Gelesen: Der gesamte „Erdsee-Zyklus“ von Ursula K. Le Guin

Vor einiger Zeit hatte ich schon einen kurzen Zwischenbericht gegeben (hier), mittlerweile habe ich alle sechs Bände des „Erdsee-Zyklus“ von Ursula K. Le Guin durchgelesen. Mit Ausnahme eines meiner Meinung nach nicht zwingend erforderlichen Überblicks über die in den Büchern geschilderte Welt am Ende des fünften Bands fand ich das Lese-Erlebnis durchweg angenehm. Manchmal waren die Kapitel etwas lang, was aber kein stilistisches Problem war, sondern einfach nur meiner täglichen Zeiteinteilung etwas zuwider lief – aber damit konnte ich ja leicht umgehen, Lesezeichen sind einfach zu bedienen, zur Not habe ich mitten im Absatz das zuletzt gelesene Wort markiert und das Weiterlesen vertagt.

Der gesamte „Erdsee“-Zyklus, wie ich ihn hier auf meinem iPad gelesen habe.
Der gesamte „Erdsee“-Zyklus, wie ich ihn hier auf meinem iPad gelesen habe.

Vertiefung statt Erweiterung

Was mir an der Romanreihe am besten gefallen hat, war die zunehmende Differenzierung der Fantasiewelt. Dieser Vorgang fand gleichzeitig stilistisch wie auch im Detailreichtum der geschilderten Welt statt. Und entgegen der Unart mancher Fantasy-Autoren, einfach immer neue Wesen, Völker, Gegenden etc. in ihre Welten zu werfen (ein bisschen wirkt so etwas immer wie das althergebrachte „Deus ex machina“) werden im „Erdsee“-Zyklus immer wieder jene Kulturen und Gegenden aufgegriffen, die bereits an früherer Stelle erwähnt worden waren1. Und mit jedem einzelnen Besuch wird die Welt von Erdsee ein wenig plastischer, verständlicher und auf angenehme Weise vertrauter.

Schön ist es auch, einzelne Charaktere (z.B. Ged) von ihrer frühen Jugend bis ins hohe Alter zu begleiten, denn das setzt viele Ereignisse in eine für uns Menschen leicht verständliche Zeitdimension – mir hat das zumindest sehr gefallen. Anscheinend war es auch für die Autorin selbst eine faszinierende Angelegenheit, denn sie erwähnt diesen Punkt explizit im Nachwort zum letzten der sechs Bücher.

Frauen-Power

Darüber hinaus befreit Ursula K. Le Guin mit ihrer unaufgeregten und direkten Art diese Fantasy-Romane von der sonst in diesem Genre üblichen männlichen Dominanz, lässt Fragen des ganz alltäglichen Lebens „normaler Menschen“ zum Teil wichtiger werden als den sonst üblichen Hokus-Pokus der Magier und Zauberer. Das erdet die Romane auf gleichzeitig charmante wie auch effektive Weise. Und das imponierte mir, denn es war kein verbissen dogmatisches „Hier dürfen Männer keine wichtigen Positionen einnehmen“-Gehabe, ganz im Gegenteil: Es gibt Männer, auch wichtige Handlungsträger, und das nicht zu knapp. Aber daneben agieren auch Frauen, sie geben sich nicht einfach mit einer unwichtigen Position zufrieden, streiten für ihre Sache und verkörpern ein viel gelösteres und moderneres Frauenbild als so mancher brandaktuelle Kinofilm…

Fazit

Kurz nach dem Tod der Autorin vor gut einem Jahr haben sich viele weitere Schriftsteller lobend über sie geäußert, darunter zwei meiner Lieblingsautoren: Stephen King und John Scalzi. Das brachte mich damals auf die Idee, eines der Bücher aus dem „Erdsee“-Zyklus anzufangen, weil dieser wohl am bekanntesten war. Nun habe ich die kompletten sechs Bücher gelesen, alle haben mir gefallen. Da könnten durchaus noch ein paar weitere der Autorin folgen.

Allerdings rufen gerade einige andere Bücher von meinem (virtuellen) Stapel nach meiner Aufmerksamkeit. Bereits beendet habe ich „Blackout“ von Marc Elsberg, was mir bislang ebenfalls gut gefallen hat (hier). Danach war klar, dass mal wieder ein Stephen King-Roman anstand, heute früh habe ich mit „Stark – The Dark Half“ begonnen (nach zwei Seiten Eingewöhnung hat mich die Story schon verschluckt…). Und für danach liegt schon ein älterer John Scalzi-Schmöker bereit: „Agent der Sterne“. Hm, es scheint, für die kommenden Wochen habe ich genügend Lesefutter…

  1. Erst vor ein paar Tagen fiel mir auf, dass dies auch ein Element bei vielen Science Fiction-Serien und/oder -Filmen ist. Bei Star Wars werden für meinen Geschmack nämlich zu viele neue Planeten, Völker, Kulturen etc. eingeführt (wobei sich Star Trek da auch nicht gerade rühmlich hervortut).

Ein Fest für Nerds

Von Zeit zu Zeit geschehen noch kleinere Wunder, über die sich ganze Legionen von Nerds bis zur absoluten Ekstase freuen. Heute war ein solcher Tag, denn völlig aus dem Blauen heraus wurden Scharen von Fans des Star Trek-Universums beglückt, als Patrick Stewart, besser bekannt als Captain Jean-Luc Picard vom Raumschiff Enterprise aus der Serie „Star Trek – The Next Generation“, eine komplett neue Star Trek-Serie um seinen Charakter ankündigte.

Eine monumentale Ankündigung, die (nicht nur) bei mir für Begeisterung sorgte!
Eine monumentale Ankündigung, die (nicht nur) bei mir für Begeisterung sorgte!

Da ich mit dieser Serie aufgewachsen bin, alle Folgen erst live im TV gesehen, später mit viel Mühe auf VHS aufgenommen, noch später am Rechner aufgenommen, erst vor zwei oder drei Jahren dann (aus Bequemlichkeit) als Komplettset auf DVD gekauft habe, bin ich geradezu „aus dem Häuschen“. Ich kann es kaum erwarten, bis ich die Serie hier angucken kann.

Einzig die Wartezeiten zwischen den Episoden werden unerträglich, daher schätze ich einfach mal, dass ich warte, bis die erste Staffel fertig ist, dann kann ich mir die kaufen und in einem großen Zug durchgucken.

So, nun lehne ich mich zurück und lasse mich genüsslich von der Spannung zerreißen…

Gelesen: „Tommyknockers – Das Monstrum“ von Stephen King

Geschafft! Vor ein paar Tagen habe ich die letzten Seiten von „Tommyknockers – Das Monstrum“ gelesen, einem der etwas längeren Romane von Stephen King, der ja nun nicht gerade für die Kürze seiner Werke bekannt ist.

Lang, aber spannend: „Tommyknockers – Das Monstrum“ von Stephen King.
Lang, aber spannend: „Tommyknockers – Das Monstrum“ von Stephen King.

Doch die Länge hat ja auch ihre Vorteile, wofür ich den Autor sehr schätze, denn so kann er verschiedene Handlungsstränge in Ruhe und mit vollem Detailreichtum aufbauen und dann gegen Ende genüsslich miteinander verknüpfen, was zu einer ordentlichen Verdichtung der Handlung führt.

Worum geht’s?

Die Handlung ist unglaublich komplex, weil so viele Personen im Verlauf des Romans auftreten, dass ich das hier in aller Kürze nicht darlegen kann (und will). Letztlich kann man die wichtigsten Grundzüge der Handlung folgendermaßen zusammenfassen:

  • Eine Autorin findet im Wald hinter ihrem Grundstück in der fiktiven Stadt Haven ein nur mit einer kleinen Ecke aus dem Erdboden ragendes Raumschiff, das sie in seinen Bann zieht und sie dazu bringt, alle möglichen technischen Erfindungen zu tätigen, die sie weitgehend dazu nutzt, das Raumschiff auszugraben. Im Verlauf der Handlung durchläuft sie eine körperliche wie geistige Metamorphose, die ihre Menschlichkeit immer weiter zurückdrängt und ihr immer mehr Ähnlichkeit mit den Aliens, die im Raumschiff waren, aufzwingt. Dazu zählen auch telepathische Fähigkeiten.
  • Ihr bester Freund, ein gescheiterter Poet und heftiger Alkoholiker, der aufgrund eines früheren Unfalls eine Metallplatte im Kopf hat, ist gegenüber der vom Raumschiff ausgehenden Strahlung und auch der telepathischen Versuche, seine Gedanken zu lesen, weitgehend unempfindlich. Er hilft der Autorin bei der Ausgrabung, bemerkt aber – im Gegensatz zum Rest der Bevölkerung – voller Bestürzung die Verwandlung, die seine Freundin sowie nach und nach alle Bewohner des Ortes durchlaufen.
  • Zum Ende hin spitzt sich die Handlung dahingehend zu, dass die Bevölkerung des Ortes nahezu vollständig in der Metamorphose steckt bzw. diese schon abgeschlossen hat, nur der gescheiterte Poet stellt sich gegen sie, was zu einem gigantischen Showdown führt, denn sein einziger Vorteil ist die Tatsache, dass niemand im Ort seine Gedanken lesen kann…

Weglegen? – Unmöglich!

Wie immer war es nach der langen Klimax, die Stephen King aufgebaut hat, ein absolutes Problem, auch nur kleinere Pausen beim Lesen einzulegen, denn der Roman ist auf den letzten 100-150 Seiten durchweg äußerst spannend. Irgendwann kapitulierte ich einfach und las den Schluss komplett in einem großen Rutsch durch, was mir am betreffenden Tag einen Berg Arbeit für den späteren Abend hinterließ, den ich aber bereitwillig auf mich nahm, denn die Spannung hätte ich schier nicht ertragen.

Mein Fazit zu „Tommyknockers – Das Monstrum“ ist demnach, dass es ein Roman ist, der sicherlich etliche Science Fiction-Fans begeistern kann, die aber gewillt sein müssen, eine erhebliche Seitenzahl auf sich zu nehmen, denn kurz fasst sich Stephen King nun einmal nie. Wer damit klarkommt, hat sicher etliche genussvolle Stunden vor sich.

Hörbuch

Wie so oft gönne ich mir nach Abschluss des Lesens noch einen Durchgang des Romans in Hörbuchfassung. Bei „Tommyknockers“ gab es im iTunes Store nur eine englische Fassung, also wird es hier sicher noch einige interessante Entdeckungen hinsichtlich der verwendeten Formulierungen geben. Mit etwas Glück erweitert die andere Sprachfassung meine Vorstellungen der Personen und der Orte im Roman noch ein bisschen – ich kann’s kaum erwarten. Allerdings muss ich mit dem Hörbuch noch warten, denn aktuell läuft bei mir „Der Talisman“ von Peter Straub und Stephen King. Bis das mit seinen etwas mehr als 31 Stunden durch ist, brauche ich mindestens noch eine Woche.

Verfilmung

Es gibt eine Verfilmung, die fast drei Stunden dauert. Leider ist sie bei iTunes nicht erhältlich, also musste ich auf die gebrauchten Angebote bei Amazon zurückgreifen. Doch der Film liegt nun hier, irgendwann in den kommenden Wochen muss ich ihn mir ansehen.

Fast drei Stunden – das schaffe ich unter Garantie nicht auf einen Rutsch...
Fast drei Stunden – das schaffe ich unter Garantie nicht auf einen Rutsch…

Aller Erwartung nach wird der Film nicht annähernd den Standard des Buches erreichen, wie sollte er auch? In meiner Vorstellung ist der Ort im Verlauf der mehreren hundert Seiten beim Lesen recht konkret ausgestaltet worden – der Film wird unter Garantie weit entfernt davon sein. Trotzdem ist es sicher spannend, den Vergleich anzustellen – ich lasse mich gerne positiv überraschen…

Und nun?

Direkt nach Abschluss des Romans wollte und konnte ich nicht in ein neues Buch einsteigen, dafür musste ich mir einen Tag Zeit lassen. Außerdem wollte ich nicht sofort wieder einen weiteren King-Roman lesen, deshalb landete ich schließlich bei den schon lange in der Warteschlange aufmerksamkeitsheischend auf und ab hüpfenden „Redshirts“ von John Scalzi.

Für Star Trek-Fans ein fantastischer Roman, denn er nimmt alle Klischees in Perfektion auf die Schippe – herrlich!
Für Star Trek-Fans ein fantastischer Roman, denn er nimmt alle Klischees in Perfektion auf die Schippe – herrlich!

Bereits die ersten zehn bis fünfzehn Seiten überzeugten mich davon, dass es die richtige Wahl war. Mehr erzähle ich erst, wenn ich durch bin, auf jeden Fall vereint der Roman schon jetzt (ich bin aktuell ungefähr zu 20-30 Prozent durch) alle Elemente, die zu erwarten waren: Humor, Action, Nerdtum und Star Trek – könnte gar nicht besser sein!

Gehört: „Ready Player One“

Apple Music bietet für die Abonnenten nicht nur Musik und Musikvideos, sondern auch eine angenehme Auswahl von Hörspielen und Hörbüchern. Selbstverständlich habe ich alles von Stephen King, das bei Apple Music im Angebot ist, schon lange durch, die letzten drei oder vier „Cotton Reloaded Nemesis“-Episoden ebenfalls, doch dann stolperte ich über mein gerade heute fertig gehörtes Juwel: „Ready Player One“ von Ernest Cline.

Eines der gelungensten Hörbücher der letzten Jahre, ich kann es uneingeschränkt empfehlen, auch wenn Menschen meines Alters (so Anfang bis Mitte 40) den meisten Genuss draus ziehen werden...
Eines der gelungensten Hörbücher der letzten Jahre, ich kann es uneingeschränkt empfehlen, auch wenn Menschen meines Alters (so Anfang bis Mitte 40) den meisten Genuss draus ziehen werden…

Da die Verfilmung des Romans gerade im Kino läuft, ist die mediale Aufmerksamkeit diesbezüglich nicht zu übersehen. Wenn es jedoch die Möglichkeit gibt, höre ich mir zuerst das Hörbuch an oder lese das Buch, um die intensivere Perspektive zu genießen, meine eigene innere Vorstellung entstehen zu lassen – und somit eine „intimere“ Beziehung zur Geschichte aufzubauen. Insofern freute ich mich sehr, das Hörbuch im Apple Music-Angebot zu entdecken. Für 15 Euro im Monat genießen meine Frau, ich und alle drei Kinder die Option, alles, was uns interessiert (und das angeboten wird) ohne Zusatzkosten anzuhören.

Zum Roman: Allzu viel möchte ich nicht verraten, sonst verderbe ich womöglich jemandem den Spaß, aber einige Details kann ich hier völlig risikofrei offenlegen. Der Roman befasst sich einerseits mit Computerspielen und virtueller Realität, rollt dabei aber en passant auch gleich die Geschichte der Computerspiele und Spielkonsolen auf, schwelgt in der Nostalgie der Spieleklassiker der 1980er Jahre und erzählt eine spannende Geschichte über Wettkampf, Intrigen, Strategien, Käuflichkeit versus Integrität und – natürlich – Liebe.

Für Menschen meiner Altersklasse, also 40 und aufwärts, ist der Roman schon deshalb so faszinierend, weil er viele Elemente unserer Vergangenheit, gerade der Zeit der maximalen Faszination für derlei fesselnde Computer-/Videospiele, aufgreift. Zusätzlich wird alles garniert mit Gestalten aus den beliebten Fernsehserien und der Musik dieser Zeit, so erhalten die Band Rush, die ich in meiner Song des Tages-Rubrik schon einige Male ins Zentrum gestellt habe, und Wil Wheaton (ja, Fähnrich Wesley Crusher aus Star Trek – The Next Generation) ihre eigene Erwähnung, darüber hinaus kommen schier unzählige Autoren bzw. Werke der Literatur sowie Filmklassiker zu Wort (kein Wortspiel, es wird immer wieder direkt aus einigen Werken zitiert).

Gelesen wird das Hörbuch von David Nathan, der mir als altem Stephen King-Fan schon bestens bekannt ist, schließlich liest er viele der ganz langen Romane des „Meisters“, sodass man seine Stimme jeweils lockere 30-50 Stunden (ja, das Hörbuch von „Es“ dauert satte 51 Stunden) hört – ab einem gewissen Zeitpunkt ist einem die Stimme wirklich sehr vertraut. So fühlte ich mich sehr schnell heimisch beim Anhören, sicherlich ein Vorteil.

Alles in allem ist das Hörbuch aus meiner Sicht bereits jetzt ein moderner Science Fiction-Klassiker, ein intelligenter und spannender Roman voller Anspielungen auf Elemente der Pop-Kultur der 1970er, 1980er und 1990er Jahre. Wer also ein gewisses Alter und die entsprechende Kenntnis der Literatur, Musik und Filme der erwähnten Jahrzehnte aufweisen kann, wird hier voll auf seine Kosten kommen. Ich habe das Hörbuch von Beginn bis zur letzten Sekunde genossen, in ein paar Wochen oder Monaten gibt es noch einen weiteren Durchgang, ganz sicher!

Filme en masse

Vorbemerkung

Die vergangenen Tage habe ich mich hier im Blog kaum sehen lassen, denn die Tage waren einfach zu voll. Neben dem Schuljahresende, der Mitte und allen Zeiten dazwischen ist der Schuljahresbeginn immer die stressigste Zeit, denn da muss zusätzlich zur Unterrichtsvorbereitung unglaublich viel organisatorischer Krempel abgearbeitet werden. Außerdem gibt es viele außerplanmäßige Termine, die einem den Tag verkürzen. Wenn man dann trotzdem am nächsten Tag eine ordentliche Arbeit abliefern will, wird’s stressig.

Das legt sich hoffentlich bald wieder, sonst falle ich in den Herbstferien krank ins Bett. Und bislang habe ich dieses Jahr wirklich eine ziemlich stabile Gesundheit, das soll so bleiben. Den heutigen Blog-Eintrag habe ich seit gut einer Woche in Vorbereitung, doch zum Schreiben kam ich schlicht und ergreifend nicht. Ich bin mir noch nicht einmal sicher, ob ich heute noch meinen eigentlich ausstehenden Artikel zum „Album der Woche“ veröffentlicht bekomme. Mal sehen…

Zurück zum eigentlichen Thema: In den letzten Wochen habe ich mir ein paar Filme angesehen, manche davon abends in aller Ruhe, andere morgens auf dem Laufband (wenn draußen mal wieder ein ekelhaftes Mistwetter war). Auf jeden Fall waren ein paar bemerkenswerte Filme dabei, die es lohnen, von ihnen zu berichten:

E.T. – Der Außerirdische

Einer der ganz starken Filme meiner Kindheit – nun kennen ihn auch meine Kinder!
Einer der ganz starken Filme meiner Kindheit – nun kennen ihn auch meine Kinder!

Dieser Klassiker aus den 1980er Jahren ist mir seit meiner Kindheit ein treuer Begleiter, allerdings hatte ich ihn seit mehr als fünf Jahren nicht mehr angesehen. Und darüber hätte ich fast ausgeblendet (vergessen kann man es nicht), wie gut der Film ist. Unsere Kinder kannten den Film noch gar nicht, also überraschte ich sie damit, bereitete sie hier und da auf kommende dramatische Entwicklungen vor (vor allem unsere Mittlere reagiert sonst unter Umständen etwas eigen selbst auf einen hervorragenden Film wie diesen), freute mich aber umso mehr, als sie bei den lustigen Szenen vor Vergnügen laut quietschten.

Einmal mehr hat mich die Musik völlig umgehauen, John Williams hat hier meiner Meinung nach sogar noch bessere Arbeit vollbracht als bei allen Teilen der Star Wars-Reihe (und da setzte er ja wirklich Meilensteine der Filmmusik). Und wie jedes Mal ärgere ich mich, dass die reine Klavierfassung des „Flying“-Themas (gleich zu Beginn des Abspanns) nicht Teil der veröffentlichten Filmmusik ist. Da gibt es eine ähnliche Version, die allerdings gleich vom Orchester untermalt wird. Sehr schön, keine Frage, doch eben nicht ganz so verträumt wie das Stück aus dem Abspann.

Oblivion

Spannende Science Fiction mit einem gereiften Tom Cruise – sehenswert!
Spannende Science Fiction mit einem gereiften Tom Cruise – sehenswert!

Bevor ich den Film angesehen habe, gab es ein langes Zögern. Der Grund ist bzw. war: Tom Cruise. Ich mag ihn als Schauspieler nicht allzu sehr, seine Scientology-Zugehörigkeit hat ihn mir zusätzlich verleidet. Daher bin ich in seiner Hinsicht immer etwas zurückhaltend.

Doch dieser Film hat mich positiv überrascht, denn einerseits trägt er darstellerisch nicht mehr ganz so dick auf (bei „Rain Man“ oder anderen älteren Filmen war das furchtbar), andererseits ist die Story wirklich gut und nicht nur auf ihn als Charakter fixiert.

Alles in allem ein wirklich solider Science Fiction-Action-Film mit berauschend guten Effekten, einer guten (wenngleich recht dystopischen) Story und überzeugenden Leistungen aller Darsteller (einziges Manko: der auf dem Poster groß angekündigte Morgan Freeman taucht nur in gut 10-15 Minuten des 100-minütigen Films auf). Diesen Film kann man sich gut auch öfter ansehen – ich werde das sicher machen.

My Big Fat Greek Wedding 2

Für mich eine der besten familientauglichen Komödien der letzten Jahre – absolute Empfehlung!
Für mich eine der besten familientauglichen Komödien der letzten Jahre – absolute Empfehlung!

Wer den ersten Teil kennt, weiß vermutlich schon, in welcher Comedy-Liga der Film spielt: Es ist ein harmloser Familien-Spaß, den man gut und gern auch mit den Kindern angucken kann. Gleichzeitig ist er so gut gemacht, dass Erwachsene sich angesprochen fühlen, herzhaft lachen und mitfiebern können, ohne sich dabei albern zu fühlen.

Und der zweite Teil setzt einfach noch so viele neue kleine Spitzen auf das bekannte Schema des ersten Films, dass ich gleich nach Beenden des ersten Durchgangs sofort wieder von vorne beginnen wollte. Eine ganz und gar herrliche Komödie, die es mit den aus dem ersten Teil bekannten Schauspielern schafft, tatsächlich eine gelungene (und keineswegs abgeflachte) Fortsetzung abzuliefern. Wunderbar!

Live. Die. Repeat

Actionreiche Science Fiction, die sich bei einer guten Vorlage bedient und sie geschickt umsetzt – spannend!
Actionreiche Science Fiction, die sich bei einer guten Vorlage bedient und sie geschickt umsetzt – spannend!

Noch ein Film mit Tom Cruise. Nach den positiven Erfahrungen mit „Oblivion“ dachte ich mir, ein weiterer Film könne nicht schaden, um mein etwas revidiertes Urteil über ihn erneut auf die Probe zu stellen. Und tatsächlich ist der Film wiederum ein gelungener Science Fiction-Action-Film.

Die Grundidee entstammt einer alten Star Trek TNG-Folge namens „Deja-vu“, in der die Enterprise bei einer Raumkollision zerstört wird, woraufhin sie in einer Zeitschleife gefangen bleibt und diesen Tag wieder und wieder erlebt – bis sie es schafft, die Situation zu meistern.

Bei „Live. Die. Repeat“ ist das Prinzip extrem ähnlich: Tom Cruise wird als Soldat in eine Gefechtssituation gebracht, wo er beim Töten eines Aliens selbst stirbt. Der Kontakt mit dem Alien löst eine Zeitschleife aus, wodurch er diesen einen Tag immer und immer wieder erlebt, bis er einen Ausweg aus der Situation findet und – man hätte es nicht erwartet – die Menschheit dabei rettet.

Besonders gelungen ist die Beschleunigung der Wiederholungsabläufe, denn gerade an dieser heiklen Stelle könnte der Film unendlich zäh werden. Wird er aber nie, denn der Regisseur hat sich für eine gekonnte Raffung aller zeitlichen Abläufe auf die wenigen notwendigen Momente beschränkt. Es ist so ähnlich wie „Und täglich grüßt das Murmeltier“, nur halt nicht in lustig (na ja, ein paar Szenen sind auf ihre Weise schon lustig).

Auch wenn ich den Ausgang jetzt schon kenne, der Film landet garantiert noch öfter im Apple TV oder auf dem iPad, er strotzt nur so vor tollen Effekten, die Handlung ist wirklich nicht schlecht, man kann kaum weggucken. Sehr gut!

Fazit

Wenn ich schon abends meist zu müde bin, um einen ganzen Film am Stück zu gucken, so hat sich das mit dem iPad-Gucken während des Laufens als gute Möglichkeit erwiesen, die 100 Minuten Monotonie im Keller spannend(er) zu gestalten. Durch die AirPods höre ich alles kristallklar direkt im Kopf, ohne meine Familie schon morgens um kurz vor Fünf aus dem Schlaf zu reißen. Und es ist tatsächlich unterhaltsam – das wird’s in Zukunft noch öfter geben!

Song des Tages (256) – 2017-05-26

Jeden Tag empfehle ich einen Song als den „Song des Tages“. In den 1990er Jahren (oder war es Anfang der 2000er Jahre) wurde die Star Trek-Serie Voyager beim Sender Sat.1 mit einem kurzen, aber sehr einprägsamen Clip beworben, der den heutigen Song des Tages als musikalische Untermalung verwendete. In der Szene sah man unter anderem Robert Picardo, wie er in der Folge (1.12) „Helden und Dämonen“ gegen eine virtuelle Version von Grendel aus dem Beowulf-Epos antritt. Da dies eine meiner Lieblingsfolgen aus der ersten Staffel ist, blieb mir auch der Song seit damals im Ohr hängen, weswegen er sich seinen Platz hier verdient hat: „Boombastic“ von Shaggy:

Ich muss zugeben, dass der Song an sich so gar keinen Bezug zu Star Trek aufbaut, aber durch diese lustige, wenngleich zutiefst nervige (sie wurde eine Zeit lang zumindest gefühlt am Ende so ziemlich jeder einzelnen Werbepause ausgestrahlt) Werbung bei Sat.1 hat sich in meinem Kopf diese Verbindung aufgebaut – und wird wohl auch nie wieder verschwinden.

Alle Songs in meiner freigegebenen Apple Music-Playlist.

Gesehen: „Pathfinder – Fährte des Kriegers“

„Pathfinder – Fährte des Kriegers“: Interessant, aber in der Summe vorhersehbar und (mir) etwas zu blutrünstig.
„Pathfinder – Fährte des Kriegers“: Interessant, aber in der Summe vorhersehbar und (mir) etwas zu blutrünstig.

Vor ein paar Wochen habe ich mir bei den 3,99 €-Angeboten im iTunes Store den Film „Pathfinder – Fährte des Kriegers“ geleistet. Die ausschlaggebenden Gründe dafür waren:

  • Karl Urban, die Neubesetzung von „Pille“ (eigentlich ja Dr. Leonard McCoy) aus dem Star Trek-Universum, spielt die Hauptrolle.
  • Die Kurzbeschreibung (s.u.), die irgendwie auf ein wenig mehr Finesse hatte hoffen lassen…

Klappentext

Die Kurzfassung des Inhalts, bzw. der sog. „Anreißer“ zu diesem Film liest sich wie folgt:

Als die Wikinger mit mächtigen Drachenbooten die amerikanische Küste erreichen, fallen sie mit barbarischen Eroberungszügen in das Land ein. Blutige Kämpfe um Ehre und Eroberung beginnen, in denen sich die indianischen Stämme gegen die Wikinger erbittert zur Wehr setzen. „Pathfinder“ erzählt die Geschichte eines Wikingerjungen, der nach einem Schiffbruch von seinem Clan zurückgelassen wird. Er wird von Indianern entdeckt, aufgenommen und großgezogen und erhält den Namen „Ghost“. Als die Wikinger Jahre später erneut das Leben der Indianerstämme bedrohen, muss sich der mittlerweile erwachsene Ghost entscheiden, auf welcher Seite er steht, und zieht in einen persönlichen Kampf gegen die Wikinger, um ihren Weg der Zerstörung und des Todes zu stoppen.

Fazit

Irgendwie klang der Anreißer-Text für mich so, als würde man da auch einiges über die Indianerstämme erfahren, was sehr interessant gewesen wäre. Doch leider bleibt das fast vollkommen außen vor. Stattdessen wird gekämpft, gemordet, gejagt, verbrannt, erschlagen, gemetzelt… Etwas zu viel des „Guten“ für meinen Geschmack.

Karl Urban kann ein bisschen was retten, aber letztlich ist es ein reiner Haudrauf-Film, der eben jene erhoffte Finesse, die in der Kurzfassung der Handlung durchaus noch möglich gewesen wäre, schmerzlich vermissen lässt. Die Einstufung „Ab 18 Jahren“ hätte mir schon eine Lehre sein sollen. Egal, als das Gehirn nicht fordernder Zeitvertreib einmal im Jahr ist der Film durchaus geeignet – ich habe auch schon einige viel schlechtere Filme gesehen.

Gehört: „Cotton Reloaded — Serienspecial: Falsches Spiel in Quantico“ von Christian Weis

Ein spannendes Serien-Special (eigentlich Folge 1,5) von Christian Weis – sehr zu empfehlen!
Ein spannendes Serien-Special (eigentlich Folge 1,5) von Christian Weis – sehr zu empfehlen!

Letzte Woche erschien die neueste „Cotton Reloaded“-Episode, und endlich ist es mal wieder eine Story von Christian Weis (hier). Das soll die anderen Autoren in keinster Weise herabwürdigen, auch deren Geschichten sind superb, die meisten absolut auf Augenhöhe, doch irgendwie habe ich zu den „Christian Weis-Cottons“ eine besondere Beziehung, immerhin war es „Ebene Null“ (Episode 32, hier), die mich damals „angefixt“ hat. Danach habe ich mir alle weiteren Hörbücher besorgt und viele davon bereits mehrfach gehört („Ebene Null“ mindestens schon dreimal).

Handlung

Doch ich sollte nicht zu lange in der Vergangenheit schwelgen und mich eher auf das aktuelle Hörbuch konzentrieren! „Falsches Spiel in Quantico“ ist von der Chronologie her kurz nach der Pilot-Doppelfolge einzuordnen. Die Handlung – ohne Spoiler – lässt sich in etwa wie folgt zusammenfassen:

Cotton hat den Sprung ins G-Team des FBI geschafft, doch als Quereinsteiger steht er natürlich noch auf einem sehr wackeligen Posten, der unter Umständen auch schnell wieder zum Schleudersitz nach draußen werden könnte. Mr. High schickt ihn daher auf einen Schnellkursus in die FBI-Academy nach Quantico. Im Paket ist aber auch gleich noch ein Spezialauftrag für den frisch gebackenen Special Agent: Er soll unauffällig recherchieren, wie es erst vor kurzer Zeit zum überraschenden und etwas mysteriösen Tod eines anderen Rekruten in der Ausbildung kam. Und Cotton geht diesem Auftrag auf seine unnachahmliche Art nach…

Nostalgie und Spannung in einem

Nach den herben Rückschlägen für die Moral der Serien-Fans in der Jubiläums-Doppelfolge („Episode 50: Tödliches Finale“) ist die aktuelle Folge absoluter Balsam, denn in beinahe schon nostalgischer Art entfaltet sich die entfernt an Bud Spencer und Terence Hill erinnernde Hass-Liebe der beiden Agenten Cotton und Decker hier. Alles wirkt noch ganz frisch, noch ist nicht das tiefe gegenseitige Verständnis aufgebaut, das die späteren Folgen kennzeichnet. Christian Weis ist in dieser Hinsicht ein absolutes Meisterstück gelungen, denn das Anhören der Folge ist gleichzeitig spannend (noch kennt man die Handlung ja nicht) und nostalgisch (so fühlte sich die Serie am Anfang noch an). Hut ab dafür!

Und noch eines an der Geschichte hat mir als Star Trek-Fan besonders gefallen: Cotton ähnelt Captain James T. Kirk streckenweise verblüffend: Erst einmal losstürmen und drauflos machen, bevor man zu viel grübelt. Achtung: Es folgt ein verschwindend kleiner Mini-Spoiler! Und so löst der „kirkhafte“ Cotton am Ende den Fall, ohne genau zu wissen, was eigentlich los ist. Er stochert einfach so lange im Trüben herum, bis einer der Bösewichte die Nerven verliert und aus der Rolle fällt.

Fazit

Alle Fans der Serie werden von dieser Folge begeistert sein, davon bin ich überzeugt, denn es vereint die klassischen Cotton-Zutaten in einem spannenden und gleichzeitig die alten Zeiten heraufbeschwörenden Mix. Ich habe den Großteil der Geschichte beim Laufen durch die eiskalte Ostalb gehört – und dabei die leicht knisternde Erotik zwischen Cotton und Decker genauso genossen wie Deckers schroffe Kritik an Cottons Kirk-Aktionen. Mit der Geschichte in den AirPods vergingen die 15 Kilometer wie im Fluge… Vielen Dank an Christian Weis für diese wundervolle Episode!

Gesehen: „Star Trek: Beyond“

Ein klasse Action-Film, der sich (leider) immer weiter von den eigentlichen Star Trek-Eckpfeilern entfernt...
Ein klasse Action-Film, der sich (leider) immer weiter von den eigentlichen Star Trek-Eckpfeilern entfernt…

Am vergangenen Donnerstag haben wir uns zum ersten Mal den neuesten Star Trek-Film mit dem Titel „Beyond“ angesehen. Alles in allem ist der Film ein echter Hingucker, denn für die Augen wird ein opulentes Fest geboten, sowohl hinsichtlich der Kostüme, des Make-Up bzw. der Masken, auch auf Seiten der Musik sowie der Action-Choreographien und der visuellen Effekte. Wirklich sehr ansprechend.

Gleichzeitig hinterließ der Film bei mir einen etwas zwiespältigen Eindruck, da die früher für Star Trek noch so zentralen Themen vom knallharten und durchaus spektakulären Action-Anteil schlichtweg in den Hintergrund gedrängt wurden. Und das sogar in einem derartigen Ausmaß, dass sie weitgehend zu fehlen scheinen. Nun habe ich den Film lediglich ein einziges Mal gesehen, eventuell ändert sich da noch etwas an meiner Einstellung, wenn ich den Film noch ein- oder zweimal gesehen habe. Doch im Vergleich zu „Star Trek IX: Der Aufstand“, der ganz zentral den Aspekt der Humanität, der Legalität, der Gerechtigkeit (und viele andere der wirklich tief in der Trekkie-Seele verankerten Topoi) behandelte, war dies auf den ersten Blick ein zwar opulentes, doch streckenweise sinnentleertes Science Fiction-Geballere.

Ich gebe zu, dass meine Meinung noch nicht gefestigt ist, der Film verdient auch eine zweite und dritte Chance (so eine würde ich „Sunshine“ nicht ohne Weiteres einräumen). Sollte sich meine Wahrnehmung noch maßgeblich ändern, schreibe ich einen Anhang zu dieser Rezension.

Handlung

Die Enterprise dockt an einer Raumstation an, empfängt eine Bitte um Hilfe von der Vertreterin eines fremden Volkes. Natürlich bietet man die Hilfe an, muss dann aber beim Eintritt in das Zielsystem erkennen, dass es eine brutale Falle war. Binnen kurzer Zeit wird die Enterprise von einem schier übermächtigen Feind angegriffen, besiegt und weitgehend zerstört, die Mannschaft wird auf einem Planeten des gerade angeflogenen Systems gefangen gehalten. Nur die üblichen Verdächtigen (Kirk, Spock, Pille…) und ein neuer Charakter, die mysteriöse Jaylah, schlagen sich allein oder in kleinen Gruppen durch, um eine Lösung für die verfahrene Situation zu finden, was am Ende natürlich gelingt. Die gemeinsame Anstrengung und die in der Gruppe durchstandene Notsituation schweißt die Mannschaft noch fester zusammen, als es vorher der Fall gewesen war.

Fazit

Meine oben ausgebreitete Kritik zeichnet ein etwas düsteres Bild, was nicht in meinem Interesse liegt, denn alle Kritikpunkte beziehen sich eher darauf, dass der Film nicht so ganz in das gewohnte Star Trek-Gedankengebäude passt. Er „leiht sich“ die bekannten Figuren (und das Schiff), baut darum eine solide Action-Handlung, vergisst aber leider zu sehr seine Wurzeln in eben diesem Star Trek-Universum. Und wir Trekkies sind dann doch sehr daran gewöhnt, dass die altbekannten Topoi eine gewichtige Rolle spielen, weswegen der Film auf dieser Ebene leider enttäuschen muss.

Damit möchte ich aber nicht falsch verstanden werden: Wem diese grundlegende Star Trek-Philosophie oder -Ethik egal ist, der kann den Film ganz einfach als grandioses Action-Kino genießen (so werde ich ihn mir sicher auch noch etliche Mal abends ansehen). Optik und Musik (Michael Giacchino wie immer in Höchstform) passen ebenfalls, hier gibt es ganz und gar nichts zu beanstanden.

Wenn man jedoch diesen Film mit „Star Trek VIII: Der erste Kontakt“ oder „Star Trek IX: Der Aufstand“ – beide stellen für mich die Krone der (modernen) Star Trek-Filme dar – vergleicht, dann kann er trotz der wesentlich krasseren Action-Szenen niemals mithalten. Schade, sehr schade, denn das Potenzial hätte der Film durchaus gehabt. Es wurde aber vorschnell zugunsten einer sehr rasch fortschreitenden (dafür aber nicht in die Tiefe reichenden) Handlung ungenutzt gelassen.

Roland Emmerich x2

In den letzten Tagen habe ich gleich zwei Filme von Roland Emmerich gesehen. Einen kannte ich schon, der gehört noch zu seinem „Frühwerk“, der andere ist relativ aktuell.

Moon 44

Ein früher Science Fiction-Film von Roland Emmerich, der leider an einer unglaublichen Menge dämlicher Dialoge leidet...
Ein früher Science Fiction-Film von Roland Emmerich, der leider an einer unglaublichen Menge dämlicher Dialoge leidet…

„Moon 44“ ist mittlerweile schon ziemlich in die Jahre gekommen. Insgesamt strahlt er eine bis heute sehr futuristische Grundstimmung aus, die mir gefällt, deswegen habe ich vor ein paar Wochen zugeschlagen, als der Film in der 3,99 €-Abteilung bei iTunes landete. Beim Ansehen freute ich mich auf dieses nostalgische Gefühl des wohligen Wiedererkennens, das sich angesichts mindestens eines Jahrzehnts meiner Abstinenz von diesem Film sicherlich einstellen würde. Ich wurde in dieser Hinsicht auch nicht enttäuscht, leider musste ich aber auch feststellen, wie unglaublich platt und beschränkt viele der Dialoge gehalten sind. Dass es so schlimm sein würde, war mir vorher nicht bewusst. Dennoch: Für mich als Science Fiction-Fan und in diesem Fall Nostalgiker war es ein willkommenes Erlebnis, das eine Verbindung zu meiner Adoleszenz herstellte.

Independence Day – Wiederkehr

Der zweite Teil von „Independence Day“ – mir gefiel er offensichtlich besser als vielen anderen Leuten, denn im Netz mangelt es nicht an Kritik...
Der zweite Teil von „Independence Day“ – mir gefiel er offensichtlich besser als vielen anderen Leuten, denn im Netz mangelt es nicht an Kritik…

Gerade gestern Abend sah ich zum ersten Mal überhaupt den zweiten Teil von „Independence Day“ mit dem Namenszusatz „Wiederkehr“. Selbstverständlich kann der Film nicht an die vielen genialen Ideen des ersten Teils anknüpfen, denn die sind ja schon verbraten. Doch alles in allem ist es ein absolut solider Unterhaltungsfilm mit fabulösen Effekten. Und wenn ich ganz ehrlich sein soll: Bei einem Science Fiction-Film, der an diesen ersten Teil anknüpfen soll, auf Realismus zu hoffen… Na ja, ich sag mal so: „Der Kandidat hat heute keine Waschmaschine gewonnen.“

Faszinierend war für mich vor allem, auf welch sympathische Weise viele der Schauspieler aus dem ersten Teil gealtert waren. Die meisten von ihnen (im innersten Kern sind es ja fast ausschließlich Männer) kommen wesentlich besser weg als damals (allen voran Jeff Goldblum und Bill Pullman).

Der absolute Bonus – vor allem für mich als Star Trek-Fan – ist natürlich Brent Spiner in seiner Rolle als Dr. Okun. Ein bisschen drängte sich mir der Verdacht auf, dass der gesamte neue Film eigentlich nur von seiner Teilnahme abhing. Letztlich war ja klar, dass sich ein ganzer Stapel Trekkies nur seinetwegen den Film ansehen würden. Bei mir war es nicht der einzige, wohl aber einer der entscheidenden Gründe.

Einen kleinen Vorteil gibt es im Vergleich zum ersten Teil: Der Film kommt schneller zur Sache. Da beim ersten Film erst einmal ein Mysterium draus gemacht werden musste, was für die Satelliten-Störungen und die unerklärlichen Phänomene zuständig war, konnte der zweite Film direkt dort ansetzen und direkt in die Handlung einsteigen, ohne gut 30 Minuten für den Spannungsaufbau zu benötigen.

Im Wikipedia-Artikel zum Film wird ausführlich über die Kritiken berichtet, die ich weitgehend nachvollziehen kann. Dennoch ist es so, wie ich oben schon geschrieben habe: Wenn ich am Abend gut unterhalten werden möchte, dann ist dieser Film eindeutig eine gute Wahl, auf die ich in Zukunft auch sicher noch etliche Male zurückgreifen werde.