Getestet: CraveMate-App

Jeden Abend auf der Couch überfällt mich die Lust auf Süßes und Knabberkram, was sich trotz morgendlicher Läuferei auf lange Sicht sicher in Form eines kleinen Rettungsrings um die Hüfte niederschlagen wird. Das möchte ich nicht, immerhin bin ich seit nunmehr fünf Jahren die 25 Kilo unnötiges Bauchspeck los, dahin muss ich nicht zurück…

Apps zur Hilfe

Um den inneren Schweinehund unter Kontrolle zu halten, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Mehrere Jahre lang hatte ich mit CaloryGuard die verzehrten Kalorien gut unter Kontrolle, später ersetzte ich diese App durch die etwas zweifelhaft titulierte App Fat Secret. Dann hatte ich einfach die Schnauze voll, denn bei jedem Essen die Mengen eingeben, vor allem bei nicht genormtem Essen (ich esse so gut wie gar kein Fast Food und auch kaum Fertiggerichte), erwies sich als ätzend langwierig und umständlich. Also löschte ich alle Kalorienzähler-Apps vom iPhone und iPad.

Das war vor einem guten Dreivierteljahr. Was passierte? Nicht viel, ich bin aktuell ein gutes Kilo schwerer als damals, das kann aber auch am typischen Fressdrang im Herbst/Winter liegen. Alles halb so schlimm. Wenn der Stress, den die Schulzeit kurz vor Weihnachten üblicherweise mit sich bringt, vorbei ist, sinkt üblicherweise auch der Drang, mich allabendlich vollzustopfen.

CraveMate

Doch ich kenne mich sehr gut, daher weiß ich, dass spätestens in der nächsten Stressphase wieder ein halbes Kilo auf meinen Hüften landet. Wie kann ich das vielleicht schon vorher abfangen? Ganz einfach: CraveMate.

Das Icon ist mit Witz und viel Liebe zum Detail gestaltet: Das „C“ als angebissener Keks („Cookie“) und das „M“ als ein zu erklimmender Gipfel mit einer Zielfahne auf dem Gipfel – sehr schick!
Das Icon ist mit Witz und viel Liebe zum Detail gestaltet: Das „C“ als angebissener Keks („Cookie“) und das „M“ als ein zu erklimmender Gipfel mit einer Zielfahne auf dem Gipfel – sehr schick!

Diese App verfolgt ein ganz einfaches Konzept: Man setzt sich ein persönliches Ziel mit festem Zeitrahmen, einfach muss es auch sein, denn mehr als 200 Zeichen darf man beim Formulieren nicht brauchen.

Klingt wie eine Schwäche der Programmierer, ist aber vermutlich ein genialer Trick, denn je einfacher das Ziel formuliert ist, desto leichter kann man es im Blick behalten und sich danach richten. Ein auf 1.000 Zeichen mit vielen kleinen Ausnahmen ausformuliertes Ziel wird aller Wahrscheinlichkeit nicht einmal die Mühe wert sein, es so genau auszuformulieren. In der Kürze liegt eindeutig die Klarheit und somit die Chance auf Erfolg.

Mein erster Testlauf sah folgendermaßen aus: Eine Woche lang nur 100 Gramm Knabberkram am Tag. Kurz und knackig, keine Schlupflöcher. Daran habe ich mich trotz weitergehender Gelüste zuverlässig gehalten. Darauf kann ich auch ein klein wenig stolz sein.

Mein erster Testlauf mit CraveMate war einfach – und vermutlich gerade deshalb erfolgreich.
Mein erster Testlauf mit CraveMate war einfach – und vermutlich gerade deshalb erfolgreich.

Gut, zurück zur Funktionsweise der App: Das englische Verb „to crave“ heißt so viel wie „stark begehren“. „Mate“ dagegen ist der „Kumpel“ oder „Helfer“. CraveMate greift immer dann, wenn einen die Lust überkommt, quasi wie ein Kumpel, der einem beim Cold Turkey hilft (auch wenn ich da keine Erfahrungen habe, doch die Autobiographie von Miles Davis war sehr aufschlussreich). Um mich von der Fresslust abzulenken, habe ich dann gespült, Wäsche aufgehängt, fünf Minuten Seilspringen eingelegt oder die Wohnung gestaubsaugt oder was auch immer. Davon habe ich ein Foto gemacht, das die Überwindung des drängenden Bedürfnisses beweist.

Soziale Netzwerke als externer Druck – es geht auch ohne…

Prinzipiell ist CraveMate gedacht, das nun auch noch über soziale Netzwerke zu teilen. Das habe ich nicht gemacht, denn ich bin meist mein stärkster Kritiker, vor mir selbst ein Versagen eingestehen zu müssen, das wäre eine absolute Katastrophe für mein Ego.

Fazit

Wie schon gesagt, die Testwoche war ein Erfolg, wenn die Feiertage rum sind (an denen es nun einmal traditionsgemäß immer viel zu viel zu essen gibt), starte ich gleich die nächste Runde, da gibt’s sicher das eine oder andere Pfund zu verlieren… Wie steht’s: Macht jemand mit?

Hörtipp: „Professor Satchafunkilus and the Musterion of Rock“ von Joe Satriani

Hammer-Album vom Altmeister der E-Gitarre
Hammer-Album vom Altmeister der E-Gitarre

Joe Satriani gehört zu den gottgleichen E-Gitarristen, die bereits während meiner Adoleszenz bekannt waren und Maßstäbe für alle anderen E-Gitarristen setzten. Manch einer ließ sich von seinem exorbitant beeindruckenden Können einschüchtern und letztendlich vom eigenen Eifer abschrecken, andere (z.B. mich) inspirierten sie zu langen Übeabenden und -nächten (teilweise auch spürbar zu Lasten der schulischen Leistungen). In meiner Band (jaaaa, die eine, die sich nach jedem Auftritt umbenennen musste, damit noch Leute in die spärlichen Konzerte kamen) spielten wir sogar ein oder zwei seiner Stücke (ich bin mir zumindest bei „Big Bad Moon“ vom Album „Flying In A Blue Dream“ sicher).

Aber ich schweife ab, denn heute geht es nicht um Kindheitsreminiszenzen! Vor ein paar Tagen begann ich einfach mit einer Suche in Apple Music, gab nacheinander ein paar Namen von mir geläufigen und von mir geschätzten Gitarristen ein, dann ließ ich mich von der Neugier treiben, hörte kurz in die Alben hinein, um dann einige auf meinem iPad zu sichern, andere links liegen zu lassen etc. Sehr hilfreich war auch die Funktion „Das könnte dir auch gefallen…“, denn über diese Schiene entdeckte ich das Album, dessentwegen ich diesen Blog-Eintrag schreibe.

Joe Satriani startete als purer Rock-Gitarrist, nahm im Lauf der Jahre auch einige funkige, balladeske, aber auch härtere Stücke auf, fast immer instrumental, gelegentlich wagte er sich auch selbst als Sänger aus Mikrofon (was nicht einmal schlecht war). Später wich er in den Bereich des Jazz aus, in den letzten Jahren kehrte er – sehr zu meiner Freude – wieder zu seinen Wurzeln im Rock zurück, allerdings schön angereichert mit Elementen aus allen Bereichen, in denen er sich dazwischen herumgetrieben hat.

Mit dem Eintritt ins Musikstudium hörte ich wenig bis gar keine meiner alten Gitarren-Idole, da ich auf die klassische Schiene fixiert war, die ja nun einmal eher meinem Studienfach als Diplommusiker, also dem Musiker im Symphonie-Orchester, entgegenkam. Vor ein paar Jahren jedoch erwachte die Lust an der gitarrenlastigen Musik aufs Neue, überwiegend durch die Band Rush, und selbstverständlich kam auch Joe Satriani wieder ins Spiel.

Das Album „Professor Satchafunkilus and the Musterion of Rock“ ist perfekt gemischt, wenn man das mit guten Kopfhörern oder Boxen (Muarharhar…) hört, fegt es einen glatt von den Füßen. Stückempfehlungen gebe ich gar nicht erst ab, denn sie sind so facettenreich, dass man fast überall etwas entdecken kann, was toll ist (aber das erste Stück ist schon einmal sensationell).

52 Wochen – Teil 27 („Autsch!“)

Man sieht es mir nicht zwingend an, doch ich bin ein sehr ungezügelter Esser, wenn es um Süßigkeiten und anderen Knabberkram geht. Meine Kollegen in der Schule können davon ein Lied singen, denn keine der Süßigkeiten, die als „für alle“ gekennzeichnet sind, bleiben lange von meiner Gier verschont.

Ich bin mir nicht ganz sicher, woher diese ungezügelte Lust auf Süßes kommt, möglicherweise war es das Aufwachsen mit vier Geschwistern (die ebenfalls Süßes mögen), oder aber ich bin einfach nur süchtig. Leider ergibt sich daraus ein Problem für mich: In meiner Gier beiße ich mir immer wieder auf die Zunge oder – noch schlimmer – in die Backe. Und dann sehe ich so aus: Autsch!

Autsch! Das tat weh!
Autsch! Das tat weh!

Zur Aktion „52 Wochen“

Seit nunmehr 27 Wochen läuft Zeilenendes Foto-Aktion „52 Wochen“, an der ich teilnehme (hier findet man alle meine Beiträge). Ziel ist es, jeden Sonntag ein neues Selfie oder Portrait einzustellen. Wenn man lustig ist, kann man ihm auch ein bestimmtes Motto verpassen, was mir besonders liegt, daher gab es bislang eigentlich ausschließlich Fotos mit einem bestimmten Motto. Die üblichen und allesamt sehenswerten Teilnehmer sind:

Solera auf dem Dach

Heute habe ich es tatsächlich geschafft, das komplette Dach des Woodport (ich berichtete) mit Dachpappe zu verdecken, alles ordentlich zu vernageln bzw. festzutackern, dann sogar noch alle eventuellen Nässe-Schwachstellen komplett zu verkleistern bzw. zu verspachteln – und dann kam da noch eine Heldentat der besonderen Art hinzu…

Schön ist es nicht, aber die Perspektive hat sonst kaum jemand. Daher kam es mir eher auf die Funktionalität an. Und die konnte ich hoffentlich herstellen...
Schön ist es nicht, aber die Perspektive hat sonst kaum jemand. Daher kam es mir eher auf die Funktionalität an. Und die konnte ich hoffentlich herstellen…
Wenn das jetzt nicht dicht ist, bekomme ich echt die Krise...
Wenn das jetzt nicht dicht ist, bekomme ich echt die Krise…

Gelernt habe ich bei diesem „ersten Mal“ so einiges, dazu gehören zum Beispiel die folgenden Highlights:

  • Nie ohne Schutzbrille den Kleber auftragen, das Zeug ist zähflüssig „wie die Sau“ und spritzt wie ein (männlicher) Pornostar. Meine Hände und Arme brauchten vorhin gute 20 Minuten der Intensivbehandlung, um wieder sauber zu werden…
  • Ebenfalls nie ohne Schutzbrille den Rand einer besandeten Dachpappe fürs Festtackern umbiegen, wenn man direkt darunter steht. Das könnte sonst zu leichten Sichtschwierigkeiten führen…
  • In der Sonne wird’s heiß.
  • Je länger desto heißer.
  • Vor allem wenn die Haarpracht nicht mehr ganz so intakt ist…
  • Eine Leiter benötigt einen festen Stand.
  • Mit allen vier Füßen.

Ach ja, ich hätte fast die „Heldentat“ meinerseits vergessen. Der Tacker wollte keine U-Nadeln ausspucken. Also drückte ich… und drückte… und drückte… Irgendwie passte der Winkel für mein Handgelenk nicht ganz so gut, also hielt ich den Tacker näher an meine Hüfte. In der Retrospektive ist mir klar, dass das eigentlich der Idealfall für ein Fail-/Pannenvideo bei YouTube gewesen wäre, doch irgendwie löste sich dann tatsächlich eine U-Tackernadel und – na ja – tackerte sich an mir fest. Zum Glück nur oberflächlich. Aber aua!

Geplant war das sicher nicht, dafür aber eine sehr „einprägsame“ Erfahrung. *Hüstel*
Geplant war das sicher nicht, dafür aber eine sehr „einprägsame“ Erfahrung. *Hüstel*

Gut, damit wäre dann ein für alle Mal festgestellt, dass ich der geborene Handwerker bin. Ich rühme mich jedoch damit, weder vom Dach noch von der Leiter gefallen zu sein. Außerdem bin ich tatsächlich zuversichtlich, dass es dieses Mal ein dichtes Dach sein sollte. Wenn ich im nächsten Jahr wieder mit so etwas anfangen sollte, habe ich mich geirrt.

Gelesen: „Wovon ich rede, wenn ich vom Laufen rede“ von Haruki Murakami

Ein wundervolles Buch für Läufer: Wovon ich rede, wenn ich vom Laufen rede – persönlich, philosophisch und in einem völlig entspannten Tonfall, der das Lesen zum reinen Genuss macht.
Ein wundervolles Buch für Läufer: Wovon ich rede, wenn ich vom Laufen rede – persönlich, philosophisch und in einem völlig entspannten Tonfall, der das Lesen zum reinen Genuss macht.

„Ganz gleich, wie banal und alltäglich eine Tätigkeit sein mag, wenn man sie nur lange genug ausübt, bekommt sie etwas Meditatives oder Kontemplatives.“ (S. 5)

Wie’s der Zufall so wollte…

Vor ein paar Wochen war ich zu Besuch bei einem guten Freund und Trompeter-Kollegen aus alten Würzburger Zeiten, den es vor ein paar Jahren in die nähere Umgebung (Heidenheim) verschlagen hat. Sein Bruder, ein sehr guter Posaunist und – ebenso wie ich – leidenschaftlicher Läufer, war zeitgleich mit seiner Familie zu Besuch. Wie immer kamen wir alsbald ins Gespräch über unsere Fitness-Tracker, die aktuell benutzten Laufschuhe, diverse Lauftechniken (z.B. Vorderfuß vs. ganzer Fuß) und dergleichen mehr. Irgendwann erwähnte er ganz beiläufig ein Buch über das Laufen von Haruki Murakami.

Sofort erwachte mein Interesse, denn ich hatte einerseits noch gar nichts davon gehört, andererseits fing mich die Zusatzbemerkung „Das ist eher ein philosophisches Buch über das Laufen…“ ein. Gerade diese Art des Schreibens über das Laufen fasziniert mich. Trockene Anweisungen, wie ich wann meinen Fuß wohin setzen soll, können mich nicht hinter dem Ofen hervorlocken, aufgrund meiner Zerrung in der Hüfte habe ich nämlich ein solches Buch gerade nebenher gelesen – GÄÄÄÄÄHHHHNNN!.

Doch Literatur, die eher die psychologischen Auswirkungen des Laufens beleuchtet, fesselt mich. Nicht ganz umsonst bin ich ein großer Fan von Alan Sillitoes „Die Einsamkeit des Langstreckenläufers“. Diese Geschichte taucht in die Gedankenwelt des Läufers beim Laufen ein, sehr faszinierend! Noch während wir dort zu Besuch waren, suchte ich vom iPhone aus das Buch und lud es aus dem iBooks Store.

Begeisterung

Mittlerweile habe ich das Buch komplett gelesen und konnte mir ein Urteil bilden: Es ist hervorragend! Dafür gibt es mehrere Gründe:

  • Der Schreibstil ist flüssig und fast wie im Plauderton. Ich fühlte mich an keiner einzigen Stelle des Buchs belehrt oder bevormundet, stattdessen wirkt es wie eine angenehme Erzählung, der man nachmittags auf der Veranda im Schatten bei einem guten Glas Solera 1847 lauscht. Insgesamt wirkt es, als erzähle der Lieblingsonkel einen (langen) Schwank aus seinem Leben, dem man voller Hingabe lauscht. Viel besser geht’s nicht. Ein passendes Beispiel werde ich unten anfügen.
  • Der Inhalt interessierte mich durchweg. Sowohl die direkt auf das Laufen bezogenen Teile als auch die eher allgemein (auto)biographischen Abschnitte sowie die Ausführungen über das Schreiben packten mich. Genau genommen saugte das Buch mich förmlich in sich hinein.
  • Das Buch ist ehrlich geschrieben, es beschönigt nichts, zeigt aber interessante Wege auf, damit umzugehen. Was ich damit meine? Hoffentlich wird es bei den Zitaten etwas klarer werden, denn es ist schwer in Worte zu fassen.

Zitate

Wie gerade versprochen folgen nun ein paar ausgewählte Zitate. Ich beschränke mich aber auf den Beginn des Buchs, sonst müsste ich jetzt parallel alles noch einmal lesen. Das wäre zwar nicht schlimm, doch lässt es die Zeit schlicht und einfach nicht zu.

Einer der Läufer berichtete von einem Spruch, den ihm sein älterer Bruder (ebenfalls ein Läufer) beigebracht hatte, und den er seither ständig im Kopf behält: Schmerz ist unvermeidlich, Leiden ist eine Option. Man stelle sich vor, man rennt und denkt plötzlich: „Boah, ist das eine Qual, ich kann nicht mehr.“ Die Qual ist eine unvermeidliche Tatsache, sie zu ertragen oder nicht, bleibt jedoch dem Läufer überlassen. (S. 6)

Wie wahr, wie wahr. Egal ob es die reine Unpässlichkeit ist, morgens um 4:30 h aus dem warmen und gemütlichen Bett zu springen, der nagende Schmerz einer Blase an der Ferse oder eine wundgeriebene Brustwarze – die Liste ließe sich fast beliebig erweitern. Dennoch hat der Läufer immer die Wahl: Gehe ich raus oder nicht?

Da ich vorläufig dabei bin, meine Distanzen zu steigern, spielt die Zeit noch keine so große Rolle. Es kommt mir allein darauf an, eine bestimmte Strecke zu schaffen. Wenn ich mein Pensum schneller absolvieren möchte, lege ich auch schon mal einen Spurt ein, aber wenn ich das Tempo erhöhe, verkürze ich auch die Laufzeit. Jedenfalls kommt es mir darauf an, das Wohlbefinden, das ich am Ende eines Laufs empfinde, auf den nächsten Tag zu übertragen. Den gleichen Trick wende ich an, wenn ich an einem Roman schreibe. Ich höre stets an einem Punkt auf, an dem ich das Gefühl habe, ich könnte eigentlich noch weiterschreiben. Dann geht mir die Arbeit am nächsten Tag erstaunlich gut von der Hand. (S. 10)

Üblicherweise fühlt man sich als Läufer nach so ziemlich jedem Lauf gut, es sei denn, die Gesundheit spielt nicht mit. Dennoch verstehe und schätze ich diesen Ansatz. Wer immer so weit geht, dass danach erst einmal völlig der Ofen aus ist, der muss vor dem nächsten Lauf oder dem nächsten Ansetzen zur Arbeit eine immer größer werdende Hemmschwelle überwinden. Wer dagegen leichten Schritts einen Lauf beendet, den zieht es auch am nächsten Morgen wieder hinaus in die Natur.

Seit dem Herbst 1982, als ich mit dem Laufen angefangen hatte, waren beinahe dreiundzwanzig Jahre vergangen, in denen ich fast jeden Tag gejoggt war, jedes Jahr an einem Marathon (bis heute dreiundzwanzig) und an mehr Langstreckenläufen auf der Welt teilgenommen hatte, als ich zählen kann. Lange Strecken zu laufen entspricht meinem Wesen und hat mir immer Spaß gemacht. Von allen Dingen, die ich mir im Laufe meines Lebens zur Gewohnheit gemacht habe, ist das Laufen die hilfreichste und sinnvollste, das muss ich zugeben. Über zwanzig Jahre Langstrecke zu laufen hat mich stärker gemacht, sowohl körperlich als auch emotional. (S. 15f.)

Früher bin ich immer nur mit Hörbüchern oder Musik gelaufen, meist war die Musik sehr energetisch, das Hörbuch spannend – beides sollte mich antreiben und vorwärts bringen. Da das Laufen in den letzten Wochen ohnehin nur in einem recht gebremsten Zustand ging, lernte ich es – vielleicht auch aufgrund dieses Zitates – zu schätzen, entweder sehr entspannte, nicht aufputschende Musik oder eben gar nichts zu hören. Beides sorgt dafür, dass man mental noch etwas ausgeglichener zurückkehrt.

Fazit

Wie schon oben verraten: Ich halte das Buch für sehr gelungen. Und dabei ist es noch nicht einmal ein Werk, das sich einzig und allein auf das Laufen bezieht, vielmehr spannt es einen bunten Bogen über viele Themen der menschlichen Existenz. Der Schreibstil, der in den kurzen Ausschnitten gerade eben auch ein bisschen hervorblitzen durfte, ist meiner Meinung nach sehr flüssig und eingängig. Im Verlauf des Buches wie auch in der Einleitung der ersten drei Romane wird auch einiges an interessanten autobiographischen Details vermittelt, was dem Buch zusätzlich Tiefe verleiht.

Mir hat der gesamte Stil so gut gefallen, dass ich mir gleich danach die Hörbücher der ersten drei Romane von Haruki Murakami besorgt habe. Die ersten zwei hatte ich sehr schnell durch, denn sie sind recht kurz, im dritten stecke ich noch, weil ich parallel auch noch einige andere Bücher lese und andere Hörbücher höre. Allen ist der gleiche elegant-eloquente Stil gemein, was sie jeweils zu einem absoluten Genuss macht (ein entsprechender Blog-Eintrag ist bereits in Vorbereitung). „Wovon ich rede, wenn ich vom Laufen rede“ war sozusagen meine Einstiegsdroge für das Gesamtwerk von Haruki Murakami. Vielleicht wagt sich ja noch jemand auf diese interessante Reise.

Die Timothy Ferriss-Diät

Am Sonntag vor einer Woche begann ich eine Diät. In den Wochen/Monaten davor hatte ich nach und nach ein wenig mehr Speck angesetzt, als mir ins Konzept passt. Statt meiner üblichen 64-65 kg Gesamtgewicht zeigte die Waage am Sonntag Morgen allen Ernstes 66,9 kg. Das war so nicht hinzunehmen, denn bereits bei 66,0 schrillen eigentlich alle Warnglocken.

Mit meinen 178 Zentimetern stellen 66 kg noch kein ernstzunehmendes Problem dar (selbst 70 kg wären ja noch kein Problem), ich wog allerdings vor ein paar Jahren mal etwa 90 kg. Dorthin möchte ich auf keinen Fall zurück, weswegen mir ein rechtzeitiges Gegensteuern immer ratsam erscheint.

Timothy Ferriss: „Der 4-Stunden Körper“ – etwas extrem, aber effektiv
Timothy Ferriss: „Der 4-Stunden Körper“ – etwas extrem, aber effektiv

Inspiriert durch einen Tweet von Bastian Wölfle (siehe hier), der auf ein Interview verlinkte, hatte ich mir im iBooks Store bereits das Buch „Der 4 Stunden Körper“ von Timothy Ferris besorgt und ein Stück gelesen. Gerade am Sonntag vor einer Woche zog ich mir beim Gehen auf dem Laufband (das ist vielleicht eine einschläfernde Tätigkeit, aber meine Zerrung ließ leider keinen Lauf zu) einige weitere Kapitel rein, fand vieles, was ich gut umsetzen konnte – und begann sofort mit der Diät.

Der Einstieg war so spontan, dass ich gleich einmal meine Frau verärgerte, denn plötzlich passte der zwei Tage vorher gemeinsam für die anstehende Woche gewählte Speiseplan nicht mehr zu dem, was ich essen durfte, wollte ich die Diät sinnvoll durchziehen. Dumm das! Doch weil sie nun einmal die beste Frau der Welt ist, legte sich der Ärger schnell und sie unterstützte mich. Das Ende der Diät stand auch sofort fest: Freitag. Beim Abiball wollte ich am Buffett nehmen, wonach mir der Sinn stand. Dazu gehören in Schwaben fast immer Spätzle und diverse andere leckere Beilagen, die sich unmöglich mit der Diät vereinbaren ließen. Gerade der kurze Zeitrahmen ließ mich voller Zuversicht an das Experiment herangehen.

Gleich vorweg: Ich habe mich an manche Elemente aus der Ferriss-Diät nicht gehalten, denn er predigt einen gezielten Einsatz von Medikamenten, die den Stoffwechsel beeinflussen, um die über die Nahrung aufgenommenen Stoffe davon abzuhalten, in Fettdepots gespeichert zu werden. Mit so etwas kann ich überhaupt nichts anfangen, noch dazu geht es um irgendwelche Substanzen, deren komplettes Wirkspektrum noch gar nicht erforscht ist (diesen Teil des Kapitels habe ich dann gleich in hohem Tempo überflogen, denn vom ersten Satz an war mir klar, dass es für mich nicht in Frage kommt).

Und noch eins vorweg: Selbst im angepassten Zustand funktioniert die Diät außerordentlich gut, denn ich habe innerhalb von fünf Tagen 3,1 kg Körpergewicht eingebüßt und mein Körperfett um etwas mehr als ein Prozent gesenkt. Gar nicht so schlecht.

Was habe ich dafür getan? Es gibt ein paar ganz einfache Grundregeln in dieser Diät, an die ich mich auch sehr streng gehalten habe:

  • Keine Getreideprodukte, kein Reis, keine Kartoffeln, keine Pasta etc.
  • Kein Zucker, auch keine Fructose (also keinerlei Obst, was mir schon etwas schwerfiel)
  • Keine Milchprodukte
  • Möglichst wenig Light-Getränke (das war die Hölle für mich, der ich sonst 1,5 Liter Cola Light am Tag trinke), da der Süßstoff Aspartam wohl dafür sorgt, dass leichter Fettdepots gebildet werden. Maximal 500 ml sind pro Tag erlaubt – und die habe ich bis zum letzten Tropfen ausgekostet…
  • Viele Hülsenfrüchte (Bohnen, Linsen, Erbsen, Mais etc.) essen, da sie gut sättigen und auch über längere Zeit füllen.
  • Gemüse darf in rauen Mengen verzehrt werden, gerne bis zur vollständigen Sättigung.
  • Nüsse können zur Überbrückung in Maßen eingesetzt werden.
  • Die erste Mahlzeit des Tages innerhalb von 30 Minuten nach dem Aufstehen, um den Stoffwechsel in Gang zu bringen.
  • Viel Wasser trinken (deshalb habe ich mir ja überhaupt diese dämlichen Trink-Apps auf dem iPhone installiert – zumindest für ein paar Tage).
  • Nicht zu viel Sport treiben, weil der Körper sonst mehr Wasser einlagert und das Hungergefühl stärker wird, was dann wieder für Heißhungerattacken sorgen kann. Gut, in der Hinsicht fiel es mir in der Woche leicht, denn ich war ja lahmgelegt.

Das waren im Grunde die wichtigsten Regeln, wer es genauer wissen möchte, muss im Buch nachlesen, denn da wird das auf etlichen Seiten genau ausgeführt und begründet. Am Montag kaufte ich einen Korb voller Konserven: Chili-Bohnen, Linsen, Baked Beans, Erbsen etc. Und ab da gab es bei jeder Mahlzeit etwas davon – oder eine Mischung. Oft peppte ich das Essen mit Zwiebeln, Frühlingszwiebeln, Paprika, Fenchel oder anderem Gemüse auf. Für eine Woche war das völlig ok, noch nicht einmal eintönig.

Überraschend angenehm war das Essen morgens um 5:00 h. Nach dem frühen Aufstehen briet ich mir ein oder zwei Eier, dazu gab es Baked Beans. Normalerweise würde ich nur selten so mächtig in den Tag starten, aber es war sehr spannend, das lang anhaltende Sättigungsgefühl zu erleben. Denn tatsächlich war bis weit in den Mittag hinein noch kein besonders starkes Hungergefühl zu bemerken. Gerade wenn man dann noch viel trinkt, ist die Gefahr sehr gering, immer wieder zwischendurch etwas zu essen.

Am schlimmsten war für mich der Verzicht auf Pasta, denn die könnte ich dauernd in unterschiedlichsten Variationen essen. Aber für eine einzige Woche nahm ich diesen Verzicht in Kauf.

Als großes Fazit kann ich festhalten, dass diese Diät funktioniert, für mich auf Dauer aber undenkbar ist. Allerdings kann ich sie ja immer wieder für ein paar Tage herausholen, wenn ich mit meiner Gewichtsentwicklung nicht zufrieden bin. Durch die vielen möglichen Gemüse-Kombinationen kommt da auch nicht so schnell Langeweile auf.

Wer sich für das Konzept im Detail interessiert und die weiteren Aspekte des Buchs, das übrigens in einem weitgehend angenehmen Tonfall geschrieben ist, dem kann ich die paar Euro durchaus empfehlen. Bei iBooks waren es 11,99 €, im Buchhandel oder bei Amazon wird es sicherlich nicht deutlich mehr kosten.

So, zum Ausgleich gab es heute erst einmal leckere Pfannkuchen zum Mittagessen. Ein wahres Fest!

Pfannkuchen in vielerlei Variation: Käse, Pilze, Ahornsirup, Bionella, Marmelade etc. – ein Genuss!
Pfannkuchen in vielerlei Variation: Käse, Pilze, Ahornsirup, Bionella, Marmelade etc. – ein Genuss!

Experiment: Trinken-App… (Hölle!)

In dieser Woche ziehe ich ja – beinhart – meine eher entspannt zu nennende Diät durch – zu der schreibe ich in den kommenden Tagen noch einen eigenen Artikel. Zur Diät gehört auch, immer ausreichend zu trinken. Die aktuellen Temperaturen legen dies ohnehin nahe. Da ich aber ein in dieser Hinsicht vergesslicher Typ bin, habe ich mir auf dem iPhone eine App installiert, die mich alle 30 Minuten daran erinnert, wieder etwas zu trinken.

Trink!Wasser – gut gemacht, mir aber zu nervig!
Trink!Wasser – gut gemacht, mir aber zu nervig!

Seit Montag habe ich es ertragen, permanent durch Vibrationsalarme oder seltsame Wassergeräusche, die verdächtig nach Klospülung klingen und mich beim ersten Mal voll erschreckt haben, ans Trinken erinnert zu werden. In der Summe hat es zwar geholfen, doch könnte ich nicht einmal sagen, ob ich ohne nicht genausoviel getrunken hätte.

Ich möchte noch nicht einmal etwas Schlechtes über die App sagen, denn sie ist gut gemacht, funktioniert genau so wie erwartet, sieht zudem noch sehr schick aus – alles voll toll. Nur ging mir die nicht enden wollende Flut von Erinnerungen heute gegen Mittag (da hatte ich schon mehr als anderthalb Liter getrunken) so auf den Geist, dass ich die App gleich wieder gelöscht habe. Damit wäre ich zum absoluten Sklaven meiner technischen Hilfsmittel geworden – und an genau der Stelle ziehe ich dann auch einfach den Schlussstrich! Ab jetzt trinke ich wieder in Eigenregie – hat vorher ja auch geklappt. Die Diät endet morgen ohnehin, denn da ist Abiball – und wenn ich schon als Kursleiter, Oberstufenberater und Big Band-Leiter anwesend bin, dann will ich am Buffett auch genüsslich reinhauen!

Neue Yoga-App

Vor ein paar Wochen hatte Apple im App-Store eine spezielle Sektion eingerichtet, in der ausschließlich Apps enthalten waren, deren Verkaufserlös komplett dem WWF (World Wildlife Fund) zur Verfügung gestellt wurde (das heißt, dass sowohl Apple als auch die App-Entwickler im Zeitraum der Aktion auf jeglichen Gewinn durch den Verkauf verzichteten). Das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen (hier), denn es kamen mehr als acht Millionen Dollar zusammen, die nun für verschiedene Umweltschutz-Projekte eingesetzt werden können.

Ein tolles Ergebnis nach zehn Tagen: 8 Millionen Dollar.
Ein tolles Ergebnis nach zehn Tagen: 8 Millionen Dollar.

Ich habe mir die Aktion nicht entgehen lassen – aber die gekaufte App namens Yoga Studio (siehe Pfeil) hätte mich auch so interessiert. Dennoch: Diese 3,99 € habe ich gerne „gespendet“.

Stretching wird immer wichtiger

Wie mein gestriger Blog-Eintrag offenbart hat, wird mit dem zunehmenden Alter das Stretching für meinen Körper immer wichtiger. Im ganzen letzten Jahr hatte ich keine Probleme mit Zerrungen, in diesem Jahr schon mindestens zweimal (und es ist noch nicht einmal die Hälfte des Jahres vergangen). Das bedeutet: Wann immer ich die Zeit habe, lege ich vor und/oder nach dem Lauf eine Runde Yoga ein.

Spezielle Yoga-Runden für Läufer

Erste gestern entdeckte ich eine Sektion, in der speziell für Läufer entwickelte Yoga-Programme angeboten werden.

Spezielle Yoga-Programme für Läufer
Spezielle Yoga-Programme für Läufer

Zum Testen habe ich dann gleich ein oder zwei Varianten durchprobiert – sehr schön. So, jetzt habe ich schon wieder bis 5:00 h mein Sportprogramm hinausgezögert – ich muss weg.

Neue Laufschuhe: Brooks Glycerin

Seit etwas mehr als einer Woche habe ich – der Schwüle im Keller wegen – alle meine morgendlichen Läufe nach draußen verlegt (nimm dies, Herr Zeilenende!). Durch die vorgerückte Jahreszeit ist es um 4:50 h, wenn ich losrenne, meist schon ausreichend hell; im Winter ging das einfach noch nicht. Es ist angenehm kühl, selbst bei Wind nicht wirklich kalt – spätestens nach fünf Minuten freut man sich über jedes Kleidungsstück, das daheim geblieben ist. (Ja, ich weiß, träumt weiter…)

Wie es sich über die letzten Wochen bei den gelegentlichen Schönwetter-Läufen angekündigt hatte, musste ich erkennen, dass meine Asics Nimbus ihre Tage der Läufer-Unterstützung hinter sich haben. Kaum lief ich mehr als drei Kilometer am Stück mit ihnen, begann das rechte Knie zu zicken. Klar, die reine Kilometerzahl war hier gar nicht festzustellen, aber ein Jahr lang Seilspringen und die anschließenden Läufe auf Laufband, Straße, Schotter- und Waldwegen haben die Dämpfung wohl Stück für Stück geschafft. Ein Ersatz musste her, schnell.

Also ab zum Schuhladen meines Vertrauens, kurz schildern, was mein Herz begehrt, fünf oder sechs Modelle durchtesten, bei zweien hängenbleiben – und überrascht werden. Die beiden Modelle in der Endauswahl waren beide der Glycerin von Brooks, jedoch einmal das letztjährige und einmal das brandaktuelle Modell. Für mich vom Gefühl her völlig ohne Unterschied, daher riet mir die Verkäuferin zum letztjährigen Modell (für Kenner: Modell 13). Dies könne sie mir aus Gründen des zügigen Abverkaufs für 109 € anbieten, wohingegen das neue Modell bei 169 € (abzüglich 10% Kundenrabatt) läge. Schneller hatte ich noch keine Wahl je getroffen.

Eine Woche intensiven Testens später…

Einige Läufe später kann ich nur schwärmen: Die neuen Schuhe sitzen perfekt, bislang keine Blasen, keine Druckstellen, ein überaus angenehmes Laufgefühl, ein zufriedenes und – kann man das sagen? – glückliches Knie, Stabilität auch bei seitlich geneigten Schotterstrecken am Berghang… Traumhaft!

Meine neuen Laufschuhe — nach einer Woche Benutzung
Meine neuen Laufschuhe — nach einer Woche Benutzung

Außerdem sehen die Schuhe auch noch richtig gut aus – ist zwar um die Uhrzeit egal, aber das Auge läuft (zwangsweise) mit. Jetzt hoffe ich nur, beim nächsten Bedarf an Laufschuhen wieder in die Zeit der Modellwechsel zu fallen. Das lohnt sich nämlich ordentlich.

Und das Alter schlägt wieder zu…

Doch kaum war die erste Woche um, so schlug auch das Alter mit einem gewissen Sinn für Sadismus zu, denn irgendwie habe ich mir in der Nähe der rechten Hüfte irgendetwas gezerrt. Jede einseitige Belastung verursacht ein deutlich unangenehmes Gefühl, je anstrengender und länger der Tag, desto mehr macht sich das bemerkbar. Socken an- oder ausziehen ist meine neue Lieblingsbeschäftigung geworden.

Seit drei Tagen humple ich nun durch die Gegend, was in der Schule natürlich genau zum richtigen Zeitpunkt kam (gestern war das Sommerkonzert mit Auf- und Abbau, von der eigentlichen musikalischen Darbietung ganz zu schweigen). Glücklicherweise motzt die Zerrung nicht, wenn ich mich gleichmäßig und nicht zu schnell bewege, das tut sogar gut. Also gehe ich morgens meine 8-10 Kilometer in geruhsamem Tempo (4-6 km/h), lese dabei auf dem iPad ein Buch oder lausche einem Hörbuch – das geht auch, macht aber nicht halb so viel Spaß wie ein erfrischender 16 Kilometer-Lauf durch die kühle Morgenluft.

So, genug gejammert! Am Wochenende halte ich die Füße so still wie möglich, vielleicht kann ich dann ab Dienstag oder Mittwoch wieder normal laufen.

52 Wochen – Teil 15 („Arbeit stört Hörbuch“)

Wie jeden Sonntag beteilige ich mich an Zeilenendes Foto-Aktion „52 Wochen“ (hier alle Beiträge von Zeilenende, MarinscheMulticolorina dilletiert und mir, in deren Rahmen allwöchentlich ein neues Selfie oder Porträt veröffentlicht wird.

Heute habe ich mir ein ernstes Thema herausgesucht: Meine berufliche Tätigkeit verhindert es immer wieder, mich meiner Leidenschaft, dem Anhören von Hörbüchern, hinzugeben. Völlig inakzeptabel.

Heute ist zum Beispiel so ein Tag: Nach dem Aufstehen mussten ein paar längst überfällige Dinge erledigt werden, dann ging ich an den Schreibtisch und korrigierte eine Klassenarbeit. Drei Stunden waren danach einfach weg. Außerdem muss ich mich dabei sehr konzentrieren, also herrscht absolute Stille (nur wenn die Kinder im Haus aktiv sind, lasse ich meist leise Musik laufen, dann verbindet sich das Sammelsurium an Geräuschen zu einem relativ unaufdringlichen Hintergrundrauschen, das mich kaum in der Konzentration stört). Danach lief ich 18 Kilometer auf meinem Laufband, wobei ich natürlich – wie fast immer – ein Hörbuch anhörte. Im Moment stecke ich noch ganz am Anfang des zweiten Buchs der sog. „Trilogie der Ratte“ von Haruki Murakami mit dem Titel „Pinball 1973“. Schon der erste Band, „Wenn der Wind singt“, hat mir sehr gefallen – mehr dazu später in einem separaten Blog-Eintrag –, daher brenne ich im Moment sehr auf neues Hörfutter von diesem Autor.

Doch jetzt kommt wieder meine Arbeit daher: Morgen wird eine Klassenarbeit geschrieben, die muss noch erstellt werden. Außerdem liegen noch vier Klassenarbeiten auf meinem Schreibtisch – und alle wollen sie korrigiert werden. Möglichst gestern. Unterricht steht morgen auch noch an. Den bereite ich auch vor. Auch das kostet Zeit…

Und so komme ich gerade nicht zum Weiterhören. Und das stinkt mir. Und dann sehe ich so aus:

Ein ernster, leicht genervter Blick – so gucke ich, wenn ich nicht einfach mein Hörbuch anhören kann...
Ein ernster, leicht genervter Blick – so gucke ich, wenn ich nicht einfach mein Hörbuch anhören kann…

Mal sehen, wie weit ich nächste Woche bin, eventuell kann ich dann mal wieder ein lächelndes Gesicht posten. Schön wäre es.