Neue Asics

Meine alten Asics-Laufschuhe (gekauft im November) sind Geschichte. Nachdem ich an der Ferse die erste Sohlenlage abgelaufen und die zweite fast komplett abgenutzt hatte (kein Wunder, jedes der beiden Paare hatten ziemlich genau 1260 km hinter sich), musste heute Ersatz her. Wie immer ging es zum Fachhändler meines Vertrauens (hier), dort bekam ich wieder ein Paar Nimbus und ein Paar Cumulus, mit denen ich seit geraumer Zeit im täglichen Wechsel sehr gut fahre – also blieb ich diesem Gespann treu:

Schick und farblich alles andere als dezent – Cumulus (18) und Nimbus (2018) – pünktlich zum anstehenden Modellwechsel reduziert gekauft...
Schick und farblich alles andere als dezent – Cumulus (18) und Nimbus (2018) – pünktlich zum anstehenden Modellwechsel reduziert gekauft…

Und was sehen die neuen Schuhe fein aus – zumindest bis nach den ersten zwei oder drei Läufen, danach ist es ja meist dahin mit der Schönheit. Allerspätestens nach dem ersten Regenlauf sehen sie aus, als hätten sie schon zwei Jahre hinter sich…

Als ich gerade berechnet habe, wie viele Kilometer jedes der beiden nun abgelegten Paare auf dem Zähler hatte, aktualisierte ich auch meinen momentanen Stand für dieses Jahr:

Passt, größeren Ehrgeiz werde ich dieses Jahr sicher nicht entwickeln. Die 6.000 km vom letzten Jahr erreiche ich in diesem Jahr sicher nicht noch einmal.
Passt, größeren Ehrgeiz werde ich dieses Jahr sicher nicht entwickeln. Die 6.000 km von 2017 erreiche ich 2018 sicher nicht noch einmal.

Im Moment laufe ich etwas langsamer als sonst, da die letzten Wochenenden durch diverse Hochzeiten im Bekannten- und Verwandtenkreis – als Musiker darf man da immer aktiv werden – gefüllt waren, darüber hinaus rückt das Schuljahresende näher, was immer mit ein wenig Korrekturaufwand und Stress (Abitur…) verbunden ist. Mit Beginn der Sommerferien rechne ich wieder mit mehr Schlaf, mehr Ruhe und Entspannung, dann stellt sich das höhere Tempo sicher wieder ein.

Jetzt freue ich mich erst einmal auf die kommenden beiden Morgenläufe, wenn ich die neuen Laufschuhe jeweils über meine Hausstrecke (15,6 km) intensiv ausprobieren kann. Größere Überraschungen erwarte ich nicht, immerhin handelt es sich ja um etablierte und meinen Füßen wohl vertraute Modelle.

Song des Tages (389) – 2018-06-02

Ein Jahr lang habe ich jeden Tag einen Song als den „Song des Tages“ empfohlen, nun bin ich schon in der zweiten Runde und habe das Intervall etwas gelockert: Statt „jeden Tag“ gibt es nun „hin und wieder“ einen Song des Tages an dieser Stelle.

Heute heiratet eine Musik-Kollegin aus meiner Schule. Bei der Hochzeit wird es natürlich auch ein Ständchen mit umgedichtetem Text geben (hat denn jemals jemand eine Hochzeit ohne umgedichtete Lieder erlebt?). Das umgedichtete Lied basiert auf Neil Youngs Song „Heart of Gold“. Da ich ihn vorher nicht kannte, musste ich ihn mir einige Male anhören, dabei entdeckte ich, dass er mir gefiel – und schon war er der heutige Song des Tages:

Diese Live-Version ist sehr charmant, weil Neil Young am Anfang selbst noch mit seiner Mundharmonika-Technik kämpft. Als routinierter Bühnenmensch überspielt er das perfekt und erzeugt sogar den einen oder anderen Lacher, auf jeden Fall ist es eine sehens- und hörenswerte Performance.

Alle Songs in meiner freigegebenen Apple Music-Playlist.

Das Schlaf-Experiment

In den letzten Wochen war es hier im Blog sehr still, der letzte Eintrag liegt fast einen Monat zurück. Die Gründe sind simpel: Wenn ich Lust zum Schreiben hatte, fehlte es an Zeit, Wachheit oder einer zündenden Idee – wenn ich dann aber eine zündende Idee hatte, fehlte es an der Zeit, sie auszuarbeiten. Die Situation wurde auch dadurch nicht verbessert, dass in den letzten Wochen arbeitstechnisch nicht gerade wenig los war – womöglich kann ich in den Osterferien, die in knapp zwei Wochen anstehen, wieder ein paar gute (soll heißen: mehr als nur in fünf Minuten hingeworfene) Beiträge veröffentlichen.

Zum heutigen Thema: Ich treibe viel Sport, einerseits zur Erhaltung der Gesundheit im Allgemeinen, andererseits zur Gewichtskontrolle, denn ich gebe es offen zu: Ohne Süßigkeiten und Knabberkram fehlt mir ein großes Stück Lebensqualität. Basta. Seitdem ich vor mittlerweile etwa sieben Jahren 25-30 Kilo abgenommen habe, halte ich mein Gewicht im Großen und Ganzen, es schwankt lediglich um ca. drei bis fünf Kilo. Da ich damit nur zwischen dem unteren Rand des empfohlenen Gewichtsbereichs und dem Normalgewicht changiere, bereitet mir das keine Sorgen.

Seit einigen Monaten benutze ich auf der Apple Watch und dem iPhone die App AutoSleep (ich berichtete), die ihren Namen der Tatsache verdankt, dass sie automatisch (und das äußerst zuverlässig) erkennt, wenn ich einschlafe. Während des Schlafs werden die körperliche (Un)Ruhe und die Herzfrequenz protokolliert. Der Automatismus ist die große Stärke, denn ich würde es unter Garantie an den meisten Abenden vor lauter Müdigkeit vergessen, eine Protokollierung meines Schlafverhaltens manuell zu aktivieren – damit wäre das dann auch sinnlos. AutoSleep funktioniert aber wirklich gut, bis auf eine Nacht, in der die Apple Watch auf dem Ladegerät blieb, weil ich so tief und fest einschlief, dass ich nicht mehr vom Sofa hochkam, habe ich alle Nächte aufgezeichnet.

Und dabei ist mir eine interessante Sache aufgefallen, die zwar wenig erstaunlich, in ihrer Deutlichkeit aber höchst beeindruckend ist: Wenn ich mir abends auf dem Sofa viel Knabber- und Süßkram einverleibe, steigt mein Puls über Nacht (und auch den folgenden Tag) dauerhaft an. Das sollte grundsätzlich niemanden überraschen, die direkte und quasi sofort nachweisbare Auswirkung ist aber ein wirklicher „Augenöffner“.

In der Fastenzeit verzichte ich normalerweise unter der Woche auf Süßigkeiten und Knabberkram, nur am Wochenende ist so etwas erlaubt. Dieses Jahr hat das überhaupt nicht funktioniert, da ich direkt vor Beginn der Fastenzeit einen widerlichen grippalen Infekt durchleben musste, der mir im Abklingen für mindestens drei Tage ganz unangenehme Geschmacksverirrungen bescherte: Nichts von meinen vorher so lieben Geschmäckern wollte mir noch taugen. Als es dann endlich wieder schmeckte, waren weder mein Körper noch mein Geist bereit, sofort den Verzicht anzutreten – unfreiwillig hatte ich ja gerade erst eine gute Woche Verzicht hinter mir.

Also fraß ich die folgenden Tage wie ein Scheunendrescher. Vermutlich war das tiefenpsychologisch eine Kompensation für die Tage des Elends zuvor, auf jeden Fall stellte ich mir schon zu Beginn der abendlichen Abschlaff-Phase nicht nur eine Kleinigkeit auf die Sofa-Lehne (was mich zwingt, jedes Mal aufzustehen, um Nachschub zu holen, bei zunehmender Müdigkeit bleibt das dann einfach aus – eine fast schon als „genial“ zu bezeichnende Strategie der Selbstkasteiung…). Nein, nun stellte ich mir gleich drei oder vier Sachen hin – am besten in der kompletten Packung, nicht nur eine kleine Portion in einem Schälchen…

Ein paar Tage später registrierte ich, dass mein Ruhepuls in der Nacht erhöht war. Üblicherweise liegt mein Pulsdurchschnitt während des Schlafens bei 43-48 Schlägen pro Minute, Tiefstwerte sind 37-39, Höchstwerte um die 50-55. Nach dem mehrtägigen Kompensationsfressen war der Ruhepuls im Mittel auf über 50 gestiegen, die Höchstwerte lagen über 60. Nach weiteren Tagen kletterte das Mittel sogar auf über 55. Zehn Schläge mehr in jeder einzelnen Minute, das gab mir zu denken.

Also startete ich ein Experiment: Letzte Woche verzichtete ich von Montag bis Freitag komplett auf alles Süße und allen Knabberkram. Und wie erwartet sank die durchschnittliche Herzfrequenz wieder ab. Noch nicht ganz auf Normalniveau, aber fünf Tage können nun einmal keine zwei bis drei Wochen Dauerfressen kompensieren…1

Die Übersicht über meinen Schlafpuls im bisherigen Monat.
Die Übersicht über meinen durchschnittlichen Schlafpuls im bisherigen Monat.

Dargestellt sind die Daten für März 2018: Die ersten vier Tage gehörten noch zur Kategorie „gnadenlose Fresstage“, also wirklich ohne jegliche Rücksicht auf Verluste. Ab dem 5.3. gab es keine Süßigkeiten und keinen Süßkram mehr, also beginnt der Ruhepuls mit seinem Sinkflug über die folgenden Tage. Der Restzucker musste wohl erst einmal metabolisch verwertet und abgebaut werden, sodass es nicht sofort einen deutlicheren Rückgang zu verzeichnen gibt, bis zum Freitag sank die durchschnittliche Herzfrequenz aber doch um beachtliche acht Schläge pro Minute.

Der Samstag (10.3.) war ein echter Horror-Tag, an dem ich von 8:00 bis 21:30 h in der Schule war: Erst „Tag der offenen Tür“, später noch ein Benefiz-Konzert, um Gelder für Südafrika zu sammeln. Als ich damit fertig war, musste eine ganze Packung Schokokekse dran glauben. Und weil ich schon dabei war, habe ich die letzten Tage gleich weiter gemampft! Damit erklärt sich auch der erneute Anstieg des Ruhepulses. Hach!

Somit ist es klar zu erkennen, wie stark und direkt der Konsum von Süßkram in den Metabolismus des Körpers eingreift. Was ich noch nicht getestet habe:

  • Kommt es zum gleichen Effekt, wenn ich zum Beispiel mittags etwas Süßes zu mir nehme, abends aber nicht?
  • Tritt der gleiche Effekt auch ein, wenn ich abends nur Knabberkram wie geröstete und gesalzene Erdnüsse verzehre? (Ist also Salz genauso „wirksam“ wie Zucker?)

Das werde ich in den kommenden Wochen erkunden. Hat sonst noch jemand solche Erfahrungen gemacht?

  1. Das ist wie der Beginn einer Diät, bei der man einen Tag lang „heldenhaft“ durchhält, um am nächsten Morgen enttäuscht festzustellen, dass von den drei Kilo zu viel noch immer 2,99 Kilo übrig sind, obwohl man sich doch „so bemüht“ hatte.

Album der Woche – Episode 14 – 2017-12-24

Jede Woche präsentiere ich ein Album, das mir persönlich gut gefällt. Im Vorfeld höre ich es noch einmal (oder häufiger) durch und bemühe mich dann, es allen Interessierten „schmackhaft“ zu machen.

Bob Dylan: „Christmas In The Heart“

Außen schnulzige Biederkeit, innen, na ja... „Überraschung!“
Außen schnulzige Biederkeit, innen, na ja… „Überraschung!“

Bob Dylan ist seit langen Jahren als „musikalisches Chamäleon“ bekannt, da er immer dann, wenn die Kritiker meinen, ihn endlich auf eine Stilrichtung festnageln zu können, diese schleunigst hinter sich lässt, um sich einer anderen zuzuwenden. Das Spielchen treibt er schon so lange, dass es kaum mehr möglich ist, alle seine bislang gestreiften musikalischen Stile in einer übersichtlichen Form darzustellen – also lasse ich das gleich.

Vor ein paar Jahren entdeckte ich durch Zufall ein Album mit Weihnachtsstücken vom Altmeister des Stilwandels. Ich lauschte in die Tracks hinein, wurde zunehmend angetaner, am Ende kaufte ich es und lud es auf meinen iPod Classic. Und einige der Stücke habe ich bis heute wirklich oft angehört. Mit gutem Grund, wie ich unten erläutern werde.

Die Songs:

Auf dem 2009 erschienenen Weihnachts-Album sind 15 Titel mit überwiegend überschaubarer Spielzeit anzutreffen, insgesamt dauern die Stücke gerade einmal 42 Minuten. Wie es für ein Weihnachts-Album üblich ist, kennt man die Stücke eigentlich alle schon – manche mehr als man möchte… Doch es wäre kein Bob Dylan-Album, wenn er nicht eine ganze Reihe abstruser Kunstgriffe angewandt hätte, um sie zu verfremden oder so umzukrempeln, dass sie eine neue „Brechung“ durch die „Dylan-Linse“ erhalten.

Am besten ist auf dem ganzen Album meiner Meinung nach eigentlich die fürchterlich kratzige Stimme, die – auf den ersten Lauscher – so gar nicht zu den zuckersüßen amerikanischen Weihnachts-Klassikern zu passen scheint. Gewöhnt man sich aber einmal daran, gibt gerade diese raue, ungeschliffene Facette den Songs genau das, was ihnen sonst fehlt (ich spreche von Studio-Produktionen, als Musiklehrer kann ich ein paar hundert Verse über miserable Darbietungen von bekannten Weihnachtsliedern bieten…).

An den folgenden Songs gefällt mir immer genau das gleiche: Im Hintergrund bietet die Begleitung musikalischen Zuckerguss vom Feinsten, um dann durch die Reibeisen-Kratzstimme von Bob Dylan erfolgreich „interessant gemacht zu werden“. Diese Imperfektion der wichtigsten Gesangsstimme stiehlt den Stücken ihre Kitschigkeit, und genau deswegen gefallen sie mir. Meine vier Anspieltipps:

  • „Here Comes Santa Claus“
  • „Winter Wonderland“
  • „I’ll Be Home For Christmas“
  • „Have Yourself A Merry Little Christmas“

Fazit

Bob Dylan ist und bleibt ein Kuriosum. Kaum ein etablierter Musiker könnte sich einen derartigen Stunt mit beliebten Weihnachtsliedern erlauben – und damit auch noch Erfolg haben. Als Lehrer kenne ich die „Freuden der Vorweihnachtszeit“ nur zu gut: Stress, Stress, Stress – dazu die völlig deplatziert wirkenden Sprüche von der „stillen und besinnlichen Zeit“. Von Stille und Besinnlichkeit habe ich in den letzten zehn Jahren rund um die Weihnachtszeit eigentlich nichts gemerkt. Meist lief es so, dass bis kurz vor knapp geackert wurde, um dann mit dem Beginn der Ferien völlig abgeschafft in ein Loch zu fallen (dieses Jahr stellt übrigens keine Ausnahme dar). Genau in diese Stimmung, in der einem die Heuchelei der Weihnachts-Industrie permanent auf die Nerven geht, ist dieses verquere Weihnachts-Album von Bob Dylan eine wundervolle Alternative zu den ganzen Schnulz-Samplern, die sich sonst so auf dem Markt tummeln. Wer mit der ganzen künstlich generierten Hektik der Feiertage auch auf Kriegsfuß steht, sollte diesem Album, vor allem aber den oben empfohlenen Songs eine Chance geben.

Album der Woche – Episode 12 – 2017-12-03

Jede Woche präsentiere ich ein Album, das mir persönlich gut gefällt. Im Vorfeld höre ich es noch einmal (oder häufiger) durch und bemühe mich dann, es allen Interessierten „schmackhaft“ zu machen.

Richie Sambora: „Stranger In This Town“

Ein himmlisches Blues-Album von einem Gitarristen, den man so vorher noch nicht erlebt hatte...
Ein himmlisches Blues-Album von einem Gitarristen, den man so vorher noch nicht erlebt hatte…

Richie Sambora ist vielen ja als langjähriger Gitarrist der Glam-Rock-Band Bon Jovi bekannt, doch mit der Band konnte ich bis auf ein paar wenige Stücke nie so richtig viel anfangen (wobei die paar Stücke, die mir gefallen, dann über Jahrzehnte hinweg ihren Platz in meinen Favoriten-Listen behaupten konnten). 1990 erschien jedoch ein Solo-Album des Gitarristen, auf dem er auch singt – und zwar richtig, richtig gut –, und das einen gänzlich anderen musikalischen Weg einschlägt als der gesammelte Bon Jovi-Stoff.

Es ist ein Album mit einer gelungenen Mischung aus Pop, Rock und ganz viel Blues. Wie sehr ihn dieses eigene Projekt gereizt haben muss, erkennt man ganz einfach daran, mit wieviel Liebe zum Detail alle Stücke aufgenommen wurden. Der Sound ist eine ganz runde Sache, die dem Blues eigene Melancholie kommt nicht zu kurz, und doch gibt es immer wieder ordentlich „eins auf die Glocke“, sodass für jeden Musikfans etwas dabei ist.

Gemeinsam mit einem guten Kumpel aus der Gymnasialzeit, der sehr gut Schlagzeug spielt und eine Zeit lang einen dem meinen äußerst ähnlichen Musikgeschmack hatte, habe ich das Album damals immer und immer wieder angehört. Dann verlor ich es während des Studiums aus den Augen und Ohren, entdeckte es aber gleich nach meiner Anmeldung bei Apple Music vor gut zwei Jahren wieder – seitdem sind mehrere Stücke in meiner aktuellsten Favoriten-Liste enthalten (und dort dürfen sie auch lange bleiben).

Die Stücke:

Insgesamt beinhaltet das 1990 erschienene Album 10 Titel mit einer Spielzeit von etwa 52 Minuten. Alle sind gut, doch ein paar muss man meiner bescheidenen Meinung nach einfach gehört haben:

  • „Church Of Desire“: Nach einer gemütlichen Einladung etablieren Bass und Schlagzeug einen pulsierenden Grundrhythmus, über den sich sowohl der Gesang als auch die Gitarren-Einwürfe aufschwingen können. Seit dem ersten Hören hat sich mir die Textzeile „Now we dance with the devil down the lonely street…“, mit der der (Pre-) Chorus eingeleitet wird, ins Gedächtnis eingegraben. Und dann das wirklich gelungene Gitarrensolo, ein schönes Understatement, rau und ruppig, doch absolut keine „Yngwie Malmsteen-Personality-Show“ – kein Wunder, dass dieses Stück so gut rüberkommt!
  • „Stranger In This Town“: Der Titeltrack ist fantastisch, kein Wunder, dass das gesamte Album danach benannt wurde. Bereits ab dem ersten Ton dringt die für den Blues typische Melancholie schwer wie ein guter Scotch durch alle musikalischen Poren, nicht zuletzt angefeuert durch den heftigen Einsatz des Reverb-Effekts. An diesem Song passt alles so perfekt auf das etablierte Blues-Idiom, dass man ohne Kenntnis des Künstlers glatt einen gestandenen afroamerikanischen Blues-Man an Gitarre und Mikrofon vermuten könnte. Ohne jeden Zweifel ist dies das stärkste Stück des gesamten Albums!
  • „Mr. Bluesman“: Im Gegensatz zu den beiden vorigen Favoriten wird hier eher die akustische Gitarre in den Mittelpunkt gestellt, was einen feinen klanglichen Unterschied erzeugt. Die Synthesizer-Untermalung, die den Hintergrund ein bisschen auspolstert, ist so dezent, dass nicht einmal Puristen wie der leider allzu früh verstorbene Stevie Ray Vaughan etwas dagegen gehabt haben würden. Für das Solo darf dann natürlich wieder die elektrifizierte Version des Instruments ran, und – Freunde – wenn Eric „Slowhand“ Clapton nicht noch leben würde, hier wäre seine Inkarnation zu finden!

Fazit

Jeder, der Bon Jovi musikalisch nicht mag, sich aber für gut gemachten Blues erwärmen kann, sollte hier unbedingt ein Ohr hineinhängen, denn dieses Album ist wundervoll! Klar, meine Sicht ist durch die vielen freundschaftlichen Genuss-Momente mit meinem Kumpel aus Schulzeiten etwas nostalgisch aufgehübscht, dennoch ist an dem Album so vieles gelungen, dass selbst Bon Jovi-Hasser nicht umhin können, Richie Sambora zu einem vollends empfehlenswerten Solo-Projekt zu gratulieren.

Persönlich finde ich es schade, dass der Gitarrist und Sänger nicht seiner Sucht Herr wird, denn bereits seit einigen Jahren verbringt er immer wieder längere Zeit in diversen Entzugskliniken. Ob das 1990 auch schon der Fall war, weiß ich nicht. Die Musik lässt jedoch durchscheinen, dass er nicht nur die angenehmsten Seiten des Lebens zu Gesicht bekommen hatte, bevor er sich an sein Solo-Projekt gewagt hat. Ich drücke ihm alle vorhandenen Daumen, dass er aus dem Sumpf wieder herausfindet.

Album der Woche – Episode 10 – 2017-11-19

Jede Woche präsentiere ich ein Album, das mir persönlich gut gefällt. Im Vorfeld höre ich es noch einmal (oder häufiger) durch und bemühe mich dann, es allen Interessierten „schmackhaft“ zu machen.

ZZ Top: „Rhythmeen“

„Rhythmeen“ ist eines meiner liebsten ZZ Top-Alben, voller schnörkellos rockender Knaller.
„Rhythmeen“ ist eines meiner liebsten ZZ Top-Alben, voller schnörkellos rockender Knaller.

Die Band ZZ Top war schon einmal für ein Album der Woche verantwortlich, was diese Häufung – zweimal innerhalb von gerade einmal zehn Beiträgen dieser Sparte – etwas übertrieben wirken lassen könnte. Doch ich habe meine Gründe:

  • In den vergangenen zwei Wochen habe ich insgesamt sechs Tests schreiben lassen, die alle korrigiert werden wollten. Beim Korrigieren lasse ich meist leise Musik laufen, die die vielen Hintergrundgeräusche überdeckt, wodurch ich mich leichter konzentrieren kann. Die Musik darf nicht zu aufdringlich sein, insofern taugen ZZ Top mit ihrem meist etwas gleichförmigen Groove ganz gut.
  • In einem der Tests mussten die Schüler die Struktur eines Songs erkennen. Wir besprechen das vorher im Unterricht anhand mehrerer Beispiele, dann üben wir es an weiteren drei oder vier Stücken im Verlauf der folgenden Wochen ein, im Test frage ich es mit einem wiederum neuen Stück ab. Dieses Mal war es „Rhythmeen“, der Titel-Track des Albums. Ausgewählt habe ich ihn, weil er eben nicht dem Standard-Aufbau der meisten Pop-/Rock-Stücke folgt.

Die Stücke:

Insgesamt beinhaltet das 1996 erschienene Album (immerhin das zwölfte Studio-Album) 12 Stücke mit einer Gesamtspielzeit von 55 Minuten. Wie bei so ziemlich allen ZZ Top-Alben darf man keine extreme stilistische Bandbreite erwarten, denn die drei Jungs beackern meist ziemlich genau den gleichen Acker wie bei den früheren und den späteren Veröffentlichungen. Auffällig gut ist aber der Sound (so richtig fett und satt) sowie die Tatsache, dass man wirklich von vorne bis hinten durchhören kann, ohne sich zu langweilen – obwohl alles recht ähnlich ist. Bemerkenswert.

Rhythmeen

Wie schon gesagt, dieses Stück folgt eben nicht der üblichen Struktur der meisten Pop-/Rock-Stücke. Diese wäre nämlich:

Intro – Strophe – (Pre-Chorus) – Chorus – Strophe – (Pre-Chorus) – Chorus – Solo/Bridge (oder beides) – (Strophe) – (Pre-Chorus) – Chorus – Outro

Alle eingeklammerten Teile sind optional, sodass im einfachsten Fall ein Pop-Song nur aus den folgenden Teilen bestehen kann:

Intro – Strophe – Chorus – Strophe – Chorus – Bridge/Solo – Chorus – Outro

Bei ZZ Top und „Rhythmeen“ dagegen sieht der Aufbau ganz anders aus, weshalb es ein ideales Stück für einen Test war (ich hatte angekündigt, ein Stück auszusuchen, das eben nicht der Standard-Form folgt):

Intro – Strophe – Strophe – Pre-Chorus/Chorus (schwer voneinander abzugrenzen) – Solo – Strophe – Chorus – Bridge/Strophe (eigentlich eine Strophe, aber die Begleitung ist anders als zuvor) – Solo/Outro

Zusätzlich gibt es mehrere Zwischenspiele, bei denen selbst ich mich nie ganz entscheiden konnte, ob es sich lohnt, da einen eigenen Formteil zu vergeben. Alles in allem eine ziemlich raffinierte Sache, die die Jungs da abgezogen haben. Beim oberflächlichen Hinhören fällt das vor allem gar nicht weiter auf, erst wenn man mit den Lyrics davor sitzt und sich bemüht, alles in eine Struktur zu bringen, wird klar, wie ausgefuchst hier gearbeitet wurde.

Alles gut…

Es ist ein wenig peinlich, aber mir fällt es schwer, einzelne Songs herauszuheben, da sie eben so nahe beieinander sind. Am ehesten stechen für mich positiver als der Rest diese beiden hervor: „What’s Up With That“ und „Hairdresser“. Ich bin mir aber sicher, dass jeder, der sich mit dem etwas raubeinigen Stil der Band anfreunden konnte, hier und da seine eigenen privaten Schätzchen entdecken wird.

Fazit

Für ein ZZ Top-Album ist „Rhythmeen“ eine wirklich gelungene Ansammlung von cool vorbeirauschenden Songs, bei denen man durch die amerikanische (am besten kalifornische) Landschaft fahren, das Fenster herunterkurbeln und sich den warmen Wind durch das (zugegeben spärlicher werdende) Haar wehen lassen möchte. Mich entführt der Sound aus dem tristen Novembergrau, vielleicht war es mir deshalb so eine willkommene Korrektur-Begleitung…

Filme en masse

Vorbemerkung

Die vergangenen Tage habe ich mich hier im Blog kaum sehen lassen, denn die Tage waren einfach zu voll. Neben dem Schuljahresende, der Mitte und allen Zeiten dazwischen ist der Schuljahresbeginn immer die stressigste Zeit, denn da muss zusätzlich zur Unterrichtsvorbereitung unglaublich viel organisatorischer Krempel abgearbeitet werden. Außerdem gibt es viele außerplanmäßige Termine, die einem den Tag verkürzen. Wenn man dann trotzdem am nächsten Tag eine ordentliche Arbeit abliefern will, wird’s stressig.

Das legt sich hoffentlich bald wieder, sonst falle ich in den Herbstferien krank ins Bett. Und bislang habe ich dieses Jahr wirklich eine ziemlich stabile Gesundheit, das soll so bleiben. Den heutigen Blog-Eintrag habe ich seit gut einer Woche in Vorbereitung, doch zum Schreiben kam ich schlicht und ergreifend nicht. Ich bin mir noch nicht einmal sicher, ob ich heute noch meinen eigentlich ausstehenden Artikel zum „Album der Woche“ veröffentlicht bekomme. Mal sehen…

Zurück zum eigentlichen Thema: In den letzten Wochen habe ich mir ein paar Filme angesehen, manche davon abends in aller Ruhe, andere morgens auf dem Laufband (wenn draußen mal wieder ein ekelhaftes Mistwetter war). Auf jeden Fall waren ein paar bemerkenswerte Filme dabei, die es lohnen, von ihnen zu berichten:

E.T. – Der Außerirdische

Einer der ganz starken Filme meiner Kindheit – nun kennen ihn auch meine Kinder!
Einer der ganz starken Filme meiner Kindheit – nun kennen ihn auch meine Kinder!

Dieser Klassiker aus den 1980er Jahren ist mir seit meiner Kindheit ein treuer Begleiter, allerdings hatte ich ihn seit mehr als fünf Jahren nicht mehr angesehen. Und darüber hätte ich fast ausgeblendet (vergessen kann man es nicht), wie gut der Film ist. Unsere Kinder kannten den Film noch gar nicht, also überraschte ich sie damit, bereitete sie hier und da auf kommende dramatische Entwicklungen vor (vor allem unsere Mittlere reagiert sonst unter Umständen etwas eigen selbst auf einen hervorragenden Film wie diesen), freute mich aber umso mehr, als sie bei den lustigen Szenen vor Vergnügen laut quietschten.

Einmal mehr hat mich die Musik völlig umgehauen, John Williams hat hier meiner Meinung nach sogar noch bessere Arbeit vollbracht als bei allen Teilen der Star Wars-Reihe (und da setzte er ja wirklich Meilensteine der Filmmusik). Und wie jedes Mal ärgere ich mich, dass die reine Klavierfassung des „Flying“-Themas (gleich zu Beginn des Abspanns) nicht Teil der veröffentlichten Filmmusik ist. Da gibt es eine ähnliche Version, die allerdings gleich vom Orchester untermalt wird. Sehr schön, keine Frage, doch eben nicht ganz so verträumt wie das Stück aus dem Abspann.

Oblivion

Spannende Science Fiction mit einem gereiften Tom Cruise – sehenswert!
Spannende Science Fiction mit einem gereiften Tom Cruise – sehenswert!

Bevor ich den Film angesehen habe, gab es ein langes Zögern. Der Grund ist bzw. war: Tom Cruise. Ich mag ihn als Schauspieler nicht allzu sehr, seine Scientology-Zugehörigkeit hat ihn mir zusätzlich verleidet. Daher bin ich in seiner Hinsicht immer etwas zurückhaltend.

Doch dieser Film hat mich positiv überrascht, denn einerseits trägt er darstellerisch nicht mehr ganz so dick auf (bei „Rain Man“ oder anderen älteren Filmen war das furchtbar), andererseits ist die Story wirklich gut und nicht nur auf ihn als Charakter fixiert.

Alles in allem ein wirklich solider Science Fiction-Action-Film mit berauschend guten Effekten, einer guten (wenngleich recht dystopischen) Story und überzeugenden Leistungen aller Darsteller (einziges Manko: der auf dem Poster groß angekündigte Morgan Freeman taucht nur in gut 10-15 Minuten des 100-minütigen Films auf). Diesen Film kann man sich gut auch öfter ansehen – ich werde das sicher machen.

My Big Fat Greek Wedding 2

Für mich eine der besten familientauglichen Komödien der letzten Jahre – absolute Empfehlung!
Für mich eine der besten familientauglichen Komödien der letzten Jahre – absolute Empfehlung!

Wer den ersten Teil kennt, weiß vermutlich schon, in welcher Comedy-Liga der Film spielt: Es ist ein harmloser Familien-Spaß, den man gut und gern auch mit den Kindern angucken kann. Gleichzeitig ist er so gut gemacht, dass Erwachsene sich angesprochen fühlen, herzhaft lachen und mitfiebern können, ohne sich dabei albern zu fühlen.

Und der zweite Teil setzt einfach noch so viele neue kleine Spitzen auf das bekannte Schema des ersten Films, dass ich gleich nach Beenden des ersten Durchgangs sofort wieder von vorne beginnen wollte. Eine ganz und gar herrliche Komödie, die es mit den aus dem ersten Teil bekannten Schauspielern schafft, tatsächlich eine gelungene (und keineswegs abgeflachte) Fortsetzung abzuliefern. Wunderbar!

Live. Die. Repeat

Actionreiche Science Fiction, die sich bei einer guten Vorlage bedient und sie geschickt umsetzt – spannend!
Actionreiche Science Fiction, die sich bei einer guten Vorlage bedient und sie geschickt umsetzt – spannend!

Noch ein Film mit Tom Cruise. Nach den positiven Erfahrungen mit „Oblivion“ dachte ich mir, ein weiterer Film könne nicht schaden, um mein etwas revidiertes Urteil über ihn erneut auf die Probe zu stellen. Und tatsächlich ist der Film wiederum ein gelungener Science Fiction-Action-Film.

Die Grundidee entstammt einer alten Star Trek TNG-Folge namens „Deja-vu“, in der die Enterprise bei einer Raumkollision zerstört wird, woraufhin sie in einer Zeitschleife gefangen bleibt und diesen Tag wieder und wieder erlebt – bis sie es schafft, die Situation zu meistern.

Bei „Live. Die. Repeat“ ist das Prinzip extrem ähnlich: Tom Cruise wird als Soldat in eine Gefechtssituation gebracht, wo er beim Töten eines Aliens selbst stirbt. Der Kontakt mit dem Alien löst eine Zeitschleife aus, wodurch er diesen einen Tag immer und immer wieder erlebt, bis er einen Ausweg aus der Situation findet und – man hätte es nicht erwartet – die Menschheit dabei rettet.

Besonders gelungen ist die Beschleunigung der Wiederholungsabläufe, denn gerade an dieser heiklen Stelle könnte der Film unendlich zäh werden. Wird er aber nie, denn der Regisseur hat sich für eine gekonnte Raffung aller zeitlichen Abläufe auf die wenigen notwendigen Momente beschränkt. Es ist so ähnlich wie „Und täglich grüßt das Murmeltier“, nur halt nicht in lustig (na ja, ein paar Szenen sind auf ihre Weise schon lustig).

Auch wenn ich den Ausgang jetzt schon kenne, der Film landet garantiert noch öfter im Apple TV oder auf dem iPad, er strotzt nur so vor tollen Effekten, die Handlung ist wirklich nicht schlecht, man kann kaum weggucken. Sehr gut!

Fazit

Wenn ich schon abends meist zu müde bin, um einen ganzen Film am Stück zu gucken, so hat sich das mit dem iPad-Gucken während des Laufens als gute Möglichkeit erwiesen, die 100 Minuten Monotonie im Keller spannend(er) zu gestalten. Durch die AirPods höre ich alles kristallklar direkt im Kopf, ohne meine Familie schon morgens um kurz vor Fünf aus dem Schlaf zu reißen. Und es ist tatsächlich unterhaltsam – das wird’s in Zukunft noch öfter geben!

Song des Tages (364) – 2017-09-11

Jeden Tag empfehle ich einen Song als den „Song des Tages“. Wie sagt man so schön: „Ende gut, alles gut.“ (Lustigerweise höre ich ja gar nicht auf, dennoch darf das letzte Stück ein echter Knaller sein, oder?)

Den heutigen Song habe ich sehr früh, vielleicht sogar in der ersten Woche des einjährigen Projekts, festgelegt, denn er bietet sich als Schlusspunkt einfach perfekt an. Außerdem ist der Song gleichzeitig eine Hymne wie auch eine geballte Ladung Energie, die mich (und eventuell noch einige andere) durch den meist recht anstrengenden ersten Schultag geleiten wird: „The Final Countdown“ von Europe:

Bis zum Wochenende pausiere ich die musikalischen Blog-Einträge auf jeden Fall einmal, dann starte ich mit der ersten Folge des Albums der Woche – darauf freue ich mich schon eine ganze Weile. Und dann werde mir hier und da sicherlich einige neue Juwelen in Form einzelner Songs unterkommen, die ich dem Song des Tages-Projekt zuordne (ich hätte da schon so zehn oder zwanzig Ideen…).

Also, für alle, die mit mir in ein neues Schuljahr starten: Haltet die Ohren steif, lasst die Musik ein paar Mal eure Akkus aufladen – und ab die Post!

Alle Songs in meiner freigegebenen Apple Music-Playlist.

Autsch, nein: Doppelautsch!

Heute war die vorbereitende Konferenz in der Schule, die sog. GLK (Gesamt-Lehrer-Konferenz), gleich gefolgt von einer Fachschaftssitzung, alles wie zu Beginn jedes Schuljahrs. Als ich mich dann gegen 14:30 h auf mein Rad schwang, war ich ganz zufrieden mit dem Verlauf und zischte los. Auf halber Strecke passierte es dann: Eine Biene war der Meinung, sich unter dem Rand meines Helms einklemmen zu müssen. Ich fühlte sie landen, sich einklemmen – und dann kam das erste Autsch!

Also: Vollbremsung, Sprung vom Pedelec, Helm öffnen und das Tier von mir wegwedeln. Nur: Eine Biene bleibt ja mit dem Stachel hängen. Also begann ich, mit dem Helmrand auf meine Schläfe einzudreschen, um das Vieh zu zerquetschen. Das klappte dann auf den dritten oder vierten Anlauf auch.

Ohne Spiegel oder andere Hilfsmittel setzte ich die Fahrt erst einmal fort, es waren nur noch vier oder fünf Minuten nach Hause. Dort angekommen gab es erst einmal einen Blick in den Spiegel, dann die Entfernung des Stachels, dann – endlich – ein Kühlpack.

Autsch! Das tat weh! Aber das war ja nur der erste Streich...
Autsch! Das tat weh! Aber das war ja nur der erste Streich…

Und dann kam Fenistil, und ein paar Minuten später noch einmal. Und nochmals ein paar Minuten später noch eine Ladung. Das funktionierte erstaunlich gut, denn schon bald (weniger als 20 Minuten) war die Schwellung fast vollständig abgeklungen.

So, mittlerweile – ein paar Stunden später – ist vom Bienenstich so gut wie gar nichts mehr zu erkennen. Dafür habe ich zwei Beulen am Haaransatz, wo ich mich mit dem Helm getroffen habe…

Tja, wer zielen kann, ist eindeutig im Vorteil...
Tja, wer zielen kann, ist eindeutig im Vorteil…

Tja, neben dem Stich gleich noch die Beulen – das ist wahre schwäbische Sparsamkeit: Drei zum Preis von einem…

P.S.: Als ich da auf dem Fahrradweg neben der Ziegelstraße stand und auf meine Birne eindrosch, hielt doch gleich eine Autofahrerin an und fragte mich ganz besorgt, was los sei. Das war wirklich sehr nett, auch wenn ich gar keine Hilfe benötigte.

P.P.S.: Dieses Erlebnis war auch gleich der Test, ob ich auf Insektenstiche allergisch reagiere. Zum Glück war dies nicht der Fall!

Song des Tages (316) – 2017-07-25

Jeden Tag empfehle ich einen Song als den „Song des Tages“. Mit dem heutigen Song des Tages verbinde ich immer eine – zumindest für mich und zumindest teilweise – lustige Anekdote: In der Oberstufe hatte einer meiner Mitschüler eine sturmfreie Bude, also lud er ein paar Freunde ein, darunter auch mich. Doch irgend jemand war der Meinung gewesen, noch ein paar weitere Freunde auf eigene Faust einladen zu dürfen. Und die hatten wiederum einen ähnlichen Plan verfolgt. Am Ende war das ganze Haus voll von hoch- bis spätpubertierenden Teenagern. Ich habe damals noch so gut wie gar nichts getrunken, ein paar andere auf der Party dafür um so mehr.

Es kam, wie es kommen musste: Ein Junge aus der Parallel-Klasse war gut angeheitert und befand sich gerade in der Küche, als der heutige Song des Tages in voller Lautstärke aus dem Wohnzimmer zu uns herüber drang. Mit glasigen Augen sagte er: „Ey, bei Wicked hält mich nichts mehr…“ – Dann griff er in einen Schrank mit Wassergläsern, langte dahinter und warf sie alle auf einmal (locker 10-12 Stück) aus dem Regal auf den Boden. Einfach so. Gut, der Typ hatte ohnehin einen an der Klatsche, das kann man nicht anders nennen, aber so eine Aktion hatte wirklich keiner kommen sehen.

Der Party-Gastgeber war zu dem Zeitpunkt auch schon nicht mehr nüchtern, dennoch drang die Tatsache, dass jemand sein Taschengeld für die kommenden Wochen gerade im Klo heruntergespült hatte, ziemlich hart. Er trank noch mehr, kurze Zeit später gab es einen großen Rumms aus dem Badezimmer, denn er hatte einen Köpfer von der Kloschüssel gemacht. In seinem Rausch muss der Boden irgendwie flüssig ausgesehen haben… Hmmm, das beendete die etwas ausgeuferte Party immerhin recht effektiv. Der harte (und eigentlich eingeladene) Kern blieb und räumte noch stundenlang auf, bevor wir uns am nächsten Morgen auf den Heimweg machten. Aber jedes einzelne Mal, wenn der heutige Song des Tages läuft, muss ich an diesen schwer eigentümlichen Abend zurückdenken. Wie schon zu lesen war, heißt der Song „Wicked“ um stammt vom Album „Predator“ von Ice Cube:

Hoffentlich kommt keines meiner Kinder in den kommenden Jahren auch auf so eine Schnapsidee. Bei der – trotz aller aktuell aufgebauschten Skandale – von mir so heiß geliebten Cosby Show gibt es auch eine Folge, in der Theo, der Sohn, ebenfalls zu einer solch ausufernden Party gelangt, die nur dadurch zustande kommt, dass immer mehr Leute immer mehr andere Leute einladen. Am nächsten Tag kehren die Eltern nach Hause zurück, Bill Cosby alias Heathcliff Huxtable patscht mit der Hand auf den Couchtisch, der daraufhin komplett in sich zusammenbricht. So ungefähr war das damals auch, nur dass wir die Gläser nicht mehr kleben konnten…

Alle Songs in meiner freigegebenen Apple Music-Playlist.