Gelesen: „Puls“ von Stephen King

Obwohl ich mittlerweile wirklich viele Stephen King-Bücher gelesen und gehört habe (hier), gibt es immer noch ein paar weitere vor allem der älteren Werke zu entdecken. Zusätzlich veröffentlicht King munter weiter mindestens ein Buch pro Jahr – hier versiegt die Quelle anscheinend nicht so schnell. Und da ich den Schreibstil des „Meisters“ nun einmal sehr mag, werde ich da sicher auch in der Zukunft noch viel Lesestoff finden, was mir durchaus gefällt.

Entdeckung über das Stöbern

Wie kam ich auf das hier zu rezensierende Buch? Ganz einfach: Ich gab in der Apple Bücher-App „Stephen King“ als Suchbegriff ein und scrollte mich dann durch die Liste aller dort verfügbaren Bücher. Von den etlichen noch nicht gelesenen erschien mir beim Überfliegen die kurze Zusammenfassung von „Puls“ in der damaligen Situation spontan am spannendsten, außerdem ist es mit 576 Druckseiten einer der etwas kürzeren Romane (also nach King-Maßstäben…), also griff ich zu. Bereut habe ich es keine Sekunde.

„Puls“ – das Titelbild wirkt veraltet, die eine oder andere technische Anspielung in der Handlung ist es sicher auch, die Story ist dennoch spannend!
„Puls“ – das Titelbild wirkt veraltet, die eine oder andere technische Anspielung in der Handlung ist es sicher auch, die Story ist dennoch spannend!

Inhaltsangabe

Die Beschreibung des Heyne-Verlags lautet:

Clayton Riddell ist geschäftlich in Boston, hat schon Geschenke für seine Familie besorgt und möchte sich vor der Heimfahrt gerade bei einem Straßenhändler ein Eis kaufen, als die Welt untergeht. Geschäftsleute, Schüler, Busfahrer, alle Menschen, die in diesem Moment ein Handy am Ohr haben, laufen wie auf einen geheimen Befehl hin Amok, fallen übereinander her, schlachten sich gegenseitig ab, stürzen sich ins Verderben. Irgendwie können Clay, ein kleiner Mann mit Schnurrbart und ein junges Mädchen, das beinahe von ihrer Mutter umgebracht worden wäre, sich in ein Hotel retten. Sie sind völlig angeschnitten von der Außenwelt. Clay will unbedingt herausfinden, wie es um seine Frau und vor allem um seinen Sohn Johnny steht, der gerade in der Schule war, als der mörderische Irrsinn losging. Zu ihm muss Clay Kontakt aufnehmen, bevor ein anderer es per Handy tut. Die Suche nach Johnny wird zur Schreckensmission durch eine apokalyptische Welt.

Der Klappentext reißt wirklich nur den Beginn der Geschichte an, die Handlung nimmt noch etliche spannende Wendungen, führt eine ganze Schar weiterer interessanter Charaktere und Entwicklungen ein. Nicht zuletzt ist das Ende keineswegs abgeschlossen und lässt nicht nur einen sondern fast alle Handlungsfäden zumindest ein Stück weit offen. Oft mag ich so etwas nicht, hier passt es besonders gut zur gesamten Geschichte.

Mein Urteil über das Buch

Der Erzählstil ist schön flüssig, das Buch enthält im Vergleich zu vielen anderen King-Romanen dieser Länge verhältnismäßig wenige der sonst üblichen epischen Ausschweifungen (es kann natürlich auch sein, dass ich das gar nicht mehr richtig mitbekommen habe, weil ich mich so an diesen Stil gewöhnt habe) und geht herrlich zielstrebig voran.

Als Leser hatte ich stets das Gefühl, zumindest in groben Zügen zu sehen, wohin die Geschichte gehen könnte, das macht die Orientierung leicht und ermöglicht ein sehr flottes Vorankommen in der Geschichte. Das heißt nicht, dass es keine Überraschungen gab, denn daran spart King nie, aber zumindest die ungefähre Richtung war stets angedeutet.

Wer wie ich die neueren (also in den letzten 15 Jahren geschriebenen) King-Bücher mag, der wird auch hier auf seine Kosten kommen. Insgesamt habe ich das Buch in einer für meine Verhältnisse (an Arbeit mangelt es derzeit nicht) kurzen Zeit „inhaliert“, und das lag absolut nicht nur daran, dass der Roman nicht ganz so lang ist wie einige der anderen King-Schmöker. Mir haben sowohl das Thema als auch die Ausgestaltung gefallen, das Buch zählt zu meinen Lese-Highlights in diesem Frühjahr.

Bonus

Im Verlauf des Romans unterhalten sich ein paar der Akteure über ihre liebsten Science Fiction-Autoren. Da in diesem Fall ein paar mir unbekannte Namen fielen, sah ich gleich nach (es hätte ja gut sein können, dass Stephen King die frei erfunden hätte) und wurde fündig – daher lese ich schon seit dem (virtuellen) Weglegen von „Puls“ ein neues Buch: „Der Staubozean“ von Bruce Sterling. Bislang (bin schon im letzten Drittel) ist es höchst faszinierend, von dem Autor könnte ich glatt noch mehr lesen! Aber da warten auch schon die „Neuromancer“-Trilogie von William Gibson und die „Foundation“-Trilogie von Isaac Asimov – und danach sicher noch ein weiterer King. Hach, ich liebe Literatur!

The Expanse

Bereits vor ein paar Monaten bin ich im iTunes-Store über die Fernseh-Serie „The Expanse“ gestolpert. Das Titelbild war faszinierend, die Beschreibung las sich gut, ich war sofort interessiert. Doch der Preis war mir etwas zu hoch – also wartete ich ab, denn üblicherweise kommt alle paar Wochen eine Angebots-Aktion daher. Die Serie landete tatsächlich nach ein paar Wochen im Angebot, also kaufte ich sie mir, sah mir die erste Folge an – und checkte irgendwie gar nichts…

Was für ein cooles Titelbild! Da keimte sofort Interesse, denn gute Science Fiction lohnt sich immer!
Was für ein cooles Titelbild! Da keimte sofort Interesse, denn gute Science Fiction lohnt sich immer!

Woran lag’s? Die Fülle an Charakteren, die alle sofort in abwechselnden Kapiteln aktiv sind, die Menge an unterschiedlichen politischen Kräften und die Komplexität der Gesamtsituation ist schlicht dermaßen verwirrend, dass ich beschloss, erst einmal das erste Hörbuch aus der Buchreihe zu hören, auf der die TV-Serie aufgebaut ist. Also besorgte ich mir „Leviathan erwacht“ des Autorenduos James S. A. Corey, das sich aus Daniel James Abraham und Ty Corey Franck zusammensetzt, und hörte es über die folgenden Tage durch.

Matthias Lühn hat mich schon als Leser der „Krieg der Klone“-Trilogie von John Scalzi begeistert – hier ist er auch superb!
Matthias Lühn hat mich schon als Leser der „Krieg der Klone“-Trilogie von John Scalzi begeistert – hier ist er auch superb!

Auch hier ist der Anfang höchst verwirrend, doch glücklicherweise klärt sich die Verwirrung nach ein paar Stunden. Beim morgendlichen Laufen über die Ostalb gibt’s nicht viel Ablenkung, daher konnte ich mich gut darauf konzentrieren – so klappte es. Sobald man einigermaßen überblickt, wer für welche politische Richtung aktiv ist, wer nur seine eigenen Ziele verfolgt, wer welche taktischen Beziehungen zu anderen aufrecht erhält (usw.), nimmt die Geschichte unglaublich an Fahrt auf.

Das Hörbuch habe ich ab diesem Zeitpunkt förmlich verschlungen, es war unglaublich schwer, nach dem Morgen-Lauf darauf zu verzichten, während des Unterrichtens in der Schule einfach weiterzuhören…

Science Fiction-Fans kommen bei dieser Reihe/Serie voll auf ihre Kosten, denn es wird eine gänzlich neue Welt gezeigt, in der die Menschheit sich über das gesamte Sonnensystem ausgebreitet hat. Leider sind die Erde und die Kolonien völlig zerstritten und verfolgen mit gnadenloser Härte ihre eigenen Interessen. Mitten in dieses Spannungsfeld hinein platzt der Beginn des ersten Romans (und auch der Fernsehserie) – kein Wunder, dass man da erst einmal verwirrt ist, denn das komplexe Beziehungsgeflecht offenbart sich erst Stück für Stück.

Als ich mit dem ersten Hörbuch der Reihe fertig war, begab ich mich wieder an die Fernseh-Serie, von der ich dieses Mal dann auch die gesamte erste Staffel in mehr oder weniger einem Rutsch durchguckte. Mit dem im Hörbuch gesammelten Wissen war das nun sowohl verständlicher als auch eine schöne Erweiterung in opulenter optischer Form. Sofort keimte in mir die Lust auf den zweiten Teil („Calibans Krieg“). Da ich aus der Erfahrung gelernt habe, begann ich dieses Mal gleich mit dem Hörbuch, noch gut zehn Stunden Spielzeit, dann bin ich damit durch.

Der zweite Teil – spannend wie die Hölle und ebenso fesselnd wie der erste Teil!
Der zweite Teil – spannend wie die Hölle und ebenso fesselnd wie der erste Teil!

Danach warte ich wieder geduldig, bis die zweite Staffel der TV-Serie bei iTunes im Angebot (also unter zehn Euro) erhältlich ist, dann kann auch dieser Spaß weitergehen.

Gelesen: „Der wilde Planet“ von John Scalzi

Ein wundervoll spannungsgeladener und doch äußerst humorvoller Roman – lesenswert!
Ein wundervoll spannungsgeladener und doch äußerst humorvoller Roman – lesenswert!

In der Vergangenheit habe ich meine Begeisterung für die Romane von John Scalzi keineswegs verheimlicht (siehe hier, hier und hier). Mir gefallen an allen bisher genossenen Werken der locker-flapsige Ton, die oft skurrilen Wendungen, der wilde, teils absurde Humor und die halsbrecherische Action, die eigentlich immer wieder ausbricht.

Nachdem ich die gesamte „Dunkler Turm“-Reihe von Stephen King durchgelesen (und mittlerweile durchgehört) habe, wollte ich eine stilistische Abwechslung, denn wo Stephen King tendenziell in die epische Breite geht, bleiben die Romane von John Scalzi immer deutlich kürzer und kompakter, ohne dabei von minderwertiger Qualität zu sein. Es ist einfach ein knapperer Stil, der mir – gerade als Abwechslung nach vier King-Werken am Stück – gut taugt.

Zum Inhalt

Der Klappentext laut Amazon.de liest sich recht nüchtern und kann leider nicht im Geringsten das Vergnügen heraufbeschwören, das ich beim Lesen empfand:

Die Menschen haben die Galaxis besiedelt und beuten die Rohstoffe der Planeten nach Kräften aus. Für den Prospektor Jack Holloway ein einträgliches Geschäft, wird er doch an den Gewinnen beteiligt. Als auf Zara XXIII, einem paradiesischen Planeten, ein fossiles, in der Galaxis äußerst seltenes Material entdeckt wird, winkt plötzlich das große Geld. Aber keiner hat mit den geheimnisvollen Bewohnern dieser Welt gerechnet – und auch der Planet selbst hält noch einige Überraschungen parat …

Wie bei vielen anderen Scalzi-Romanen wird aus dem anfänglichen Antihelden Jack Holloway nach und nach in einigen überraschenden Wendungen ein absoluter Mega-Held, der mit geschickten und vorher nicht erahnbaren Kniffen für etliche Überraschungen sorgt.

Remake eines Klassikers

Was ich vorher nicht wusste: John Scalzi stellt mit diesem Roman eine Neufassung bzw. Umarbeitung eines bereits bestehenden Werks eines anderen Autors vor. Unter dem Titel „Der kleine Fuzzy“ wurde der Roman von H. Beam Piper bereits 1962 für den in Science Fiction-Kreisen äußerst begehrten Hugo Award vorgeschlagen – und das völlig zu Recht, wenn die Geschichte auch nur annähernd so gut wie die Neufassung ist.

Hörbuch hinterher

Wie immer habe ich mir gleich nach dem Beenden des eigentlichen Lesens das Hörbuch besorgt. Dieses gab es leider nur auf Englisch („Fuzzy Nation“, ich bin mir immer noch nicht ganz sicher, ob es sich dabei um ein Wortspiel über „Fascination“ handelt…), dafür mit dem Bonus, von Wil Wheaton vorgelesen zu werden, den ich als Sprecher sehr schätze. Da er außerdem ein guter Freund von John Scalzi ist, kann man wohl mit Sicherheit davon ausgehen, dass diese Version sehr nah an die Vorstellung des Autors herankommt.

Fazit

Ich habe jede einzelne Minute des Lesens genossen, die letzten 100 Seiten musste ich am Stück durchpflügen, weil ich das Buch einfach nicht weglegen konnte. Wer auf unterhaltsame, intelligente, witzige und extrem spannende Science Fiction steht, wird hier von der ersten Seite an auf seine Kosten kommen.

Gelesen: „Tommyknockers – Das Monstrum“ von Stephen King

Geschafft! Vor ein paar Tagen habe ich die letzten Seiten von „Tommyknockers – Das Monstrum“ gelesen, einem der etwas längeren Romane von Stephen King, der ja nun nicht gerade für die Kürze seiner Werke bekannt ist.

Lang, aber spannend: „Tommyknockers – Das Monstrum“ von Stephen King.
Lang, aber spannend: „Tommyknockers – Das Monstrum“ von Stephen King.

Doch die Länge hat ja auch ihre Vorteile, wofür ich den Autor sehr schätze, denn so kann er verschiedene Handlungsstränge in Ruhe und mit vollem Detailreichtum aufbauen und dann gegen Ende genüsslich miteinander verknüpfen, was zu einer ordentlichen Verdichtung der Handlung führt.

Worum geht’s?

Die Handlung ist unglaublich komplex, weil so viele Personen im Verlauf des Romans auftreten, dass ich das hier in aller Kürze nicht darlegen kann (und will). Letztlich kann man die wichtigsten Grundzüge der Handlung folgendermaßen zusammenfassen:

  • Eine Autorin findet im Wald hinter ihrem Grundstück in der fiktiven Stadt Haven ein nur mit einer kleinen Ecke aus dem Erdboden ragendes Raumschiff, das sie in seinen Bann zieht und sie dazu bringt, alle möglichen technischen Erfindungen zu tätigen, die sie weitgehend dazu nutzt, das Raumschiff auszugraben. Im Verlauf der Handlung durchläuft sie eine körperliche wie geistige Metamorphose, die ihre Menschlichkeit immer weiter zurückdrängt und ihr immer mehr Ähnlichkeit mit den Aliens, die im Raumschiff waren, aufzwingt. Dazu zählen auch telepathische Fähigkeiten.
  • Ihr bester Freund, ein gescheiterter Poet und heftiger Alkoholiker, der aufgrund eines früheren Unfalls eine Metallplatte im Kopf hat, ist gegenüber der vom Raumschiff ausgehenden Strahlung und auch der telepathischen Versuche, seine Gedanken zu lesen, weitgehend unempfindlich. Er hilft der Autorin bei der Ausgrabung, bemerkt aber – im Gegensatz zum Rest der Bevölkerung – voller Bestürzung die Verwandlung, die seine Freundin sowie nach und nach alle Bewohner des Ortes durchlaufen.
  • Zum Ende hin spitzt sich die Handlung dahingehend zu, dass die Bevölkerung des Ortes nahezu vollständig in der Metamorphose steckt bzw. diese schon abgeschlossen hat, nur der gescheiterte Poet stellt sich gegen sie, was zu einem gigantischen Showdown führt, denn sein einziger Vorteil ist die Tatsache, dass niemand im Ort seine Gedanken lesen kann…

Weglegen? – Unmöglich!

Wie immer war es nach der langen Klimax, die Stephen King aufgebaut hat, ein absolutes Problem, auch nur kleinere Pausen beim Lesen einzulegen, denn der Roman ist auf den letzten 100-150 Seiten durchweg äußerst spannend. Irgendwann kapitulierte ich einfach und las den Schluss komplett in einem großen Rutsch durch, was mir am betreffenden Tag einen Berg Arbeit für den späteren Abend hinterließ, den ich aber bereitwillig auf mich nahm, denn die Spannung hätte ich schier nicht ertragen.

Mein Fazit zu „Tommyknockers – Das Monstrum“ ist demnach, dass es ein Roman ist, der sicherlich etliche Science Fiction-Fans begeistern kann, die aber gewillt sein müssen, eine erhebliche Seitenzahl auf sich zu nehmen, denn kurz fasst sich Stephen King nun einmal nie. Wer damit klarkommt, hat sicher etliche genussvolle Stunden vor sich.

Hörbuch

Wie so oft gönne ich mir nach Abschluss des Lesens noch einen Durchgang des Romans in Hörbuchfassung. Bei „Tommyknockers“ gab es im iTunes Store nur eine englische Fassung, also wird es hier sicher noch einige interessante Entdeckungen hinsichtlich der verwendeten Formulierungen geben. Mit etwas Glück erweitert die andere Sprachfassung meine Vorstellungen der Personen und der Orte im Roman noch ein bisschen – ich kann’s kaum erwarten. Allerdings muss ich mit dem Hörbuch noch warten, denn aktuell läuft bei mir „Der Talisman“ von Peter Straub und Stephen King. Bis das mit seinen etwas mehr als 31 Stunden durch ist, brauche ich mindestens noch eine Woche.

Verfilmung

Es gibt eine Verfilmung, die fast drei Stunden dauert. Leider ist sie bei iTunes nicht erhältlich, also musste ich auf die gebrauchten Angebote bei Amazon zurückgreifen. Doch der Film liegt nun hier, irgendwann in den kommenden Wochen muss ich ihn mir ansehen.

Fast drei Stunden – das schaffe ich unter Garantie nicht auf einen Rutsch...
Fast drei Stunden – das schaffe ich unter Garantie nicht auf einen Rutsch…

Aller Erwartung nach wird der Film nicht annähernd den Standard des Buches erreichen, wie sollte er auch? In meiner Vorstellung ist der Ort im Verlauf der mehreren hundert Seiten beim Lesen recht konkret ausgestaltet worden – der Film wird unter Garantie weit entfernt davon sein. Trotzdem ist es sicher spannend, den Vergleich anzustellen – ich lasse mich gerne positiv überraschen…

Und nun?

Direkt nach Abschluss des Romans wollte und konnte ich nicht in ein neues Buch einsteigen, dafür musste ich mir einen Tag Zeit lassen. Außerdem wollte ich nicht sofort wieder einen weiteren King-Roman lesen, deshalb landete ich schließlich bei den schon lange in der Warteschlange aufmerksamkeitsheischend auf und ab hüpfenden „Redshirts“ von John Scalzi.

Für Star Trek-Fans ein fantastischer Roman, denn er nimmt alle Klischees in Perfektion auf die Schippe – herrlich!
Für Star Trek-Fans ein fantastischer Roman, denn er nimmt alle Klischees in Perfektion auf die Schippe – herrlich!

Bereits die ersten zehn bis fünfzehn Seiten überzeugten mich davon, dass es die richtige Wahl war. Mehr erzähle ich erst, wenn ich durch bin, auf jeden Fall vereint der Roman schon jetzt (ich bin aktuell ungefähr zu 20-30 Prozent durch) alle Elemente, die zu erwarten waren: Humor, Action, Nerdtum und Star Trek – könnte gar nicht besser sein!

Gehört: „Das Syndrom“ von John Scalzi

John Scalzi gehört zu meinen Lieblings-Autoren, die „Krieg der Klone“-Trilogie sowie deren beide Nachfolger habe ich komplett verschlungen. Sobald ich mit meinem aktuellen Lesefutter durch bin, möchte ich unbedingt Zeilenendes Empfehlung folgen und endlich „Redshirts“ lesen.

Bereits im vergangenen Jahr hatte ich ein sehr spannendes Hörbuch – „Das Syndrom“ vom gerade erwähnten John Scalzi begonnen, das in der „Hörspiele und Hörbücher“-Abteilung von Apple Music angeboten wurde. Eines Tages jedoch verschwand das Hörbuch von einem Tag auf den nächsten aus dem Programm – nur war ich damit noch nicht fertig. Ärgerlich, nein sehr ärgerlich, denn ich stand nur noch gut 45 oder 50 Minuten vor dem Ende, ganz kurz vor der Auflösung der langen Klimax! Das war eine ziemlich fiese Methode, ungewollt einen Cliffhanger zu erzeugen…

Ungekürzt und spannend: „Das Syndrom“ von John Scalzi bei Apple Music
Ungekürzt und spannend: „Das Syndrom“ von John Scalzi bei Apple Music

Zu meinem großen Glück hatte ich den Roman auf Englisch – da heißt er dann „Lock In“ – in meiner iBooks-Bibliothek (den hatte es ein Jahr vorher für 99 Cent im Angebot gegeben), also konnte ich der Spannung ohne weitere Verzögerung abhelfen. Dennoch wurmte mich die Sache, also sah ich seither jede Woche nach, ob das Hörbuch nicht wieder in Apple Music verfügbar sei. Siebzehn Euro für das im iTunes Store käuflich erhältliche Hörbuch wollte ich nicht investieren – ich zahle ja bereits für mein Streaming-Abo.

Vor ein paar Tagen erschien nun das Hörbuch erneut im Angebot, also lud ich es sofort wieder auf mein iPhone1. Gestern früh konnte ich beim Laufen endlich den Schluss anhören. Die ganz große Spannung war natürlich weg, da ich den Schluss bereits gelesen hatte, ihn parallel zum Laufen aber gemütlich hören zu können, war schon ein angenehmes Vergnügen, das mir den Morgensport ordentlich versüßte.

Zum Inhalt

Der Klappentext im iTunes Store generiert schon eine prickelnde Grundspannung, ich habe das einfach übernommen:

Gefangen im eigenen Körper.
Ein Virus geht um die Welt, und die Folgen sind katastrophal. Die meisten Opfer kommen mit einer Art Grippe davon, doch für einige wenige wird die Ansteckung zum Horror: Sie fallen in ein totales Wachkoma, das sogenannte Haden-Syndrom. Millionen von Menschen sind betroffen, und in den USA ist nichts mehr, wie es einmal war. Als der junge FBl-Agent Chris Shane auf einen mysteriösen Mordfall angesetzt wird, stechen er und seine Partnerin in ein Wespennest – ein brutales Versteckspiel beginnt, in dessen Zentrum möglicherweise die Antwort auf das Rätsel des Haden-Virus steht.

Was im virtuellen Klappentext gar nicht erwähnt wird, den Reiz vieler Scalzi-Romane jedoch ausmacht, sind die unzähligen Anspielungen auf andere im Science Fiction-Genre bekannte Filme, Bücher, Vorstellungen etc. Kennt man sich selbst ein bisschen darin aus, bereichert dies den Hör-/Lesegenuss ungemein – für mich war es jedenfalls ein wahres Fest, ein „wahrer Scalzi“ halt!

Hörbuch-Fassung

Wie die meisten anderen Scalzi-Hörbücher wird auch dieses von Matthias Lühn gelesen, der es gleichzeitig einfühlsam und staubtrocken vorträgt, was die humorvollen Passagen um so schriller wirken lässt, ohne jemals an Ernsthaftigkeit einzubüßen. Das Hörbuch ist – welch Luxus! – ungekürzt und dauert ungefähr neuneinhalb Stunden.

Fazit

John Scalzi enttäuscht nicht im geringsten in diesem actiongeladenen Science Fiction-Roman. Wie immer vermag er es, eine gänzlich andere, uns fremde Welt zu skizzieren, ihr Leben einzuhauchen und sie mit Charakteren zu spicken, die nicht stereotyp gut oder böse, sondern immer auch mit eigenen Stärken und Schwächen ausgestattet sind. Das Setting ist zwar futuristisch, aber noch vertraut genug, um sofort bereits heute existierende gesellschaftliche Strömungen in einer über kommende Jahrzehnte hinweg ablaufenden Entwicklung erkennen zu können. Das gelegentlich erschreckend realistische Szenario wird immer wieder geschickt durch den Einsatz von äußerst pointiertem Humor aufgelockert, sodass der Fluss der Handlung nie ins Stocken kommt.

Wer nun auf den Geschmack gekommen und selbst ein Abonnent von Apple Music ist, kann sich über diesen Link direkt zum Hörbuch begeben.

  1. Interessanterweise wurde anscheinend das gesamte Hörbuch während seiner Absenz von Apple Music umformatiert, denn damals war ich bei Track 245 von ca. 280 stehen geblieben. In der neuen Fassung gibt es nur noch 159 Tracks…

Gehört: „Artemis“ von Andy Weir

Meiner Meinung nach hat „Der Marsianer“ die Messlatte für humorvolle, friedliche (also überhaupt nicht militärische) und visionär-wegweisende Science Fiction-Literatur in den letzten Jahren ziemlich hoch gelegt. Der Autor, Andy Weir, hat sich mit seinem Nachfolger-Roman „Artemis“ etwas Zeit gelassen. Vor ein paar Wochen erschien die deutsche Übersetzung als Buch, kurz darauf auch als Hörbuch, dieses habe ich mir gekauft und binnen dreier Tage verschlungen.

Mit großer Spannung erwartet, mit vollem Genuss gehört: „Artemis“ von Andy Weir überzeugt mich vollkommen!
Mit großer Spannung erwartet, mit vollem Genuss gehört: „Artemis“ von Andy Weir überzeugt mich vollkommen!

Die große Frage für mich war ganz klar: „Schafft Andy Weir es, die selbst so hoch gelegte Messlatte nochmals zu erreichen, sie vielleicht sogar zu übertreffen?“ Eine gleichzeitig freudig-erregte wie auch bange Frage, denn der Eindruck, den „Der Marsianer“ bei mir hinterlassen hat, war einfach überirdisch, somit fieberte ich also auf den neuen Roman hin wie schon lange auf keinen anderen mehr.

Inhalt

Worum geht’s also in „Artemis“? Für manche Fans vielleicht enttäuschend, für mich aber nicht wirklich überraschend: „Artemis“ ist keine Fortsetzung von „Der Marsianer“, die beiden Bücher haben gar nichts miteinander zu tun. Gut so, denn Fortsetzungen – vor allem bei überaus bekannten und erfolgreichen Erstlingswerken – tendieren dahin, eher ein lauwarmer Aufguss der gleichen Story mit leicht veränderten Begleitumständen zu werden. Das hätte mich wahrlich enttäuscht.

Im Klappentext (soll heißen „in der Beschreibung im iTunes Store“) steht zu „Artemis“ der folgende kurze Anreißertext:

Jazz Bashara ist kriminell. Zumindest ein bisschen. Schließlich ist das Leben in Artemis, der ersten und einzigen Stadt auf dem Mond, verdammt teuer und, wenn man kein Millionär ist, verdammt ungemütlich. Also tut Jazz, was getan werden muss: Sie schmuggelt Zigaretten und andere auf dem Mond verbotene Luxusgüter für ihre reiche Kundschaft. Als sich ihr eines Tages die Chance auf einen ebenso lukrativen wie illegalen Auftrag bietet, greift Jazz zu. Doch die Sache geht schief, plötzlich steckt Jazz mitten drin in einer tödlichen Verschwörung, in der nichts Geringeres auf dem Spiel steht als das Schicksal von Artemis selbst.

Meinung

Klingt schon verheißungsvoll, ist aber in der Realität noch viel besser. In gewohnter Weise schafft es Andy Weir mit technischen Details und einer ordentlichen Prise Humor eine spannende Geschichte zu entwickeln, die mich vom ersten Moment an in ihren Bann zog. Kein Wunder, beginnt der Roman doch gleich mit einer lebensbedrohlichen Situation, die zwei der immer wieder auftretenden Charaktere wundervoll beiläufig einführt, ohne gestelzt zu wirken.

Im weiteren Verlauf lernt man Jazz und ihr Leben im heiklen sozialen Gefüge der Mond-Stadt Artemis kennen, erfährt von ihren aktuellen und früheren Konflikten, baut zügig eine enge Beziehung zur Protagonistin auf und fiebert dann mit ihr durch alle Unwägbarkeiten der turbulenten Handlung.

Fazit

Auch wenn ich – wie ich zugeben muss – ein wenig schwäbisch war und mir nur die gekürzte Fassung (ca. acht Euro) statt der vollständigen (nur ca. 40 Minuten länger, dafür bei ca. 17 Euro) geleistet habe, war das Hörbuch ein vollständiger Genuss – in dieser Hinsicht besteht eine große Ähnlichkeit zum „Marsianer“, denn auch da war ich schwäbisch (und auch er war sensationell gut).

Abschließend kann ich den Roman allen Science Fiction-Fans empfehlen, denn er ist sehr gelungen. Hier kann man bedenkenlos zugreifen und muss keine Enttäuschung fürchten. Analog zur Figur der Ripley in „Alien“, die als erste Frau in eine vorher nur für Männer reserviert zu scheinende Domäne vordrang und sie im Sturm eroberte, haben wir hier eine Araberin, die sich von einer Antiheldin ziemlich bald in eine nicht unumstrittene, sehr wohl aber integre und deutlich heldenhafte Züge annehmende Protagonistin verwandelt – eine weitere faszinierende Facette!

Aktuelles Lese- und Hörfutter

I. Lesefutter

Seit einigen Tagen lese ich voller Begeisterung „Tommyknockers – Das Monstrum“ von Stephen King, einen wirklich „dicken Schmöker“ aus dem Jahr 1987.

Einer der langen, epischen Wälzer vom „Meister“, der allerdings überwiegend kurzweilig zu lesen ist – bislang sehr empfehlenswert!
Einer der langen, epischen Wälzer vom „Meister“, der allerdings überwiegend kurzweilig zu lesen ist – bislang sehr empfehlenswert!

Nach der üblichen „Einlesephase“, die jedes Buch braucht, habe ich jeden Tag eifrig weiter gelesen. So kam ich auch schon bald an den Punkt, ab dem man dann binnen Sekunden in die bereits bekannte Welt eintaucht, die vielen Namen (und bei einem so dicken Wälzer sind es wirklich viele Charaktere, denen man so begegnet) einsortiert und innerlich an die vorher geschilderten Ereignisse anknüpft.

Die Handlung ist bisher noch in der Aufbauphase, die dann aller Erwartung nach sicher in eine immens spannende Klimax übergehen wird. Noch werden viele einzelne Handlungsstränge eingeführt, Stück für Stück miteinander verwoben und die einzelnen Charaktere vorgestellt bzw. vertieft. Die Stadt Haven, in der die Geschichte spielt, wird allmählich immer plastischer, hier kann Stephen King seine große Stärke, den Detailreichtum, voll ausspielen.

Ich kann jeden verstehen, der keine Lust auf diese Informationsdichte hat, denn hin und wieder gerät das Lesen dazu zu einem ermüdenden Prozess. Mir gefällt dieser Stil jedoch, da er mir das tiefe Eintauchen in die fiktive Geschichte erleichtert. Insofern freue ich mich auf jede weitere Seite in diesem Buch – aktuell stehe ich kurz vor der Mitte, die Schlussklimax wird wohl noch einige Seiten auf sich warten lassen.

II. Hörfutter

Tja, einmal King, immer King. Ich bin seinem Schreibstil wohl vollkommen verfallen, denn aktuell höre ich beim morgendlichen Laufen seinen neuesten Roman: „Sleeping Beauties“.

Der neue King-Roman ist faszinierend, höchst spannend und weist ein paar willkommene Parallelen zu „The Stand“ auf – sehr gut!
Der neue King-Roman ist faszinierend, höchst spannend und weist ein paar willkommene Parallelen zu „The Stand“ auf – sehr gut!

Geschrieben hat er ihn gemeinsam mit seinem Sohn Owen King, wobei ich bislang keine stilistischen Divergenzen zu den früheren Romanen feststellen kann. Auch hier werden die Charaktere eingeführt und liebevoll ausgestaltet, sodass sich ein stimmiges Gesamtbild ergibt.

Der erste Einstieg war ein wenig anstrengend, weil ich mich in den ersten Laufminuten nicht gut konzentrieren konnte und so gerade in der Einstiegsphase manches Detail verpasste. Das stört mich aber gar nicht so sehr, denn ich werde das Hörbuch später sicher noch ein paar Mal anhören, dabei fallen dann die neu hinzukommenden Informationen in ein gut vorbereitetes Beet, um so den vorher geschaffenen Gesamteindruck noch zu komplettieren.

Wie ich direkt unter dem Cover-Bild geschrieben habe, gibt es Parallelen zu einem meiner anderen King-Lieblingsromane: „The Stand – Das letzte Gefecht“, den ich bereits als Jugendlicher mehrfach gelesen, vor ein paar Jahren auf Englisch neu gelesen und dann als Hörbuch mindestens zwei- oder dreimal komplett angehört habe (und das ist ein laaaanges Ding!). Die Parallele besteht darin, dass bei „The Stand“ eine Seuche namens „Captain Trips“ die Menschen befällt und tötet, bei „Sleeping Beauties“ dagegen die sog. „Aurora-Grippe“ alle Frauen zum Einschlafen bringt. Kaum schlafen sie, wächst ein Kokon um sie herum, aus dem man sie besser nicht weckt. Der gesamte bisherige Verlauf – ich bin gerade ungefähr in der Mitte des Hörbuchs angekommen – erinnert von der Herangehensweise und auch dem Erzählstil stark an „The Stand“, es kann aber gut sein, dass die Geschichte sich nur zu bald in eine völlig andere Richtung bewegen wird. Es bleibt spannend.

Soweit der aktuelle Stand, sobald ich mit den beiden Schätzlein durch bin, gibt es gesonderte Rezensionen.

Gesehen: „Valerian – Die Stadt der tausend Planeten“

Luc Besson gehört schon seit einigen Jahren zu meinen Lieblings-Regisseuren, da er nicht „nur Filme macht“ sondern meist gleich ganz eigene Welten erstehen lässt. Meine Favoriten unter seinen bereits weithin bekannten Filmen sind: „Leon – Der Profi“, „Das fünfte Element“, „Taxi“ (als Produzent) und „The Big Blue – Im Rausch der Tiefe“. Häufig kann man schon nach recht kurzer Zeit seine typische Handschrift als Regisseur erkennen.

„Valerian – Die Stadt der tausend Planeten“ – moderne und unterhaltsame Science Fiction, mehr davon, bitte!
„Valerian – Die Stadt der tausend Planeten“ – moderne und unterhaltsame Science Fiction, mehr davon, bitte!

Am letzten Wochenende nun gab es „Valerian – Die Stadt der tausend Planeten“, Besson’s neuesten Film, bei iTunes für knapp sieben Euro im Angebot. Ich griff zu, vorgestern sahen wir ihn uns abends an.

Und die Erfahrung war erstaunlich, denn die ersten 20, vielleicht sogar 30 Minuten konnte ich mich nicht entscheiden, ob der Film ernst gemeint oder eher eine Science Fiction-Persiflage sein sollte. Wie sich herausstellte, ist der Film durchaus ernst gemeint und arbeitet sich zu einem furiosen Finale hinauf (mehr erzähle ich darüber nicht, will ja kein böser Spoiler-Verbreiter sein). Doch in der Eröffnungsphase des Films ist es wirklich kaum zu entscheiden, da sich nach Abhandlung der Vorgeschichte die beiden Hauptfiguren, Valerian und Laureline, einen extrem überzogenen (und dadurch irrsinnig komischen) „Zickenkrieg“ bieten.

Danach nimmt die Geschichte ordentlich an Fahrt auf, sodass man den Rest der gut zweieinviertel Stunden gebannt auf die opulente Bilderflut guckt, den sinnlichen Rausch in sich aufnimmt und die Welt um sich herum vergisst. Wer Gefallen an mit komödiantischen Elementen durchsetzter, optisch unglaublich vielseitiger und ansprechender Science Fiction findet, wird hier sicher zufrieden gestellt. Ich habe den „Trip“ auf jeden Fall genossen.

Gesehen: Akte X – Staffeln 1-3

Mein aktueller Serien-Fetisch: „Akte X“ – drei Staffeln geschafft, noch warten acht weitere auf mich...
Mein aktueller Serien-Fetisch: „Akte X“ – drei Staffeln geschafft, noch warten acht weitere auf mich…

Ja, ich bin fast 25 Jahre zu spät zur „Akte X“-Party gestoßen, doch jetzt genieße ich jede Folge, wenn ich sie mir beim Rudertraining ansehe. In meiner Jugend war es meine Schwester, die völlig vernarrt in Mulder und Scully jede Folge sehen musste, die ausgestrahlt wurde. Sie bastelte sich – in Ermangelung geeigneter käuflicher Exemplare – ihr eigenes „Akte X“-Poster, kurz: Sie verkörperte den klassischen Sci-Fi-Nerd. Bewundernswert, zumindest in der Retrospektive. Denn damals fühlte sich das noch albern an, ich machte mich – und das trotz meiner eigenen Star Trek-Fanschaft – über ihr Nerdtum lustig. Heute sieht die Sache dagegen ganz anders aus, denn nun kann ich die jeweils nächste Folge kaum erwarten.

Mittlerweile habe ich mein Vorhaben umgesetzt und mein Sportpensum etwas reduziert, sodass ich aktuell morgens etwa 10 Kilometer renne und dann die 90 Minuten noch mit Training auf dem Rudergerät auffülle. Das klappt gut, denn ich kann etwas länger schlafen (Aufstehen jetzt erst um 4:25 h), noch dazu bekomme ich auch auf diese Weise mein Bewegungsziel für den Tag voll – was will ich also mehr.

Bei den aktuell so niedrigen Temperaturen (hier in Aalen hatte es heute früh gute -11 Grad Celsius) ziehe ich ganz einfach das Laufband vor, dabei lege ich mein iPad auf das Laufband-Display (mit einem gefalteten Tuch als Abstandshalter, das klappt sehr gut). Während der insgesamt ca. 90 Minuten Training kann ich mir zwei Akte X-Folgen ansehen, ein Ritual, auf das ich mich tagtäglich freue. Mittlerweile bin ich mit der dritten Staffel fast komplett fertig, ich freue mich schon auf die weitere Entwicklung, denn die Serie ist ein absolutes Fest für Science Fiction-Fans. Außerdem zeugt jede neue Folge von der Nerdschaft der Serienmacher, denn immer wieder wird auf diverse Vorbilder in Literatur, Film und sogar anderen Serien Bezug genommen. Wenn man diese Bezüge erkennt, kann man sich jeweils freuen und die Parallelen genießen.

Morgen früh warten die nächsten zwei Folgen – ich freue mich schon!

Album der Woche – Episode 16 – 2018-01-07

Jede Woche präsentiere ich ein Album, das mir persönlich gut gefällt. Im Vorfeld höre ich es noch einmal (oder häufiger) durch und bemühe mich dann, es allen Interessierten „schmackhaft“ zu machen.

Passengers (Original Soundtrack Recording)

Einer der besten Science Fiction-Filme der letzten Jahre – und die Musik ist absolut zum „Abheben“ geeignet.
Einer der besten Science Fiction-Filme der letzten Jahre – und die Musik ist absolut zum „Abheben“ geeignet.

Im Dezember sah ich zum ersten Mal den Science Fiction-Film „Passengers“ mit Chris Pratt und Jennifer Lawrence. Abgesehen davon, dass dieser Film aus meiner Sicht schlichtweg einer der besten Science Fiction-Filme der letzten Jahre ist, die Musik hatte mich vom ersten Moment an eingefangen, denn dem Komponisten (Thomas Newman) war es gelungen, die Einsamkeit der beiden Charaktere in der Weite des Alls einfühlsam in Musik zu fassen. Glücklicherweise ist der Soundtrack bei Apple Music im Programm, sodass ich ihn mir gleich nach Genuss des Films auf mein iPhone lud. Jeder, der den Film gesehen hat, wird beim Anhören des Soundtracks immer wieder in die eine oder andere Filmszene zurückversetzt werden – ich habe mir das gesamte Album mehrfach durchgehört, die Stücke, die sich in meinem Kopf festgesetzt hatten, landeten in meiner Favoriten-Liste für Soundtracks. Auf diese Weise kann ich mit der Zufallswiedergabe einer Playlist die besten musikalischen Momente aus etlichen Filmen durchleben.

Die Songs:

Wie es bei vielen Soundtracks üblich (und notwendig) ist, besteht das Album aus einer Vielzahl kürzerer Stücke, die dann je nach Situation im Film zur Anwendung kommen. Thomas Newman hat insgesamt 26 Stücke mit einer Gesamtspielzeit von ca. 69 Minuten komponiert, die in brillanter Audio-Qualität durch meine AirPods wuseln. Das kürzeste Stück dauert dabei gerade einmal 57 Sekunden, die längste Nummer endet nach fünf Minuten und einundvierzig Sekunden.

Manche Stücke einer Filmmusik sind nur für die jeweilige Szene wirklich geeignet, andere dagegen stehen auch für sich selbst und brillieren in ihrer unaufdringlichen Art. Meine Favoriten aus diesem ohnehin schon exzellenten Album sind:

  • Crystalline
  • Precious Metals
  • Aurora
  • The Sleeping Girl
  • Build A House And Live In It
  • Spacewalk
  • Starlit
  • Sugercoat The Galaxy (End Title)

Mehr dazu bei den Links ganz unten…

Fazit

Nicht nur Kenner und Fans des Films werden diesem Soundtrack einiges abgewinnen können. Vor allem aber zum Lesen von Science Fiction-Literatur (ich habe gerade heute „Lock In“ („Das Syndrom“) von John Scalzi beendet, parallel dazu lese ich noch „Solaris“ von Stanislaw Lem) ist das Album ein geradezu perfekter Soundtrack.

Links

Ein paar meiner Lieblingsstücke habe ich bei YouTube gefunden, also kann ich hier auf diese musikalischen Edelsteine verlinken – wer weiß, vielleicht finden sich ja weitere Begeisterte: