Ich liebe die iBooks-App auf dem iPhone und dem iPad, denn dort nutze ich sie mehrmals täglich. Mir ist es wichtig, meine aktuellen Bücher überall dabei zu haben, so kann man der Leselust in jeder passenden Situation sofort nachgeben und ganz nach aktueller Stimmungslage das geeignete Buch auswählen. Seit ein paar Jahren habe ich noch dazu meine Lesebrille nicht mehr benötigt, da die Darstellung auf einem Retina-Display mit hohem Kontrast so gut und gestochen scharf ausfällt, dass ich keinerlei störende Ermüdungserscheinung meiner Augen mehr festgestellt habe (bei Papierbüchern stellten sich nach ein paar Stunden oft leichte Geisterbilder ein) – kein Wunder, dass ich kaum mehr Papierbücher lese!
Umbenennung?
Aktuell wird im Netz wieder gemunkelt, dass die App bald in „Apple Books“ umbenannt werden soll. Mich würde das nicht stören, ehrlich gesagt: Das ist mir völlig egal. Solange die von mir bislang genutzten Funktionen nicht entfernt oder beschnitten werden, können sich Name und App-Icon doch ändern, wie es den Verantwortlichen gefällt. Nur zu!
Wünsche für eine Weiterentwicklung
Dafür hätte ich aber noch eine kleine Menge von Wünschen, die die App deutlich aufwerten könnten:
Ich vermisse schmerzlich einen Speed Reading-Modus. Bei Texten aus dem Netz muss ich mit der „Accelerator“-App von Lickability (Link zum App Store) nur den Seiteninhalt kopieren, schon kann ich mit einer einstellbaren Geschwindigkeit Wort für Wort in hohem Tempo lesen. Da man aber die Texte in iBooks nicht kopieren kann, lässt sich dieser Weg nicht beschreiten, also müsste die Funktion nativ in der Apple Books-App implementiert werden. So schwer kann das ja nicht sein.
Die derzeitige Lesezeichen-Funktion müsste ein bisschen präzisiert werden, denn gerade beim Wechsel zwischen den verschiedenen Geräten mit unterschiedlich großen Displays ist es immer wieder vorgekommen, dass ich nicht genau wusste, wo ich zuletzt gestoppt hatte. Mehr dazu unten.
Apropos „verschiedene Geräte“: Warum gibt es noch keine Apple Watch-Version der App? Klar, das Display ist klein, aber das wäre für mich kein Hindernis. Gerade für kurze Wartezeiten, bei denen man auf Abruf sein muss, für sich gefühlt ewig hinziehende Konferenzen oder langatmige Reden, auf deren Ende man als Musiker warten muss… Einsatzgebiete für eine Apple Watch-Version gäbe es aus meiner Sicht viele. Und auch die praktische Umsetzung wäre sicher nicht allzu schwer zu bewältigen: Mittels der Digital Crown könnte man schön durch den Text scrollen, die Uhr ist immer dabei, der Speicher ist mehr als ausreichend, um einige Bücher auf Abruf bereit zu halten – das wäre doch mal eine fantastische Sache!
Die Befehle „Siri, lies den markierten Text vor!“ und „Siri, lies mir das Buch ab dem markierten Wort vor!“ sollten implementiert werden und zuverlässig funktionieren. Beim Laufen, Spazieren, Spülen und Auto-/Pedelec-Fahren wäre das der pure Luxus!
Viele Bücher zeichnen sich durch wunderschöne Titelblätter aus. Meist ist dieses Artwork innen auf einer eigenen Seite noch einmal zu sehen, aber eben nicht immer. Das sollte sich ändern, denn die Darstellung als kleines Icon genügt nicht, um alle Bilder, die oft Details aus dem Buch aufgreifen, vollends zu würdigen.
Wie wäre es mit einer intelligenten Leihfunktion? Ein Beispiel: Freund X kommt zu Besuch, ich schwärme vom gerade beendeten Buch, das ihn auch brennend interessiert. Ein gedrucktes Buch könnte ich mitgeben, ein digitales nicht. Warum sollte es — abgesehen von monetären Interessen — nicht die Möglichkeit geben, das Buch an seinen Account zu verleihen? In meiner App wäre es dann ausgegraut, ich könnte es solange nicht lesen. Nachdem der Freund dann durch ist, tippt er auf „Zurückgeben“, es verschwindet aus seinem Account und ist bei mir wieder verfügbar. Eine wunderbare Sache daran wäre auch, dass man immer wüsste, wo (im Sinne von „Wem habe ich das gleich wieder ausgeliehen?“) sich das Buch gerade befindet, zur Not könnte man es sich über eine Schaltfläche wieder aktiv auf das eigene Gerät zurück holen.
Das wären meine Wünsche an eine ansonsten schon tolle App. Vielleicht werden ja bald ein paar davon erfüllt…
Präzisierung der Lesezeichen-Funktion
Oben habe ich das schon erwähnt, aber es bedarf womöglich einer Erläuterung für jene, die die App nicht kennen. Aktuell tippt man beim Beenden des Lesens einfach auf ein schönes Lesezeichen-Icon in der oberen rechten Ecke des Displays. Beim nächsten Öffnen landet man wieder an dieser Stelle, man kann auch mehrere solche Lesezeichen setzen, z.B. wenn man in einem Fachbuch zwischen ein paar wichtigen Stellen hin und her springen muss, dann geht das sehr schnell, indem man die Übersicht der Lesezeichen öffnet und das gewünschte antippt. Eigentlich eine super Sache.
Doch die digitale Welt sollte noch ein wenig mehr bieten. Ein Lesezeichen in einem analogen Buch ist auch ungenau, denn wo auf der Doppelseite hat man das Buch weglegen müssen? Nicht immer ist ein optisch trennender Absatz oder ein neues Kapitel gerade verfügbar (ich denke gerade an den Schluss von „Ulysses“ von James Joyce, da zieht sich ein einziger Satz über gut 40 Buchseiten – ohne Punkt und Komma…).
Ein Beispiel aus meinem Alltag: Ich lese gerade in mehreren Büchern, eines davon ist „Solaris“ von Stanislaw Lem. Gestoppt habe ich genau am Beginn eines neuen Kapitels, also ist der Wiederanknüpfungspunkt schnell gefunden.
Der Kapitelbeginn auf dem iPad, der Pfeil weist auf das Lesezeichen-Icon hin.Der gleiche Kapitelbeginn auf dem iPhone. Auch hier ist das Lesezeichen-Icon zu sehen, darüber hinaus sieht man sofort, dass hier viel weniger Text auf das Display passt.
Der erste Screenshot zeigt die Sicht auf den Kapitelbeginn auf meinem 12,9 Zoll großen iPad Pro-Display. Die iBooks-App stellt automatisch auf eine doppelseitige Ansicht um, was beim Lesen sehr bequem ist. Im Vergleich zum zweiten Screenshot (iPhone 7 Plus) sieht man gleich das „Mehr“ an Text auf dem iPad. Nun ist es hier durch den Kapitelbeginn klar, wo es weitergeht. Was aber in der folgenden Situation?
Auf dem iPad: Hier ist nun kein Kapitelbeginn, wir sind mitten im Text – worauf genau bezieht sich das Lesezeichen?Hier nun: iPad zu, iPhone an, Buch geöffnet, auf dieser Seite gelandet. Ist es die richtige Stelle? Da wesentlich weniger Text zu sehen ist, kann es gut sein, dass ich nun erst etwas blättern und suchen muss…
Gerade die unterschiedliche Textmenge auf den abweichenden Displaygrößen sorgt für eine Ungenauigkeit, die unter Umständen zum Blättern und Suchen der Anschlussstelle führen können.
Insofern könnte Apple hier eine wirklich schöne und nützliche Sache implementieren, indem nämlich das Lesezeichen kein statisches Icon ist – vielmehr sollte man das Icon packen und auf das zuletzt gelesene oder als nächstes zu lesende Wort ziehen können. Dann wäre die Synchronisierung über alle Displaygrößen hinweg an exakt die richtige Stelle gekoppelt. Hach, wie cool wäre das denn!
In den letzten Wochen war es hier im Blog sehr still, der letzte Eintrag liegt fast einen Monat zurück. Die Gründe sind simpel: Wenn ich Lust zum Schreiben hatte, fehlte es an Zeit, Wachheit oder einer zündenden Idee – wenn ich dann aber eine zündende Idee hatte, fehlte es an der Zeit, sie auszuarbeiten. Die Situation wurde auch dadurch nicht verbessert, dass in den letzten Wochen arbeitstechnisch nicht gerade wenig los war – womöglich kann ich in den Osterferien, die in knapp zwei Wochen anstehen, wieder ein paar gute (soll heißen: mehr als nur in fünf Minuten hingeworfene) Beiträge veröffentlichen.
Zum heutigen Thema: Ich treibe viel Sport, einerseits zur Erhaltung der Gesundheit im Allgemeinen, andererseits zur Gewichtskontrolle, denn ich gebe es offen zu: Ohne Süßigkeiten und Knabberkram fehlt mir ein großes Stück Lebensqualität. Basta. Seitdem ich vor mittlerweile etwa sieben Jahren 25-30 Kilo abgenommen habe, halte ich mein Gewicht im Großen und Ganzen, es schwankt lediglich um ca. drei bis fünf Kilo. Da ich damit nur zwischen dem unteren Rand des empfohlenen Gewichtsbereichs und dem Normalgewicht changiere, bereitet mir das keine Sorgen.
Seit einigen Monaten benutze ich auf der Apple Watch und dem iPhone die App AutoSleep (ich berichtete), die ihren Namen der Tatsache verdankt, dass sie automatisch (und das äußerst zuverlässig) erkennt, wenn ich einschlafe. Während des Schlafs werden die körperliche (Un)Ruhe und die Herzfrequenz protokolliert. Der Automatismus ist die große Stärke, denn ich würde es unter Garantie an den meisten Abenden vor lauter Müdigkeit vergessen, eine Protokollierung meines Schlafverhaltens manuell zu aktivieren – damit wäre das dann auch sinnlos. AutoSleep funktioniert aber wirklich gut, bis auf eine Nacht, in der die Apple Watch auf dem Ladegerät blieb, weil ich so tief und fest einschlief, dass ich nicht mehr vom Sofa hochkam, habe ich alle Nächte aufgezeichnet.
Und dabei ist mir eine interessante Sache aufgefallen, die zwar wenig erstaunlich, in ihrer Deutlichkeit aber höchst beeindruckend ist: Wenn ich mir abends auf dem Sofa viel Knabber- und Süßkram einverleibe, steigt mein Puls über Nacht (und auch den folgenden Tag) dauerhaft an. Das sollte grundsätzlich niemanden überraschen, die direkte und quasi sofort nachweisbare Auswirkung ist aber ein wirklicher „Augenöffner“.
In der Fastenzeit verzichte ich normalerweise unter der Woche auf Süßigkeiten und Knabberkram, nur am Wochenende ist so etwas erlaubt. Dieses Jahr hat das überhaupt nicht funktioniert, da ich direkt vor Beginn der Fastenzeit einen widerlichen grippalen Infekt durchleben musste, der mir im Abklingen für mindestens drei Tage ganz unangenehme Geschmacksverirrungen bescherte: Nichts von meinen vorher so lieben Geschmäckern wollte mir noch taugen. Als es dann endlich wieder schmeckte, waren weder mein Körper noch mein Geist bereit, sofort den Verzicht anzutreten – unfreiwillig hatte ich ja gerade erst eine gute Woche Verzicht hinter mir.
Also fraß ich die folgenden Tage wie ein Scheunendrescher. Vermutlich war das tiefenpsychologisch eine Kompensation für die Tage des Elends zuvor, auf jeden Fall stellte ich mir schon zu Beginn der abendlichen Abschlaff-Phase nicht nur eine Kleinigkeit auf die Sofa-Lehne (was mich zwingt, jedes Mal aufzustehen, um Nachschub zu holen, bei zunehmender Müdigkeit bleibt das dann einfach aus – eine fast schon als „genial“ zu bezeichnende Strategie der Selbstkasteiung…). Nein, nun stellte ich mir gleich drei oder vier Sachen hin – am besten in der kompletten Packung, nicht nur eine kleine Portion in einem Schälchen…
Ein paar Tage später registrierte ich, dass mein Ruhepuls in der Nacht erhöht war. Üblicherweise liegt mein Pulsdurchschnitt während des Schlafens bei 43-48 Schlägen pro Minute, Tiefstwerte sind 37-39, Höchstwerte um die 50-55. Nach dem mehrtägigen Kompensationsfressen war der Ruhepuls im Mittel auf über 50 gestiegen, die Höchstwerte lagen über 60. Nach weiteren Tagen kletterte das Mittel sogar auf über 55. Zehn Schläge mehr in jeder einzelnen Minute, das gab mir zu denken.
Also startete ich ein Experiment: Letzte Woche verzichtete ich von Montag bis Freitag komplett auf alles Süße und allen Knabberkram. Und wie erwartet sank die durchschnittliche Herzfrequenz wieder ab. Noch nicht ganz auf Normalniveau, aber fünf Tage können nun einmal keine zwei bis drei Wochen Dauerfressen kompensieren…1
Die Übersicht über meinen durchschnittlichen Schlafpuls im bisherigen Monat.
Dargestellt sind die Daten für März 2018: Die ersten vier Tage gehörten noch zur Kategorie „gnadenlose Fresstage“, also wirklich ohne jegliche Rücksicht auf Verluste. Ab dem 5.3. gab es keine Süßigkeiten und keinen Süßkram mehr, also beginnt der Ruhepuls mit seinem Sinkflug über die folgenden Tage. Der Restzucker musste wohl erst einmal metabolisch verwertet und abgebaut werden, sodass es nicht sofort einen deutlicheren Rückgang zu verzeichnen gibt, bis zum Freitag sank die durchschnittliche Herzfrequenz aber doch um beachtliche acht Schläge pro Minute.
Der Samstag (10.3.) war ein echter Horror-Tag, an dem ich von 8:00 bis 21:30 h in der Schule war: Erst „Tag der offenen Tür“, später noch ein Benefiz-Konzert, um Gelder für Südafrika zu sammeln. Als ich damit fertig war, musste eine ganze Packung Schokokekse dran glauben. Und weil ich schon dabei war, habe ich die letzten Tage gleich weiter gemampft! Damit erklärt sich auch der erneute Anstieg des Ruhepulses. Hach!
Somit ist es klar zu erkennen, wie stark und direkt der Konsum von Süßkram in den Metabolismus des Körpers eingreift. Was ich noch nicht getestet habe:
Kommt es zum gleichen Effekt, wenn ich zum Beispiel mittags etwas Süßes zu mir nehme, abends aber nicht?
Tritt der gleiche Effekt auch ein, wenn ich abends nur Knabberkram wie geröstete und gesalzene Erdnüsse verzehre? (Ist also Salz genauso „wirksam“ wie Zucker?)
Das werde ich in den kommenden Wochen erkunden. Hat sonst noch jemand solche Erfahrungen gemacht?
Das ist wie der Beginn einer Diät, bei der man einen Tag lang „heldenhaft“ durchhält, um am nächsten Morgen enttäuscht festzustellen, dass von den drei Kilo zu viel noch immer 2,99 Kilo übrig sind, obwohl man sich doch „so bemüht“ hatte. ↩
Heute früh habe ich mit meinem üblichen Morgenlauf die Grenze von 4.000 gelaufenen Kilometern in diesem Kalenderjahr überschritten. In 258 Läufen mit einer Durchschnittsdistanz von 15,55 Kilometern sind laut meiner Apple Watch und der darauf laufenden Nike Running Club-App seit dem 1. Januar 2017 insgesamt 4.012,33 Kilometer zusammengekommen. Hui!
Meine übliche Statistik, die immer wieder ein paar Tage hinterher hinkt, sodass ich manchmal gar nicht merke, wie irgendein Meilenstein an mir vorbeizieht…
Eigentlich hatte ich mir die 4.000 als Jahresziel gesetzt. Aber ich denke mir keinesfalls: „Nun gut, dann kann ich ja aufhören…“ (Hehe, niemals!) Stattdessen habe ich mich darauf eingestellt, vielleicht die 5.200 Kilometer in diesem Jahr zu schaffen, das ergäbe dann einen Wochenschnitt von 100 Kilometern – ein faszinierender Gedanke. Und wenn ich mein bisheriges Laufpensum in groben Zügen beibehalten kann, werde ich theoretisch sogar mehr als diesen Wert erreichen, insofern gibt es sogar einen kleinen Puffer…
Rekorde an völlig unerwarteter Stelle
Am Mittwoch war es hier sehr windig, denn mein Namensvetter, das Sturmtief Sebastian fegte über Deutschland, auch und vor allem die Ostalb hinweg. Beim Laufen im Wald war das nicht zu übersehen, denn ständig musste ich über Zweige, Äste und „halbe Bäume“ springen (oder gleich im Bogen drum herum laufen). Und ich hatte Gegenwind, nicht durchweg, aber über einen guten Teil der Strecke. Entsprechend legte ich mich ins Zeug, um nicht gefühlt auf der Stelle kleben zu bleiben. Ohne es zu merken, legte ich dabei offensichtlich ein gutes Tempo vor, denn nach der Ankunft daheim ploppten einige Meldungen in der Nike Running Club-App auf:
Meine bisher schnellsten 10 Kilometer……und meine schnellsten 5 Kilometer (die waren vermutlich Teil der vorher genannten 10 Kilometer, auch wenn es theoretisch separat möglich gewesen wäre)……und – das hat mich wirklich umgehauen: mein schnellster Kilometer. Vorher lag der Wert bei 4:40 Minuten/Kilometer, jetzt ist er um 15 Sekunden gesunken.
Das beweist natürlich nur eines: Gegenwind fühlt sich blöd an, er kann aber auch zu erstaunlichen Leistungen führen. Insgesamt war der Lauf wirklich flink und aufregend, im Gegensatz zu sonst (Hörbücher) habe ich Musik gehört, was sicherlich durch die erhöhte Regelmäßigkeit der Schritte zu einer höheren Effizienz führte.
Juhu! Das Tempo über die Strecke hat mich selbst mehr als nur ein bisschen überrascht!
Schwimmen
In der letzten Zeit habe ich mich etwas intensiver mit dem Schwimmen angefreundet. Ich hasse es nach wie vor, wenn mir Wasser ins Ohr läuft, weshalb ich nicht kraule (obwohl ich als ehemaliger Vereinsschwimmer schon weiß, wie das geht). Bei Decathlon habe ich mir eine billige (unter 10€) Schwimmbrille und ein klein zusammenrollbares Microfaser-Handtuch gekauft. Das packe ich (nebst der Badehose, ts ts ts, was ihr schon wieder denkt!) ein, wenn ich weiß, dass mein Stundenplan ein Loch hat. Von meiner in der Nähe der Aalener Innenstadt gelegenen Schule zum Bad bin ich mit dem Rad in knapp vier oder fünf Minuten gelangt, das Ticket zu lösen und das Umziehen dauern zusammen fünf Minuten, dann geht’s ab ins Wasser und 1,5-2 Kilometer später wieder raus und zurück in den Unterricht.
Am ohnehin rekordträchtigen Mittwoch bin ich nach dem Unterricht ins Hallenbad geradelt, also ohne wirklichen Zeitdruck, um zwei Kilometer zu schwimmen. Irgendwann kurz vor Ende habe ich mich verzählt, sodass ein paar Meter mehr draus wurden. Aber ich bin sehr zufrieden, denn das schont Füße, Knie und Wirbelsäule – so ein Ausgleich ist bei dem vielen Gerenne schon sinnvoll.
Mit der selbstverständlich wasserdichten Apple Watch habe ich mein Schwimmtraining verfolgt. Ich bin noch sehr langsam, aber es macht Spaß und bietet einen Ausgleich zu meinen sonstigen Aktivitäten.
Danach war ich dann so platt, dass ich abends noch während der ersten MacGyver-Folge lediglich von einem Sekundenschlaf zum nächsten vegetierte. Als mein Kopf das Kopfkissen dann schlussendlich berührte, dauerte es höchstens noch ein paar Sekunden, bis ich komplett „aus“ war.
In der Nike Running Club-App gibt es die sog. Lauf-Levels, eine Art Einteilung, in welcher Kategorie Läufer man einzuordnen ist. Diese Lauf-Levels sehen folgendermaßen aus:
0-50 gelaufene Kilometer: Gelb
50-250 gelaufene Kilometer: Orange
250-1.000 gelaufene Kilometer: Grün
1.000-2.500 gelaufene Kilometer: Blau
2.500-5.000 gelaufene Kilometer: Lila
5.000-15.000 gelaufene Kilometer: Schwarz
15.000 und mehr gelaufene Kilometer: Volt
„Lila“ liegt ganz frisch hinter mir, „Schwarz“ ist aktuell, „Volt“ ist noch Zukunftsmusik…
Im Prinzip müsste ich schon eine ganze Weile im Bereich „Schwarz“ sein, schließlich habe ich im letzten Jahr allein etwas mehr als 4.600 Kilometer laufend hinter mich gebracht. Doch lange Zeit benutzte ich eben nicht die Nike Running Club-App, weswegen die absolvierten Kilometer nicht für diese Liste zählten. Erst mit der Apple Watch, die ich seit dem 28. Oktober 2016 trage (da kam sie auf den Markt), hat sich das wieder geändert, denn in der sog. Nike+ Edition ist diese App gleich fest integriert (siehe Screenshot) – und sie funktioniert so gut, dass ich gar kein Bedürfnis verspüre, eine andere App auszuprobieren.
Oben links ist das Nike-Icon zu erkennen. Morgens ein kurzes Tippen darauf, dann kann ich sofort in einen Lauf starten. Perfekt!
Gut, zurück zu meinem Lauf-Level, denn da hat sich gerade heute etwas geändert. Gestern sah es noch so aus:
Gerade noch „Lila“, aber 10 Kilometer laufe ich, bevor ich wach bin…
Und nach einem schönen 19,26 Kilometer-Lauf heute früh war ich dann – endlich – im schwarzen Lauf-Level angekommen, was dann (aus rein psychologisch-motivatorischer Sicht) doch eine schöne Sache ist:
Gut, jetzt kommt die lange Durststrecke bis „Volt“ – meinetwegen könnte es auch gerne eine 10.000 Kilometer-Marke geben, aber Nike war wohl anderer Meinung…
Ansonsten sieht meine Jahresbilanz für 2017 auch ganz gut aus (nach wie vor musste ich keinen Tag aussetzen, auch wenn ich seit dem letzten Schultag vor den Pfingstferien eine ätzende Erkältung habe – doch wie sagt man in Franken so schön: „Nur die Harten kommen in den Garten…“1):
Der aktuelle Stand – ich bin sehr zufrieden, so darf es gerne weitergehen!
Lustig wird der Spruch erst, wenn man ihn sich auch mit der korrekten unterfränkischen Aussprache vorstellt, denn dann klingt das ungefähr so: „Nur die Hadden gomm‘ nei’n Gadden!“ – Ich darf mich darüber lustig machen, schließlich bin ich in Unterfranken aufgewachsen… ↩
Eine meiner am häufigsten genutzten Apps, ohne die meine Tage wesentlich unstrukturierter verlaufen würden: Things von Cultured Code.
Seit 2010 benutze ich die App Things, die vor ein paar Tagen in einer komplett überarbeiteten Version herausgekommen ist. Gleich vorweg: Die App kostet im Vergleich so richtig viel Geld, wo man auch auf kostenlose Alternativen zurückgreifen könnte. Doch in meinem Fall ist die Zufriedenheit so hoch und der Wille, die Entwickler in ihrer hervorragenden Arbeit weiter zu unterstützen, so groß, dass ich mir die neue Version für alle drei Plattformen (iPhone, iPad und Mac) gleich am ersten Tag gekauft habe (da gab es als Anreiz auch noch 20 Prozent Preisnachlass).
Zur App will ich eigentlich so gut wie gar nichts schreiben, denn das ist schlicht und ergreifend ein bisschen langweilig: Things ist eine To Do-Listen-App, die mit vielen sehr gut durchdachten, monatelang erprobten und über einen eigenen Cloud-Dienst synchronisierten Funktionen aufwartet. Da ich sie nun schon seit sieben Jahren intensiv nutze, gehen mir alle Funktionen leicht von der Hand, die mit der aktuellen Version eingeführten Neuerungen sind mir allesamt (soll heißen: soweit ich sie nutze) schnell in Fleisch und Blut übergegangen – passt alles.
Warum ich diesen Blog-Eintrag nun also schreibe, wenn es sich doch meinen eigenen Angaben nach um eine ziemlich langweilige Angelegenheit handelt? Ganz klar: Ich möchte ein kleines Zeichen der Wertschätzung für die Entwickler der App – Cultured Code – setzen. Deren Name ist absolut Programm, denn meines Wissens gibt es nur wenige Apps, die so gründlich getestet werden, bevor sie in einer stabilen Endversion an die große Zahl der Nutzer ausgegeben werden. Ich erinnere mich, wie im Cultured Code-Blog einmal berichtet wurde, dass die neue Version jetzt fertig sei, man nun aber noch „ein paar Monate“ testen wolle, um alle Kinderkrankheiten auszumerzen, damit dann ein wirklich ausgereiftes Produkt in die Hände der Nutzer gelange. Respekt! In Zeiten, in denen oft das Motto „Schnell programmieren, kaum testen, schnell raushauen, nachbessern können wir später“ zu gelten scheint, stellt Cultured Code eine so rühmliche Ausnahme dar (am ehesten noch mit Ulysses zu vergleichen). Und das wollte ich hier einmal zum Ausdruck bringen.
Die Fastenzeit verlief sehr erfolgreich, der Trend darf sich gerne noch eine Weile fortsetzen!
Wie die Grafik zeigt, habe ich in den letzten Wochen ganz gut an Gewicht verloren. Die Fastenzeit war in dieser Hinsicht erfolgreich, noch besser war die Wiederaufnahme des Kalorienzählens, denn sie allein bringt Klarheit in das stets fragile Gefüge von In- und Output der Energie.
Nach dem Marathonlauf am 15.4. (hier) kann man einen deutlichen Knick nach unten erkennen, denn auf über 42 Kilometern habe ich wirklich viele Kalorien verbrannt — an diesem Tag allein kam ich auf über 50.000 Schritte.
Am Ende des Tages war da doch einiges zusammengekommen…
Kein Wunder, dass am nächsten Morgen die Waage sehr gnädig war, hatte ich doch am Vortag mindestens 800 Kilokalorien, die im „Budget“ gewesen wären, ungenutzt gelassen. Leider, leider war es auch gleich der Ostersonntag, an dem traditionell bei den Schwiegereltern geschlemmt wird, bis alles zu spät ist. Klar, da rächte sich die Waage. Aber ich sehe das völlig entspannt, denn der Trend ist ungebrochen und klar zu erkennen.
Ein kleiner Zwischenstand von meinen täglichen Läufen.
An Sport mangelt es mir nicht, wenngleich ab morgen ein durchweg anstrengender Abschnitt im Schuljahr folgt, zusätzlich garniert mit haufenweise privaten Sonderterminen.
Doch selbst nach dem Ende der Fastenzeit werde ich weiterhin brav meine Kalorien zählen, darauf achten, abends nicht mehr als die 1.600 Kilokalorien (plus Sportanrechnung, die allerdings nur mit 20%) zu verbrauchen. Letztlich möchte ich die beiden Love-Handles an meiner Hüfte noch loswerden, wenn der Bauch auch noch einen Tick flacher wird, sträube ich mich nicht dagegen… Daher ist mein neues Zielgewicht (siehe oben) die Marke von 61 kg. Wenn das nichts hilft, dann halt nicht. Weiter runter komme ich bei 1,78 Metern Körpergröße und einer Vorliebe für Süßkram ohnehin nicht…
Als Apple die Force Touch-Technologie vorgestellt hat, dachte ich mir nur: „Oje! Da geht sie hin, die einfache Bedienung…“ Denn mein Eindruck war, dass nur wieder eine weitere Interaktion eingeführt wurde, die man sich zur flüssigen Benutzung selbstverständlich auch erst wieder angewöhnen muss. Und ich bin mittlerweile ein wenig skeptisch geworden, ob ich „jeden“ neuen Trend mitmachen muss (habe ich sowieso nie gemacht, aber hier und da fühle ich einen gewissen „Druck“).
Mit Force Touch wird das normale Antippen eines Icons oder einer Schaltfläche um die Möglichkeit erweitert, mit mehr Druck die gleiche Stelle zu drücken, um dann zusätzliche Optionen zu erhalten. An sich eine coole Idee, denn nun kann man einer App nicht nur anzeigen, dass sie starten soll, man kann auch z.B. eine bestimmte Aktion festlegen, die als Auswahloption beim Force Touch des App-Icons verfügbar sein soll. Das spart Zeit und Umwege.
Um die Kunden auf die neuesten (und teuersten) Geräte zu locken, ist Force Touch nur auf den neuesten iPhones und der Apple Watch verfügbar. Bislang hatte ich mich aber auf der Apple Watch drum herum gedrückt und das gar nicht eingesetzt. Bis ich lernte, dass ich viele Benachrichtigungen auf einen Schlag löschen kann, wenn ich sie mittels Force Touch angehe.
Wer keine Apple Watch hat, fragt sich vielleicht, warum ich so eine simple Sache derart hervorhebe. All jenen sei der folgende Werbetext von der Apple-Seite gezeigt:
„Mit der AWS2 erhältst du wichtige Infos…“ – Ja, haufenweise. Manchmal sogar noch mehr.
Dass ich die Informationen am Handgelenk erhalte, ist super. Dafür habe ich mir unter anderem diese Uhr gekauft. Doch manchmal kommen binnen weniger Minuten etliche neue Benachrichtigungen. Zum Beispiel WordPress-Mitteilungen: Neuer Beitrag veröffentlicht, dann trudeln meist ziemlich bald einige Kommentare oder Likes ein. Apps wie heute.de, Tagesschau, SWR3, iMessages und SMS, Aktivitäts-Mitteilungen und dergleichen mehr – all das kommt während eines ganz normalen Tages an. Unter Umständen sind recht bald zehn, fünfzehn oder zwanzig Nachrichten eingegangen, die ich ohne Force Touch eine nach der anderen löschen müsste. Keine Frage: Das macht keinen Spaß.
Doch nun folgt ein Bild, das zeigt, was passiert, wenn ich mit etwas mehr Druck auf die vielen Benachrichtigungen einwirke:
Einmal ganz fest gedrückt – ZACK! Schon kann ich alle Benachrichtigungen auf einmal löschen. Super!
An sich ist das ja keine Weltsensation, im Alltag aber eine enorme Erleichterung, die mir sehr entgegenkommt und daher äußerst willkommen ist. Hach, so fühlt sich gelebte Science Fiction an!
Am 28. Oktober kam ich gegen 14:30 h nach Hause, da wartete sie auf mich, meine Apple Watch Series 2 Nike+ Edition. Einen ersten Bericht habe ich ja damals gleich veröffentlicht (siehe hier). Doch nach gut einem Vierteljahr kann ich nun einen ernsthaft auf Erfahrungswerten basierenden ersten Einblick in meinen Alltag mit diesem Gerät geben – und da gibt es schon ein paar durchaus bemerkenswerte Dinge festzuhalten.
Hardware-Qualität
Die Apple Watch ist teuer, keine Frage: Über 400 € für das von mir gewählte Modell, das bedurfte einiger Überlegung, ob ich sie wirklich anschaffen sollte. Seitdem ich sie trage, konnte ich mich aber davon überzeugen, dass es sich hierbei wirklich um ein absolut solides Produkt handelt, das den Anforderungen an die Hardware vollkommen gerecht wird.
Auch nach zwei Monaten ununterbrochener Nutzung so schick wie am ersten Tag – völlig frei von Alterungsspuren!
Das Display-Glas ist derart hart und stabil, dass die im Alltag unvermeidlichen Stöße und Knüffe (z.B. beim Tragen von Equipment in der Schule – und dabei kann man sich schon einmal ein blaues Auge holen… –, beim Hantieren mit dem E-Bike, beim Herumalbern mit den Kindern, beim Sporteln etc.) absolut folgenlos bleiben.
Da ich die Uhr auch beim Duschen anhabe, wird sie jeden Tag gesäubert, das gelöcherte Armband sorgt dafür, dass erst gar kein Schweißgeruch an dieser Stelle haften bleibt – das wäre bei einem geschlossenen Kunststoff-Armband sicher kaum zu vermeiden.
Entgegen meiner ursprünglichen Befürchtung, die Apple Watch könnte an meinem nun einmal recht schmalen Handgelenk klobig wirken, was mich auch dazu bewog, die kleinere Variante zu kaufen, sieht sie weder „zu groß“ noch übertrieben aus. Das ist mir gerade recht.
Den Mac entsperren
Eine auf den ersten Blick banale, in der Praxis aber sehr angenehme Kleinigkeit ist die Möglichkeit, meinen iMac mit meiner Apple Watch zu entsperren. Wenn der iMac im Ruhezustand vor sich hin schlummert, drücke ich auf eine Taste, das Anmeldefenster erscheint – doch statt das Passwort einzugeben, greift der iMac via Bluetooth auf die Apple Watch zu und entsperrt den Mac.
Statt einer langwierigen Passworteingabe einfach die Uhr in der Nähe des iMac tragen – schon ist man drin!
Die Apple Watch selbst ist nur dann entsperrt, solange ich sie nach der Eingabe des Codes ununterbrochen am Handgelenk trage. Nähme mir jemand die Watch ab, müsste er sie zuerst mittels des Codes entsperren, an den iMac und die Daten darauf käme er damit allein nicht. Natürlich ist das allein noch keine Funktion, die über Wohl und Wehe der Apple Watch entscheidet, doch sie ist mir im Alltag wirklich willkommen, eine der vielen Kleinigkeiten, die das Leben um einen Tick leichter machen.
Die Macht der drei Ringe – die Zukunft der Fitness-Tracker
Man möchte es kaum glauben, aber der Ehrgeiz packt mich doch jeden Tag aufs Neue, wenn es darum geht, die drei Ringe (Rot=Bewegung, Grün=Training, Blau=Stehen) vollzubekommen. In Gesprächen mit anderen Nutzern habe ich erfahren, dass es ihnen nicht anders geht.
Durch das tägliche Laufen habe ich keine Mühe, die 30 Minuten Training zu füllen, die sind bereits vor dem Frühstück doppelt oder mehr erfüllt. Doch der über die letzten Wochen hinweg angepasste Wert für die tägliche Bewegungsmenge (auf den Bildern 960 Kalorien/Tag) fordert mir einiges ab. Und das ist ja auch gut so.
An Schultagen klappt das locker, weil man als Lehrer meist gut „in Action“ ist, doch am Wochenende musste ich schon öfter mit ein wenig Seilspringen am Nachmittag noch für das Auffüllen der Ringe sorgen. An einem einzigen Tag bislang, es handelte sich um den 17. Dezember, als ich bei „Blues & The Gang“ ausgeholfen habe (hier), bekam ich den roten Ring erst um 23:59 h voll – das war knapp! Mir eigentlich zu knapp, aber auf der Bühne im „Gleis 1“ konnte ich schlecht mit dem Seilspringen anfangen…
Immer am Ende einer Woche stellt mir die Aktivitätsapp eine Bilanz der vergangenen sieben Tage vor und errechnet einen neuen Zielwert, den ich seit Mitte November prompt verwerfe, denn das würde vielleicht noch zwei oder drei Wochen gut gehen, dann würde es mich frustrieren, weil ich nicht mehr hinterher käme. Ewiges Wachstum ist für mich nicht erstrebenswert, schon gar nicht bei sportlichen Leistungen – ich bin kein Leistungssportler. Noch dazu sind fast 1.000 Kalorien Energieverbrauch nur über Bewegung schon ein ganz schön saftiges Ziel, wenn man vorhat, es jeden Tag zu erfüllen.
Die 12 Stunden Stehziel sind an sich sehr einfach zu erreichen, auch wenn es mich gelegentlich nervt, dass ich trotz deutlicher Übererfüllung der Bewegungsziele (z.B. 1.300 der geforderten 960 Kalorien) zehn Minuten vor Ende so mancher Stunde mit einer gewissen Penetranz daran erinnert werde, doch bitte kurz aufzustehen und mich zu bewegen. Gut, an sich ist das ja gar nicht falsch, nur halt gegen meinen dann ganz akuten Drang, einfach hocken zu bleiben…
Schön ist auch die automatische Feststellung der Herzfrequenz, die mir beim Laufen oder Seilspringen automatisch angezeigt wird, dazu folgt weiter unten ein Screenshot („Training“). Es gab nach Erscheinen der Apple Watch von einigen am Arm/Handgelenk intensiv tätowierten Menschen die Beschwerde, dass die Pulsmessung bei zu starker Farbe (von der Tätowierung) nicht mehr funktioniert – das kann mir zum Glück egal sein, ich bin kein Freund von Tattoos, schon gar nicht auf meinem eigenen Körper.
Nun mag man mich gerne voreingenommen nennen, aber allein der Fitness-Tracker-Anteil der Apple Watch ist derart gut gestaltet – und auch noch ziemlich genau auf die Bereiche ausgelegt, die ich ohnehin zu meinem hauptsächlichen sportlichen Betätigungsfeld zähle, dass ich feststellen kann, dass weder das FuelBand (und ich habe beide Generationen erprobt), das Misfit Shine 2 noch das Polar Loop auch nur annähernd an diese Funktionalität heranreichten. Da die Apple Watch komplett wasserdicht ist (klar, bis 50 Meter, aber wann erreiche ich je diese Tiefe?), kann ich sie bis auf die Ladezeit immer anbehalten. Perfekt! Ich denke wirklich, dass sich hier mit der Apple Watch eine neue Generation von Fitness-Trackern etabliert hat, die Stück für Stück den gesamten Markt erobern wird.
Optik der Aktivitätsapp
Nicht jeder meiner Leser wird eine Apple Watch besitzen, daher gebe ich ein paar kleinere Einblicke in die Optik des Interfaces der Aktivitätsapp:
Die Ringe, die über den aktuellen Stand Auskunft geben – genial einfach und sehr effektiv!Gleich darunter dann die Werte in Form von numerischen und prozentualen Angaben – für die Zahlenfetischisten…Auch die Balkendiagramme dürfen nicht fehlen, denn sie zeigen die Verteilung der Aktivität über den Tag hinweg.Der Schrittzähler ist natürlich inklusive, auch die per GPS ermittelte Gesamtstrecke des Tages (wobei das beim Indoor-Lauf natürlich schwierig sein dürfte…).
Belohnungssystem
Ich gehöre nicht zu dem Typ Mensch, der sich einen Schrank voller Medaillen oder Pokale ins Wohnzimmer stellt, nicht einmal meine beiden Diplome hängen irgendwo sichtbar herum – wozu auch? Insofern sind mir die kleinen Belobigungen aus der Aktivitätsapp über weite Strecken absolut egal. Andererseits sind sie nette Erinnerungen daran, was man schon alles geschafft hat, noch dazu sehen sie schick aus. Wer so etwas braucht, freut sich sicher „wie Bolle“…
Hin und wieder bekommt man dann ein (virtuelles) Lob ausgesprochen. Meinetwegen könnten die auch wegfallen, aber ein kleines Schmunzeln lasse ich mir davon schon gerne ins Gesicht zaubern.
Training
Nach dem morgendlichen Lauf gibt es immer noch eine kurze Runde Seilspringen – mehr als 15 Minuten pro Tag verbiete ich mir jedoch, nachdem mir das im letzten Kalenderjahr womöglich ein paar Probleme eingehandelt hat (die zum Glück aber alle wieder abgeheilt sind). Der folgende Screenshot aus der Aktivitätsapp auf dem iPhone (zeigt die Daten der Apple Watch auf dem größeren Display an)
Die Details zum Training in ihrer vollen Pracht auf dem iPhone (Aktivitäts-App).
Ich hatte vor Beginn die Dauer auf fünf Minuten festgelegt, daher werden nach fünfeinhalb Minuten Seilspringen (Gesamtzeit) auch 110 Prozent (gelber Ring oben) angezeigt. Während des Springens hatte ich eine durchschnittliche Herzfrequenz von 156 Schlägen pro Minute. Nur durch das Springen habe ich 50 Kalorien verbraucht, mein Körper hat in der Zeit aber noch andere Dinge zu tun (z.B. die Temperatur zu regeln etc.), so kam ich auf einen Gesamtverbrauch von 58 Kalorien während dieser fünfeinhalb Minuten. Die Anzeige des Wetters ist bei einer Tätigkeit, die nur im Haus ausgeführt wird, eher egal, sie stört aber auch nicht weiter.
Notifications
Diese Funktion liebe ich, denn sie erspart mir sehr häufig den Griff zum iPhone. Kommt eine iMessage oder SMS auf dem iPhone an, bekomme ich diese auf der Apple Watch angezeigt, außerdem kann ich sofort und direkt von dort darauf antworten. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten:
Siri zum Diktieren (benutze ich sehr häufig, das funktioniert sensationell gut)
Vorgefertigte (kurze) Antworten, z.B. „OK!“, „Klar!“, „Kann ich dich später zurückrufen?“ (und dergleichen mehr) – hier kann ich auch selbst vorgefertigte Antworten erstellen und dann je nach Bedarf einfach abrufen.
Smileys oder Emojis
Handschrift (im Moment wird in der englischsprachigen Version schon die Möglichkeit getestet, die handschriftliche Eingabe mit einer Handschrifterkennung zu koppeln, sodass dann ein normal getippter Text dabei herauskommt – ich kann es kaum erwarten, dass diese Funktion auch in der deutschen Fassung erhältlich wird)
diverse Animationen, die schön aussehen, oft aber wenig aussagekräftig sind.
Natürlich kommen auch Mitteilungen über diverse iPhone-Apps wie beispielsweise Tagesschau, heute, SWR3, Bring!, Tweetbot, eBay etc. an, insofern das aktiviert ist.
Atmen
Schon vor der Anschaffung hatte ich mich sehr auf die Atmen-App gefreut, denn sie verspricht ein wenig Ruhe und Fokus im doch eher hektischen Alltag. Die Benutzung ist dabei genial einfach erdacht: App öffnen, gewünschte Anzahl der Minuten per Drehung der „Digital Crown“ einstellen, starten. Dann wird das Einatmen-Zeitfenster mittels Anzeige (aufblühende stilisierte Blumenblüte) und Vibration angezeigt, vor dem nächsten Einatmen sollte man entsprechend ausatmen, wobei keine haptische Rückmeldung erfolgt, sich die Blüte auf dem Display aber wieder zusammenlegt und verkleinert. Das ist schlicht aber effektiv – und es funktioniert (s.u.).
Bevor ich die Apple Watch hatte, ging ich noch davon aus, die App jeden Tag mehrfach zu benutzen, was sich allerdings für mich nicht als alltagstauglich herausgestellt hat. Der Grund? Ich schlafe ein dabei. Immer und überall. Wenn ich mich in einer ruhigen Minute hinsetze und ein oder zwei Minuten nach der Vorgabe der Uhr ruhig ein- und ausatme, verlangsamt sich mein Atemrhythmus noch deutlich unter den vorgegebenen (mein Ruhepuls ist ja mit unter 50 Schlägen pro Minute auch eher niedrig). Nicht nur einmal ist es vorgekommen, dass ich danach die Augen kaum mehr aufbekam. An einem Freitag Nachmittag oder Abend führt das fast zwangsläufig zu einem Nickerchen… Daher genieße ich die App, allerdings mittlerweile mit etwas Vorsicht, also eher nicht in der Mittagspause oder zwischen zwei Schulstunden. Zum Einschlafen am Abend taugt sie dagegen ganz hervorragend, das habe ich für euch getestet.
Wer sich für die Idee hinter der Atmen-App interessiert, der sei auf diesen Artikel verwiesen, der etwas intensiver darauf eingeht.
Meine Lieblings-Apps auf der Apple Watch
Ohne allzu ausführliche Erläuterungen kommt hier die Liste der Apps, die ich am häufigsten auf der Apple Watch benutze – es handelt sich sowohl um native Apps des watchOS wie auch um Watch-Apps von separaten Entwicklern:
Timer: In der Schule und daheim, ständig benötige ich Timer, wenn es ungewöhnliche Zeiten sind, gebe ich Siri einfach den Befehl („Hey Siri, stell’ einen Timer für XY Minuten!“), ansonsten gibt es die gängigen Zeitfenster als Voreinstellungen zum schnellen Abrufen.
iMessage/Nachrichten: Empfangen und Versenden von iMessages oder SMS geht oft viel schneller mit der Apple Watch, allerdings nutze ich die Diktierfunktion nur bei gutem Mobilfunknetz oder im W-LAN.
Training: Jede Fahrt mit dem E-Bike, jeder zügige Gang durch die Stadt, alle Aktivitäten, die absehbar länger andauern werden, lasse ich mitprotokollieren.
Freunde finden: „Freunde“ steht in meinem Fall eigentlich ausschließlich für „Familienmitglieder“, doch diese App hat uns schon so einigen Stress vom Hals geschafft. Wenn man sich fragt, wo der Sohnemann denn wieder bleibt, weil doch die Schule schon lange aus ist, klärt einen ein Blick auf diese App darüber auf, wo sich sein iPhone (und somit meist auch er) gerade befindet. Oder für’s Kochen: Wann ungefähr wird meine Frau wohl vom Laufen durch den gefühlt meterhohen Schnee auf der Ostalb zurück sein? Ein Blick und ich sehe die Entfernung sowie eine Mini-Landkarte. Auf der Basis kann ich leichter entscheiden, ob ich mit dem Kochen schon loslegen oder lieber noch etwas warten sollte.
Things: Meine seit sieben Jahren erprobte To-Do-Listen-App, die ich sonst auch noch auf dem iMac, iPad und iPhone benutze – schnell einen erledigten Punkt abhaken geht auch auf der Apple Watch, per Siri-Diktat kann ich auch neue Punkte hinzufügen. Schnörkellos gut.
Steuerung für Musik/Hörbücher: Täglich im Einsatz, um die Lautstärke zu regeln oder ein Stück vor oder zurück zu springen. Diese Option ziehe ich vor, wenn ich im Umkreis vieler Menschen mit Kopfhörern Musik höre, denn da käme ich mir blöd vor, einen Befehl an Siri zu sprechen…
Kalender: Welcher Termin steht als nächstes an? Ein Tipp auf das entsprechende Icon und es wird angezeigt. Und der darauf folgende Termin? Kurz an der Digital Crown gedreht, schon geht’s weiter…
Wetter: Wie kalt ist es draußen? Wichtig, bevor man sich mit dem E-Bike in den Berufsverkehr wirft…
Herzfrequenz: Mal sehen, wie der Puls gerade aussieht. Geht schnell und ist zuverlässig.
Troubleshooting
Software ist nie fehlerfrei, selbst wenn die Hardware – gerade bei Apple – sich oft der Perfektion (für den jeweils möglichen Stand der Technik) annähert. Und so entdeckte ich in den letzten Monaten durchaus die eine oder andere Schwäche, die hoffentlich irgendwann in einem Update behoben wird.
Abstürze: Insgesamt ist mir das watchOS in den drei Monaten zweimal abgestürzt, was daran zu erkennen ist, dass die Apple Watch unvermittelt neu startet. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob in den beiden Fällen das Betriebssystem selbst oder eher eine App (und ich habe eine ganz spezielle im Blick) die Schuld daran trägt. Sie ist gleich der nächste Punkt…
Nike Running Club (NRC): Gerade weil es sich bei meiner Apple Watch um das Modell der Series 2 handelt, das den Namenszusatz Nike+ Edition trägt, war die NRC-App vorinstalliert. Und ich nutze sie sowie ein von mir angepasstes Nike-Watchface für den normalen Tagesablauf. Doch die App ist ein wenig zickig, denn gelegentlich stürzt sie (auch mal mitten in einem Lauf) einfach ab, manchmal startet sie angeblich, sammelt aber keine Aktivitätsdaten, um mir dann nach einer Weile des Laufens mitzuteilen, dass noch keine Daten da wären (was ärgerlich ist, wenn der Tag zu kurz ist, um einfach noch einmal von vorne zu starten) – und manchmal bleibt dann gleich die ganze Watch daran hängen, dass diese App nicht so tut, wie sie eigentlich soll (siehe erster Punkt dieser Aufzählung). Da ich kein Software-Entwickler bin, weiß ich nicht, ob die Funktionsstörungen bei dieser App auf das watchOS zurückgehen, auf dem sie läuft. Das könnte ja auch sein. Wobei meine langjährige Erfahrung mit der Nike Running-App (aus der der NRC hervorging) eher in Richtung Nike deuten, denn auch diese App stürzte auf dem iPhone mit einer gewissen Regelmäßigkeit ab.
Pulsmessung nur bei eng anliegendem Armband: Das ist jetzt wirklich Jammern auf hohem Niveau, doch beim Laufen merkte ich, dass der eine Tag bei 12 Kilometern auf 750 Kalorien Bewegungsaktivität kam, der nächste bei der gleichen Strecke bei 530 Kalorien hängen blieb. Klar, die Tagesform hat einen gewissen Einfluss, aber so viel, dass es gut 25 Prozent Unterschied ausmacht? Das erschien mir schlicht unrealistisch, vor allem angesichts der Tatsache, dass sich die beiden Läufe wirklich sehr vergleichbar angefühlt hatten. Also führte ich ein kleines Experiment durch und blickte während eines Laufs alle paar Minuten auf die Uhr. Und siehe da: Nach der Aufwärmphase begann ich zu schwitzen, nun rutschte die Uhr am Handgelenk ein paar Millimeter weiter. Sie schlackerte nicht wirklich am Arm, aber saß auch nicht bombig fest. Und trotz ordentlichen Tempos (11 km/h, also 5:30 Minuten/Kilometer) stieg mein Puls angeblich nicht über 96 bpm. Ich bin zwar gut im Training, aber das hielt ich dann doch für etwas unrealistisch. Also schob ich die Uhr soweit meinen Arm hinauf (es handelt sich um maximal vier oder fünf Millimeter), bis sie richtig fest auf der Haut saß: Binnen Sekunden hatte ich einen Puls von 135 bpm. Das entsprach schon viel eher meiner Erwartung. Also habe ich daraus gelernt, dass die Uhr für eine korrekte Pulsmessung beim Laufen sehr eng anliegen muss.
Fazit
Kurz und knackig: Ich gebe diese Uhr nicht wieder her.Basta. (Es sei denn für ein neueres Modell…) Hier und da gibt es (wie oben beschrieben) kleine Ecken, an denen noch Verbesserungen stattfinden müssen, damit ich vollkommen zufrieden bin, aber im Großen und Ganzen ist die Apple Watch eine unersetzliche Bereicherung für meinen Alltag – sowohl im Privaten als auch in der Arbeit. Von 10 möglichen Qualitätspunkten würde ich ihr nach einem guten Vierteljahr Erprobung 9,8 geben.
Mit dem Erreichen der 4.000 gelaufenen Kilometer in diesem Kalenderjahr (ich berichtete) war für mich klar, dass ich nun durchaus ein wenig experimentierfreudiger werden könnte und sollte, was meine sportliche Betätigung angeht. Und mein Körpergefühl sagt mir etwas ganz ähnliches. Tatsächlich ist es so, dass ich insgesamt wohl eine ziemlich gute Grundkondition habe (mein Ruhepuls von 50 und darunter deutet in diese Richtung), dafür vernachlässige ich seit längerer Zeit die Problemzone um den Bauch herum fast komplett, denn da sammeln sich – bedingt durch den alltäglichen Genuss von Süßigkeiten und Knabberkram unterschiedlichster Art – durchaus ein paar Fettreserven an. Nicht extrem schlimm, aber ästhetisch nicht gerade der Bringer. Und auf diese kleine Gaumenfreude möchte ich nun einmal nicht verzichten.
Ohne Fleiß kein Preis
Vor ein paar Monaten habe ich daher angefangen, ein paar Zusatzübungen zu machen: Situps, Kniebeugen, Planke und Klimmzüge. Doch was ist aus diesen Ambitionen geworden?
Die Situps schaffe ich immerhin halbwegs regelmäßig dreimal in der Woche, was ich für mehr oder weniger ausreichend halte. Klar wären viermal oder gar täglich noch ein bisschen besser, immer in einer kurzen Dosis natürlich, doch dreimal pro Woche ist definitiv besser als keinmal die Woche.
Die Kniebeugen wollte ich im Oktober wieder von vorne anfangen (ich hab‘ da eine App, in der das Stück für Stück fortschreitet), aber sowohl Zeit als auch Lust fehlten mir bislang. Es muss an dieser etwas erniedrigenden Art sich dabei zu bewegen liegen… Mal sehen, ob ich mich noch überwinden kann, bevor das Kalenderjahr vorbei ist.
Eigentlich wollte ich jeden Tag drei Planken zu je 90 Sekunden machen. Hmmmmm, immerhin habe ich seit Oktober sicher 15 oder 20 Planken gemacht, doch es müssten eigentlich noch viel mehr sein… Dennoch sind es 15 oder 20 Planken mehr als gar keine. Ein kleiner Trost.
Bei den Klimmzügen kann ich – für mich selbst ganz erstaunlich – vermelden, dass das einigermaßen klappt. Der Grund ist einfach: Die Stange hängt am Eingang zum Arbeitszimmer – direkt gegenüber des Schlafzimmers. Also komme ich automatisch mehrmals am Tag da vorbei. Das hilft als subtile Erinnerung. Außerdem habe ich im sehr interessanten Blog von crossboxsports eine faszinierende Trainingsanleitung für Klimmzug-Einsteiger entdeckt, die ich in den kommenden Tagen ausprobieren werde. Mal sehen, ob ich meinen Schweinehund dadurch noch etwas besser in die Knie zwingen kann…
Unschwer zu erkennen: Eine etwas durchwachsene Angelegenheit. Wäre da nicht das tägliche und durch nichts zu ersetzende Laufen von mindestens 10 Kilometern könnte ich unmöglich diese Mengen an Süßkram derart folgenlos in mich hineinstopfen.
Zurück zum Bewährten
Bevor mich das Laufen vor gut ein paar Jahren packte, bestand mein Sportprogramm fast ausschließlich aus Seilspringen. Jeden Morgen sprang ich zu Musik oder Hörbüchern gute 90-120 Minuten im Keller vor mich hin und ruinierte dabei ein (Kunststoff-) Seil nach dem anderen (wodurch ich im örtlichen Decathlon gleich eine ganze Stufe bekannter wurde, schließlich wollte ich stets Ersatz dafür, dass ein Springseil für 7€ nach zwei oder drei Stunden Belastung zum ersten Mal riss/brach). Doch dann kam da ein kleines gesundheitliches Problem dazwischen, wodurch das Seilspringen seit über einem Jahr komplett auf Eis gelegt war.
Nun habe ich ein kleines Back to the Roots-Programm gestartet: Ich laufe meine 10 Kilometer, nicht mehr (auch nicht am Wochenende, also keine „Bonusmeilen“ mehr), danach springe ich exakt fünf Minuten Seil. Mehr nicht, aber es fühlt sich gut an. Und heute – beim ersten Mal seit langer Zeit – merkte ich, wie gut das Seilspringen auch der Problemzone Bauch tut, denn der wippte (na ja, eher „wabbelte“) ganz schön mit. Mal sehen, ob ich es auf diese Weise schaffe, ihm wieder zu mehr Straffheit zu verhelfen. Ich werde berichten.
In den letzten Jahren habe ich mich immer wieder recht abfällig über Apples iCloud-Service geäußert – und natürlich nicht ohne Grund, denn einiges davon ist (oder besser: war), wenn man der englischen Sprache die Ehre gibt, „a pain in the ass“. Über die letzten Monate jedoch hat sich jedoch allem Anschein nach unter der Haube einiges getan, daher muss ich nun einfach auch mal ein völlig angebrachtes Lob vom Stapel lassen. Tatsächlich sind die meisten meiner früheren Probleme mittlerweile völlig behoben, was ich im Alltag außerordentlich schätze.
Dokumente
Meine Dokumente in den drei am meisten im Arbeitsalltag genutzten Apps Pages, Numbers und Keynote werden seit Wochen auf allen Geräten zuverlässig synchron gehalten. Erst gestern bemerkte ich (beinahe erstaunt), dass ich mich mittlerweile derart auf eine reibungslose Hintergrund-Synchronisation verlasse, dass ich mir erst in der Schule beim Aufrufen der Pages-App überhaupt einen Gedanken machte, ob denn das zuletzt bearbeitete Dokument noch im Hintergrund synchronisiert worden wäre. Aber es war im aktuellsten Zustand vorhanden, alles super!
Noch vor einem Jahr hätte ich mir fast zu 100 Prozent sicher sein können, dass das Dokument nicht geladen worden wäre. Zumindest nicht, wenn ich die App nicht extra geöffnet und eine Weile gewartet hätte. An dieser Front kann ich also eine eindeutige Verbesserung, die ich jeden Tag bemerke, attestieren. Und das klappt meiner Erfahrung nach mit allen Apps, die sich über iCloud synchronisieren.
Diesen Punkt habe ich gleich als erstes angesprochen, denn das war für mich immer der gewichtigste. Wenn ich meine für die Arbeit erstellten Dokumente dort nicht habe, bin ich teilweise aufgeschmissen. Wäre hier keine Verbesserung zu verzeichnen, träten alle weiteren Dinge in ihrer positiven Entwicklung dennoch hinter dem gravierendsten Mangel in der Bedeutung zurück.
iCloud Drive
Seit iOS 9 gibt es eine eigene iCloud Drive-App, die eine der Dropbox nicht unähnliche Funktion für alle iOS-Nutzer zur Verfügung stellt. Dort hat man Zugriff auf die Ordnerstruktur, auch wenn einige Apps keinen direkten Zugriff auf ihre Interna zulassen (in diesem Fall wird kein Ordner angezeigt).
Seit macOS Sierra wird der Desktop meines iMac ebenfalls in einem eigenen iCloud-Ordner synchronisiert. Nun gehöre ich zu den Menschen, die keine Dateien langfristig auf dem Desktop lagern. Mit Feng-Shui habe ich nichts am Hut, aber diese aus der Windows-Welt bekannten endlosen Kolonnen von Datei-Icons auf einem Desktop sind für mich reinster Augenkrebs. Noch dazu erschweren sie das Auffinden der gesuchten Dateien, weshalb ich mit einer seit Jahren in ständiger Optimierung befindlichen Ordnerstruktur arbeite.
Von dieser Struktur sieht man hier nichts, denn sie spielt sich innerhalb der App-Ordner ab. In Pages gibt es 40 Objekte, es handelt sich dabei ausschließlich um Ordner, innerhalb derer wiederum etliche hundert Dateien liegen. Durch die klare Struktur weiß ich in über 90 Prozent der Fälle sofort, wo ich sie finde, beim Rest (überwiegend uralte und seltenst benutzte Dateien) dauert es meist auch nicht lang.
Wie gesagt, ich lege da keine Dateien über längere Zeit ab, doch finde ich es praktisch, die Option zu haben…
Zurück zum Thema: Der über iCloud synchronisierte Desktop-Ordner. Hier kann ich vom iPad oder iPhone aus Dateien ablegen, beim nächsten Login in den iMac liegen dann schon die Dateien auf dem Schreibtisch bereit. Das kann unter Umständen einiges an Zeit einsparen oder als automatische Erinnerung fungieren.
Kalender
In meinem Blog-Eintrag „Wunschliste an Apple“ vom 6. Januar 2015 habe ich mich über die mangelhafte Kalender-Synchronisierung beschwert. Das ist zum Glück weitestgehend ein Ding der Vergangenheit geworden. Ein oder zweimal gab es den Fall in den letzten Monaten, dass ein Ereignis nicht ankam, sonst lief alles glatt.
Abhilfe schafft in diesen seltenen Fällen zum Glück immer noch der Trick, den ich damals bereits beschrieben habe: Einem Kalender eine neue Farbe zuweisen. Anscheinend löst dies eine erneute Synchronisierung aller Kalenderdaten aus. Klar, schöner wäre es, die Probleme träten gar nicht mehr auf, doch in dieser Frequenz (hochgerechnet ungefähr drei oder vier Mal im ganzen Jahr) kann ich damit leben, da spreche ich dann auch wirklich nur noch von „Jammern auf hohem Niveau“.
Apple Music offline verfügbar
Im November 2015 musste ich eine unangenehme Erfahrung machen, als eine für eine Klassenarbeit benötigte Datei, die ich in Apple Music für das Abspielen ohne Netzverbindung verfügbar gemacht hatte, zuerst nicht abgespielt wurde, weil die Apple Music-App auf meinem iPad sich in der Situation nicht mit dem Server verbinden konnte (hier).
Damals war das ein großes Ärgernis, wenn ich die Musik-App auf dem iPad ein paar Tage nicht nutze, wird das gleiche auch jetzt noch passieren. Mittlerweile habe ich aber gelernt, damit umzugehen. Im Fall einer Klassenarbeit greife ich morgens noch einmal im heimischen Netzwerk auf die Dateien zurück, ansonsten muss ich halt über das iPhone eine Verbindung herstellen und die Authentifizierung durchführen.
Ich habe sogar Verständnis für die Maßnahme von Apples Seite, denn es handelt sich um einen Bezahldienst. Ohne ein relativ enges Zeitfenster bei den Authentifizierungen (von denen man im Normalfall, also im heimischen Netzwerk, ja nie etwas mitbekommt), könnten sonst immer wieder tagelang Leistungen erschlichen werden, die nicht bezahlt wurden. Das wird jedoch kein einziger Streaming-Dienst gern mit sich machen lassen, da die Rechteinhaber ja trotzdem weiterhin auf einer Bezahlung bestehen.
Insofern ist hier zwar keine Veränderung eingetreten, ich habe meine Abläufe aber entsprechend angepasst. So viele Klassenarbeiten schreibe ich auch wieder nicht, dass das ein echtes Problem wäre, es fällt eher in die Kategorie „unkommod“.
Hörbücher
Die Hörbücher sind schon unter iOS 9 aus der Musik-App nach iBooks umgezogen, was durchaus sinnvoll war, denn Hörbücher werden häufig ganz anders als Musik konsumiert. Und endlich ist es auch möglich, bereits bei iTunes gekaufte Hörbücher direkt über iBooks erneut zu laden. Somit muss ich weder iPad noch iPhone in dieser Situation per Kabel oder W-LAN an den Mac hängen, um an die Hörbücher aus der iTunes Mediathek zu gelangen. Das kommt nur noch zum Tragen, wenn es sich um nicht bei iTunes gekaufte Hörbücher handelt.
So sieht der Zugriff auf die bereits bei iTunes gekauften Hörbücher aus – ein Antippen des Download-Symbols führt sofort zum gewünschten Effekt. Genial einfach und effektiv – so hätte es von Anfang an sein sollen!
Dennoch ist die Situation wesentlich komfortabler geworden, im Alltag greife ich mehrfach pro Woche darauf zu, lade ältere Hörbücher, höre sie durch, lösche sie („Download entfernen“, sehr bequem). Da kann ich mich gar nicht mehr beschweren.
Fotos
Ein Klassiker ist und bleibt das Synchronisieren größerer Foto-Bibliotheken. Früher war das ein bisschen komplex, heute nicht mehr. Seit dem ich die iCloud Foto-Mediathek aktiviert habe, halten sich die Mediatheken auf iMac, iPad und iPhone perfekt synchronisiert. Auf den beiden mobilen Geräten werden nur die neuesten Bilder auf dem internen Speicher gehalten, ältere müssen im Bedarfsfall nachgeladen werden, sind aber bei Netzkontakt schnell verfügbar. Dafür bleibt der Speicher weitgehend unbelastet. In den meisten Fällen ist das ein sehr guter Kompromiss, nur ganz selten ärgert man sich, dass ein Foto nicht in voller Auflösung parat liegt (meist ist dann das iPad offline oder das Mobilfunknetz auf Edge beschränkt).
Doch die Mühelosigkeit dieser Synchronisierung ist es, die mich am meisten erfreut, denn ich muss faktisch nichts dafür tun. Einmal auf allen Geräten aktiviert muss man je nach Größe der Foto-Mediathek ein paar Stunden Geduld haben (bei mir sind es beinahe 15.000 Fotos, das dauert also etwas), während der erste generelle Abgleich läuft, danach sind es täglich nur noch ein paar Sekunden, in denen neue Bilder hinzugefügt, auf einem Gerät gelöschte Fotos überall in den „Gelöscht“-Ordner verschoben oder neu erstellte Ordner überall angelegt werden. Aber es funktioniert, und in den letzten Monaten war es wirklich äußerst komfortabel, sich nie auch nur einen Gedanken darüber machen zu müssen.
It just works. Again. Finally.
Nachdem ich vor beinahe zwei Jahren mal einen sehr langen Artikel verfasst hatte, in dem ich mich ausführlich über die diversen Unzulänglichkeiten ausließ (hier), kam ich ein Jahr später schon an die Grenzen meiner Fähigkeit, die vielen kleinen Mängel in der Summe zu ertragen (hier). Damals setzte ich Apple eine Frist von zwei Jahren, danach würde ich mir etwas anderes suchen. Bereits im Mai konnte ich feststellen (hier), dass sich einiges verbessert hatte.
Doch nun, also Mitte Oktober, habe ich schon fast keine Kritikpunkte mehr. Meine Liste von damals hat sich weitgehend erledigt. Mir ist auch völlig klar, dass es nie einen perfekten Zustand geben kann. Doch aktuell bin ich sehr zufrieden – und das ist schon einmal sehr gut. Jetzt kann ich in der weit überwiegenden Anzahl der Fälle wirklich davon ausgehen, dass „es einfach funktioniert“. Endlich wieder.