Nike Running Club, ade! – Trainings-App, hallo!

Im gesamten letzten Jahr habe ich alle 365 Läufe mit der Nike Running Club-App getrackt. Im Gegensatz zu meiner Frau, bei der die App bei fast jedem Lauf einen Nervenzusammenbruch hatte, lief das eigentlich ziemlich gut, sehe ich von ein paar wenigen (es waren wirklich nur ganz vereinzelte Male) GPS-Irrungen ab, die allerdings nicht beim Lauf auftraten sondern bei der anschließenden visuellen Darstellung der gelaufenen Strecke. Ein Beispiel:

Der rote Strich sollte eigentlich eine ziemlich wilde Linie in dieser gelblich-grünlichen Farbe sein, doch bei der Darstellung sind diese Daten wohl nicht mehr korrekt verarbeitet worden.
Der rote Strich sollte eigentlich eine ziemlich wilde Linie in dieser gelblich-grünlichen Farbe sein, doch bei der Darstellung sind diese Daten wohl nicht mehr korrekt verarbeitet worden.

Bei diesem Lauf am 27. Dezember bin ich zuerst einige Runden durch den Ort Adelschlag (dort wohnen meine Schwiegereltern) gelaufen, während der mir meine Apple Watch auch brav alle 500 Meter ein akustisches und haptisches Signal gab. Somit ist für mich klar, dass die GPS-Erfassung während des Laufs einwandfrei klappte, nur bei der Verarbeitung der über fast 24 Kilometer angesammelten Daten ging dann etwas schief, was in der roten Linie resultierte. Auch ohne Konsum von Alkohol ist eine so gerade Linie ein Ding der Unmöglichkeit.

Wie schon geschrieben: Das sind Kleinigkeiten, die mir – zumindest meiner Wahrnehmung nach – keine Strecken verkürzt oder komplett gelöscht haben. Bei meiner Frau war das anders, sie hatte von Anfang an das Problem, dass die App beim Beenden des Laufs abstürzte. Wenn sie die App dann erneut öffnete, fehlten ganz oft die letzten 300, 500 oder auch mal 1.000 Meter. Das ärgert – um so mehr, wenn man mit einem festen Strecken-Ziel (z.B. 8 km) losgerannt war, das dann in der digitalen Darstellung nicht erreicht war (z.B. 7,6 km), obwohl vor Beendigung des Laufs der gewünschte Wert schon angezeigt (möglicherweise sogar schon übertroffen) worden war. Ärgerlich, sehr ärgerlich.

Mit dem neuen Jahr wechselten wir beide daher auf die in die Apple Watch integrierte Trainings-App. Ich hatte in den vergangenen Monaten meine Fahrten mit dem E-Bike (ich weiß, es ist ein Pedelec), das Schwimmen, das gelegentliche Yoga und mein Seilspringen getrackt, nun war es also nur noch ein kleiner Schritt, auch die Läufe mit dieser App zu verfolgen.

Was ich nicht erwartet hatte: Es ist viel besser als mit der NRC-App. Die GPS-Daten können ja nicht so extrem voneinander abweichen, schließlich werden sie vom gleichen Gerät (der Apple Watch) erfasst, doch die Auswertung ist um einiges feiner. Das kann ich natürlich wortreich beschreiben, eine kurze bildliche Gegenüberstellung ist aber viel einfacher und eindrucksvoller:

Der Wanderparkplatz bei Röthardt: Hier komme ich bei den meisten Läufen auf dem Hin- und Rückweg vorbei. Bei Nike sehen die beiden Wege in der GPS-Darstellung so aus.
Der Wanderparkplatz bei Röthardt: Hier komme ich bei den meisten Läufen auf dem Hin- und Rückweg vorbei. Bei Nike sehen die beiden Wege in der GPS-Darstellung so aus.
Die gleiche Passage bin ich heute früh gelaufen, meine Trainings-App der Apple Watch hat mir dann doch ein differenzierteres Bild ausgespuckt...
Die gleiche Passage bin ich heute früh gelaufen, meine Trainings-App der Apple Watch hat mir dann doch ein differenzierteres Bild ausgespuckt…
Die ersten und letzten paar hundert Meter meiner Läufe in Aalen gehen (fast) immer in kleinen Runden durch unser Wohngebiet. Natürlich überdecken sich dabei manche Linien im GPS. So bei Nike...
Die ersten und letzten paar hundert Meter meiner Läufe in Aalen gehen (fast) immer in kleinen Runden durch unser Wohngebiet. Natürlich überdecken sich dabei manche Linien im GPS. So bei Nike…
Und so in der Trainings-App meiner Apple Watch (die verschiedenen Farbtöne stellen das Tempo dar). Schon ein deutlicher Unterschied, oder?
Und so in der Trainings-App meiner Apple Watch (die verschiedenen Farbtöne stellen das Tempo dar). Schon ein deutlicher Unterschied, oder?

Ganz abgesehen von diesen Feinheiten in der GPS-Darstellung, die allein sicher noch kein Grund wären, ein System zugunsten eines anderen aufzugeben, ist die Darstellung in der Trainings-App am Ende einfach kompakter – und wesentlich besser könnte sie auch kaum gemacht sein: Fachkenntnis und Geschmack treffen sich hier in bestmöglicher Weise.

Alle Informationen an einem Ort versammelt – viel besser geht es nicht.
Alle Informationen an einem Ort versammelt – viel besser geht es nicht.

In der NRC-App ist die ganz banale Zeitangabe („Von wann bis wann bin ich gerannt?“) vor einiger Zeit rausgeflogen. Manchmal ist es aber zu einem späteren Zeitpunkt ganz interessant, zu sehen, ob man früh oder spät gerannt ist, wie die Uhrzeit mit dem Tempo korreliert etc. – das geht in der NRC-App gar nicht mehr, was sehr bedauerlich ist. Bei der Trainings-App werden die Daten ganz automatisch mitgeliefert.

Fazit: Der Umstieg hat sich schon nach fünf Tagen absolut rentiert, die Zeit mit der NRC-App war schön, aber ein Zurück kommt für mich nun nicht mehr in Frage. Dazu ist die Trainings-App auf der Apple Watch einfach zu gut.

Song des Tages (328) – 2017-08-06

Jeden Tag empfehle ich einen Song als den „Song des Tages“. Usher gehört eigentlich nicht zu meinen häufig gehörten Musikern, doch zwei oder drei seiner Stücke finde ich gerade zum Sporteln ganz geeignet. So auch der heutige Song des Tages, den ich ganz gerne beim Seilspringen genieße: „Scream“:

Der Video-Clip ist ziemlich spärlich produziert, aber effektvoll. So, ich gehe dann mal meine tägliche Runde Seilspringen absolvieren. Bis später!

Alle Songs in meiner freigegebenen Apple Music-Playlist.

Laufen — Juli 2017 im Rückblick

Der Monat war sehr effektiv, auch zügig, vergleicht man ihn mit den beiden vorigen...
Der Monat war sehr effektiv, auch zügig, vergleicht man ihn mit den beiden vorigen…

Alles in allem kann ich mich über den Lauf-Monat Juli 2017 überhaupt nicht beschweren, denn so viele Kilometer habe ich schlicht und einfach noch nie „gefressen“ – und gerade im Vergleich zu den zwei vorangegangenen Monaten ist das Tempo ständig angestiegen. Es muss einfach an den Temperaturen liegen, eine andere Erklärung will mir nicht einfallen. Geändert habe ich aktiv gar nichts, außer dass ich etwas mehr auf eine gerade Haltung achte. Diese wird aber kaum eine große Beschleunigung mit sich bringen. Falls doch: Cool!

Spaßeshalber habe ich meinen Tagesdurchschnitt errechnet: Teile ich die 535,86 Kilometer durch die 31 Läufe, dann lande ich bei 17,28 Kilometern. Natürlich war die tagtägliche Verteilung etwas anders,aber meine Standardstrecke beläuft sich (fast schon ein Wortwitz) auf etwa 16,2-16,8 Kilometer. Diese Runde habe ich an den meisten Tagen durchgezogen. Dann gab es in dem Monat noch vier Halbmarathons, die den Schnitt angehoben haben, ansonsten lag nur ein einziger Lauf (mit 13,3 km) unter der Entfernung der Standardrunde.

Der „Alice Cooper“-Lauf

Der letzte Lauf des Monats war sehr lustig, ich nenne ihn einfach mal den „Alice Cooper“-Lauf, weil ich mir bei Apple Music zwei alte, mir gut bekannte Alben des Altmeisters des Horro-Glam-Rock geladen hatte: Eins für den Hinweg („Trash“), eins für den Rückweg („Hey, Stoopid“):

Mit diesen beiden „Juwelen“ der 1990er Jahre lief es sich heute früh ganz wundervoll!
Mit diesen beiden „Juwelen“ der 1990er Jahre lief es sich heute früh ganz wundervoll!

Auf die Idee gebracht hat mich der anregende Kommentar-Austausch mit Torsten von sahneplatten.de über meinen heutigen Song des Tages, der ebenfalls von Alice Cooper stammte: „School’s Out“ (hier).

Als Belohnung hörte ich dann beim Seilspringen und Duschen noch in das frisch herausgekommene 2017er-Album hinein, dessen erste drei Stücke auf jeden Fall ganz und gar gelungen sind. Morgen geht es genau damit weiter, um auch gleich gut in den August zu starten.

Song des Tages (237) – 2017-05-07

Jeden Tag empfehle ich einen Song als den „Song des Tages“. Die AirPods sind (nicht nur) meiner Meinung nach eines der besten Apple-Produkte der letzten Jahre. Sie sind schick, halten stabil im Ohr auch bei extensiver sportlicher Betätigung (Laufen, Radfahren und Seilspringen habe ich persönlich getestet) und erfüllen auf ihre schnörkellose Weise und mit hohem Bedienkomfort genau den Zweck, für den sie gedacht sind. Dass sie ein voller Erfolg sind, zeigt sich nicht zuletzt daran, dass sie immer noch mit vollen sechs Wochen Lieferzeit zum Verkauf angeboten werden (herausgekommen sind sie im Dezember).

Der heutige Song des Tages hat nur indirekt mit den AirPods zu tun, denn der Song ist ganz und gar unabhängig von den Kopfhörern zu sehen, wurde aber in den TV-Werbespots als musikalische Untermalung eingesetzt. Daher genießt mit mir „Down“ von Marian Hill:

Alles in allem recht minimalistisch, aber doch so schön. Ein richtig guter „Sonntag-Morgen-Song“ – fehlt nur noch das opulente Frühstück dazu!

Alle Songs in meiner freigegebenen Apple Music-Playlist.

Fastenzeit — und jetzt?

Die Fastenzeit verlief sehr erfolgreich, der Trend darf sich gerne noch eine Weile fortsetzen!
Die Fastenzeit verlief sehr erfolgreich, der Trend darf sich gerne noch eine Weile fortsetzen!

Wie die Grafik zeigt, habe ich in den letzten Wochen ganz gut an Gewicht verloren. Die Fastenzeit war in dieser Hinsicht erfolgreich, noch besser war die Wiederaufnahme des Kalorienzählens, denn sie allein bringt Klarheit in das stets fragile Gefüge von In- und Output der Energie.

Nach dem Marathonlauf am 15.4. (hier) kann man einen deutlichen Knick nach unten erkennen, denn auf über 42 Kilometern habe ich wirklich viele Kalorien verbrannt — an diesem Tag allein kam ich auf über 50.000 Schritte.

Am Ende des Tages war da doch einiges zusammengekommen...
Am Ende des Tages war da doch einiges zusammengekommen…

Kein Wunder, dass am nächsten Morgen die Waage sehr gnädig war, hatte ich doch am Vortag mindestens 800 Kilokalorien, die im „Budget“ gewesen wären, ungenutzt gelassen. Leider, leider war es auch gleich der Ostersonntag, an dem traditionell bei den Schwiegereltern geschlemmt wird, bis alles zu spät ist. Klar, da rächte sich die Waage. Aber ich sehe das völlig entspannt, denn der Trend ist ungebrochen und klar zu erkennen.

Ein kleiner Zwischenstand von meinen täglichen Läufen.
Ein kleiner Zwischenstand von meinen täglichen Läufen.

An Sport mangelt es mir nicht, wenngleich ab morgen ein durchweg anstrengender Abschnitt im Schuljahr folgt, zusätzlich garniert mit haufenweise privaten Sonderterminen.

Doch selbst nach dem Ende der Fastenzeit werde ich weiterhin brav meine Kalorien zählen, darauf achten, abends nicht mehr als die 1.600 Kilokalorien (plus Sportanrechnung, die allerdings nur mit 20%) zu verbrauchen. Letztlich möchte ich die beiden Love-Handles an meiner Hüfte noch loswerden, wenn der Bauch auch noch einen Tick flacher wird, sträube ich mich nicht dagegen… Daher ist mein neues Zielgewicht (siehe oben) die Marke von 61 kg. Wenn das nichts hilft, dann halt nicht. Weiter runter komme ich bei 1,78 Metern Körpergröße und einer Vorliebe für Süßkram ohnehin nicht…

Fastenzeit 2017

Ganz offensichtlich hat das Engerschnallen des Gürtels (wobei das zu keinem Zeitpunkt notwendig wurde) geholfen.
Ganz offensichtlich hat das Engerschnallen des Gürtels (wobei das zu keinem Zeitpunkt notwendig wurde) geholfen.

Jedes Jahr, wenn die Fastenzeit kommt, legen meine Frau und ich einen etwas besinnlicheren Umgang mit unserer Ernährung an den Tag. Sie ist dieses Jahr noch konsequenter als ich, doch auch bei mir hat sich schon einiges getan. Über die Advents- und Weihnachtszeit bin ich nun einmal immer ein Keks- und Kuchenmonster: Wo immer so etwas steht, bin ich bereit, mich persönlich um die Vernichtung zu bemühen. Selbstlos, wie so ein Superheld.

Doch die Konsequenzen sind jeweils deutlich zu sehen, spätestens auf der Waage, denn selbst mein täglich angewandtes Sportprogramm kann die Unmengen an Kalorien nur bedingt im Schach halten. Vor ein paar Wochen entdeckte ich dann zu meinem Entsetzen, dass ich mehr als 67 kg – fast schon 68 kg – auf die Waage brachte. Normalerweise stellen die 66 kg (verteilt auf 178 cm Körpergröße) meine Schallgrenze dar. Bin ich da drüber, wird aktiv und konsequent gegengesteuert. Doch die winterliche Kälte verleitet mich halt immer wieder zu kleinen Snacks nebenher, um entweder etwas Warmes in den Bauch zu kriegen (ich trinke weder Tee noch Kaffee, das Cola Light schmeckt nur gekühlt – ein echtes Dilemma!).

Mein Wohlfühlgewicht liegt bei gut 64 kg, auch 65 kg sind völlig in Ordnung. Um das Ziel auch wirklich zu erreichen, habe ich mein Abnehmziel auf 63 kg gesetzt. Und dann begann ich nach dem Anhören von „Fettlogik überwinden“ (hier) wieder mit dem Kalorienzählen (mit CaloryGuard Pro). Das ist in meinem Fall immer sehr effektiv, denn es bringt mir zu Bewusstsein, was ich während des Tages so in mich hineinstopfe. Und wie es die Grafik oben so schön zeigt: Es wirkt. Es wirkt sogar sehr gut. Also bleibe ich noch ein bisschen dran, bis Ostern erreicht ist. Danach werde ich aber auch nicht damit aufhören – nur werde ich gelegentlich ganz sehenden Auges über das Tagesziel hinausschießen, denn ganz ohne Süßigkeiten kann und will ich nicht leben. Und ich werde es genießen. Der Rebell in mir frohlockt schon.

Laufen, Laufen, Laufen

Mein bisheriges Laufpensum 2017 — „es läuft“.
Mein bisheriges Laufpensum 2017 — „es läuft“.

Noch vor ein paar Jahren hätte ich jeden ausgelacht, der mir mein aktuelles Sportpensum prophezeit hätte. Dann kam der Dezember 2010: Ich installierte eine App namens CaloryGuard (heute heißt sie CaloryGuard Pro). Diese App dient dem Kalorienzählen, sie besitzt eine große Datenbank, die man auch selbst um neue Speisen erweitern kann. Sie hatte vor allem einen Effekt: Mir bewusst zu machen, was ich so täglich in mich hineinstopfte, also welche Unmengen an für mich in ihrem vollen Ausmaß nie überblickte Kalorien.

Ein Beispiel: Zum Frühstück aß ich gerne ein vermeintlich gesundes Müsli, das für mich aus einer Banane und Dinkel Crunchy von Alnatura bestand. Die Firma und ihr Produkt will ich hier überhaupt nicht verteufeln, doch es ist reich an Zucker. Das steht auch auf der Packung, doch wie oft liest man die so genau durch? Ich jedenfalls war ein Meister der selektiven Wahrnehmung, und so kam ich beim Frühstück nicht selten schon auf 800-1.000 Kalorien. Dass es so krass war, machte mir erst die App in Kombination mit der Küchenwaage vollends bewusst. Binnen weniger Tage war das Frühstück umgestellt, nun lag es bei ca. 200-300 Kalorien.

Nach und nach passte ich weitere Bereiche meiner Ernährung auf diese Weise an. Lustigerweise hatte ich nicht einmal das Gefühl eines großen Verzichts, denn da ich mir ein Tagesziel von 1.550 Kalorien gesetzt hatte, konnte ich immer noch ganz gut was in mich hineinfuttern.

Doch dann begannen die Kilos zu schmelzen: Pro Woche jeweils gut ein Kilo. Dann setzte ich noch den Sport drauf. Früher bin ich gelegentlich gelaufen, auch schon längere Strecken wie 15-25 Kilometer. Aber das war selten, außerdem kompensierte ich das danach immer sofort durch eine vermehrte Nahrungsaufnahme, um mich für die „tolle Leistung“ entsprechend zu belohnen. Klassiker! So könnte das nichts werden. Nun aber hatte ich ja stets die Übersicht über Kalorienzufuhr und deren Abnutzung.

Den Anfang machten die 5 Minuten-Apps, dazu gehörten 5 Minuten Pilates, 5 Minuten Yoga und 5 Minuten Bauch, Beine, Po. Die Apps führten vor, gaben die Trainingsdauer vor, belohnten durch eine Statistik, die im Lauf der Zeit ganz schön anwuchs. Der größte und für mich wichtigste Vorteil war jedoch die geringe Hemmschwelle, denn fünf Minuten sind ja nicht lang. Und das funktionierte fantastisch.

Bald war ich so in dieser Sache drin, dass ich dann gleich zwei oder drei 5 Minuten-Runden durchzog, das dann auch noch in drei Apps. Und schon war ich bei gut 45 Minuten Sport am Tag, aber immer noch mit dem Gefühl der Leichtigkeit, denn ich konnte jederzeit entscheiden, ob noch eine 5 Minuten-Runde angehängt werden sollte oder eben nicht.

Dann gab es da noch den Fitness-Raum, den uns die Amerikaner vererbt hatten. Das Hochbegabten-Gymnasium war dort eingerichtet worden, wo vorher die University of Maryland eine deutsche Außenstelle hatte. Als die Amerikaner gingen, ließen sie einige tolle Sachen da: Einen Fitnessraum voller Geräte sowie eine (englischsprachige) Bibliothek, die dann den Grundstock der neuen Schulbibliothek bildete. Aber ich schweife ab… Ein netter Sportkollege wies mich in die Benutzung des Laufbands ein. Ab da rannte ich fast jeden Tag.

In dieser Zeit führte ich ein leicht asketisches Dasein, da ich mir einen groben Schnitzer im Umgang mit einer Kollegin geleistet hatte. Der war nicht im luftleeren Raum passiert, doch ich hätte mich — selbst wenn ich es gewollt hätte, was nicht der Fall war — nicht herauswinden können. An mir wurde ein Exempel statuiert, das irgendwann sogar der geschädigten Kollegin zu weit ging, da die Schulleitung schlicht über das Ziel hinausgeschossen war. Ab einem gewissen Punkt ist das Maß der Bestrafung so übervoll, dass jede weitere Auflage, jedes weitere öffentliche „Die Hosen Runterlassen“ nur noch Abneigung auf allen Seiten erzeugt.

Das soll nicht ablenken, vielmehr zeigt es meine damalige Verfassung: Vom Kollegium isoliert, in einer Situation, die mir körperlich (ich war eindeutig zu dick) und seelisch (ich spürte, dass bis auf ganz wenige Ausnahmen — Gruß an D. und S. — nur meine Familie zu mir stand) ganz schön zu schaffen machte. Irrsinnigerweise erwuchs daraus der eiserne Wille, die gewollten Veränderungen mit unnachgiebiger Konsequenz durchzuziehen. Und das gelang: Sport ins Alltagsleben integriert und die Ernährung auf ein solides Fundament gestellt, zwischen Dezember 2010 und Sommer 2011 verschwanden gut 25 Kilo. Mit großer Genugtuung musste ich mehrfach neue Kleiderkollektionen anschaffen. Ein himmlisches Gefühl! Ein Jahr später klappte der Schul- und Ortswechsel, seither fühle ich mich wie ein neuer Mensch.

Seit dieser Zeit (2011) gehört ein tägliches Sportprogramm fest zu meinem Leben. Eine Zeit lang war es das Seilspringen, das mir nach wie vor viel Spaß bereitet, auch wenn ich die Menge stark reduziert habe. Doch in mir steckt nun einmal der Läufer, das habe ich erkannt. So ätzend es sein mag, sich im kalten Februar in einen eiskalten Keller zu begeben, um dort allmorgendlich 75 Minuten auf dem Laufband zu rennen, kaum läuft das Band…

…bin ich zufrieden. Zwei Stunden lang im Sommer über die Ostalb zu stürmen: herrlich. Beim Laufen schalte ich meinen ständigen Gedankenfluss durch Hörbücher oder Musik zumindest teilweise aus. So bin ich danach mental erfrischt und körperlich gut auf Touren gebracht. Vor einem langen Schultag gibt es (für mich) nichts besseres.

Mein Ziel für dieses Jahr war es, alles ein wenig ruhiger angehen zu lassen. Dem folge ich tatsächlich: Unter der Woche ist immer bei 75 Minuten Schluss. Gelegentlich werden es 76, weil ich unbedingt eine gesetzte Marke erreichen möchte, aber das sind letztlich nur ein paar Sekunden hin oder her. Bin ich schlapp, laufe ich in den 75 Minuten nur 11 Kilometer, normal sind 12,5, an besonders guten Tagen schaffe ich über 13 Kilometer. Nur an den Wochenenden oder in den Ferien gibt es die Bonusmeilen (hier). Das ist eine ausgewogene Mischung, die mir das tägliche Laufen ermöglicht, ohne mich auszulaugen.

Und ich bin zufrieden.

Genuss pur: Apple AirPods

Ganz kurz vor Weihnachten schaffte es Apple gerade noch, die bereits für Ende Oktober angekündigten und weltweit sehnlich erwarteten AirPods auf den Markt zu bringen. Kaum hatte ich erfahren, dass sie nun bestellt werden könnten, schlug ich auch schon im Doppelpack zu: Einmal für meine Frau und einmal für mich. Angeblich sollten sie am 29. Dezember geliefert werden, tatsächlich kamen sie – passend als echtes Weihnachtsgeschenk – schon am 22. Dezember an. Hervorragend! Kaum waren sie angekommen, wurden sie auch schon mit den iPhones gekoppelt, seither befinden sie sich in Dauernutzung.

Konzept

Die grundlegende Idee der AirPods ist dabei genial einfach: In-Ear-Kopfhörer mit Mikrofon und einem genialen Akku-Konzept, das eine lange und komfortable Nutzung möglich macht: Die zierliche Dose, in der die beiden Kopfhörer geliefert werden, fungiert gleichzeitig als Ladegerät.

Kompakt verpackt, doch in der Box steckt mehr, als der erste Blick vermuten ließe...
Kompakt verpackt, doch in der Box steckt mehr, als der erste Blick vermuten ließe…

Noch habe ich es zwar trotz intensiver Nutzung nicht fertig gebracht, die AirPods am Stück so lange zu beschäftigen, dass sie ihre Akku-Kapazität erschöpft hätten, doch wenn ich sie nach einer halbstündigen Hör-Pause wieder aus der Box ziehe, sind sie aufgeladen und voll einsatzbereit. Sehr schön!

Die Box lädt gleich noch die Kopfhörer auf (das grüne Licht zeigt an, dass sie voll aufgeladen sind).
Die Box lädt gleich noch die Kopfhörer auf (das grüne Licht zeigt an, dass sie voll aufgeladen sind).

Siri & Telefonieren

Die AirPods sind jeweils mit einem Mikrophon ausgestattet, sodass man Siri zur Unterstützung bemühen kann. Zum Pausieren von Musik oder Verändern der Lautstärke taugt das sehr gut. Leider – und das muss sich möglichst bald ändern, kann man ein Hörbuch nicht über Siri starten oder pausieren. Das ist ein absoluter Faux Pas!

Aber man kann mit den AirPods auch telefonieren, was ich gleich am zweiten Tag ausprobierte, denn da hatte ein ehemaliger Kollege Geburtstag, den ich via iPhone und AirPods anrief. Das klappte sehr gut. Mittlerweile habe ich mehrfach via AirPods telefoniert, immer ohne das geringste Problem.

Sporttauglich?

Eine große Frage, die von Anfang an für mich (und auch meine Frau) im Raum stand, war: „Taugen die AirPods auch für’s Sporteln? In meinem Fall sind das vor allem zwei sehr erschütterungsreiche Tätigkeiten: Laufen und Seilspringen. Ich habe nun einige Tage lang Erfahrungen sammeln können: Beides funktioniert hervorragend.

Selbst nach 90 Minuten Laufen sitzen die AirPods bombig stabil im Ohr – das ist famos!
Selbst nach 90 Minuten Laufen sitzen die AirPods bombig stabil im Ohr – das ist famos!

Ein oder zweimal hatte ich beim Seilspringen, als es wirklich schnell und heftig zur Sache ging, das Gefühl, einer der beiden AirPods könnte „bald“ herausfallen, doch keiner der beiden tat es. Innerhalb der letzten sechs Morgenläufe habe ich mehr als 80 Kilometer zurückgelegt, zu keinem Zeitpunkt gab es auch nur einen Hauch von Wackeln oder Unsicherheit, was ihren Sitz in meinen Ohren anging. Insofern haben die AirPods den Test auf ihre Sporttauglichkeit bravourös bestanden.

Erstes Fazit

Für ein definitives Fazit ist es noch zu früh, doch schon nach sechs Tagen schält sich heraus, dass die AirPods vermutlich zu einem der meistgenutzten Apple-Produkte in meiner Umgebung werden könnten.

Getestet: CraveMate-App

Jeden Abend auf der Couch überfällt mich die Lust auf Süßes und Knabberkram, was sich trotz morgendlicher Läuferei auf lange Sicht sicher in Form eines kleinen Rettungsrings um die Hüfte niederschlagen wird. Das möchte ich nicht, immerhin bin ich seit nunmehr fünf Jahren die 25 Kilo unnötiges Bauchspeck los, dahin muss ich nicht zurück…

Apps zur Hilfe

Um den inneren Schweinehund unter Kontrolle zu halten, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Mehrere Jahre lang hatte ich mit CaloryGuard die verzehrten Kalorien gut unter Kontrolle, später ersetzte ich diese App durch die etwas zweifelhaft titulierte App Fat Secret. Dann hatte ich einfach die Schnauze voll, denn bei jedem Essen die Mengen eingeben, vor allem bei nicht genormtem Essen (ich esse so gut wie gar kein Fast Food und auch kaum Fertiggerichte), erwies sich als ätzend langwierig und umständlich. Also löschte ich alle Kalorienzähler-Apps vom iPhone und iPad.

Das war vor einem guten Dreivierteljahr. Was passierte? Nicht viel, ich bin aktuell ein gutes Kilo schwerer als damals, das kann aber auch am typischen Fressdrang im Herbst/Winter liegen. Alles halb so schlimm. Wenn der Stress, den die Schulzeit kurz vor Weihnachten üblicherweise mit sich bringt, vorbei ist, sinkt üblicherweise auch der Drang, mich allabendlich vollzustopfen.

CraveMate

Doch ich kenne mich sehr gut, daher weiß ich, dass spätestens in der nächsten Stressphase wieder ein halbes Kilo auf meinen Hüften landet. Wie kann ich das vielleicht schon vorher abfangen? Ganz einfach: CraveMate.

Das Icon ist mit Witz und viel Liebe zum Detail gestaltet: Das „C“ als angebissener Keks („Cookie“) und das „M“ als ein zu erklimmender Gipfel mit einer Zielfahne auf dem Gipfel – sehr schick!
Das Icon ist mit Witz und viel Liebe zum Detail gestaltet: Das „C“ als angebissener Keks („Cookie“) und das „M“ als ein zu erklimmender Gipfel mit einer Zielfahne auf dem Gipfel – sehr schick!

Diese App verfolgt ein ganz einfaches Konzept: Man setzt sich ein persönliches Ziel mit festem Zeitrahmen, einfach muss es auch sein, denn mehr als 200 Zeichen darf man beim Formulieren nicht brauchen.

Klingt wie eine Schwäche der Programmierer, ist aber vermutlich ein genialer Trick, denn je einfacher das Ziel formuliert ist, desto leichter kann man es im Blick behalten und sich danach richten. Ein auf 1.000 Zeichen mit vielen kleinen Ausnahmen ausformuliertes Ziel wird aller Wahrscheinlichkeit nicht einmal die Mühe wert sein, es so genau auszuformulieren. In der Kürze liegt eindeutig die Klarheit und somit die Chance auf Erfolg.

Mein erster Testlauf sah folgendermaßen aus: Eine Woche lang nur 100 Gramm Knabberkram am Tag. Kurz und knackig, keine Schlupflöcher. Daran habe ich mich trotz weitergehender Gelüste zuverlässig gehalten. Darauf kann ich auch ein klein wenig stolz sein.

Mein erster Testlauf mit CraveMate war einfach – und vermutlich gerade deshalb erfolgreich.
Mein erster Testlauf mit CraveMate war einfach – und vermutlich gerade deshalb erfolgreich.

Gut, zurück zur Funktionsweise der App: Das englische Verb „to crave“ heißt so viel wie „stark begehren“. „Mate“ dagegen ist der „Kumpel“ oder „Helfer“. CraveMate greift immer dann, wenn einen die Lust überkommt, quasi wie ein Kumpel, der einem beim Cold Turkey hilft (auch wenn ich da keine Erfahrungen habe, doch die Autobiographie von Miles Davis war sehr aufschlussreich). Um mich von der Fresslust abzulenken, habe ich dann gespült, Wäsche aufgehängt, fünf Minuten Seilspringen eingelegt oder die Wohnung gestaubsaugt oder was auch immer. Davon habe ich ein Foto gemacht, das die Überwindung des drängenden Bedürfnisses beweist.

Soziale Netzwerke als externer Druck – es geht auch ohne…

Prinzipiell ist CraveMate gedacht, das nun auch noch über soziale Netzwerke zu teilen. Das habe ich nicht gemacht, denn ich bin meist mein stärkster Kritiker, vor mir selbst ein Versagen eingestehen zu müssen, das wäre eine absolute Katastrophe für mein Ego.

Fazit

Wie schon gesagt, die Testwoche war ein Erfolg, wenn die Feiertage rum sind (an denen es nun einmal traditionsgemäß immer viel zu viel zu essen gibt), starte ich gleich die nächste Runde, da gibt’s sicher das eine oder andere Pfund zu verlieren… Wie steht’s: Macht jemand mit?

Neue Laufschuhe: Brooks Glycerin

Seit etwas mehr als einer Woche habe ich – der Schwüle im Keller wegen – alle meine morgendlichen Läufe nach draußen verlegt (nimm dies, Herr Zeilenende!). Durch die vorgerückte Jahreszeit ist es um 4:50 h, wenn ich losrenne, meist schon ausreichend hell; im Winter ging das einfach noch nicht. Es ist angenehm kühl, selbst bei Wind nicht wirklich kalt – spätestens nach fünf Minuten freut man sich über jedes Kleidungsstück, das daheim geblieben ist. (Ja, ich weiß, träumt weiter…)

Wie es sich über die letzten Wochen bei den gelegentlichen Schönwetter-Läufen angekündigt hatte, musste ich erkennen, dass meine Asics Nimbus ihre Tage der Läufer-Unterstützung hinter sich haben. Kaum lief ich mehr als drei Kilometer am Stück mit ihnen, begann das rechte Knie zu zicken. Klar, die reine Kilometerzahl war hier gar nicht festzustellen, aber ein Jahr lang Seilspringen und die anschließenden Läufe auf Laufband, Straße, Schotter- und Waldwegen haben die Dämpfung wohl Stück für Stück geschafft. Ein Ersatz musste her, schnell.

Also ab zum Schuhladen meines Vertrauens, kurz schildern, was mein Herz begehrt, fünf oder sechs Modelle durchtesten, bei zweien hängenbleiben – und überrascht werden. Die beiden Modelle in der Endauswahl waren beide der Glycerin von Brooks, jedoch einmal das letztjährige und einmal das brandaktuelle Modell. Für mich vom Gefühl her völlig ohne Unterschied, daher riet mir die Verkäuferin zum letztjährigen Modell (für Kenner: Modell 13). Dies könne sie mir aus Gründen des zügigen Abverkaufs für 109 € anbieten, wohingegen das neue Modell bei 169 € (abzüglich 10% Kundenrabatt) läge. Schneller hatte ich noch keine Wahl je getroffen.

Eine Woche intensiven Testens später…

Einige Läufe später kann ich nur schwärmen: Die neuen Schuhe sitzen perfekt, bislang keine Blasen, keine Druckstellen, ein überaus angenehmes Laufgefühl, ein zufriedenes und – kann man das sagen? – glückliches Knie, Stabilität auch bei seitlich geneigten Schotterstrecken am Berghang… Traumhaft!

Meine neuen Laufschuhe — nach einer Woche Benutzung
Meine neuen Laufschuhe — nach einer Woche Benutzung

Außerdem sehen die Schuhe auch noch richtig gut aus – ist zwar um die Uhrzeit egal, aber das Auge läuft (zwangsweise) mit. Jetzt hoffe ich nur, beim nächsten Bedarf an Laufschuhen wieder in die Zeit der Modellwechsel zu fallen. Das lohnt sich nämlich ordentlich.

Und das Alter schlägt wieder zu…

Doch kaum war die erste Woche um, so schlug auch das Alter mit einem gewissen Sinn für Sadismus zu, denn irgendwie habe ich mir in der Nähe der rechten Hüfte irgendetwas gezerrt. Jede einseitige Belastung verursacht ein deutlich unangenehmes Gefühl, je anstrengender und länger der Tag, desto mehr macht sich das bemerkbar. Socken an- oder ausziehen ist meine neue Lieblingsbeschäftigung geworden.

Seit drei Tagen humple ich nun durch die Gegend, was in der Schule natürlich genau zum richtigen Zeitpunkt kam (gestern war das Sommerkonzert mit Auf- und Abbau, von der eigentlichen musikalischen Darbietung ganz zu schweigen). Glücklicherweise motzt die Zerrung nicht, wenn ich mich gleichmäßig und nicht zu schnell bewege, das tut sogar gut. Also gehe ich morgens meine 8-10 Kilometer in geruhsamem Tempo (4-6 km/h), lese dabei auf dem iPad ein Buch oder lausche einem Hörbuch – das geht auch, macht aber nicht halb so viel Spaß wie ein erfrischender 16 Kilometer-Lauf durch die kühle Morgenluft.

So, genug gejammert! Am Wochenende halte ich die Füße so still wie möglich, vielleicht kann ich dann ab Dienstag oder Mittwoch wieder normal laufen.