Meilensteine

In den letzten Tagen war das morgendliche Laufen etwas anstrengend, denn das letzte Wochenende hing mir noch ganz schön nach. Zusätzlich steht in der Schule gerade sehr viel Arbeit an, denn am kommenden Samstag findet der Grundschul-Informationstag statt, an dem ein paar hundert interessierte Viertklässler mit ihren Eltern, Geschwister und zum Teil noch weiteren Angehörigen in die Schule strömen, um sich anzusehen, ob das etwas für sie wäre. Als Musiklehrer ist man da natürlich an vorderster Front dabei: Ich umrahme seit meinem ersten Jahr an der Schule immer die Hauptinformationsveranstaltung – dieses Jahr mit Blechbläserensemble und dem vierstündigen Musikkurs der Oberstufe. Und da gibt es haufenweise Kleinkram zu erledigen, was ja nun nichts Neues ist, die Zeit muss aber aufgebracht werden.

Am vergangenen Sonntag hatte ich zusätzlich einen spannenden, aber auch recht anstrengenden EJO-Probentag in Ellwangen. Im Herbst steht ein Konzert mit Axel Schlosser (von der HR-Big Band) an, das ich jedem interessierten Jazz-Hörer aus der Region nur ans Herz legen kann. Wenn der Termin näher rückt, werde ich an dieser Stelle erneut davon berichten.

Ich beim Probentag
Hier sieht man mich beim Probentag (Foto von Thomas Frindt)

Der Probentag war vor allem deswegen anstrengend für mich, weil mir die kurze Nacht nach dem Kabarett-Abend mit Urban Priol noch etwas nachhing. Da wir etliche neue Stücke ausprobierten oder an bereits geprobtem Material intensiv arbeiteten, war die Konzentration über Stunden hinweg vonnöten. Uff! Aber ich schlug mich nicht schlecht genug, um den Leiter dazu zu bewegen, einen Ersatz für mich zu suchen…

Zurück zum Laufen und der Überschrift: Heute habe ich einen kleinen Meilenstein geknackt und die 700 Kilometer in diesem Jahr überschritten. Wenn ich in dem Maße weiterlaufe, sollte im März auf jeden Fall die 1.000 Kilometer-Marke fallen. Aber ich warte geduldig ab und laufe nach meiner Verfassung, wenn mal wieder ein schlapper Tag kommt, dürfen es auch weniger als 15 Kilometer am Morgen sein. Heute früh allerdings habe ich zum Laufen das aktuellste Cotton Reloaded-Hörbuch (Nr. 41) gehört (also: bis zur Hälfte): Himmlisch spannend und vollgepackt mit den lang ersehnten Dialogen zwischen Decker und Cotton. Da fliegen die Füße von ganz allein die paar Kilometerchen entlang…

Demnächst muss ich noch einen ausführlichen Bericht über meine Erfahrungen mit dem Shine 2-Fitness-Tracker verfassen und hier einstellen. Eines kann ich schon sagen: Er schummelt ein bisschen zu meinen Gunsten. Angeblich habe ich mich heute nämlich schon sehr weit fortbewegt…

Heute in Shine
Mein Tag im Shine-Interface

Ich habe auch schon eine konkrete Vorstellung, wie es zu diesem Irrtum bzw. dieser Übertreibung kommt: Die Schrittzählung dürfte ungefähr passen, denn beim FuelBand hatte ich an Tagen wie heute (Mittwoch ist ein langer Schultag mit vielen Wegen durch das Schulhaus) ganz ähnliche Werte. Vermutlich ist das Shine 2-Umrechnungssystem von Schritten auf zurückgelegte Distanz einfach großzügiger. Wenn ich meinen morgendlichen Lauf mit 15,5 Kilometern abgeschlossen habe, wird mir nicht selten ein Wert jenseits der 18, gelegentlich sogar der 20 Kilometer angezeigt. Der Distanz schenke ich also keinen Glauben, der Schrittzählung schon.

Jetzt wird es Zeit, den Feierabend einzuläuten, mein müder Kopf schreit nach einer Folge – Zeilenende sei's gedankt! – Eureka. Bis morgen!

Laufstatistik 2016:

  • 48 Läufe
  • Kilometer gesamt: 705,37
  • Laufzeit: 68 Stunden 43 Minuten

 

Zum Abschluss ein kleines Feuerwerk

Heute habe ich meine vermutlich letzte Nike+ Session abgehalten, denn – wie ich gestern bereits berichtete – ab heute Mittag habe ich für eine Woche Sport-Verbot, und danach starte ich mit dem Misfit Shine 2-Fitness Tracker in eine neue Ära.

Angesichts der langen Woche der sportlichen Enthaltsamkeit wollte ich es heute noch einmal ausgiebig genießen und unternahm einen entspannten und langen Lauf auf dem Laufband: 22,22 Kilometer (ja, ich liebe die Schnapszahlen). Am Ende habe ich das Tempo deutlich reduziert, um mich nicht völlig fertig zu machen (ganz gemäß der alten Chi-Running-Regel: LSDLong Slow Distance), immerhin war es ja noch relativ früh am Tage, aber auch so sieht man anhand der Kurve, dass alles einigermaßen regelmäßig verlief.

LSD - Long Slow Distance
Die goldene Chi-Running-Regel: LSD (Long Slow Distance)

Als hätte das FuelBand geahnt, dass es zum letzten Mal bei mir ein derartiges Erlebnis messen durfte, bekam ich meine „beste Session“ bescheinigt. Aber so sehr ich es bedaure: „Einschmeicheln hilft jetzt auch nichts mehr…“

Beste Session
Zum Abschied noch die beste Session, juhu!

Laufstatistik 2016:

  • 7 Läufe
  • Kilometer gesamt: 111,38
  • Laufzeit: 12 Stunden, 1 Minute, 5 Sekunden

 

Untreu

Ich habe in diesem Blog ja schon beinahe unzählige Male von meinem Nike+ FuelBand 2 geschwärmt. Und tatsächlich ist es ein hervorragendes Gerät, eigentlich für mich der Inbegriff des gelungenen Fitness-Trackers.

Vorher hatte ich ein Jawbone Up, doch das Gerät war meiner Meinung nach nicht wirklich gut durchdacht, denn es gab mir am Handgelenk nur bekannt, ob man das gesetzte Tagesziel erreicht hatte oder nicht. Alles weitere musste immer über die App laufen. Und so ein unerhörter Luxus wie eine simple Uhrfunktion war gleich gar nicht möglich. Also: Nichts für mich!

Und heute – ich muss es gestehen – bin ich dem FuelBand untreu geworden. Über Twitter sah ich die Ankündigung für ein neues Fitness Tracking-Band von Misfit namens Ray. Aus Interesse sah ich mir die Website von Misfit an, doch an Ray hatte und bekam ich kein Interesse, auch wenn es sehr stylisch anzusehen ist. Vielmehr zog der kleine Bruder, Shine 2, meine Aufmerksamkeit auf sich. Schon vor über zwei Jahren wurde das erste Modell („Shine“) im Werbespot für Apples iPhone 5S beworben.

Noch kann ich nichts darüber erzählen, denn ich habe das Teil erst vorhin bestellt, vor Samstag wird es durch den heutigen Feiertag also unmöglich hier sein. Was mir jedoch gefällt: Mit diesem Teil kann ich sogar schwimmen. Mit dem FuelBand konnte ich duschen und abspülen, alles kein Problem, aber gerade das Schwimmen wurde ausdrücklich untersagt.

Seit 639 Tagen habe ich ohne Unterbrechung jeden Tag mein im FuelBand eingestelltes Bewegungsziel erreicht, an vielen Tagen um 50%, an einigen sogar um 100-150% übertroffen. Morgen muss ich mich „unter's Messer“ legen (nur ein kleiner Eingriff, kein Drama), danach ist für ungefähr eine Woche Sport untersagt. Und nach dieser Zäsur beginnt die neue Zählung auch gleich im neuen System.

Zur Klarstellung: Ich wende mich nicht aus Enttäuschung von Nike ab, mir geht es nur darum, einen Fitness-Tracker zu besitzen, mit dem ich auch schwimmen kann. Das FuelBand musste ich im Schwimmbad immer im Schränkle lassen. Nun nicht mehr.

Tatsächlich wird das FuelBand mittlerweile gar nicht mehr hergestellt, da Nike angesichts der großen Konkurrenz durch andere Hersteller und die vielen Smartwatches, die fast alle auch ein Bewegungstracking (wenngleich höchst unterschiedlicher Qualität) anbieten, aus diesem Markt ausgestiegen ist. Insofern ziehe ich den Abschied vom FuelBand nur etwas weiter vor.

Für einen Erfahrungsbericht ist es hier noch viel zu früh, das Shine 2 ist gerade erst (vor fünf Minuten kam die Email) versandt worden. Sobald ich die ersten Testergebnisse habe – also in zwei oder drei Wochen –, kann ich dann hier auch meinen Senf dazu abgeben.

 

Wer braucht schon Schlaf, wird eh überbewertet…

Gestern war ich ja einigermaßen schlapp, bin gegen 22:15 h im Bett gewesen, habe noch ein paar Minuten auf dem iPhone gelesen, dann fielen mir mehrfach die Augen zu, während ich immer noch versuchte, einen einzigen Satz zu verstehen – ein eindeutiges Zeichen, die Schlafphasen sofort einzuläuten. Das tat ich auch beinahe. Noch bevor ich ganz eingeschlafen war, kam meine Frau ins Schlafzimmer. Sie schläft fast allabendlich auf dem Sofa ein und kommt dann später ins Bett. Ich könnte das nicht, sie schon. Aber: Sie macht das leise und völlig unaufdringlich. Wieder setzte bei mir diese wohlige Übergangsphase zum Einschlafen ein, herrlich… Doch da:

Tipp-Tapp-Tipp-Tapp… Ich kann nicht schlafen. Kann ich zu euch ins Bett?

Kurzum: Sohnemann hatte sich nach dem frühabendlichen Besuch der Stadtbibliothek alle neu entliehenen Comics mit ins Zimmer genommen und durchgelesen. Das hatte ihn anscheinend wachgehalten. Und nun klappte das Einschlafen nicht. Dumm gelaufen.

Also durfte er sich zwischen uns legen – für ihn schön, für mich nicht. Denn er schlief gleich ein, ich konnte das dann nicht mehr. Bei jedem noch so sanften Anklang des Einschlafens meinerseits zuckte er im Schlaf. Ich kapitulierte nach einer gefühlten Ewigkeit, vermutlich waren es nur zehn Minuten. Das Sofa im Wohnzimmer war ja nun leer, juhu!

Auf dem Weg nach unten, nun etwa 23:20 h, sah ich Licht im Zimmer der Jüngsten. Die war auch wieder aufgewacht. Zu ihr wollte ich mich aber auch nicht legen, denn die gibt noch weniger Ruhe beim Schlafen. Also riet ich ihr, ein paar Bücher anzusehen und dabei wieder einzuschlafen. Kaum lag ich auf dem Sofa, tappte sie zum Elternschlafzimmer, wo sie unter Tränen meine Frau dazu zwang, zu ihr ins Bett zu kommen. Schlaf-Terroristin!

Irgendwann nach 23:30 h muss ich dann eingeschlafen sein. Und vor sieben Uhr heute früh wurde ich auch nicht mehr wach. Gegen acht stand ich vom Sofa auf, sorgte dafür, dass mein Organismus überhaupt mal langsam in seinen Aktivmodus überwechselte, zog mir die Laufklamotten an und begab mich in den Keller.

Geschafft!
Geschafft! Selbst nach einer komischen Nacht belebt ein kleiner Lauf am Morgen!

Mit einem mir bereits gut bekannten und dadurch besonders entspannten Hörbuch zog ich die 15,15 Kilometer durch, fühlte mich dabei und danach gut – der Schweiß floss in Strömen – und kann nun den Tag als erfolgreich begonnen bezeichnen.

Relativ gleichmäßig - gut so!
Der Verlauf der grünen Kurve zeigt es: Heute war der Lauf regelmäßiger als der gestrige.

Ein Blick auf meine FuelBand-App beweist, dass der Lauf regelmäßiger als der gestrige war, was mich wenig erstaunt. Passt, nun kann der restliche Tag kommen…

Laufstatistik 2016:

  • 6 Läufe
  • Kilometer gesamt: 89,16
  • Laufzeit: 9 Stunden, 35 Minuten, 57 Sekunden

 

Schlapper Tag

Schlapper Tag
Unregelmäßiges Tempo – typisch für einen schlappen Tag

Heute habe ich einen etwas schlappen Tag, was durchaus an meiner kurzen Nacht lag. Gestern Abend wollte ich die Steuererklärung für 2014 möglichst weit vorantreiben. Und heute habe ich alles an den Steuerring verschickt, somit habe ich dieses Ziel auch ganz gut erreicht. Aber es dauerte nun einmal bis kurz vor ein Uhr nachts. Und das ist deutlich später als sonst.

Schon beim Aufstehen kam ich nur schwer in die Gänge, konnte mich dann auch nicht meiner üblichen Gewohnheit, nämlich gleich zu laufen, ergeben. Und dann ging es erst gegen 14:45 h ans Laufen. Und das mache ich so schnell nicht wieder. Zu kurz nach dem Mittagessen, nach einer zu kurzen Nacht, an einem Tag voller sitzender Tätigkeit. Bäh!

Das Tempo war heute lausig und relativ unregelmäßig, aber immerhin konnte ich mich über die 14-Kilometer-Marke schleppen. Morgen laufe ich gleich früh wieder, da bin ich einfach fitter.

Jahresstatistik 2016:

  • 5 Läufe
  • Kilometer gesamt: 74,01
  • Laufzeit: 8 Stunden, 1 Minute, 18 Sekunden

 

Halbfertiges…

Ich gehöre ja eher zur Frühaufsteher-Fraktion, das liegt mir, ich habe keine Probleme damit. Auf die Weise kann ich mein Sportprogramm hinter mich bringen, bevor ich zur Schule aufbreche. Nur bringt es einen entscheidenden Nachteil mit sich: Ich bin abends unglaublich schnell platt. Ab 21:00 oder 21:30 h bin ich einfach zu nichts mehr zu gebrauchen.

Zweimal im Monat habe ich eine Big Band-Probe in Ellwangen, denn ich bin einer der Trompeter im Ellwangen Jazz Orchestra. Diese Probe geht immer bis 22:00 h. Dann muss noch ungefähr zehn Minuten lang der Raum in seinen Urzustand zurückversetzt werden, danach geht es mindestens 20 Minuten mit dem Auto nach Hause… Diese Abende sind rein von der Müdigkeit her betrachtet höchst unbefriedigend. Vor allem bin ich dann daheim wieder erstaunlich wach, weil ich mich so lange über meinen Punkt hinaus wachgehalten habe. Dumme Sache!

Aber zurück zum Thema: Abends pflegen wir die Kinder gegen 20:00 h in ihre Betten bzw. Zimmer zu stecken/schicken. Doch das dauert häufig satte 30 Minuten. Damit bleiben uns vor meinem vollendeten Abschlaffen nur noch etwa eine Stunde, vielleicht auch mal 90 Minuten, wenn es bei den Kindern wider Erwarten mal schnell ging. Einen richtigen Film, der auch diese Bezeichnung verdient, anzusehen, ist damit eine komplizierte Geschichte.

Und so haben meine Frau und ich vermutlich mehr Filme in Dritteln oder Hälften gesehen als alle anderen Menschen auf der Welt. Zum Glück merkt sich das Apple TV die Position. Sonst wäre das mühsam! Geht es noch jemandem in meiner riesigen Gefolgschaft so?

 

Meine persönliche Sport-Statistik für 2015

Beim Laufen mit der wundervollen Frau
Beim Laufen mit meiner wundervollen Frau

Abgesehen von der einen oder anderen Aktivität, die ich nicht gesondert in einer App erfasst habe, war das Jahr 2015 doch ein recht emsiges Sport-Jahr. Noch vor fünf Jahren sah das bei mir ganz anders aus, nun aber ist das mir zur zweiten Natur geworden.

Seit Oktober soll ich mich nicht mehr so ins Seilspringen stürzen, um ganz sicher zu gehen, habe ich es ganz aufgegeben. Dennoch kam ich im restlichen Jahr auf 340 Stunden, 57 Minuten und 48 Sekunden.

Das viele Seilspringen hatte meine läuferischen Ambitionen lange Zeit völlig unterdrückt, durch meine Frau, die sich ein ehrgeiziges Ziel (1.500 km/Jahr) gesetzt hatte, kam ich auf den Geschmack. Ab Juni begleitete ich sie zuerst bei ein paar Läufen, dabei wuchs in mir die Lust, selbst mehr zu laufen. Dummerweise ist das während der Schulzeit mit der Uhrzeit (4:50-6:20 h) nicht so einfach, denn da ist es selbst im Sommer noch ziemlich dunkel. Also legte ich mir Ende September im Vorgriff auf meinen 40. Geburtstag (Oktober) ein Laufband zu. Und alles in allem lief ich 2015 151 Stunden, 41 Minuten und 42 Sekunden.

Für das neue Jahr habe ich mir absichtlich keine definitive Kilometerzahl vorgenommen, da man nie so ganz wissen kann, wie sich die Gesundheit entwickelt. Die aktuellen 90 Minuten jeden Morgen hinterlassen schon deutliche Spuren an den Füßen, zum Glück (bislang) nicht an den Knien (da hat sich der Chi-Running-Kurs vor drei Jahren offensichtlich gelohnt) oder Schienbeinen bzw. sonstigen Gelenken etc.

Die Regelmäßigkeit ist mir wichtiger als das Kilometer-Ergebnis, denn das Training ermöglicht es mir, meiner Lust auf Süßigkeiten relativ hemmungslos zu frönen. Und ohne geht's einfach nicht.

 

Die rettende Socke

Die rettende Socke
Die rettende Socke – ohne sie wäre mein iPhone sicher wieder den Kältetod gestorben...

Gestern berichtete ich ja von meinem in der morgendlichen Kälte „verhungerten“ iPhone. Dieses Phänomen ist nicht neu, viele Sportler, die mit der Hilfe verschiedenster Apps auf ihren iPhones ihre Leistungen und Fortschritte protokollieren (Stichwort: „Selbstoptimierung“), kennen das aus leidvoller Erfahrung. Mitten im Training bemerkt man, dass die regelmäßigen Statusmitteilungen über zurückgelegte Distanz und Durchschnittsgeschwindigkeit ausbleiben – doch da ist es dann schon zu spät, denn das iPhone erwacht (dann jedoch meist mit weit über 70 oder 80% Akkukapazität) erst wieder aus seinem Dornröschenschlaf, wenn es mit dem Ladegerät an der Steckdose hängt.

Bei meinem heutigen Lauf wollte ich der Problematik mit einfachen Hausmitteln entgegen treten: Ich steckte das iPhone nach dem Start der Aktivität (meine RunKeeper-App flüstert mir dies dann immer blechern zu) einfach in eine – selbstverständlich frische – Socke, die dann wiederum in der einzig verfügbaren Tasche meiner Laufjacke verschwinden durfte.

Und siehe da: Die Socke erfüllte ihren Zweck voll und ganz, denn das iPhone hielt den gesamten Weg über durch. Um herauszufinden, welche Entfernung ich gestern denn nun eigentlich hinter mich gebracht hatte, lief ich heute die exakt gleiche Strecke noch einmal. Es waren 14,04 Kilometer.

Also: Alle Sportler mit unterkühlten iPhone-Akkus aufgemerkt! Eine Socke extra einpacken, dann klappt's auch bei Minusgraden! 😉

 

Nebel am Morgen

Wie im letzten Blog-Eintrag angekündigt, ging ich es heute beim Laufen wesentlich ruhiger an. Das hatte mehrere Gründe: Einmal war der gestrige Tag lang (obwohl ich es in den Knochen nicht wirklich spürte), andererseits lag bei knapp unter 0 Grad der Nebel über der Landschaft und verwandelte die Asphalt-Wege in ziemlich hinterhältige Tests für den Gleichgewichtssinn und an einigen Stellen äußerst glatte Rutschpartien.

Nun gut, dachte ich mir, dem kann Abhilfe geschaffen werden! Und schon bog ich auf einen Feldweg ein. Dort war es nicht rutschig, dafür um so holpriger. Gleichermaßen wurde ich mit obigem Anblick einer gerade aufgegangenen Sonne durch dicke Nebelschleier belohnt. Ganz entgegen meiner üblichen Gewohnheiten blieb ich stehen und fotografierte diesen Anblick.

Ein paar Kilometer weiter lief ich an einem Feld entlang, da lichtete sich – auch wenn es vorerst nur für wenige Minuten war – der Nebel und ließ die strahlende Sonne durch. Auch dies musste fotografisch festgehalten werden:

Einen minimalen Nachteil hatte es ja schon: Die Kälte (knapp 2 Grad unter 0) entleerte gleich darauf meinen iPhone-Akku. Mit 91 Prozent war ich fünf Kilometer vorher gestartet, ab da unterstützte mich nur noch mein allzeit zuverlässiges FuelBand.

Beim Laufen erinnerte ich mich an eine ganz exquisite Stelle aus Alan Sillitoes Meisterwerk »The Loneliness of the Long Distance Runner«, mit der ich diesen Blog-Eintrag beschließen möchte. Wenn ich morgens schon einmal so allein durch die vernebelte Landschaft trabe, erinnere ich mich immer wieder an diese Passage:

Because when on a raw and frosty morning I get up at five o'clock and stand shivering my belly off on the stone floor and all the rest still have another hour to snooze before the bells go, I slink downstairs through all the corridors to the big outside door with a permit running-card in my fist, I feel like the first and last man on the world, both at once, if you can believe what I'm trying to say.

 

Ungeplanter Rekord

Gestern war ein persönlicher Rekord-Tag, nur absolut ungeplant. Beim Aufstehen standen nur zwei Punkte für mich fest: Ein morgendlicher Lauf (ca. 90 Minuten) und zu Fuß zum Festessen mit der Familie. Der morgendliche Lauf ist seit einigen Wochen fest etabliert, der Fußmarsch zum etwa sieben Kilometer entfernten Gasthof ist seit Jahren üblich.

Mit meiner Frau startete ich, gemeinsam liefen wir fast zehn Kilometer, dann wünschte sie, dass ich in meinem eigenen Tempo weiterliefe. Das tat ich. Und hängte noch ein paar Kilometer an. Und irgendwann merkte ich, dass ja auch noch ein Heimweg anstand. Zack! Schon war der Halbmarathon voll (trotz gedanklicher Aussetzer, denn ich dachte während des Laufens, dass ich 22,2 Kilometer schaffen müsste, doch bei ungefähr 21,1 Kilometern ist der schon erfüllt).

Mittags zum Restaurant hin war geplant und schön, das fast schon frühlingshafte Wetter kam uns sehr entgegen, also nahmen wir eine leicht andere Route als sonst – himmlisch! Nach dem Essen war unsere Mittlere ganz erpicht darauf, sich zu bewegen, also fragte ich im Scherz, ob sie mit mir zurück laufen wolle. Nun ja, sie wollte. Also noch einmal die sieben Kilometer Fußmarsch. Aber – und das rechne ich ihr hoch an – es kam kein einziges Wort der Klage über ihre Lippen, obwohl sie nach zwei Kilometern durchaus merkte, dass es sich körperlich wesentlich länger anfühlte, als es sich vorher aus meinem Mund angehört hatte. Dennoch: Sie lief tapfer, erzählte mir viel, ich erzählte ihr viel – eine wertvolle Papa-Tochter-Zeit.

Mit allem Hin und Her kam ich an diesem Tag sicher auf ungefähr 35-36 Kilometer, die ich zu Fuß zurückgelegt hatte. Mein FuelBand zeichnete etwas mehr als 37.000 Schritte auf, zusätzlich stellte ich meinen persönlichen Rekord an Fuel (das entspricht ungefähr den verbrannten Kilojoule) auf:

Üblicherweise liegt mein Tagesziel bei 3.600 Fuelpunkten, das entspricht ungefähr einem 13-Kilometer-Lauf (auf dem Laufband, da bekommt man durch die Gleichförmigkeit der Bewegung immer etwas weniger Punkte).

Nun, obwohl es so nicht geplant war, tat der Tag gut, heute habe ich es wesentlich ruhiger angehen lassen (gleich gibt es noch ein schönes Foto, allerdings in einem separaten Blog-Eintrag), am Nachmittag werde ich mich vor allem dem Lesen und Spielen mit den Kindern widmen, Erholung pur!