Von Zeit zu Zeit geschehen noch kleinere Wunder, über die sich ganze Legionen von Nerds bis zur absoluten Ekstase freuen. Heute war ein solcher Tag, denn völlig aus dem Blauen heraus wurden Scharen von Fans des Star Trek-Universums beglückt, als Patrick Stewart, besser bekannt als Captain Jean-Luc Picard vom Raumschiff Enterprise aus der Serie „Star Trek – The Next Generation“, eine komplett neue Star Trek-Serie um seinen Charakter ankündigte.
Eine monumentale Ankündigung, die (nicht nur) bei mir für Begeisterung sorgte!
Da ich mit dieser Serie aufgewachsen bin, alle Folgen erst live im TV gesehen, später mit viel Mühe auf VHS aufgenommen, noch später am Rechner aufgenommen, erst vor zwei oder drei Jahren dann (aus Bequemlichkeit) als Komplettset auf DVD gekauft habe, bin ich geradezu „aus dem Häuschen“. Ich kann es kaum erwarten, bis ich die Serie hier angucken kann.
Einzig die Wartezeiten zwischen den Episoden werden unerträglich, daher schätze ich einfach mal, dass ich warte, bis die erste Staffel fertig ist, dann kann ich mir die kaufen und in einem großen Zug durchgucken.
So, nun lehne ich mich zurück und lasse mich genüsslich von der Spannung zerreißen…
Geschafft! Vor ein paar Tagen habe ich die letzten Seiten von „Tommyknockers – Das Monstrum“ gelesen, einem der etwas längeren Romane von Stephen King, der ja nun nicht gerade für die Kürze seiner Werke bekannt ist.
Lang, aber spannend: „Tommyknockers – Das Monstrum“ von Stephen King.
Doch die Länge hat ja auch ihre Vorteile, wofür ich den Autor sehr schätze, denn so kann er verschiedene Handlungsstränge in Ruhe und mit vollem Detailreichtum aufbauen und dann gegen Ende genüsslich miteinander verknüpfen, was zu einer ordentlichen Verdichtung der Handlung führt.
Worum geht’s?
Die Handlung ist unglaublich komplex, weil so viele Personen im Verlauf des Romans auftreten, dass ich das hier in aller Kürze nicht darlegen kann (und will). Letztlich kann man die wichtigsten Grundzüge der Handlung folgendermaßen zusammenfassen:
Eine Autorin findet im Wald hinter ihrem Grundstück in der fiktiven Stadt Haven ein nur mit einer kleinen Ecke aus dem Erdboden ragendes Raumschiff, das sie in seinen Bann zieht und sie dazu bringt, alle möglichen technischen Erfindungen zu tätigen, die sie weitgehend dazu nutzt, das Raumschiff auszugraben. Im Verlauf der Handlung durchläuft sie eine körperliche wie geistige Metamorphose, die ihre Menschlichkeit immer weiter zurückdrängt und ihr immer mehr Ähnlichkeit mit den Aliens, die im Raumschiff waren, aufzwingt. Dazu zählen auch telepathische Fähigkeiten.
Ihr bester Freund, ein gescheiterter Poet und heftiger Alkoholiker, der aufgrund eines früheren Unfalls eine Metallplatte im Kopf hat, ist gegenüber der vom Raumschiff ausgehenden Strahlung und auch der telepathischen Versuche, seine Gedanken zu lesen, weitgehend unempfindlich. Er hilft der Autorin bei der Ausgrabung, bemerkt aber – im Gegensatz zum Rest der Bevölkerung – voller Bestürzung die Verwandlung, die seine Freundin sowie nach und nach alle Bewohner des Ortes durchlaufen.
Zum Ende hin spitzt sich die Handlung dahingehend zu, dass die Bevölkerung des Ortes nahezu vollständig in der Metamorphose steckt bzw. diese schon abgeschlossen hat, nur der gescheiterte Poet stellt sich gegen sie, was zu einem gigantischen Showdown führt, denn sein einziger Vorteil ist die Tatsache, dass niemand im Ort seine Gedanken lesen kann…
Weglegen? – Unmöglich!
Wie immer war es nach der langen Klimax, die Stephen King aufgebaut hat, ein absolutes Problem, auch nur kleinere Pausen beim Lesen einzulegen, denn der Roman ist auf den letzten 100-150 Seiten durchweg äußerst spannend. Irgendwann kapitulierte ich einfach und las den Schluss komplett in einem großen Rutsch durch, was mir am betreffenden Tag einen Berg Arbeit für den späteren Abend hinterließ, den ich aber bereitwillig auf mich nahm, denn die Spannung hätte ich schier nicht ertragen.
Mein Fazit zu „Tommyknockers – Das Monstrum“ ist demnach, dass es ein Roman ist, der sicherlich etliche Science Fiction-Fans begeistern kann, die aber gewillt sein müssen, eine erhebliche Seitenzahl auf sich zu nehmen, denn kurz fasst sich Stephen King nun einmal nie. Wer damit klarkommt, hat sicher etliche genussvolle Stunden vor sich.
Hörbuch
Wie so oft gönne ich mir nach Abschluss des Lesens noch einen Durchgang des Romans in Hörbuchfassung. Bei „Tommyknockers“ gab es im iTunes Store nur eine englische Fassung, also wird es hier sicher noch einige interessante Entdeckungen hinsichtlich der verwendeten Formulierungen geben. Mit etwas Glück erweitert die andere Sprachfassung meine Vorstellungen der Personen und der Orte im Roman noch ein bisschen – ich kann’s kaum erwarten. Allerdings muss ich mit dem Hörbuch noch warten, denn aktuell läuft bei mir „Der Talisman“ von Peter Straub und Stephen King. Bis das mit seinen etwas mehr als 31 Stunden durch ist, brauche ich mindestens noch eine Woche.
Verfilmung
Es gibt eine Verfilmung, die fast drei Stunden dauert. Leider ist sie bei iTunes nicht erhältlich, also musste ich auf die gebrauchten Angebote bei Amazon zurückgreifen. Doch der Film liegt nun hier, irgendwann in den kommenden Wochen muss ich ihn mir ansehen.
Fast drei Stunden – das schaffe ich unter Garantie nicht auf einen Rutsch…
Aller Erwartung nach wird der Film nicht annähernd den Standard des Buches erreichen, wie sollte er auch? In meiner Vorstellung ist der Ort im Verlauf der mehreren hundert Seiten beim Lesen recht konkret ausgestaltet worden – der Film wird unter Garantie weit entfernt davon sein. Trotzdem ist es sicher spannend, den Vergleich anzustellen – ich lasse mich gerne positiv überraschen…
Und nun?
Direkt nach Abschluss des Romans wollte und konnte ich nicht in ein neues Buch einsteigen, dafür musste ich mir einen Tag Zeit lassen. Außerdem wollte ich nicht sofort wieder einen weiteren King-Roman lesen, deshalb landete ich schließlich bei den schon lange in der Warteschlange aufmerksamkeitsheischend auf und ab hüpfenden „Redshirts“ von John Scalzi.
Für Star Trek-Fans ein fantastischer Roman, denn er nimmt alle Klischees in Perfektion auf die Schippe – herrlich!
Bereits die ersten zehn bis fünfzehn Seiten überzeugten mich davon, dass es die richtige Wahl war. Mehr erzähle ich erst, wenn ich durch bin, auf jeden Fall vereint der Roman schon jetzt (ich bin aktuell ungefähr zu 20-30 Prozent durch) alle Elemente, die zu erwarten waren: Humor, Action, Nerdtum und Star Trek – könnte gar nicht besser sein!
Jeden Tag empfehle ich einen Song als den „Song des Tages“. In den 1990er Jahren (oder war es Anfang der 2000er Jahre) wurde die Star Trek-Serie Voyager beim Sender Sat.1 mit einem kurzen, aber sehr einprägsamen Clip beworben, der den heutigen Song des Tages als musikalische Untermalung verwendete. In der Szene sah man unter anderem Robert Picardo, wie er in der Folge (1.12) „Helden und Dämonen“ gegen eine virtuelle Version von Grendel aus dem Beowulf-Epos antritt. Da dies eine meiner Lieblingsfolgen aus der ersten Staffel ist, blieb mir auch der Song seit damals im Ohr hängen, weswegen er sich seinen Platz hier verdient hat: „Boombastic“ von Shaggy:
Ich muss zugeben, dass der Song an sich so gar keinen Bezug zu Star Trek aufbaut, aber durch diese lustige, wenngleich zutiefst nervige (sie wurde eine Zeit lang zumindest gefühlt am Ende so ziemlich jeder einzelnen Werbepause ausgestrahlt) Werbung bei Sat.1 hat sich in meinem Kopf diese Verbindung aufgebaut – und wird wohl auch nie wieder verschwinden.
Ein spannendes Serien-Special (eigentlich Folge 1,5) von Christian Weis – sehr zu empfehlen!
Letzte Woche erschien die neueste „Cotton Reloaded“-Episode, und endlich ist es mal wieder eine Story von Christian Weis (hier). Das soll die anderen Autoren in keinster Weise herabwürdigen, auch deren Geschichten sind superb, die meisten absolut auf Augenhöhe, doch irgendwie habe ich zu den „Christian Weis-Cottons“ eine besondere Beziehung, immerhin war es „Ebene Null“ (Episode 32, hier), die mich damals „angefixt“ hat. Danach habe ich mir alle weiteren Hörbücher besorgt und viele davon bereits mehrfach gehört („Ebene Null“ mindestens schon dreimal).
Handlung
Doch ich sollte nicht zu lange in der Vergangenheit schwelgen und mich eher auf das aktuelle Hörbuch konzentrieren! „Falsches Spiel in Quantico“ ist von der Chronologie her kurz nach der Pilot-Doppelfolge einzuordnen. Die Handlung – ohne Spoiler – lässt sich in etwa wie folgt zusammenfassen:
Cotton hat den Sprung ins G-Team des FBI geschafft, doch als Quereinsteiger steht er natürlich noch auf einem sehr wackeligen Posten, der unter Umständen auch schnell wieder zum Schleudersitz nach draußen werden könnte. Mr. High schickt ihn daher auf einen Schnellkursus in die FBI-Academy nach Quantico. Im Paket ist aber auch gleich noch ein Spezialauftrag für den frisch gebackenen Special Agent: Er soll unauffällig recherchieren, wie es erst vor kurzer Zeit zum überraschenden und etwas mysteriösen Tod eines anderen Rekruten in der Ausbildung kam. Und Cotton geht diesem Auftrag auf seine unnachahmliche Art nach…
Nostalgie und Spannung in einem
Nach den herben Rückschlägen für die Moral der Serien-Fans in der Jubiläums-Doppelfolge („Episode 50: Tödliches Finale“) ist die aktuelle Folge absoluter Balsam, denn in beinahe schon nostalgischer Art entfaltet sich die entfernt an Bud Spencer und Terence Hill erinnernde Hass-Liebe der beiden Agenten Cotton und Decker hier. Alles wirkt noch ganz frisch, noch ist nicht das tiefe gegenseitige Verständnis aufgebaut, das die späteren Folgen kennzeichnet. Christian Weis ist in dieser Hinsicht ein absolutes Meisterstück gelungen, denn das Anhören der Folge ist gleichzeitig spannend (noch kennt man die Handlung ja nicht) und nostalgisch (so fühlte sich die Serie am Anfang noch an). Hut ab dafür!
Und noch eines an der Geschichte hat mir als Star Trek-Fan besonders gefallen: Cotton ähnelt Captain James T. Kirk streckenweise verblüffend: Erst einmal losstürmen und drauflos machen, bevor man zu viel grübelt. Achtung: Es folgt ein verschwindend kleiner Mini-Spoiler! Und so löst der „kirkhafte“ Cotton am Ende den Fall, ohne genau zu wissen, was eigentlich los ist. Er stochert einfach so lange im Trüben herum, bis einer der Bösewichte die Nerven verliert und aus der Rolle fällt.
Fazit
Alle Fans der Serie werden von dieser Folge begeistert sein, davon bin ich überzeugt, denn es vereint die klassischen Cotton-Zutaten in einem spannenden und gleichzeitig die alten Zeiten heraufbeschwörenden Mix. Ich habe den Großteil der Geschichte beim Laufen durch die eiskalte Ostalb gehört – und dabei die leicht knisternde Erotik zwischen Cotton und Decker genauso genossen wie Deckers schroffe Kritik an Cottons Kirk-Aktionen. Mit der Geschichte in den AirPods vergingen die 15 Kilometer wie im Fluge… Vielen Dank an Christian Weis für diese wundervolle Episode!
In den letzten Tagen habe ich gleich zwei Filme von Roland Emmerich gesehen. Einen kannte ich schon, der gehört noch zu seinem „Frühwerk“, der andere ist relativ aktuell.
Moon 44
Ein früher Science Fiction-Film von Roland Emmerich, der leider an einer unglaublichen Menge dämlicher Dialoge leidet…
„Moon 44“ ist mittlerweile schon ziemlich in die Jahre gekommen. Insgesamt strahlt er eine bis heute sehr futuristische Grundstimmung aus, die mir gefällt, deswegen habe ich vor ein paar Wochen zugeschlagen, als der Film in der 3,99 €-Abteilung bei iTunes landete. Beim Ansehen freute ich mich auf dieses nostalgische Gefühl des wohligen Wiedererkennens, das sich angesichts mindestens eines Jahrzehnts meiner Abstinenz von diesem Film sicherlich einstellen würde. Ich wurde in dieser Hinsicht auch nicht enttäuscht, leider musste ich aber auch feststellen, wie unglaublich platt und beschränkt viele der Dialoge gehalten sind. Dass es so schlimm sein würde, war mir vorher nicht bewusst. Dennoch: Für mich als Science Fiction-Fan und in diesem Fall Nostalgiker war es ein willkommenes Erlebnis, das eine Verbindung zu meiner Adoleszenz herstellte.
Independence Day – Wiederkehr
Der zweite Teil von „Independence Day“ – mir gefiel er offensichtlich besser als vielen anderen Leuten, denn im Netz mangelt es nicht an Kritik…
Gerade gestern Abend sah ich zum ersten Mal überhaupt den zweiten Teil von „Independence Day“ mit dem Namenszusatz „Wiederkehr“. Selbstverständlich kann der Film nicht an die vielen genialen Ideen des ersten Teils anknüpfen, denn die sind ja schon verbraten. Doch alles in allem ist es ein absolut solider Unterhaltungsfilm mit fabulösen Effekten. Und wenn ich ganz ehrlich sein soll: Bei einem Science Fiction-Film, der an diesen ersten Teil anknüpfen soll, auf Realismus zu hoffen… Na ja, ich sag mal so: „Der Kandidat hat heute keine Waschmaschine gewonnen.“
Faszinierend war für mich vor allem, auf welch sympathische Weise viele der Schauspieler aus dem ersten Teil gealtert waren. Die meisten von ihnen (im innersten Kern sind es ja fast ausschließlich Männer) kommen wesentlich besser weg als damals (allen voran Jeff Goldblum und Bill Pullman).
Der absolute Bonus – vor allem für mich als Star Trek-Fan – ist natürlich Brent Spiner in seiner Rolle als Dr. Okun. Ein bisschen drängte sich mir der Verdacht auf, dass der gesamte neue Film eigentlich nur von seiner Teilnahme abhing. Letztlich war ja klar, dass sich ein ganzer Stapel Trekkies nur seinetwegen den Film ansehen würden. Bei mir war es nicht der einzige, wohl aber einer der entscheidenden Gründe.
Einen kleinen Vorteil gibt es im Vergleich zum ersten Teil: Der Film kommt schneller zur Sache. Da beim ersten Film erst einmal ein Mysterium draus gemacht werden musste, was für die Satelliten-Störungen und die unerklärlichen Phänomene zuständig war, konnte der zweite Film direkt dort ansetzen und direkt in die Handlung einsteigen, ohne gut 30 Minuten für den Spannungsaufbau zu benötigen.
Im Wikipedia-Artikel zum Film wird ausführlich über die Kritiken berichtet, die ich weitgehend nachvollziehen kann. Dennoch ist es so, wie ich oben schon geschrieben habe: Wenn ich am Abend gut unterhalten werden möchte, dann ist dieser Film eindeutig eine gute Wahl, auf die ich in Zukunft auch sicher noch etliche Male zurückgreifen werde.
Jeden Tag empfehle ich einen Song als den „Song des Tages“. William Shatner ist nicht ganz zu unrecht nicht als Sänger bekannt geworden. Als Schauspieler hat er eine ganz eigene Art, den jeweiligen Part „an den Mann“ zu bringen – bei „Boston Legal“ hat er sich meiner Wahrnehmung nach ziemlich selbst gespielt…
Für den Song des Tages habe ich ihn dennoch ausgewählt, denn er hat auf mindestens vier Alben mitgewirkt, von denen ich zwei besitze. Und er tat das sogar ganz offiziell als „Vokalist“, doch scheue ich mich nach wie vor, ihn einen „Sänger“ zu nennen, denn er bringt seine Lyrics immer in gesprochener Form rüber. Diese konsequente Gesangsverweigerung führte sogar dazu, dass ihm ein spezieller Begriff gewidmet wurde: Spoken Word (hier, Unterpunkt „Musik“). Nun also „Common People“ mit William Shatner:
Ausgewählt habe ich diesen Song, weil er tatsächlich gut ins Ohr geht und viel Energie vermittelt – und die brauche ich für heute und morgen noch, dann gibt’s erst einmal ein Erholungsprogramm namens „Ferien“…
Jeden Tag empfehle ich einen Song als den „Song des Tages“. John Mayer, den hatte ich ganz zu Beginn dieses einjährigen Projekts schon einmal mit seiner Wahnsinns-Ballade „Gravity“ an Bord (hier). Doch heute möchte ich ein etwas beschwingteres Stück von ihm präsentieren, das jedoch nicht minder faszinierend ist: „Your Body Is A Wonderland“:
Dieser betörend sanfte Groove, die unaufdringliche Begleitung, der Sound der Gitarre, Mayers unendlich sehnsuchtsvolle Stimme, hier stimmt einfach das Gesamtpaket. Noch dazu ist es gut, auch einmal einen etwas ruhigeren Song in der Mitte der Woche zu präsentieren. Nicht einmal James Tiberius Kirk konnte ohne Pause voranstürmen, wo selbst Engel furchtsam wichen…
Noch drei Schultage, dann sind (endlich) Osterferien hier in Baden-Württemberg. Ganz ehrlich: Ich brauche die Erholung.
Phillip P. Peterson: „Paradox“: Spannende Science Fiction mit etwas eindimensionalen Charakteren. Trotzdem hörenswert, allein schon der Star Trek-Referenzen wegen!
Bereits vor einigen Wochen gab es bei iTunes das Hörbuch „Paradox – Am Abgrund der Ewigkeit“ von Phillip P. Peterson für 2,99 € im Angebot. Bereits früher hatte ich es gesehen, doch da lag der Preis noch bei 12,99 €. Zu dem Zeitpunkt steckte ich noch mitten in ein paar anderen Hörbüchern, also schob ich den Kauf damals auf. Doch als ich dann beim zufälligen Stöbern wieder auf das Hörbuch stieß und es zehn Euro billiger war, gab es kein Zögern mehr. Binnen weniger Tage hatte ich das Hörbuch durch.
Von Phillip P. Peterson habe ich vorher schon zwei gänzlich exzellente Science Fiction-Hörbücher genossen: „Transport“ und „Todesflut (Transport 2)“. Daher lag die Erwartungs-Messlatte sehr hoch. Und wurde leider auch nicht zu 100% erfüllt. Aber STOPP! Bevor jemand denkt, ich wäre von „Paradox“ nicht angetan gewesen, muss ich gleich einschreiten, denn: Die Geschichte ist spannend, etliche der verwendeten Ideen sind in bester Science Fiction-Manier exzellent, die Star Trek-Hommagen geradezu brillant, nur leider – zum Glück das aus meiner Sicht einzige wirkliche Manko – bleiben die Charaktere für meinen Geschmack einen Tick zu eindimensional:
Mit Ed Walker haben wir einen sturen, stiernackigen US-Astronauten, der erst einmal mit dem Kopf durch jede Wand muss, dem David, ein liebenswerter, aber leider nicht im geringsten praktisch veranlagter Wissenschafts-Nerd, gegenübergestellt wird. Ein ungleiches Paar, aus dem sich auch einige Energie für die weitere Handlung entfesselt, doch entwickelt sich diese an sich faszinierende Hass-Liebe irgendwie nicht weiter. Dann noch das Frauen-Problem: Ed hat sich mit seiner sturen Art seiner Ehefrau so entfremdet, dass sie ihn einfach vor die Tür gesetzt hat, David ist in dieser Geschichte ein mehr oder weniger asexuelles Wesen, das außer der Wissenschaft nichts kennt. Und dann kommen tatsächlich noch zwei weibliche Astronauten mit: Eine ist die überehrgeizige Wildkatze, die Ed gegenüber massiv die Krallen ausfährt und sich ihm gegenüber immer wieder sehr ablehnend verhält, weil er anstatt ihrer das Kommando innehat. Die andere Astronautin ist eine eher zurückgezogene, stille Person, die am etwas dystopischen Ende trotz all ihrer Erfahrungen und der vorher so eindrücklich geschilderten Bedachtheit mehrere Szenen lang nur betrübt vor sich hin „heulen“ darf. Darüber hinaus gibt es auch noch einen machthungrigen Milliardär (wenn diese Bezeichnung überhaupt ausreicht), der am Ende des Romans beim Nichtaufgehen seiner Pläne einen Herzinfarkt erleidet, um einen schnellen Abschluss der Geschichte möglich zu machen.
Noch einmal mit aller Klarheit: Die Geschichte ist richtig gut, spannende Science Fiction ziemlich genau nach meinem Geschmack. Wenn doch nur die Charaktere ein wenig authentischer wären! Auf einer imaginären 10er-Skala für die Qualität (1=mäh, 10=wow) würde der Roman von mir eine 8 bekommen. Solange der niedrige Preis bei iTunes gilt, kann ich das Hörbuch eindeutig weiterempfehlen.
Und es gibt gleich noch einen Lichtblick: Mittlerweile ist „Todeszone (Transport 3)“ als Hörbuch erschienen — das wird sicher ein Fest!
Ich sehe Filme mit Simon Pegg immer recht gerne, denn er hat diesen fantastisch planlosen Gesichtsausdruck. Schon bei „Shaun of the Dead“ war das in den ersten zehn, fünfzehn Minuten einfach unschlagbar. Als es bei iTunes „Paul – Ein Alien auf der Flucht“ im Angebot für 3,99 € gab und ich sah, dass er mitspielte, zögerte ich nicht länger und lud den Film.
Eine wundervoll überdrehte und mit Zitaten aus anderen Science Fiction-Filmen gespickte Komödie, die ein Herz für Nerds hat.
Humor
Natürlich ist der Humor nicht immer brillant, streckenweise ist er sogar ziemlich platt und stellenweise derb unanständig, doch es gibt auf der anderen Seite so unglaublich viele kleine und größere Zitate, die jeden Kenner der Science Fiction-Filmszene zum Jubeln bringen. Das gleicht sich einigermaßen aus.
Noch dazu wird ein sehr positiver Blick auf das Nerdtum im Allgemeinen geworfen: Die völlige Hingabe an eine Leidenschaft, die oft schon seit der frühen Kindheit besteht und im Erwachsenenalter weiter liebevoll gepflegt wird, erntet von Nichteingeweihten ja oft Kopfschütteln oder abfällige Bemerkungen. In diesem Film jedoch wird die schiere Begeisterung gezeigt, wenn zwei Männer sich gemeinsam einen Kindheitstraum erfüllen – und dabei die beste Zeit ihres Lebens haben. Als „verkappter Trekkie“ (ich kenne so ziemlich alle Star Trek-Folgen, habe alles auf DVD, würde aber vermutlich nie in Verkleidung herumlaufen, kann auch nicht fließend Klingonisch sprechen) konnte ich das in voller Gänze gutheißen. Und es gleicht den vorhin erwähnten Mangel an sprachlichem Niveau mehr als aus.
Müde, müde, müde…
Beim Ansehen bin ich bei den ersten zwei Anläufen völlig entgegen jeglicher Erwartung eingepennt. Das lag aber vermutlich einfach nur daran, dass es unter der Woche war. Nach dem frühen Aufstehen und einem langen Schultag mit Vorbereitung, Hausarbeit und diversen Besorgungen ist kurz nach 21 Uhr, spätestens aber um 22 Uhr, völlig Feierabend für mich. Bei diesen ersten beiden Anläufen war ich jeweils vor halb zehn ausgeknipst.
Darüber hinaus muss ich auch jedem Film, bei dem ich einschlafe, attestieren, dass es ein Qualitätsmerkmal besonderer Art ist, denn bei schlechten Filmen kann ich mich nicht entspannen. Insofern sollte sich jeder Regisseur freuen, wenn ich bei seinem Film wegdämmere und einschlafe. Man könnte also sagen, dass der Film das „Solera-Prädikat für auf angenehme Weise ermüdende Filme“ auf jeden Fall erhalten hat.
Der Solera-Kids-Award
Gestern durften unsere Kinder den Film erstmals sehen. Wie immer waren sie am Anfang sehr abgeneigt, sich einen „neuen“ Film anzusehen – das scheint ein abwertendes Kriterium zu sein, vor allem bei unserer Mittleren. Also schlugen wir Erwachsenen vor, dem Film die (von Edmund Stoiber bekannten) zehn Minuten zu geben, danach könnten wir immer noch zu einem anderen Film wechseln. Der Plan ging auf, nach etwas mehr als einer Stunde fragte ich mal ganz vorsichtig, ob sie doch einen anderen Film sehen wollten, was sofort vehement verneint wurde.
Insofern trägt der Film jetzt nicht nur das (selbstverständlich weltweit anerkannte) Solera-Prädikat, nein, er hat auch den (sehr seltenen und daher bei Regisseuren wie auch Darstellern extrem begehrten) Solera-Kids-Award verliehen bekommen. Die größten Lacher lösten die mehrfach eingesetzten Rückwärts-Umfaller diverser Charaktere der Handlung beim ersten Anblick des Aliens aus. Mir dagegen imponierte die Szene im Comic-Laden, bei der ein FBI-Agent Paul, den er für eine Werbefigur für Comic-Fans hält, in die Hose fasst und dann von diesem überraschend zurechtgewiesen wird. Da könnte ich jedes Mal neu vom Sofa fallen…
Fazit:
Wer auf leichte Unterhaltung mit guten Schauspielern und einigen gekonnt ausgewählten Filmzitaten steht, ist mit diesem Streifen sicher nicht schlecht bedient. Unter Garantie gibt es etliche Filme, die noch viel lustiger sind, aber meinem einfachen Gemüt kam dieser Film sehr entgegen.
Heute wollte ich mal den Anspruch meiner Beiträge zum Zeilenende-Foto-Challenge„52 Wochen“ anheben und neben einem Foto von mir auch ein paar Details über mich zum Besten geben, die manch einer sich eventuell schon aus den unzähligen Blog-Einträgen zusammengereimt hat: Ich sehe zwar nie Live-TV (Ausnahme: Live-Berichterstattungen an Wahltagen, das finde ich meist recht spannend), mag aber TV-Serien. In gewisser Weise bin ich also ein Serien-Junkie.
52 Wochen – Teil 4 – Junkie
Sicher nicht alle, denn da gibt es so unglaublich viel Blödsinn, dass es einem schier das Hirn seitlich aus dem Schädel drücken möchte, aber im Science Fiction-Bereich bin ich z.B. ganz gut zuhause (vor allem Star Trek in allen Varianten und Babylon 5, auch wenn diese Serie meiner Meinung nach deutlich schwächer ausfällt).
Wenn da nicht der begrenzende Faktor der abendlichen Müdigkeit wäre, könnte ich an so manchen Tagen eine ganze Staffel von einer Serie am Stück durchgucken. Effektiv habe ich das noch nie gemacht, denn spätestens nach zwei Folgen selbst einer spannenden Serie wie „Eureka“ (vom guten Zeilenende empfohlen, aktuell mein Favorit) fallen mir einfach die Augen zu. Ich kann nichts dagegen machen.
Im restlichen Bild sind noch ein paar andere meiner Favoriten untergebracht:
Monk – es gibt keinen sympathischeren Spinner als Adrian Monk, wer es nicht glaubt, soll sich mal die erste Staffel am Stück durchgucken…
Ein Colt für alle Fälle – für einen Trip auf der guten alten Straße der Nostalgie, denn diese Serie habe ich in meiner Kindheit jahrelang um 17:50 h im öffentlich-rechtlichen TV genossen.
The Cosby Show – mit dieser Serie bin ich groß geworden. Auch wenn Bill Cosby aktuell in einem etwas zweifelhaften Licht zu betrachten ist, halte ich diese Serie für eine der besten Familienserien aller Zeiten.
Columbo – meine neueste Errungenschaft, die gerade gestern geliefert wurde. Ich habe noch nicht einmal einen Blick in die Umverpackung werfen können (für das Foto musste ich erst noch die Folien außen abmachen). Man muss dazu nicht mehr sagen als: „Eine Frage hätte ich da noch…“
The Big Bang Theory – lange habe ich mich dagegen gesträubt, dann aber die ersten sechs Staffeln in einem zweimonatigen Rutsch verschlungen. Aktuell arbeiten wir uns durch die siebte Staffel. Und mehr ist ja ganz offensichtlich auf dem Weg. Juhu!
Monty Python's Flying Circus – eigentlich habe ich die schon viel zu lange nicht mehr angesehen. Viele davon sind so unglaublich gut, es wird wirklich Zeit!
Boston Legal – eine Serie, die mir durch ihre schonungslose Überzeichnung aufgefallen ist. Und durch William Shatner, der sich ganz offensichtlich selbst spielt. Ich darf nur nicht zu viele Folgen am Stück sehen, sonst werde ich zum Alkoholiker, denn bei jeder Folge habe ich angefangen, mir auch einen Scotch zu genehmigen…
Eine Serie, die ich sehr schätze, fehlt leider, denn die DVDs wurden noch nicht geliefert: „Dr. House“. Zynismus und Genialität in engster Verbindung machen diese Serie zu einem absoluten Genuss.
Soweit für heute, gönnt euch einen schönen Sonntag Abend – wir müssen noch zwei Schultage durchstehen, dann geht's verdient in die Ferien. Ab da müsst ihr mit mehr Einträgen an dieser Stelle rechnen…
P.S.: Die Vorbereitungen für das heutige Foto waren aufwändig, zwei vorbereitende Leer-Schüsse hänge ich an, da kann man die DVDs noch ein wenig besser erkennen.
DVD-Installation auf meinem SchreibtischDie gleichen DVDs, nun aber: Licht aus!
Kamera: iPhone 5S, keine Filter. Vielen Dank an Multicolorina dilettiert für die Hilfe beim Fotografieren!