signierstunde mit Urban Priol

Gestern Abend war ich mit meiner Frau bei Urban Priol, der in Heidenheim sein aktuelles Programm „Jetzt“ vorstellte. Trotz eines langen und arbeitsreichen Tages, der bei Beginn schon hinter uns lag, schaffte er es wieder einmal, uns beide von 20:00 bis 23:20 h (mit einer gefühlt sehr kurzen 20 Minuten-Pause) fast durchgehend am Lachen zu halten (und das obwohl wir seine Jahresrückblicke mehr oder weniger auswendig kennen — und natürlich gab es den einen oder anderen Text aus diesen Programmen auch gestern Abend). Dennoch waren viele ganz aktuelle Themen enthalten und in gewohnt gekonnter Art verarbeitet worden, sodass wir uns königlich amüsierten.

Eine Stelle werde ich mit Sicherheit nie wieder vergessen: Priol erzählte davon, wie er ein einziges Mal bei einem Yoga-Kurs war, den er von seinem fiktiven Therapeuten empfohlen bekommen hatte. Zuerst kam er fast eine Stunde lang nicht mehr darauf zurück, doch plötzlich kletterte er auf allen Vieren auf einen Tisch am Bühnenrand und begann lauthals zu muhen. Oje! So sehr nach Luft musste ich selten schnappen! Es wäre selbst mit Vorankündigung zum Schreien lustig gewesen, so aber — gekoppelt mit dem Überraschungseffekt — war es der Schenkelklopfer des Abends!

Bei der anschließenden Signier-Stunde ließen wir uns noch die DVD Tilt — Der etwas andere Jahresrückblick 2013 signieren. Hach, ab damit in unseren Kabarett-Devotionalienschrein

Vielen Dank an Urban Priol für einen unvergesslichen Abend!

 

Nein, danke!

Verwöööööööhnen!

Es gibt in der Werbung ja so einige Tricks, wie man ein Produkt im Bewusstsein der (mehr oder weniger freiwilligen) „Kundschaft“ verankern kann. Ein solches Mittel ist es, den Kunden regelrecht zu nerven. Ich bin mir zwar ziemlich sicher, dass es vielen Leuten genau wie mir geht — ich kaufe ein Produkt, dessen Werbung mir zu aggressiv ist, so gut wie nie ein! —, aber das heißt ja leider noch lange nicht, dass es nicht doch irgendwo Menschen gibt, die sich davon beeinflussen lassen. Und dann denkt sich die Firma, die für diese Werbung verantwortlich ist: „Passt, machen wir noch mehr davon!“

Eine der lästigsten Werbungen ist meiner Meinung nach die (gesamte Palette) der Firma Seitenbacher. Wenn ich morgens Radio höre — und mir geht es dabei eigentlich nur um zwei Dinge: Nachrichten und Musik — und dann dieser Typ loslegt: „…verwöhnen. Verwöhnen! VerWÖHnen! VERWÖHNEN! VERWÖÖÖÖÖÖÖHNEN!

Also ganz ehrlich, hier hat Urban Priol den Nagel dermaßen auf den Kopf getroffen, als er sagte: „Wenn das so klingt, wenn der mich verwöhnen will, wie klingt das erst, wenn der mich quälen will?“ Treffender kann man es einfach nicht ausdrücken. Basta.