Der erste Halbmarathon 2018

Hui, es gibt mal wieder News von der Sportfront. Gestern bin ich – völlig ungeplant – meinen ersten Halbmarathon im Jahr 2018 gelaufen. Irgendwie ergab er sich einfach so…

Stress- und Fresstag…

Der 11. Mai war ein wirklich anstrengender Tag: Zur Schule mit einem Pedelec, dessen Elektronik streikte (also ohne jegliche Antriebsunterstützung, dafür mit dem zusätzlichen Gewicht, das ein Pedelec nun einmal mit sich bringt), auf dem Rücken der gut gefüllte Rucksack mit Material für den Unterricht sowie Big Band-Noten (ein dickes Pack) sowie ein Gig-Bag mit Trompete und Dämpfern. Dann fünf Stunden Unterricht, eine Stunde Umbau der Aula, dann Proben-Nachmittag bis kurz nach 16:00 h, ab zum Fahrrad-Laden, um den Austausch der Elektronik anzuleiern… Bis ich daheim war, war es fast 17:00 h. In Windeseile erledigte ich noch die ausstehenden Sport-Aktivitäten, um meinen inneren Monk zu befriedigen (die Liste muss abgehakt werden), danach fiel ich in ein von Müdigkeit überschattetes Fress-Koma. An diesem Abend kamen sicherlich noch gut 2.500 Kalorien zusammen – zusätzlich zu allem anderen, das ich an diesem Tag schon verzehrt hatte…

…und Kompensation

Samstag (12.5.) früh: 5:45 h aus dem Bett, erst einmal die Twitter-Timeline nachgelesen (der vorige Abend war da nicht mehr sehr ergiebig gewesen), dann rein in meine Laufklamotten und los. Da ich in leicht grüblerischer Stimmung war, verzichtete ich darauf, mein aktuelles Hörbuch fortzusetzen – ich hätte mich ohnehin nicht darauf konzentrieren können. Statt dessen nutzte ich die Song des Tages-Playlist (für Apple Music-Abonnenten hier zu finden), die bei zufälliger Wiedergabe eine perfekte Abwechslung genau der Songs/Stücke brachte, die mir ohnehin gefallen.

Dann lief ich los, völlig ohne Plan. Als ich gerade in der nächsten Ortschaft angekommen war, reifte die Idee, am Ende meiner normalen Strecke (also an dem Punkt, an dem ich normalerweise wieder umdrehe) einfach noch einen extra Schlenker anzuhängen. Kaum war ich dort, fühlte ich mich einer weiteren Runde gewachsen, also hängte ich auch noch ein wenig mehr dran. Ab dem Punkt war klar: Wenn schon, denn schon – Halbmarathon!

Eine wundervolle Runde bei exzellentem Wetter – himmlisch!
Eine wundervolle Runde bei exzellentem Wetter – himmlisch!

Da mir der vorige Tag noch etwas in den Knochen steckte, ging ich von einem ziemlich furchtbaren Tempo aus, doch das stimmte gar nicht, da mein „Pace“ bei 5:19/km lag:

Die Überraschung des Tages: Ein recht gutes Tempo für den Morgen nach einem „heftigen“ Tag...
Die Überraschung des Tages: Ein recht gutes Tempo für den Morgen nach einem „heftigen“ Tag…

Die 351 Höhenmeter sind nur Steigungsmeter, abwärts wird nicht gezählt. Und diese Strecke bietet einige Steigungen, manche kurz und heftig (die gehen ja immer ganz gut), andere lang und fies (sie wirken aus der Entfernung immer so harmlos, sind aber genau das Gegenteil). Doch rein landschaftlich ist es zu dieser Jahreszeit ein absolutes Vergnügen da entlang zu laufen, weil sich die Natur momentan so exzessiv entfaltet.

Hmmm, alles in allem ein schöner Lauf, aber heute gab es wieder das Standard-Programm, schließlich muss da noch einiges für die kommende Woche vorbereitet und leckeres Essen zubereitet werden…

Noch zwei meiner üblichen Morgenläufe, dann habe ich die (ersten) 2.000 Kilometer in diesem Jahr voll:

Bald sind die ersten 2.000 Kilometer in diesem Jahr voll, mein Jahresziel ist aber weiterhin undefiniert, auf keinen Fall wird es wieder auf die 6.000 vom letzten Jahr hinaus laufen...
Bald sind die ersten 2.000 Kilometer in diesem Jahr voll, mein Jahresziel ist aber weiterhin undefiniert, auf keinen Fall wird es wieder auf die 6.000 vom letzten Jahr hinaus laufen…

Das Schlaf-Experiment

In den letzten Wochen war es hier im Blog sehr still, der letzte Eintrag liegt fast einen Monat zurück. Die Gründe sind simpel: Wenn ich Lust zum Schreiben hatte, fehlte es an Zeit, Wachheit oder einer zündenden Idee – wenn ich dann aber eine zündende Idee hatte, fehlte es an der Zeit, sie auszuarbeiten. Die Situation wurde auch dadurch nicht verbessert, dass in den letzten Wochen arbeitstechnisch nicht gerade wenig los war – womöglich kann ich in den Osterferien, die in knapp zwei Wochen anstehen, wieder ein paar gute (soll heißen: mehr als nur in fünf Minuten hingeworfene) Beiträge veröffentlichen.

Zum heutigen Thema: Ich treibe viel Sport, einerseits zur Erhaltung der Gesundheit im Allgemeinen, andererseits zur Gewichtskontrolle, denn ich gebe es offen zu: Ohne Süßigkeiten und Knabberkram fehlt mir ein großes Stück Lebensqualität. Basta. Seitdem ich vor mittlerweile etwa sieben Jahren 25-30 Kilo abgenommen habe, halte ich mein Gewicht im Großen und Ganzen, es schwankt lediglich um ca. drei bis fünf Kilo. Da ich damit nur zwischen dem unteren Rand des empfohlenen Gewichtsbereichs und dem Normalgewicht changiere, bereitet mir das keine Sorgen.

Seit einigen Monaten benutze ich auf der Apple Watch und dem iPhone die App AutoSleep (ich berichtete), die ihren Namen der Tatsache verdankt, dass sie automatisch (und das äußerst zuverlässig) erkennt, wenn ich einschlafe. Während des Schlafs werden die körperliche (Un)Ruhe und die Herzfrequenz protokolliert. Der Automatismus ist die große Stärke, denn ich würde es unter Garantie an den meisten Abenden vor lauter Müdigkeit vergessen, eine Protokollierung meines Schlafverhaltens manuell zu aktivieren – damit wäre das dann auch sinnlos. AutoSleep funktioniert aber wirklich gut, bis auf eine Nacht, in der die Apple Watch auf dem Ladegerät blieb, weil ich so tief und fest einschlief, dass ich nicht mehr vom Sofa hochkam, habe ich alle Nächte aufgezeichnet.

Und dabei ist mir eine interessante Sache aufgefallen, die zwar wenig erstaunlich, in ihrer Deutlichkeit aber höchst beeindruckend ist: Wenn ich mir abends auf dem Sofa viel Knabber- und Süßkram einverleibe, steigt mein Puls über Nacht (und auch den folgenden Tag) dauerhaft an. Das sollte grundsätzlich niemanden überraschen, die direkte und quasi sofort nachweisbare Auswirkung ist aber ein wirklicher „Augenöffner“.

In der Fastenzeit verzichte ich normalerweise unter der Woche auf Süßigkeiten und Knabberkram, nur am Wochenende ist so etwas erlaubt. Dieses Jahr hat das überhaupt nicht funktioniert, da ich direkt vor Beginn der Fastenzeit einen widerlichen grippalen Infekt durchleben musste, der mir im Abklingen für mindestens drei Tage ganz unangenehme Geschmacksverirrungen bescherte: Nichts von meinen vorher so lieben Geschmäckern wollte mir noch taugen. Als es dann endlich wieder schmeckte, waren weder mein Körper noch mein Geist bereit, sofort den Verzicht anzutreten – unfreiwillig hatte ich ja gerade erst eine gute Woche Verzicht hinter mir.

Also fraß ich die folgenden Tage wie ein Scheunendrescher. Vermutlich war das tiefenpsychologisch eine Kompensation für die Tage des Elends zuvor, auf jeden Fall stellte ich mir schon zu Beginn der abendlichen Abschlaff-Phase nicht nur eine Kleinigkeit auf die Sofa-Lehne (was mich zwingt, jedes Mal aufzustehen, um Nachschub zu holen, bei zunehmender Müdigkeit bleibt das dann einfach aus – eine fast schon als „genial“ zu bezeichnende Strategie der Selbstkasteiung…). Nein, nun stellte ich mir gleich drei oder vier Sachen hin – am besten in der kompletten Packung, nicht nur eine kleine Portion in einem Schälchen…

Ein paar Tage später registrierte ich, dass mein Ruhepuls in der Nacht erhöht war. Üblicherweise liegt mein Pulsdurchschnitt während des Schlafens bei 43-48 Schlägen pro Minute, Tiefstwerte sind 37-39, Höchstwerte um die 50-55. Nach dem mehrtägigen Kompensationsfressen war der Ruhepuls im Mittel auf über 50 gestiegen, die Höchstwerte lagen über 60. Nach weiteren Tagen kletterte das Mittel sogar auf über 55. Zehn Schläge mehr in jeder einzelnen Minute, das gab mir zu denken.

Also startete ich ein Experiment: Letzte Woche verzichtete ich von Montag bis Freitag komplett auf alles Süße und allen Knabberkram. Und wie erwartet sank die durchschnittliche Herzfrequenz wieder ab. Noch nicht ganz auf Normalniveau, aber fünf Tage können nun einmal keine zwei bis drei Wochen Dauerfressen kompensieren…1

Die Übersicht über meinen Schlafpuls im bisherigen Monat.
Die Übersicht über meinen durchschnittlichen Schlafpuls im bisherigen Monat.

Dargestellt sind die Daten für März 2018: Die ersten vier Tage gehörten noch zur Kategorie „gnadenlose Fresstage“, also wirklich ohne jegliche Rücksicht auf Verluste. Ab dem 5.3. gab es keine Süßigkeiten und keinen Süßkram mehr, also beginnt der Ruhepuls mit seinem Sinkflug über die folgenden Tage. Der Restzucker musste wohl erst einmal metabolisch verwertet und abgebaut werden, sodass es nicht sofort einen deutlicheren Rückgang zu verzeichnen gibt, bis zum Freitag sank die durchschnittliche Herzfrequenz aber doch um beachtliche acht Schläge pro Minute.

Der Samstag (10.3.) war ein echter Horror-Tag, an dem ich von 8:00 bis 21:30 h in der Schule war: Erst „Tag der offenen Tür“, später noch ein Benefiz-Konzert, um Gelder für Südafrika zu sammeln. Als ich damit fertig war, musste eine ganze Packung Schokokekse dran glauben. Und weil ich schon dabei war, habe ich die letzten Tage gleich weiter gemampft! Damit erklärt sich auch der erneute Anstieg des Ruhepulses. Hach!

Somit ist es klar zu erkennen, wie stark und direkt der Konsum von Süßkram in den Metabolismus des Körpers eingreift. Was ich noch nicht getestet habe:

  • Kommt es zum gleichen Effekt, wenn ich zum Beispiel mittags etwas Süßes zu mir nehme, abends aber nicht?
  • Tritt der gleiche Effekt auch ein, wenn ich abends nur Knabberkram wie geröstete und gesalzene Erdnüsse verzehre? (Ist also Salz genauso „wirksam“ wie Zucker?)

Das werde ich in den kommenden Wochen erkunden. Hat sonst noch jemand solche Erfahrungen gemacht?

  1. Das ist wie der Beginn einer Diät, bei der man einen Tag lang „heldenhaft“ durchhält, um am nächsten Morgen enttäuscht festzustellen, dass von den drei Kilo zu viel noch immer 2,99 Kilo übrig sind, obwohl man sich doch „so bemüht“ hatte.

Laufen im August 2017

Dieser Monat war echt „heavy“, denn so viel (und auf Dauer so schnell) bin ich noch nie gelaufen. Den gewichtigsten Ausschlag zu diesem Rekord-Monat gaben sicher die zwei Läufe um das Steinhuder Meer (hier und hier), denn beide lagen mit ihren knapp über 30 Kilometern deutlich über dem normalen Tagespensum:

Ein Screenshot aus dem Web-Interface bei Nike+ (die zwei langen Läufe fallen schon sehr aus der Reihe...)
Ein Screenshot aus dem Web-Interface bei Nike+ (die zwei langen Läufe fallen schon sehr aus der Reihe…)

Schön ist bei Nike + die Übersicht über Monat bzw. Jahr gestaltet, die Kalorienanzahl lässt meinen monströsen Appetit auf das vorhin gekaufte Eis (und die Erdnüsse) für heute Abend schon ein wenig akzeptabler erscheinen…

Der Monat August im Überblick bei Nike
Der Monat August im Überblick bei Nike
Die Jahresübersicht für das bisherige Jahr 2017 – sofort sieht man, dass ich in der kalten Jahreszeit langsamer bin.
Die Jahresübersicht für das bisherige Jahr 2017 – sofort sieht man, dass ich in der kalten Jahreszeit langsamer bin.

Mit dem Wiedereinstieg in den Schulalltag, der mich spätestens in gut einer Woche ereilen wird (vorbereitende Sitzungen und Konferenzen), sinkt die Leistungskurve unter Garantie wieder auf das vorige Pensum zurück. Das ist aber nicht schlimm, es erfordert nur eine kleine Anpassung: Vermutlich muss ich von meiner bisherigen Herangehensweise (also: beim Laufen fühlen, wie es geht, innerlich eine Entfernung festlegen und die dann laufen) abweichen und auf ein reines Zeitmodell wechseln (heißt: nach dem Aufstehen sehen, wie spät es ist, die verbleibende Zeit in der Nike Running-App auf der Apple Watch als Ziel eingeben, dann werde ich hingewiesen, sobald die Hälfte erreicht ist, dann sofort umdrehen und zurück laufen). Mal sehen, ob das so klappt. Ich werde berichten.

Solera für Solera

Viel Alkohol trinke ich nicht, wenn ich – wie vor einer Woche geschehen – tatsächlich mal 140 ml Martini Rosato (auf Eis) trinke, bin ich danach schon ganz gut am Schwanken. Sehr gerne gönne ich mir aber hin und wieder ein 50-60 ml-Schlückchen vom guten alten Solera 1847.

Tja, nur klappte das in den letzten paar Monaten nicht, denn ich hatte keinen mehr im Haus. Und genau zu dem Zeitpunkt, als ich mich zu einer erneuten Bestellung aufraffen konnte, wollten alle Händler absurd hohe Summen für eine einzelne Flasche abrufen, sodass die Bestellung einer kleinen Kiste (mit sechs Flaschen) gleich ganz außer Frage war.

Vor ein paar Tagen jedoch begab ich mich wieder auf die Suche (die Lust auf den guten Schluck lässt sich halt nicht so leicht unterdrücken), dabei fand ich dann ein gutes Angebot: 7,50 €/Flasche, dafür dann über 28 € Versand. Also kaufte ich alle 13 Flaschen, die der Händler noch im Angebot hatte. Normalerweise werden für eine Flasche im Schnitt 13 bis 15 € abgerufen, hier lag ich also bei fast der Hälfte. Und über 13 Flaschen verteilt war dann auch der Versand zu schlucken – am Ende stand (ganz schwäbisch durchgerechnet) hier der günstigste Preis.

Und heute Mittag wurde nun geliefert – und seht euch diese Pracht an!

Alle 13 Flaschen von oben betrachtet.
Alle 13 Flaschen von oben betrachtet.
So schön, wie die Flaschen hier in Formation stehen, könnten sie gleich in einem Musikvideo zu tanzen beginnen...
So schön, wie die Flaschen hier in Formation stehen, könnten sie gleich in einem Musikvideo zu tanzen beginnen…
Und hier ein Bild mit dem schönen Tiefeneffekt (iPhone 7 Plus).
Und hier ein Bild mit dem schönen Tiefeneffekt (iPhone 7 Plus).

Das letzte Bild gefiel mir so gut, dass ich es auch gleich in der „Über mich“-Rubrik (hier) verbraten habe (die wurde ohnehin in den letzten Wochen etwas auf den neuesten Stand gebracht…). Aktuell wird die erste Flasche schön auf Trinktemperatur gekühlt, heute Abend gibt es dann den puren Genuss für mich und – so sie möchte – meine Frau. Genießt den warmen Nachmittag, der Abend kommt gewiss!

Gehört: „Kopfsache Schlank“ von Dr. Marion Reddy und Dr. Iris Zachenhofer

Dieses Hörbuch hinterließ bei mir außerordentlich gespaltene Gefühle...
Dieses Hörbuch hinterließ bei mir außerordentlich gespaltene Gefühle…

Vor ein paar Tagen kaufte ich mir auf eine Empfehlung in einem anderen Blog-Eintrag hin für knapp 11 Euro das etwa fünfstündige Hörbuch „Kopfsache Schlank. Wie wir über unser Gehirn unser Gewicht steuern“ aus dem Jahr 2016 und hörte es während zweier Morgenläufe und noch ein paar kurzen Pausenzeiten am Nachmittag dazwischen durch. Mein Interesse an diesem Thema (Gesundheit, Gewicht halten, Aufbau gesunder Gewohnheiten etc.) ist groß, immer wieder empfehle ich Mitmenschen, die mich danach fragen, das Buch „Fettlogik überwinden“ von Dr. Nadja Hermann, mit dem sowohl ich als auch meine Frau sehr gute Erfahrungen gemacht haben. Auch die App Calory Guard Pro kann ich immer wieder wärmstens empfehlen, schließlich habe ich mit ihr gute 30 Kilogramm abgenommen und halte mein Gewicht seit 2011 – das funktioniert also wirklich.

Doch ich kehre zum heutigen Thema, dem frisch durchgehörten Hörbuch, zurück. Der Eindruck auf mich war, ganz im Gegensatz zu vielen euphorischen Kritiken im Internet, eher zwiespältig. Einerseits wurden viele wahre, aber bereits seit Jahren (zumindest meiner Einschätzung nach) allgemein bekannte Sachverhalte erläutert (z.B. die Funktionsweise unseres internen Belohnungssystems), andererseits wurde vieles von diesen guten und richtigen Dingen ertränkt in einem – man verzeihe mir den Begriff – „tussenhaftem Geschwätz“. Ich werde darauf zurückkommen.

Die harten Fakten:

Letztlich lassen sich die über fast fünf Stunden ausgebreiteten Tipps auf ein paar Grundregeln zusammenstreichen:

  1. Stress (und damit die Produktion von Cortisol) vermeiden, denn so entsteht eine Schieflage der körpereigenen Hormone, die hartnäckig und fast unaufhaltsam zu schneller Gewichtszunahme führt. Dazu gehört auch viel Schlaf, so wird der in einer Stress-Situation aufgebaute Cortisol-Spiegel effektiv gesenkt.
  2. Programmieren der gewünschten Verhaltensweisen in die Basalganglien, sodass daraus Verhaltensroutinen werden, die ohne bewusstes Nachdenken einfach ablaufen können (und dies dann auch automatisch tun). Kernsatz: „Neue Verhaltensmuster müssen geübt werden.“
  3. Kenntnis und Nutzung unseres psychischen Belohnungssystems („Umpolung“: weg von der Belohnung durch Essen, hin zur Belohnung durch andere angenehme Dinge – ein klarer Fokus liegt auf der Ausschüttung von Dopamin, dem sog. „Glückshormon“)
  4. Nutzung des präfrontalen Kortex, also des Logik-/Planungs-Zentrums unseres Gehirns, um nicht nur auf der emotionalen, sondern auch auf der argumentativen Ebene die für das Abnehmen förderlichen Entscheidungen zu treffen.

Was ich gut fand:

  • Grundsätzlich sind die erwähnten mentalen Ansatzpunkte sowohl wissenschaftlich als auch im Kontext korrekt, sie werden differenziert dargestellt, mit Beispielen verdeutlicht und somit „greifbar“ gemacht.
  • Die Akzeptanz von Fehlern. Viele Abbrecher einer Diät verzweifeln bereits bei kleinen Fehlern oder Abweichungen von ihrem Plan. Doch wie jemand, der ein Instrument lernt, muss man über die Fehler hinwegsehen und weiter üben. Diesen Aspekt fand ich sehr gut erläutert, denn er könnte tatsächlich einigen Menschen mit Problemen beim Durchhalten einer Diät helfen.
  • Das Buch ist gespickt mit Anekdoten und aus dem Leben gegriffenen Erzählungen, wodurch viele Sachverhalte sehr anschaulich und leichter auf die eigene Situation übertragbar werden.

Das erste Kapitel kann man hier kostenfrei online lesen.

Was ich furchtbar fand:

  • Rezepte in einem Hörbuch vorlesen. Sorry, aber das ist unglaublich unbefriedigend für den Hörer. Wenn ich morgens beim Laufen über die gerade zum Leben erwachende Ostalb gefühlte 20 Minuten am Stück ein Rezept nach dem anderen vorgelesen bekomme, ist das weder spannend noch interessant. Bestenfalls würde es mir ein starkes Verlangen nach Essen erzeugen, was aber gar nicht passierte (mag auch an der Uhrzeit gelegen haben). So war es für mich wirklich in höchstem Maße langweilig. Selbst wenn mich die Rezepte in der jeweiligen Situation interessiert hätten, müsste ich, wollte ich sie selbst einmal zubereiten, erst wieder die richtige Stelle im Hörbuch finden, dann mehrfach hin und her springen, um mir alles zu notieren etc. Das ist extrem unbequem, nicht komfortabel – und auf keinen Fall zielführend. Warum nicht einfach auf eine Adresse im Netz verweisen, über die die Rezepte als pdf-Datei abrufbar wären? In der hier gegebenen Darreichungsform macht diese Passage des Hörbuchs keinen Spaß und sollte entweder ersatzlos gestrichen oder durch den Verweis auf eine Internet-Quelle ersetzt werden. (Was bin ich in dieser Hinsicht dem Buch „Fettlogik überwinden“ dankbar, dass es komplett auf derlei Rezepte verzichtet.)
  • Das oben erwähnte „tussenhafte Geschwätz“: Die Autorin scheint fest davon überzeugt zu sein, ihre durchweg soliden finanziellen Verhältnisse zu demonstrieren. So erzählt sie davon, jedes Jahr im November für drei Wochen mit ihrem Mann (aber ohne die fünf Kinder) nach Fernost in den Urlaub zu fliegen, um einen Teil des schlechten Wetters dort im warmen Klima auszusitzen. Schön für sie, aber es wirkt ganz schön herablassend. Und an solchen Beispielen mangelt es im (Hör-)Buch nicht. An anderer Stelle geht es um luxuriöse Kleidung (und wenn die Autorin von „teuer“ spricht, meint sie z.B. einen Mantel von Burberry, für den würde vermutlich die Hälfte eines meiner Monatsgehälter fällig werden…) und unnötige Schickeria-Accessoires – alles Zeugnisse eines verschwenderischen und höchst privilegierten Lebensstils, die den Eindruck erwecken, sie wären nur in das Hörbuch aufgenommen worden, um damit zu protzen. Das hinterlässt bei mir (und ich nage nun wirklich nicht am Hungertuch) einen äußerst schalen Geschmack im Mund.
  • Die Sprecherin klingt streckenweise, als wäre sie entweder erkältet oder hätte Polypen, auf jeden Fall überkam mich beim Hören recht häufig das Bedürfnis, mir die Nase zu putzen. Das mag lustig klingen, war es aber nicht. Zumindest nicht über einen längeren Zeitraum hinweg. Entgegen der ansonsten wirklich makellosen Produktion des Hörbuchs ist dies ein Argument, das aus meiner Sicht gegen den Kauf des Hörbuchs spricht.

Fazit

Für jemanden, der mit dieser Materie noch nicht oder nur sehr peripher in Berührung gekommen ist, könnte das Hörbuch sicherlich eine wahre Fundgrube für interessante Techniken zur Beeinflussung der eigenen Gelüste und das Anlegen neuer Gewohnheiten sein. Allerdings sollte man sich ein dickes Fell hinsichtlich ausführlicher Schilderungen eines luxuriösen Lebensstils (jedes Jahr drei Wochen Urlaub ohne Kinder) zulegen. Für mich und auch meine Frau, mit der ich über das Hörbuch sprach bzw. mich aufregte, bot es nicht allzu viel an neuen Informationen, uns beiden stieß die protzige Art unangenehm auf. Das heißt nicht, dass es sich um ein schlechtes (Hör-)Buch handelt, ganz im Gegenteil. Doch die Art der Darreichung hat uns beiden einfach nicht behagt bzw. einen gewissen Widerwillen in uns entfacht. Wir empfehlen weiterhin eher „Fettlogik überwinden“.

Rekordmonat Juni 2017

Der Juni sticht eindeutig aus der Masse hervor – völlig unbeabsichtigt, vermutlich war das recht gute Wetter in den Pfingstferien in Kombination mit spannenden Hörbüchern ein entscheidender Faktor...
Der Juni sticht eindeutig aus der Masse hervor – völlig unbeabsichtigt, vermutlich war das recht gute Wetter in den Pfingstferien in Kombination mit spannenden Hörbüchern ein entscheidender Faktor…

Mit dem gestrigen Tag endete der Monat Juni, bei dem es sich aus sportlicher Sicht um einen echten Rekordmonat handelte, denn so viele Kilometer hatte ich vorher noch nie in einem Monat zusammen bekommen:

Eigentlich waren es 30 Läufe, ein Morgenlauf wurde in zwei Abschnitte unterteilt, daher die etwas abweichende Zählung.
Eigentlich waren es 30 Läufe, ein Morgenlauf wurde in zwei Abschnitte unterteilt, daher die etwas abweichende Zählung.

Da ich die App auf dem iPhone und der Apple Watch habe, verirre ich mich äußerst selten in das Web-Interface von Nike Running. Meine Frau ist wesentlich häufiger dort, daher konnte sie mir ein paar nützliche Tipps geben – so kam ich mit ein paar Fingerbewegungen an die folgende Übersicht für dieses Kalenderjahr:

Der Überblick über meine Laufleistung bei Nike Running – erstaunlich, was man da so alles entdecken kann...
Der Überblick über meine Laufleistung bei Nike Running – erstaunlich, was man da so alles entdecken kann…

Wenn das so weitergeht und ich keine Krankheitspause einlegen muss, könnte ich dieses Jahr tatsächlich mal die 5.000 Kilometer schaffen. Aber das ist nicht mein vorrangiges Ziel. Was mir eher vorschwebt, ist folgendes: Dem Beispiel meiner entzückenden Frau folgen, die eisern an ihrem Muskelaufbau arbeitet, um so den Grundumsatz zu erhöhen und insgesamt ihre Gesundheit zu stärken.

Baustelle Bauchspeck – „das“ leidige Thema…

Nun habe ich seit Anfang 2011 eine nicht ganz zu übersehende Menge von 30 Kilogramm abgenommen. Doch an der Gewichtsschraube will ich nicht weiter drehen, sonst lande ich unter Umständen schnell im Untergewicht. Aber: Ich habe von meinem früheren Übergewicht trotz meines aktuell am unteren Rand des Normalzustands liegenden Körpergewichts immer noch eine kleine Wampe mit Fettfüllung direkt am Bauch zurückbehalten. Nicht dramatisch, aber so, dass es im Schwimmbad immer noch auf der ästhetischen Ebene für einen unbefriedigenden Geisteszustand meinerseits sorgt. Und das ist die aktuelle Baustelle. Also eine von mehreren, die ich beseitigen muss, um mich in spärlich bekleidetem Zustand unter den Augen anderer wohl zu fühlen.

Das bedeutet: Situps/Crunches und Planke, möglicherweise noch mit anderen Übungen gekoppelt. Sobald ich ein für mich funktionierendes kurzes Programm in der iMuscle-App erstellt habe und es sich eingeschliffen hat, berichte ich darüber.

Eine weitere ist, dass meine Arme schon recht dünn sind, ein paar Muskeln dort schaden sicher nicht. Also wird flugs das Klimmzug-Training wieder aufgenommen: Vier Sets, jeweils so viele Klimmzüge wie möglich. Und wenn es nur ein halber ist. Jede Anstrengung ist besser als keine – und aktuell ist meine Kondition echt armselig.

Black Roll is in da house…

Dann ist da noch etwas: Robert hat mich damals mit seinem Artikel über die Faszien-Rolle (oder „Black Roll“) auf die Idee gebracht, das auch einmal auszuprobieren. Eigentlich wollte ich dem Thema einen eigenen Blog-Eintrag widmen, hier passt das aber auch sehr gut, also nehme ich die Option einfach mit.

Die frisch gekaufte Black Roll auf dem heimischen Sofa (da liegt sie gut...).
Die frisch gekaufte Black Roll auf dem heimischen Sofa (da liegt sie gut…).

Mit der Faszien-Rolle lockere ich meine gerne sehr verkrampfte Rücken- und Schultermuskulatur. Am ersten Abend genoss ich das gute „Durchgeknetet-werden“-Gefühl ein bisschen zu lange, woraufhin ich am nächsten Morgen gleich einmal unübersehbare Blutergüsse am Rücken aufwies:

Ein bisschen zuviel des Guten...
Ein bisschen zuviel des Guten…

Seither habe ich die Menge reduziert, maximal zwei oder drei Minuten am Tag bekommt der Rücken ab, jetzt läuft das super – aber eine solche Einstiegs-Überlastung ist für mich als einen klassischen „Ganz oder gar nicht“-Typen nicht weiter erstaunlich.

Fazit

Es läuft und läuft, an dieser Front gibt es keine Probleme, ich bin auch fast komplett schmerzfrei, sodass ich hoffentlich immer weiter einfach laufen kann, wie ich gerne möchte. Ansonsten steht der grobe Plan, dessen Details jetzt noch ausgearbeitet werden müssen. Also beende ich diesen Blog-Eintrag und mache mich an die Arbeit!

Solera ohne Solera – so nicht!

Heute ist es ja doch ein bisschen wärmer geworden, also ist mein Durst naturgemäß hoch. Den Großteil darf dabei das altbekannte Cola Light (seit mittlerweile gut einem Jahr die geschmacklich durchaus akzeptable SodaStream-Variante) bestreiten, doch nach einem 18,57 Kilometer-Lauf am Morgen, Staubsaugen in drei Stockwerken und Unterrichtsvorbereitung für die kommende Woche stieg das Bedürfnis nach einem „ordentlichen“ Getränk. Klarer Fall für einen Solera 1847. Doch dann geschah das:

Heieiei! Nur 45 Milliliter konnte ich der Flasche noch entlocken, dann war Feierabend – so geht's ja wohl nicht!
Heieiei! Nur 45 Milliliter konnte ich der Flasche noch entlocken, dann war Feierabend – so geht’s ja wohl nicht!

Spärliche 45 Milliliter, gerade einmal genug, um – in alten Seemannsjargon verfallend – „einen hohlen Zahn zu füllen“. Und dann auch noch die bittere Feststellung, dass es sich um meine letzte Flasche gehandelt hatte. Das könnte den Tag noch ganz schön ins Wanken bringen.

Doch zum Glück entdeckte ich etwas, das einen mehr als würdigen Ersatz bieten sollte: Den guten alten Matusalem, einen über 30 Jahre gereiften Oloroso. Den hatte ich mir 2007 aus der Bodega González-Byass mitgenommen.

Was für ein edler Tropfen – jedes Glas kostet gefühlt drei Euro...
Was für ein edler Tropfen – jedes Glas kostet gefühlt drei Euro…

Jetzt steht er im Kühlschrank, in ein paar Stunden dürfte er die korrekte Temperatur erreicht haben, um mich in eine abendlich entspannte Stimmung zu versetzen. Das noch in Kombination mit der gerade in der Vorbereitung befindlichen Pizza – das kann ja nur ein Fest werden!

Rückblick auf den April 2017

Bislang konnte ich mein läuferisches Pensum sehr effektiv erfüllen, hoffentlich bleibt es so...
Bislang konnte ich mein läuferisches Pensum sehr effektiv erfüllen, hoffentlich bleibt es so…

Nach einigen Stunden im Auto habe ich gestern Abend schlicht vergessen, meinen Monatsrückblick zum Laufen zu posten. Aber ich halte die Sache kurz, denn das Bild sagt schon fast alles: Jeden Tag im bisherigen Kalenderjahr (=120 Mal) gelaufen, 1.700,23 km geschafft, der Tagesdurchschnitt liegt also bei 14,16 km. Mein Durchschnittstempo pro Kilometer lag bei 5,95 Minuten, sinkt im Moment aufgrund einer Zerrung aber gerne mal auf über 7 Minuten/Kilometer ab.

Seit 1. März habe ich gut sechs Kilogramm abgenommen, was ich auch schön finde. Doch es ist sehr schwer, die jahrelange Gewohnheit, sich abends auf dem Sofa noch eine Menge Süß- und Knabberkram einzuverleiben, im Schach zu halten.

Fazit: Das ist mehr als von mir selbst erwartet, andererseits aber auch willkommen, denn man weiß schließlich nie, was noch alles kommt. Gerade im April hat sich mein Marathon-Experiment als sehr gutes Polster erwiesen, das den Kilometerstand ziemlich nach oben schob. Aber im Mai wird es so etwas nicht geben. Gewichtstechnisch bleibe ich am Ball, vielleicht muss ich mein Ziel auf 60 kg senken — mal sehen.

Fastenzeit — und jetzt?

Die Fastenzeit verlief sehr erfolgreich, der Trend darf sich gerne noch eine Weile fortsetzen!
Die Fastenzeit verlief sehr erfolgreich, der Trend darf sich gerne noch eine Weile fortsetzen!

Wie die Grafik zeigt, habe ich in den letzten Wochen ganz gut an Gewicht verloren. Die Fastenzeit war in dieser Hinsicht erfolgreich, noch besser war die Wiederaufnahme des Kalorienzählens, denn sie allein bringt Klarheit in das stets fragile Gefüge von In- und Output der Energie.

Nach dem Marathonlauf am 15.4. (hier) kann man einen deutlichen Knick nach unten erkennen, denn auf über 42 Kilometern habe ich wirklich viele Kalorien verbrannt — an diesem Tag allein kam ich auf über 50.000 Schritte.

Am Ende des Tages war da doch einiges zusammengekommen...
Am Ende des Tages war da doch einiges zusammengekommen…

Kein Wunder, dass am nächsten Morgen die Waage sehr gnädig war, hatte ich doch am Vortag mindestens 800 Kilokalorien, die im „Budget“ gewesen wären, ungenutzt gelassen. Leider, leider war es auch gleich der Ostersonntag, an dem traditionell bei den Schwiegereltern geschlemmt wird, bis alles zu spät ist. Klar, da rächte sich die Waage. Aber ich sehe das völlig entspannt, denn der Trend ist ungebrochen und klar zu erkennen.

Ein kleiner Zwischenstand von meinen täglichen Läufen.
Ein kleiner Zwischenstand von meinen täglichen Läufen.

An Sport mangelt es mir nicht, wenngleich ab morgen ein durchweg anstrengender Abschnitt im Schuljahr folgt, zusätzlich garniert mit haufenweise privaten Sonderterminen.

Doch selbst nach dem Ende der Fastenzeit werde ich weiterhin brav meine Kalorien zählen, darauf achten, abends nicht mehr als die 1.600 Kilokalorien (plus Sportanrechnung, die allerdings nur mit 20%) zu verbrauchen. Letztlich möchte ich die beiden Love-Handles an meiner Hüfte noch loswerden, wenn der Bauch auch noch einen Tick flacher wird, sträube ich mich nicht dagegen… Daher ist mein neues Zielgewicht (siehe oben) die Marke von 61 kg. Wenn das nichts hilft, dann halt nicht. Weiter runter komme ich bei 1,78 Metern Körpergröße und einer Vorliebe für Süßkram ohnehin nicht…

Song des Tages (208) – 2017-04-08

Jeden Tag empfehle ich einen Song als den „Song des Tages“. Das Vokalensemble The Manhattan Transfer hat neben vielen anderen Hits eine geradezu unsterbliche Hymne an den Kaffee aufgenommen. Selbst als eine Person, die gar keinen Kaffee trinkt, weiß ich den morgendlichen Schuss Koffein durchaus zu schätzen — bei mir erfolgt der halt in kühler Form…

Und so ist der heutige Song des Tages der unvergessliche „Java Jive“ von The Manhattan Transfer:

Was für ein Ferieneinstieg!

Alle Songs in meiner freigegebenen Apple Music-Playlist.