Auf dieses Buch habe ich lange mit dem Lesen gewartet, denn gekauft hatte ich es schon vor mehreren Jahren bei Apple Books, doch erst nach meinem Exkurs in die Gefilde von „Erdsee“ (hier) begann ich mit der Lektüre.
Ein spannender und mysteriöser Roman: „Stark – The Dark Half“
Castle Rock-Zyklus
„Stark – The Dark Half“ gehört neben „Needful Things – In einer kleinen Stadt“ (hier und hier) und „Cujo“ (hier) zum sog. „Castle Rock-Zyklus“, weil alle Geschichten in oder in der Nähe der fiktiven Stadt Castle Rock spielen. Im Verlauf der Jahre hat Stephen King immer wieder Geschichten in der Gegend angesiedelt, darunter „Erhebung“ (hier) und „Die Arena“ (die genau genommen im ebenso fiktiven Ort Chesters Mill, einem Nachbarort, spielt).
Handlung:
Im Gegensatz zu vielen Stephen King-Romanen, in denen Schrecken und Spannung vor allem aus ganz alltäglichen Dingen entstehen, ist die Ausgangsbasis für „Stark“ gleich ein ganz anderes Kaliber…
Thad Beaumont ist ein Autor, der mit den Romanen unter seinem eigenen Namen nur begrenzten Erfolg, mit denen unter dem streng gehüteten Pseudonym George Stark jedoch riesigen Erfolg hatte. Ein Jura-Student deckt das Geheimnis schließlich auf und möchte Beaumont damit erpressen. Um diesem Problem aus dem Weg zu gehen, „beerdigt“ Thad sein rein fiktives Pendant kurzerhand und gibt ein großes Zeitungsinterview im bekannten People-Magazine. Für den Artikel wird sogar ein Foto mit einem künstlichen Grabstein für George Stark auf dem Friedhof von Castle Rock nachgestellt.
Kurz darauf findet einer der Stadtangestellten an genau dieser Stelle ein Loch im Boden, das wirkt, als habe sich jemand dort heraus gegraben. Kurz darauf beginnen die Morde, die straff geplant und mit äußerster Brutalität durchgeführt werden. Ihr Ziel sind alle, die – auch nur peripher – mit dem „Tod“ des fiktiven Schriftstellers George Stark zu tun hatten.
Nach und nach ahnen Thad und seine Frau Liz, die mit der Polizei kooperieren, wer hinter den Morden steckt: Es kann kein anderer als George Stark sein. Doch wie wäre das möglich, war er doch nur eine Ausgeburt von Beaumonts Fantasie? Es entwickelt sich ein spannender Wettlauf gegen die Zeit, bis der Mörder wieder zuschlägt…
Fazit
Wie man in der Zusammenfassung schon erkennen konnte: Hier geht‘s ordentlich zur Sache. Das Buch ist extrem spannend geschrieben, ich bin binnen weniger Tage durch die mehreren hundert Seiten geflogen – ein echter „Page-Turner“. Dazu beigetragen hat auch eine von Stephen Kings angenehmen Eigenschaften: überwiegend kurze Kapitel. Das senkt die Hemmschwelle beim Beginn eines neuen Kapitels. Und man kann fast immer „noch schnell ein Kapitel“ reinquetschen. Da ich „Needful Things – In einer kleinen Stadt“ schon vor Jahren gelesen habe, war es ein angenehmes „Wiedersehen“ mit dem einen oder anderen Castle Rock-Charakter, und derlei Anknüpfungspunkte sind immer angenehm.
Die meisten Stephen King-Fans werden das Buch schon längst kennen. Wer es noch nicht gelesen haben sollte, wird sich sofort wohl fühlen. Ich jedenfalls kann aus heutiger Sicht gar nicht mehr nachvollziehen, warum ich das Buch so lange aufgeschoben habe. Mal sehen, ob ich irgendwann an das Hörbuch komme, das wäre sicher nicht verkehrt…
Und wieder geht ein Jahr zu Ende, das sich an manchen Tagen unendlich lang angefühlt hat, an anderen dagegen das nostalgische Gefühl von „Was, schon vorbei?“ in mir auslöste. Hier geht es mir darum, einen kurzen Rückblick über meine sportlichen Aktivitäten zu geben – und das hauptsächlich für mich selbst.
Laufen, Laufen, Laufen
Das Laufen ist und bleibt mein Sport, es gehört fest zu meinem Alltag, macht Spaß, hält mich gesund und prägt mich auch in vielerlei Hinsicht.
Der früh aufstehende „Spinner“
Dazu gehört unter anderem das frühe Aufstehen, denn ich will nicht nach der Arbeit laufen, erfahrungsgemäß fühle ich mich da zu schlapp. Also geht an regulären Arbeitstagen der erste Wecker um 3:50 h, meist bin ich dann auch sofort wach, nur am Ende langer Arbeitsstrecken wird es manchmal schwierig. Zwischen 4:15 und 4:30 h bin ich umgezogen und unterwegs – in mehr als 90 Prozent der Fälle draußen, obwohl ich ein Laufband im Keller habe. Doch das benutze ich nur bei Eis und Schnee (ich mag das Laufen mit Spikes nicht) oder im (glücklicherweise seltenen) Fall einer Erkältung.
Meine Frau nennt mich immer wieder einen „Spinner“, weil ich meinen Schlaf dafür opfere, so früh loszurennen. Es hat aber durchaus positive Seiten, denn so habe ich das Training schon sehr früh am Tag hinter mich gebracht, bin in der Schule auf jeden Fall sehr wach, und im Sommer ist das genau die Zeit, in der ich so gut wie nie auf freilaufende Hunde treffe – die sind für uns Läufer ja immer ein heikles Thema…
Vergleich 2017-2018
2017 bin ich knapp über 6.000 km gelaufen (hier), der Plan für 2018 war, es etwas entspannter anzugehen, was ich in der Tat so empfunden habe, auch wenn das Ergebnis nicht zwingend dafür spricht, denn insgesamt waren es 2018 dann doch mehr als 5.850 km.
Meine Läufe im Jahr 2018 – bis auf die drei Tage mit grippalem Infekt im Februar war ich jeden Tag unterwegs.
Meine Standard-Strecke umfasst ziemlich genau 17 km/Tag (also rund 105 km/Woche), gelegentlich teste ich ein wenig an alternativen Routen herum, sodass auch mal nur 15 oder 16 km herauskommen, im Februar war ich drei Tage durch einen fiesen grippalen Infekt aus dem Verkehr gezogen, danach musste ich mich über den Verlauf einer Woche langsam wieder an die vorige Form herantasten – all das hat den Schnitt ein wenig gesenkt.
Bei meiner „Haus-Strecke“ kann ich die Zeiten mittlerweile sehr gut abschätzen, was an Arbeitstagen, wenn ich darauf achten muss, nicht zu spät wieder zuhause zu sein, um noch rechtzeitig duschen und frühstücken zu können, absolut notwendig ist. Daher finden die Testläufe für andere Strecken eher in den Ferien oder an Wochenenden statt.
Der erste „offizielle“ Halbmarathon
Am 23. September nahm ich mit meiner Frau und einer ihrer Kolleginnen am Beurer-Halbmarathon in Ulm teil (hier). Das war der erste „offizielle“ Halbmarathon, zu dem ich mich aufraffen konnte. Insgesamt war das Ergebnis toll (1:39:04 h), das Erlebnis schön und trotz meiner Aversion gegen große Menschenmassen angenehmer als erwartet.
Aber es wird vermutlich auf einige Zeit hin mein einziger solcher Lauf bleiben, denn ich finde es allein schon aus ökologischen Gründen ziemlich unsinnig, 65 km von Aalen nach Ulm zu fahren, um dort 21,1 km zu rennen, danach wieder den gleichen Weg zurück. Das sind, egal ob mit Auto oder Zug, einfach zu viele Kilometer, die letztlich einem „Event“ geopfert werden, das ich für mich privat jeden Tag hier veranstalten kann.
Sicherlich ist es ein ganz besonderes Erlebnis, mit so vielen anderen Läufern aus allen möglichen Gegenden gleichzeitig unterwegs zu sein, vom Straßenrand aus bejubelt zu werden (vermutlich war ich damit aber so gut wie nie gemeint), eine Stadt mal aus einer gänzlich anderen Perspektive zu erleben und den Adrenalin-Schub des Wettbewerbs zu spüren. Doch ich kann darauf sehr wohl verzichten.
Pedelec/E-Bike/Mountainbike
Üblicherweise rechne ich für mich selbst das Pedelec weniger als Sport-Gerät denn als simples Fortbewegungsmittel, doch gerade bei gutem Wetter nehme ich, zumindest wenn ich gerade nicht in großer Eile bin, bevorzugt die „romantische“ Strecke, also den etwas längeren, ästhetisch aber ansprechenderen Weg von A nach B. In den meisten Fällen ist damit der Weg von der Arbeit nach Hause gemeint, der im kürzesten Fall 3,6 km beträgt. Je nach Wetterlage, Stimmung und Lust kann sich der Heimweg dann aber schon einmal auf gut 10 km ausdehnen, weil ich eben die Bewegung an der frischen Luft so genieße.
In den Sommerferien bin ich mit meiner Frau eine Zeit lang gerne abends zwischen einer Stunde und anderthalb Stunden hier in der Umgebung herum gefahren, um diverse Sehenswürdigkeiten zu erkunden, die uns vorher einfach nicht bekannt gewesen waren. Das war sehr schön, denn durch den Antrieb fallen Hindernisse wie größere Steigungen (und davon gibt‘s im Ostalbkreis eine Menge) einfach nicht ins Gewicht. Hoffentlich klappt das z.B. in den Oster-, Pfingst- oder Sommerferien wieder in der Form!
Rudermaschine
Das Rudertraining im Keller gehört zu meinen Lieblings-Sportarten, die ich jedoch manchmal aus dem banalen Grund nicht gerne ausübe, weil es nun einmal im Keller stattfindet. Zum Glück gibt es das iPad, auf dem ich beim Training Serien und/oder Filme ansehen kann – ohne dieses Entertainment-Programm würde ich es wohl kaum aushalten.
Im Prinzip ist das Rudern deswegen eine ganz faszinierenden Sportart, weil eben nicht nur eine Region des Körpers, z.B. die Beine, eingebunden ist. Hier werden gleichzeitig die Muskulatur am Rücken, in den Armen, in der Brust und natürlich auch in den Beinen trainiert. Meine Mutter hat letztes Jahr zu Weihnachten einfach etwas Bargeld verschenkt, die habe ich in die Rudermaschine investiert (hier). Seit der Lieferung Anfang Januar 2018 habe ich insgesamt 188 Trainingsrunden darauf absolviert – insofern hat sich die Anschaffung also auf jeden Fall gelohnt.
Streaks Workout
Hinter dem schlichten Titel Streaks Workout verbirgt sich eine geniale App, die ein Training nach Zeit, Vorlieben und auf verschiedenen Geräten (iPad, iPhone, AppleTV und Apple Watch) bereitstellt. Gemeint ist damit, dass ich im Fall eines Trainings einfach nur meine Watch heben, das Training starten und dann den gesprochenen Anleitungen folgen muss.
Zur Auswahl stehen Programme mit einer Dauer von 6, 12, 18 oder 30 Minuten. In 99 Prozent der Fälle wähle ich das kurze Programm, denn das genügt schon, um den Puls ordentlich in Schwung zu bringen.
Beim ersten Mal wählt man aus einer sehr großen Anzahl unterschiedlicher Übungen jene aus, die man bevorzugt. Aus diesen wird dann zum Beginn eines Trainings per Zufallsgenerator eine Reihenfolge erstellt, die jeweils sechs oder sieben unterschiedliche Übungen in variabler Dauer miteinander kombiniert. So ist kein Training einem anderen exakt gleich – obwohl sich der Pool an Übungen nicht ändert. Das Grundkonzept ist also wirklich einfach aber genial.
Grundsätzlich bemühe ich mich, mindestens ein 6-Minuten-Training am Tag unterzubringen, verzichte jedoch darauf, wenn ich bereits vorher die 200% meines Bewegungsziels erreicht habe.
Yoga
Ich war noch nie besonders flexibel, merke aber äußerst deutlich, wie gut mir regelmäßiges Yoga tut, leider schaffe ich das immer nur für wenige Tage, bis dann wieder etwas dazwischen kommt. Je länger ich es am Stück durchhalte (gemeint ist: tägliches Ausüben über eine oder gar zwei Wochen ohne ausgelassene Tage), desto schneller und einfacher flutscht es mit der Dehnbarkeit.
Zu meinem großen Glück gibt es die App Pocket Yoga, die mich vom iPhone aus mit gesprochenen Anleitungen durch ein Training führt. Wenn ich beispielsweise den „Morgengruß“ wähle, bietet mir die App die Wahl zwischen 2, 4, 6, 8 (usw.) Durchgängen. Die ersten zwei werden langsam ausgeführt, damit die Erklärungen ausreichend Raum einnehmen, danach werden nur noch die Anweisungen ohne Erläuterungen in deutlich höherem Tempo vorgegeben und die Übungen ziemlich flink aneinander gereiht. Bei den ersten zwei Malen kam ich da ganz schön ins Schwitzen, mittlerweile geht es aber.
Mein Ziel für das neue Jahr ist nun, jeden Tag mindestens eine Doppelrunde (ca. 6-7 Minuten) auszuführen, denn den Effekt auf meine Flexibilität kann ich nicht übersehen. Hoffentlich klappt‘s!
Fazit
Wie gerade beschrieben: Ich war aktiv und habe eine Menge Zeit und Energie in den Sport investiert. Das tat gut, sorgte aber auch für einen gewissen körperlichen Verschleiß. Damit dieser nicht allzu stark voranschreitet, habe ich ein paar Ideen, wie es im neuen Jahr weitergehen könnte, doch das wird das Thema eines anderen Blog-Eintrags werden.
Kommt alle gut rüber ins neue Jahr und bleibt gesund und zufrieden!
Genau vor einer Woche habe ich meinen ersten „offiziellen“ Halbmarathon absolviert – und es war ein spannendes Erlebnis.
Im Ziel, direkt vor dem Ulmer Münster – gut durchgeschwitzt und ziemlich geplättet…
Eigentlich bin ich ja ein absoluter Individualsportler, der beim Laufen gerne seine Ruhe (bzw. sein Hörbuch oder seine Playlist) hat. Das ist bei einem derartigen Massenevent wie dem Beuerer Halbmarathon in Ulm schlicht undenkbar, denn da gehen einige Tausend Läufer an den Start, entsprechend gedrängt geht es dann auch auf den Straßen und Wegen zu – zumindest anfänglich…
Angemeldet hatten meine Frau und ich uns bereits vor Monaten, denn wer sich früh einschreibt, zahlt nur die Hälfte. Irgendwie hätten wir uns ja auch vorbereiten können, doch ich rannte nach wie vor jeden Tag meine übliche 16-17 Kilometer lange Runde, ließ am Tag vorher einfach zwei Kilometer weg, um ein bisschen Energie einzusparen, dann war der „Tag X“ gekommen und es ging auch schon los.
Organisation und Umstände
Die Organisation des Beuerer Halbmarathons ist wirklich exzellent. Der Weg ist perfekt ausgeschildert, da kommen absolut keine Unklarheiten auf. Außerdem ist alles durchorganisiert: Von der Verstauung der persönlichen Utensilien in einem LKW, der alles zum Zielort transportiert über die digitale Zeitnahme bis hin zur Verpflegung und den Duschen für nach dem Lauf. Obwohl es mein erster Lauf dieser Art war, bestand kaum Unruhe hinsichtlich dieser Aspekte.
Aufgeregt war ich jedoch trotzdem – und zwar wie die Hölle! Das lag vor allem daran, dass ich mich leicht einschüchtern lasse, wenn um mich herum tausende von Läufern, alle in voller Montur, viele mit etlichen bereits absolvierten Läufen genau dieser Art auf dem Buckel (etc.), ihre letzten Vorbereitungen treffen. Dazu kam, dass ich um die Uhrzeit, als wir in Ulm erst starteten, daheim schon seit drei Stunden fertig gewesen wäre. Alles in allem waren die Umstände also sehr ungewohnt, was sich auch in einem erhöhten Puls niederschlug.
Der Lauf an sich
Nun gut, ich reihte mich in der Gruppe ein, die eine Zeit von 1:50 h für die 21,1 Kilometer anpeilten. Ein erfahrener Kollege hatte mir geraten, mich weit vorne in der Gruppe zu positionieren, was ich auch tat. Doch nach 1,5 oder 2 Kilometern waren die mir zu langsam, also zog ich kurzerhand vorbei; im Hinterkopf immer den Gedanken: „Hochmut kommt vor dem Fall“…
Ich rechnete damit, das Tempo nicht komplett durchhalten zu können. Doch es ging… und ging… und ging… Als ich bei Kilometer 17 immer noch einen Schnitt von 4:45 Minuten/km hielt und meine Reserven nicht erschöpft waren, realisierte ich, dass es wohl so bis zum Ende gehen könnte. Und tatsächlich klappte es.
Gerade durch‘s Ziel gewitscht: 1:39:04 h für die 21,1 km – geschafft!
Kaum war ich durch‘s Ziel „geflogen“ (ging nicht, weil die Läufer vor mir quasi direkt hinter der Ziellinie stehen geblieben waren), erreichte mich eine automatisierte SMS mit meiner Laufzeit: 1:39:04 h.
Überraschend gute Zeit, für einen Moment war ich echt stolz auf mich!
Hui! Mit so einer guten Zeit hatte ich nicht gerechnet. Insgeheim hatte ich mir gewünscht, eine Zeit von etwa 1:40 h zu schaffen, ging aber nicht davon aus, das unter den Umständen zu schaffen – daher war ich echt stolz auf das Ergebnis.
Von den mehreren Tausend Läufern habe ich den Platz 552 erreicht (nur Männer: Platz 506), von den Männern zwischen 40 und 45 den 70. Rang. Keine Ahnung, ob das gut ist, aber ich war vollauf zufrieden.
So findet man mich in der Gesamtwertung aller teilnehmenden Männer.
Meine Frau hatte sich als Ziel eine Zeit unter zwei Stunden gesetzt – und es auch geschafft (sogar überdeutlich)! Das musste mit einem Selfie (beim Gehen aufgenommen, daher wirkt es etwas unentspannt) honoriert werden!
Beide erfolgreich ins Ziel gekommen, gute Stimmung und tolles Wetter – TSCHAKA!
Fazit
Das Erlebnis war wirklich sensationell, allerdings weiß ich nicht, ob ich in den kommenden Jahren wieder an solch einem Massenevent teilnehme. Laufen macht auch ohne den Aufwand (sowohl finanziell als auch ökologisch und zeitlich) Spaß. Andererseits ist so etwas einmal im Jahr durchaus eine tolle Abwechslung. Mal sehen…
Mit der Finisher-Medaille, allerdings war ich da gerade sehr hungrig, daher der gierige Blick!
Addendum
Als wir später am Tag wieder daheim angekommen waren und sich bereits die ersten Anzeichen für die Muskelkater-Qualen des folgenden Tages abzeichneten, erfuhren wir, dass bei diesem Sportevent tatsächlich ein Läufer, ein recht junger Mann von ca. 30 Jahren, im Zieleinlauf kollabiert und später im Krankenhaus gestorben ist. Das hat der Hochstimmung nach dem Lauf dann doch einen deutlichen Dämpfer verpasst. Hoffentlich wiederholt sich das in den kommenden Jahren nicht.
1996 war ich noch ein junger Student, gerade einmal im zweiten Semester meines ersten Diplomstudiums (Orchestermusik). Für Rundfunkaufnahmen mit dem Bayerischen Rundfunk probte ich in Bayreuth mit einem Projektorchester und einigen Gesangssolisten (hier) für die Aufzeichnung der mehrere europäische Länder einbeziehenden Produktion einer tschechischen Oper (ich glaube, der Titel war „Im Brunnen“, aber es ist einfach schon so lange her…).
Kauf auf Empfehlung
Einer der anderen Musiker, ein Hornist, war gleichzeitig der Chef eines Musikgeschäfts in Bayreuth. Während einer Pause erzählte er mir von einer tollen technischen Neuerung: Yamaha hatte einen Übedämpfer für Trompete entwickelt, der fast frei vom sonst üblichen (und äußerlich hinderlichen) Rückstau (die Luft, die man vorne in die Trompete reinbläst, muss ja irgendwo wieder herauskommen) funktionierte. Zusätzlich konnte der Dämpfer mit einem elektronischen Gerät verbunden werden, über das man sowohl eine externe Klangquelle einschleifen als auch mit einstellbarem Raumhall spielen könne. Der Clou aber war, dass all das nach außen hin so leise blieb, dass man damit auch problemlos in einem Hochhaus üben könne, ohne die Nachbarn zu stören.
Ich wohnte damals im siebten Stock eines Hochhauses, außerdem war es zu der Zeit mein „Beruf“, jeden Tag mehrere Stunden mit Üben zu verbringen. Die Problematik war mir mehr als bewusst – und ich wollte auch nicht dauernd zum Haus meiner Eltern im nächsten Ort weiterfahren, um dort üben zu können… Also kaufte ich mir das angepriesene Gerät, es hieß Silent Brass.
Erfahrung
Das war vor 22 Jahren. Ich habe den Dämpfer immer noch. Erst letzte Woche habe ich täglich im Urlaub mit ihm geübt. Ich verwende zwar seit Jahren nicht mehr das elektronische Zusatzgerät (das „Studio“), weil ich dafür neben dem Dämpfer auch die ganzen Kabel, sechs (!) AAA-Batterien (bzw. Akkus und ein Ladegerät) und einen Kopfhörer mitschleppen müsste. Aber es klappt eben auch ohne den „Technik-Kram“, nur auf akustischem Wege.
Modernisierung
Vor ein paar Monaten kam nun eine neue Version des bewährten Systems heraus. Ein Kollege in der Schule, ebenfalls Blechbläser, erzählte mir davon. Doch ich vergaß es wieder. Bis ich letzte Woche im Urlaub eben wieder täglich mit dem „alten“ Silent Brass übte. Ich erinnerte mich, mein Interesse war geweckt, also recherchierte ich ein wenig – und tatsächlich berichten viele Benutzer, dass es nochmals deutlich besser geworden sei. Nun war ich wirklich gespannt, am Donnerstag bestellte ich das Set, gestern wurde es geliefert, heute habe ich das erste Mal damit geübt.
Mein erstes Fazit: „WOW!“ Insgesamt liegen gut 22 oder 23 Jahre technischer Entwicklung zwischen den beiden Geräten, es war mir klar, dass es hier und da Verbesserungen geben musste, doch das Ausmaß und die Stimmigkeit der Innovation hinsichtlich der Benutzerfreundlichkeit überraschte mich dann doch.
Vergleich zwischen altem und neuem Modell
Um allen, die es interessiert, einen Einblick zu geben, habe ich ein paar schöne Foto-Vergleiche angestellt, die sehr schnell zeigen, was sich getan hat.
Schon der bloße Blick auf die Verpackung zeigt, dass das alte Modell deutlich größer war (klar lag das auch an der Art, wie alles im Karton untergebracht war, dennoch ist die Dimension eine gänzlich andere):
Links das alte, rechts das neue Modell
Der Verpackungsinhalt ist nicht allzu unterschiedlich, wenn man sich anguckt, was grundsätzlich an Teilen enthalten ist:
Lediglich das Netzteil war beim alten Gerät mitgeliefert, so eines ist heute nicht mehr vorgesehen – kein Wunder, wer möchte beim Üben maximal 1,5 Meter von der Steckdose entfernt stehen?
Wie man gleich sehen kann, gab es am elektronischen Teil viele Einstellmöglichkeiten, die beim Üben aber tatsächlich kaum ins Gewicht fallen, deswegen wurde der Großteil davon in der Revision abgeschafft. Aus der Praxis heraus weiß ich sicher, dass das kein Verlust ist, denn „zu viele Einstellungsmöglichkeiten“ verleiten fast immer dazu, „zu viel daran herumzuspielen“ – man sollte sich aber eher auf das Üben konzentrieren, nicht an der Technik herumbasteln. Ganz abgesehen davon konnte man sich mit der Reverb-Einstellung „Church“ hinsichtlich des eigenen Sounds ganz schön in die Tasche lügen…
Der elektronische Begleiter ist gleich deutlich schlanker ausgefallen, funktioniert aber (mit weniger Einstellungsmöglichkeiten) genauso gut.
Auf beiden Fotos habe ich mit voller Absicht die Kopfhörer unterschlagen, denn nach 22 Jahren gibt es das originale Paar Kopfhörer aus der blauen Kartonage einfach nicht mehr.
So weit ragt der alte Dämpfer aus dem Schallstück der Trompete heraus……und so (wenig) weit ist es beim neuen Modell – ich habe das rechte Foto nur dazugenommen, weil man vom Dämpfer links so wenig sieht.
Tja, die Länge des Dämpfers hat sich am deutlichsten verändert, denn das originale Modell ragte wirklich weit aus der Trompete heraus (je nach Schallstück 10-15 Zentimeter). Wenn man da beim Üben in einer engen Wohnung oder einem kleinen Hotelzimmer nicht aufpasste, konnte man schon einmal anstoßen – eine schmerzhafte Sache, da sich der Stoß über Instrument und Mundstück auf die Lippen und Schneidezähne überträgt… (Ich schreibe aus schmerzvoller Erfahrung.)
Ein weiterer Nachteil des weiten Herausragens des alten Dämpfermodells war, dass es gerne mal nach einer Weile des Übens (wenn sich genug Feuchtigkeit aus der Atemluft im Schallstück angesammelt hatte), herausfiel. Ich ging, nachdem mir das ein- oder zweimal passiert war, dazu über, das Verbindungskabel vom Dämpfer zum Studio noch einmal um das Schallstück der Trompete zu winden, sodass der Dämpfer im Fall der Fälle erst einmal daran baumeln konnte. Dafür wurde das Kabel dann etwas kurz… Das neue Modell sitzt so tief und stabil im Schallstück, dass ich mir darüber erst einmal keinen Kopf zerbrechen muss.
Fast 118 Gramm – kein echtes „Schwergewicht“, am Ende eines Hebels aber deutlich spürbar…Mit 69 Gramm sogar noch unter der Herstellerangabe (vielleicht haben die auch das Kabel eingerechnet) – den Unterschied fühlt man, vor allem in Verbindung mit der neuen Form!
Neben der Form ist das Gewicht des Dämpfers entscheidend, hier ist der Unterschied ebenfalls deutlich spürbar: fast 118 Gramm beim alten Modell stehen nicht einmal 70 Gramm beim neuen gegenüber. Verbindet man das mit der deutlich komprimierten Form, so ist das neue Modell viel besser im Alltag einzusetzen. Das ist sinnvolle Innovation, die auf Erfahrung basiert.
Eine Sache kann ich fotografisch nicht festhalten: den Rückstau. Beim Mundstück bläst man als Trompeter komprimierte Luft in das Instrument hinein, die muss ja irgendwo entweichen. Wie genau das Silent Brass-System die Kanalisierung gestaltet, dass es ohne den sonst üblichen – und äußerst hinderlichen – Rückstau klappt, weiß ich nicht. Dennoch: Auch an dieser Front hat sich einiges getan. Um es zu testen, habe ich heute von den 40-50 Minuten Üben zuerst 35 Minuten ohne Dämpfer gespielt. Dann bin ich auf den neuen Übedämpfer umgestiegen, um den direkten Vergleich zum „offenen“ Spielen zu erfühlen. Und das hat mich tatsächlich am meisten umgehauen, denn es war so gut wie gar kein Unterschied mehr zu fühlen. Wie auch immer die das hinbekommen haben, es war ein Geniestreich!
Fazit
Ich bin derart begeistert, dass ich in den nächsten Tagen garantiert allein deswegen noch einige Male mit dem neuen Silent Brass üben werde, auch wenn ich das hier (also zuhause) gar nicht müsste. Den Machern des neuen Systems sollten ganze Generationen von Trompetern dankbar sein, denn nun kann man wirklich „immer und überall“ spielen, ohne andere Leute damit zu nerven – gerade als Student, der eventuell in einem beengten Wohnheim üben muss ist das eine fantastische Sache! Hut ab vor den Entwicklern!
Ein wundervoll spannungsgeladener und doch äußerst humorvoller Roman – lesenswert!
In der Vergangenheit habe ich meine Begeisterung für die Romane von John Scalzi keineswegs verheimlicht (siehe hier, hier und hier). Mir gefallen an allen bisher genossenen Werken der locker-flapsige Ton, die oft skurrilen Wendungen, der wilde, teils absurde Humor und die halsbrecherische Action, die eigentlich immer wieder ausbricht.
Nachdem ich die gesamte „Dunkler Turm“-Reihe von Stephen King durchgelesen (und mittlerweile durchgehört) habe, wollte ich eine stilistische Abwechslung, denn wo Stephen King tendenziell in die epische Breite geht, bleiben die Romane von John Scalzi immer deutlich kürzer und kompakter, ohne dabei von minderwertiger Qualität zu sein. Es ist einfach ein knapperer Stil, der mir – gerade als Abwechslung nach vier King-Werken am Stück – gut taugt.
Zum Inhalt
Der Klappentext laut Amazon.de liest sich recht nüchtern und kann leider nicht im Geringsten das Vergnügen heraufbeschwören, das ich beim Lesen empfand:
Die Menschen haben die Galaxis besiedelt und beuten die Rohstoffe der Planeten nach Kräften aus. Für den Prospektor Jack Holloway ein einträgliches Geschäft, wird er doch an den Gewinnen beteiligt. Als auf Zara XXIII, einem paradiesischen Planeten, ein fossiles, in der Galaxis äußerst seltenes Material entdeckt wird, winkt plötzlich das große Geld. Aber keiner hat mit den geheimnisvollen Bewohnern dieser Welt gerechnet – und auch der Planet selbst hält noch einige Überraschungen parat …
Wie bei vielen anderen Scalzi-Romanen wird aus dem anfänglichen Antihelden Jack Holloway nach und nach in einigen überraschenden Wendungen ein absoluter Mega-Held, der mit geschickten und vorher nicht erahnbaren Kniffen für etliche Überraschungen sorgt.
Remake eines Klassikers
Was ich vorher nicht wusste: John Scalzi stellt mit diesem Roman eine Neufassung bzw. Umarbeitung eines bereits bestehenden Werks eines anderen Autors vor. Unter dem Titel „Der kleine Fuzzy“ wurde der Roman von H. Beam Piper bereits 1962 für den in Science Fiction-Kreisen äußerst begehrten Hugo Award vorgeschlagen – und das völlig zu Recht, wenn die Geschichte auch nur annähernd so gut wie die Neufassung ist.
Hörbuch hinterher
Wie immer habe ich mir gleich nach dem Beenden des eigentlichen Lesens das Hörbuch besorgt. Dieses gab es leider nur auf Englisch („Fuzzy Nation“, ich bin mir immer noch nicht ganz sicher, ob es sich dabei um ein Wortspiel über „Fascination“ handelt…), dafür mit dem Bonus, von Wil Wheaton vorgelesen zu werden, den ich als Sprecher sehr schätze. Da er außerdem ein guter Freund von John Scalzi ist, kann man wohl mit Sicherheit davon ausgehen, dass diese Version sehr nah an die Vorstellung des Autors herankommt.
Fazit
Ich habe jede einzelne Minute des Lesens genossen, die letzten 100 Seiten musste ich am Stück durchpflügen, weil ich das Buch einfach nicht weglegen konnte. Wer auf unterhaltsame, intelligente, witzige und extrem spannende Science Fiction steht, wird hier von der ersten Seite an auf seine Kosten kommen.
Der „Nachzügler“-Roman zum „Dunklen Turm“-Zyklus – zuerst hegte ich Zweifel, dann gab ich mich dem Genuss hin…
Nun ist es vollbracht: Vor ein paar Minuten habe ich mit „Wind“ den nach Abschluss der gesamten Romanreihe noch hinzugefügten Teil – und somit den gesamten Zyklus – gelesen. Was sich im ersten Band aufgrund der kargen Sprache (und der Tatsache, dass die erste Hälfte des Bandes in umgekehrter chronologischer Reihenfolge erzählt wird) noch komisch anfühlte, wuchs bereits im zweiten Band zu einem höchst spannenden Trip in eine phantastische Welt, die an etlichen Punkten immer wieder eng mit der unseren verbunden ist. Spätestens ab dem fünften Band war es ein dermaßen furioser Ritt, dass ich die letzten vier Bücher binnen kurzer Zeit verschlungen habe.
Vor ein paar Tagen habe ich mit „Der Turm“ das eigentliche Ende des siebenbändigen Zyklus abgeschlossen, musste aber sofort und ohne jede Verzögerung in den Nachzügler-Band eintauchen, der zwischen die Bände vier („Glas“) und fünf („Wolfsmond“) gehört.
Zuerst hatte ich ein etwas eigenartiges Gefühl, denn nach Abschluss der gesamten Reihe noch einmal in die Mitte zurückzuspringen – kann das klappen? Nun ja, ich zweifelte nicht lange, denn „Wind“ ist einfach gut geschrieben, binnen Minuten steckt man wieder in der alten Handlung drin – danach schweift der Roman ohnehin ab und taucht in eine gänzlich neue Welt ein: Roland erzählt von einem Abenteuer in seiner Jugend, in das wiederum eine Erzählung eingebunden ist, die er von seiner Mutter vorgelesen bekommen hatte. Also eine Geschichte in einer Geschichte (und das in einer Geschichte) – klingt nach viel Meta-Ebene, ist aber als Lese-Erlebnis sehr unterhaltsam und ergänzt tatsächlich den Zyklus um die eine oder andere faszinierende Facette.
Mehr zum Inhalt schreibe ich nicht, denn ich möchte nichts spoilern. Insgesamt aber kann ich nun feststellen, dass es sich bei diesem Romanzyklus um ein fantastisches Epos handelt, das, wie Stephen King selbst im Vorwort schreibt, eine Mischung aus diversen Italo-Western von Sergio Leone und Tolkiens„Herr der Ringe“ darstellt. Und doch wächst die Geschichte weit über beide Vorlagen hinaus, gerade durch die Verknüpfung vieler Welten, deren Schicksal vom Wohl und Wehe des Dunklen Turms abhängt.
Das zentrale Zitat von Jake Chambers.
Alle mir bekannten King-Romane zeichnen sich durch Querverbindungen aus, die für Kenner der Materie in zunehmendem Maße zu Tage treten. Wer sich für diese Fülle von kleineren oder größeren Hinweise oder Bezüge interessiert, dem sei das King-Wiki (hier) wärmstens empfohlen. Allerdings ist das Lesen der Artikel stets mit dem Risiko verbunden, den Inhalt bereits verraten zu bekommen, weshalb ich mir die Hinweise immer erst nach dem Abschluss eines Romans zu Gemüte führe. Etliche habe ich selbst auch entdeckt, aber den einen oder anderen Querverweis hätte ich sonst nie erkannt.
Als schlauer Fuchs hat Stephen King selbst kurz vor Abschluss des siebten Bands auf einen anderen Roman verwiesen, in dem es – seiner eigenen Angabe nach – wohl nur so von Bezügen zum „Dunklen Turm“ wimmeln soll: „Schlaflos“.
Angeblich beziehen sich weite Teile des Romans auf den „Dunklen Turm“-Zyklus – also muss ich ihn wohl lesen…
Und somit ist natürlich auch klar, welches King-Buch als nächstes gelesen wird. Davor schiebe ich aber – variatio delectat – erst einmal (mindestens) ein Buch eines anderen Autors ein, vielleicht einen der frühen John Scalzi-Romane. „Der wilde Planet“ und „Androiden-Träume“ liegen noch ungelesen im iPad – einer der beiden wird‘s dann wohl werden.
Vor ein paar Wochen berichtete ich davon (hier), wie zufrieden ich mit dem Energiespeicher bin, der Ende Mai als Ergänzung zu unserer Photovoltaik-Anlage installiert wurde (hier). Mittlerweile haben wir einen weiteren Monat mit einer Autarkie-Quote von 98 Prozent hinter uns, was natürlich sehr schön ist, im Winter aber wohl kaum haltbar sein wird. Dennoch: zwischen Frühjahr und Herbst sollten fast alle Energiebedürfnisse durch die Photovoltaik in Kombination mit dem Akku befriedigt werden können.
Doch ich habe in den vergangenen Wochen noch etwas gelernt: Der Akku ist auch perfekt dazu geeignet, kurzfristig hohen Energiebedarf abzufedern. Ein Beispiel: Wenn man eine Fläche am Herd auf die höchste Stufe einstellt, zieht der Herd locker 1,5 bis 2 kW. Liefert die Photovoltaik zu diesem Zeitpunkt aber nur 1,3 kW, müssten 200 Watt vom Netz bezogen werden. Das passiert im Moment aber nicht bzw. nur für einen relativ kurzen Moment, bis die Steuerung des Akkus das realisiert hat und Energie aus dem Akku bereitstellt.
Gerade vorhin habe ich das wieder einmal erlebt, doch um das zu erläutern, muss ich ein wenig ausholen. Unsere PV-Anlage ist auf der Westseite des Dachs angebracht, was mit der Ost-West-Ausrichtung unseres Hausdachs zusammenhängt. Auf diese Weise greifen wir ab ca. 11:30 bis fast zum Sonnenuntergang (kurz vorher ist dann das Nachbarhaus im Weg) die intensivsten Sonnenstunden ab. Vor dieser Zeit kommt ab Sonnenaufgang auch schon einiges an Energie rein, aber eben noch nicht ganz so viel.
Zurück zur aktuellen Situation: Unsere Spülmaschine war voll, also aktivierte ich sie gegen 9:00 h, obwohl noch nicht genügend PV-Energie erzeugt wurde, um den Bedarf der Spülmaschine abzudecken. Der Haus-Akku war aber bei über 50 Prozent, also stellte das überhaupt kein Problem dar, denn so konnte ich sichergehen, dass bis zum Mittagessen unser Geschirr zur Verfügung stünde, der Akku stellte die Energie bereit – perfekt!
2,27 kW Bedarf, 910 Watt PV-Energie, der Rest kommt vom Akku. Sobald die PV-Erzeugung über dem Bedarf ist, wird der Akku weiter aufgeladen.
Wie die Darstellung schön zeigt, sorgt der Akku dafür, dass alle PV-Energie (zum Zeitpunkt des Screenshots waren es 910 Watt) aufgebraucht wird, der Mehrbedarf (hier 1,37 kW) muss aber nicht aus dem Netz bezogen werden. Somit ist verständlich, wie sich die in der rechten Hälfte angezeigte Autarkiequote für den heutigen Tag bei 100 Prozent eingependelt hat.
Ohne den Akku würden wir natürlich auch weite Teile unseres Solarstroms verbrauchen, gerade in Momenten hohen Strombedarfs aber (z.B. Kochen am Mittag und am Abend, Spül- und Waschmaschine, Toaster, Mikrowelle und noch so ein paar Kleinigkeiten) müssten wir täglich Energie dazukaufen. Der Akku sorgt dafür, dass wir das größtenteils umgehen können.
In den letzten Wochen habe ich etliche hundert Seiten der Dunkler Turm-Reihe verschlungen, angefangen mit „Wolfsmond“, dem fünften Teil, der dann nahtlos in „Susannah“ fortgesetzt wurde.
Wolfsmond
Das Titelbild passt ausnehmend gut, denn in diesem Roman wird viel geschossen – er ist extrem spannend, kurzweilig und doch eine perfekte Fortsetzung der Saga.
Der fünfte Teil der insgesamt achtteiligen Reihe ist eine ganz klare Hommage an den Western-Klassiker „Die glorreichen Sieben“ von 1960 bzw. dessen japanisches Vorbild „Die sieben Samurai“ von 1954. Da aber die Charaktere und die gesamte sie umgebende Welt schon über vier teils wirklich lange Romane vorbereitet wurden, erreicht die Geschichte trotz aller Action eine spürbare Tiefe, die – zumindest ging es mir so – den Leser vollständig einsaugt und nicht mehr hergibt.
Ohne die viele Vorarbeit der Vorgängerromane wäre der Spannungsfaktor sicher geringer ausgefallen, dennoch ist der Band meiner Einschätzung nach der bislang spannendste und kurzweiligste der gesamten Reihe. Kaum hatte ich ihn durchgelesen, musste ich noch einmal das Hörbuch bei meinen morgendlichen Läufen genießen – während ich mich durch das Buch arbeitete, hatte ich in den vergangenen Wochen die vier ersten Teile schon durchgehört, was die unzähligen kleinen Verknüpfungen innerhalb der Buchreihe wie auch zu etlichen anderen Romanen von Stephen King in meiner Wahrnehmung intensivierte.
Susannah
Die nahtlose Fortsetzung des Vorgängers, auch spannend, aber etwas humorvoller…
Während ich also das Hörbuch des fünften Teils genoss, las ich schon im sechsten Teil weiter. Heute früh habe ich ihn abgeschlossen und mich voller Interesse in den siebten Teil („Der Turm“) gestürzt. Der achte Teil kam einige Jahre später hinzu und füllt wohl nur noch ein paar Handlungslücken auf, sodass die eigentliche Serie schon nach dem siebten Teil beendet sein wird. Die Spannung steigt also.
Zurück zum sechsten Teil: Was mir an diesem Roman besonders imponiert hat, war die Tatsache, dass Stephen King sich hier ziemlich selbstironisch mit hineingeschrieben hat: Die Hauptfiguren Roland und Eddie besuchen ihn zu Hause und verpflichten ihn dazu, endlich seine Romanreihe weiterzuschreiben und zum Abschluss zu bringen… Einerseits liest man diese Passage mit einer gehörigen Portion Ungläubigkeit – Wie kann ein Autor so dreist sein, seine Hauptcharaktere bei sich zu Hause vorbeikommen zu lassen? –, andererseits spürt man das Augenzwinkern des Schreibers quasi permanent zwischen den Zeilen durchblitzen.
Heute früh habe ich mit dem Hörbuch des sechsten Teils angefangen, parallel lese ich – wie schon geschrieben – den siebten Teil. Danach wird mit Sicherheit gleich der achte folgen, denn diese Buchreihe, die in so karger, beinahe „vertrockneter“ Stimmung beginnt (im ersten Band „Schwarz“), baut sich derart wortgewaltig auf, dass vor allem die Hörbücher noch häufig durch meine AirPods laufen werden.
Bin ich damit durch, muss erst einmal wieder eine kurze Pause für Stephen King-Romane her, dann gibt‘s ein oder zwei der noch nicht genossenen John Scalzi-Bücher. Hach! Das Lesefutter geht einem ja zum Glück nie aus…
Ende Mai wurde in unser Haus ein 6,4 kWh-Energiespeicher (hier) für die im letzten Oktober installierte Photovoltaik-Anlage (hier) installiert. Da die Installation erst kurz vor dem Monatsende erfolgte, konnte ich daraus natürlich noch keine nennenswerten Schlüsse ziehen, nun aber ist der Juni vorbei, also kann ich ziemlich genau sehen, welche Wirkung der Haus-Akku auf unseren Energiebezug hat.
Insgesamt war der Juni ein etwas „durchwachsener“ Monat, denn hier in Aalen gab es einige Regentage, an denen eine ziemlich dichte Wolkendecke vorherrschte. Die im April und Mai noch sehr intensive Sonne ließ sich nur gelegentlich blicken, lediglich fünf Tage mit mehr als 20 kWh Energieerzeugung waren dabei.
Der Überblick über den Juni 2018 – klar zu erkennen ist das durchwachsene Wetter und die dadurch geringere Energieausbeute an einigen Tagen.
Dennoch war die Sonneneinstrahlung ausreichend, um den Akku jeden Tag neu komplett zu füllen. Der Akku hat nicht nur den eingeplanten Nutzen, uns über Nacht mit Strom zu versorgen, er mildert auch die Spitzen im Energiebedarf ab, sodass der Bezug von Energie aus dem Stromnetz fast komplett wegfällt. „Nur fast?“ Ja. Denn der Akku benötigt ein paar Momente, um über die Software angesteuert zu werden und seine Energie dann abzugeben. Somit werden bei jeder Benutzung der Mikrowelle, des Toasters, des Herds, Ofens etc. einige Sekunden lang die Spannungsspitzen aus dem Stromnetz getilgt, bis dann der Akku „angesprungen“ ist. Wie viel Strom haben wir aber nun aus dem Stromnetz bezogen? Dazu hilft ein Blick auf den unteren Teil der oberen Abbildung:
Hier die „harten Fakten“ über den Akku im Haus…
Verbraucht haben wir im gesamten Monat Juni 222,32 kWh, teilt man diese durch die 30 Tage erhält man einen Tagesbedarf von 7,41 kWh (nicht schlecht für einen fünf-Personen-Haushalt). Die Eigenversorgung lag in unserem Fall bei sensationellen 218,08 kWh, also 98 Prozent. Lediglich 4,23 kWh mussten wir aus dem Netz beziehen, was bei 27 Cent/kWh der Summe von 1,15 € entspricht. Dem steht gegenüber, dass wir auch 224,88 kWh ins Stromnetz eingespeist haben, was bei einer Vergütung von 12,2 Cent/kWh immerhin 27,34 € entspricht.
Mir geht es nicht darum, mit der Photovoltaikanlage Geld zu verdienen, ich schätze es aber sehr, weitgehend unabhängig vom Stromnetz und somit auch den Energiepreisen zu sein. Wie es aussieht, scheint das zumindest für die „hellen“ Monate möglich und realistisch zu sein. Das freut mich.
Meine alten Asics-Laufschuhe (gekauft im November) sind Geschichte. Nachdem ich an der Ferse die erste Sohlenlage abgelaufen und die zweite fast komplett abgenutzt hatte (kein Wunder, jedes der beiden Paare hatten ziemlich genau 1260 km hinter sich), musste heute Ersatz her. Wie immer ging es zum Fachhändler meines Vertrauens (hier), dort bekam ich wieder ein Paar Nimbus und ein Paar Cumulus, mit denen ich seit geraumer Zeit im täglichen Wechsel sehr gut fahre – also blieb ich diesem Gespann treu:
Schick und farblich alles andere als dezent – Cumulus (18) und Nimbus (2018) – pünktlich zum anstehenden Modellwechsel reduziert gekauft…
Und was sehen die neuen Schuhe fein aus – zumindest bis nach den ersten zwei oder drei Läufen, danach ist es ja meist dahin mit der Schönheit. Allerspätestens nach dem ersten Regenlauf sehen sie aus, als hätten sie schon zwei Jahre hinter sich…
Als ich gerade berechnet habe, wie viele Kilometer jedes der beiden nun abgelegten Paare auf dem Zähler hatte, aktualisierte ich auch meinen momentanen Stand für dieses Jahr:
Passt, größeren Ehrgeiz werde ich dieses Jahr sicher nicht entwickeln. Die 6.000 km von 2017 erreiche ich 2018 sicher nicht noch einmal.
Im Moment laufe ich etwas langsamer als sonst, da die letzten Wochenenden durch diverse Hochzeiten im Bekannten- und Verwandtenkreis – als Musiker darf man da immer aktiv werden – gefüllt waren, darüber hinaus rückt das Schuljahresende näher, was immer mit ein wenig Korrekturaufwand und Stress (Abitur…) verbunden ist. Mit Beginn der Sommerferien rechne ich wieder mit mehr Schlaf, mehr Ruhe und Entspannung, dann stellt sich das höhere Tempo sicher wieder ein.
Jetzt freue ich mich erst einmal auf die kommenden beiden Morgenläufe, wenn ich die neuen Laufschuhe jeweils über meine Hausstrecke (15,6 km) intensiv ausprobieren kann. Größere Überraschungen erwarte ich nicht, immerhin handelt es sich ja um etablierte und meinen Füßen wohl vertraute Modelle.