Apple Books: Wunschliste

Ich liebe die iBooks-App auf dem iPhone und dem iPad, denn dort nutze ich sie mehrmals täglich. Mir ist es wichtig, meine aktuellen Bücher überall dabei zu haben, so kann man der Leselust in jeder passenden Situation sofort nachgeben und ganz nach aktueller Stimmungslage das geeignete Buch auswählen. Seit ein paar Jahren habe ich noch dazu meine Lesebrille nicht mehr benötigt, da die Darstellung auf einem Retina-Display mit hohem Kontrast so gut und gestochen scharf ausfällt, dass ich keinerlei störende Ermüdungserscheinung meiner Augen mehr festgestellt habe (bei Papierbüchern stellten sich nach ein paar Stunden oft leichte Geisterbilder ein) – kein Wunder, dass ich kaum mehr Papierbücher lese!

Umbenennung?

Aktuell wird im Netz wieder gemunkelt, dass die App bald in „Apple Books“ umbenannt werden soll. Mich würde das nicht stören, ehrlich gesagt: Das ist mir völlig egal. Solange die von mir bislang genutzten Funktionen nicht entfernt oder beschnitten werden, können sich Name und App-Icon doch ändern, wie es den Verantwortlichen gefällt. Nur zu!

Wünsche für eine Weiterentwicklung

Dafür hätte ich aber noch eine kleine Menge von Wünschen, die die App deutlich aufwerten könnten:

  • Ich vermisse schmerzlich einen Speed Reading-Modus. Bei Texten aus dem Netz muss ich mit der „Accelerator“-App von Lickability (Link zum App Store) nur den Seiteninhalt kopieren, schon kann ich mit einer einstellbaren Geschwindigkeit Wort für Wort in hohem Tempo lesen. Da man aber die Texte in iBooks nicht kopieren kann, lässt sich dieser Weg nicht beschreiten, also müsste die Funktion nativ in der Apple Books-App implementiert werden. So schwer kann das ja nicht sein.
  • Die derzeitige Lesezeichen-Funktion müsste ein bisschen präzisiert werden, denn gerade beim Wechsel zwischen den verschiedenen Geräten mit unterschiedlich großen Displays ist es immer wieder vorgekommen, dass ich nicht genau wusste, wo ich zuletzt gestoppt hatte. Mehr dazu unten.
  • Apropos „verschiedene Geräte“: Warum gibt es noch keine Apple Watch-Version der App? Klar, das Display ist klein, aber das wäre für mich kein Hindernis. Gerade für kurze Wartezeiten, bei denen man auf Abruf sein muss, für sich gefühlt ewig hinziehende Konferenzen oder langatmige Reden, auf deren Ende man als Musiker warten muss… Einsatzgebiete für eine Apple Watch-Version gäbe es aus meiner Sicht viele. Und auch die praktische Umsetzung wäre sicher nicht allzu schwer zu bewältigen: Mittels der Digital Crown könnte man schön durch den Text scrollen, die Uhr ist immer dabei, der Speicher ist mehr als ausreichend, um einige Bücher auf Abruf bereit zu halten – das wäre doch mal eine fantastische Sache!
  • Die Befehle „Siri, lies den markierten Text vor!“ und „Siri, lies mir das Buch ab dem markierten Wort vor!“ sollten implementiert werden und zuverlässig funktionieren. Beim Laufen, Spazieren, Spülen und Auto-/Pedelec-Fahren wäre das der pure Luxus!
  • Viele Bücher zeichnen sich durch wunderschöne Titelblätter aus. Meist ist dieses Artwork innen auf einer eigenen Seite noch einmal zu sehen, aber eben nicht immer. Das sollte sich ändern, denn die Darstellung als kleines Icon genügt nicht, um alle Bilder, die oft Details aus dem Buch aufgreifen, vollends zu würdigen.
  • Wie wäre es mit einer intelligenten Leihfunktion? Ein Beispiel: Freund X kommt zu Besuch, ich schwärme vom gerade beendeten Buch, das ihn auch brennend interessiert. Ein gedrucktes Buch könnte ich mitgeben, ein digitales nicht. Warum sollte es — abgesehen von monetären Interessen — nicht die Möglichkeit geben, das Buch an seinen Account zu verleihen? In meiner App wäre es dann ausgegraut, ich könnte es solange nicht lesen. Nachdem der Freund dann durch ist, tippt er auf „Zurückgeben“, es verschwindet aus seinem Account und ist bei mir wieder verfügbar. Eine wunderbare Sache daran wäre auch, dass man immer wüsste, wo (im Sinne von „Wem habe ich das gleich wieder ausgeliehen?“) sich das Buch gerade befindet, zur Not könnte man es sich über eine Schaltfläche wieder aktiv auf das eigene Gerät zurück holen.

Das wären meine Wünsche an eine ansonsten schon tolle App. Vielleicht werden ja bald ein paar davon erfüllt…

Präzisierung der Lesezeichen-Funktion

Oben habe ich das schon erwähnt, aber es bedarf womöglich einer Erläuterung für jene, die die App nicht kennen. Aktuell tippt man beim Beenden des Lesens einfach auf ein schönes Lesezeichen-Icon in der oberen rechten Ecke des Displays. Beim nächsten Öffnen landet man wieder an dieser Stelle, man kann auch mehrere solche Lesezeichen setzen, z.B. wenn man in einem Fachbuch zwischen ein paar wichtigen Stellen hin und her springen muss, dann geht das sehr schnell, indem man die Übersicht der Lesezeichen öffnet und das gewünschte antippt. Eigentlich eine super Sache.

Doch die digitale Welt sollte noch ein wenig mehr bieten. Ein Lesezeichen in einem analogen Buch ist auch ungenau, denn wo auf der Doppelseite hat man das Buch weglegen müssen? Nicht immer ist ein optisch trennender Absatz oder ein neues Kapitel gerade verfügbar (ich denke gerade an den Schluss von „Ulysses“ von James Joyce, da zieht sich ein einziger Satz über gut 40 Buchseiten – ohne Punkt und Komma…).

Ein Beispiel aus meinem Alltag: Ich lese gerade in mehreren Büchern, eines davon ist „Solaris“ von Stanislaw Lem. Gestoppt habe ich genau am Beginn eines neuen Kapitels, also ist der Wiederanknüpfungspunkt schnell gefunden.

Der Kapitelbeginn auf dem iPad, der Pfeil weist auf das Lesezeichen-Icon hin.
Der Kapitelbeginn auf dem iPad, der Pfeil weist auf das Lesezeichen-Icon hin.
Der gleiche Kapitelbeginn auf dem iPhone. Auch hier ist das Lesezeichen-Icon zu sehen, darüber hinaus sieht man sofort, dass hier viel weniger Text auf das Display passt.
Der gleiche Kapitelbeginn auf dem iPhone. Auch hier ist das Lesezeichen-Icon zu sehen, darüber hinaus sieht man sofort, dass hier viel weniger Text auf das Display passt.

Der erste Screenshot zeigt die Sicht auf den Kapitelbeginn auf meinem 12,9 Zoll großen iPad Pro-Display. Die iBooks-App stellt automatisch auf eine doppelseitige Ansicht um, was beim Lesen sehr bequem ist. Im Vergleich zum zweiten Screenshot (iPhone 7 Plus) sieht man gleich das „Mehr“ an Text auf dem iPad. Nun ist es hier durch den Kapitelbeginn klar, wo es weitergeht. Was aber in der folgenden Situation?

Auf dem iPad: Hier ist nun kein Kapitelbeginn, wir sind mitten im Text – worauf genau bezieht sich das Lesezeichen?
Auf dem iPad: Hier ist nun kein Kapitelbeginn, wir sind mitten im Text – worauf genau bezieht sich das Lesezeichen?
Hier nun: iPad zu, iPhone an, Buch geöffnet, auf dieser Seite gelandet. Ist es die richtige Stelle? Da wesentlich weniger Text zu sehen ist, kann es gut sein, dass ich nun erst etwas blättern und suchen muss...
Hier nun: iPad zu, iPhone an, Buch geöffnet, auf dieser Seite gelandet. Ist es die richtige Stelle? Da wesentlich weniger Text zu sehen ist, kann es gut sein, dass ich nun erst etwas blättern und suchen muss…

Gerade die unterschiedliche Textmenge auf den abweichenden Displaygrößen sorgt für eine Ungenauigkeit, die unter Umständen zum Blättern und Suchen der Anschlussstelle führen können.

Insofern könnte Apple hier eine wirklich schöne und nützliche Sache implementieren, indem nämlich das Lesezeichen kein statisches Icon ist – vielmehr sollte man das Icon packen und auf das zuletzt gelesene oder als nächstes zu lesende Wort ziehen können. Dann wäre die Synchronisierung über alle Displaygrößen hinweg an exakt die richtige Stelle gekoppelt. Hach, wie cool wäre das denn!

Gelesen: „Krieg der Klone – Die Trilogie“ von John Scalzi

John Scalzis „Krieg der Klone“ gehört mit weitem Abstand zur besten Science Fiction, die ich je zu Lesen bekam.
John Scalzis „Krieg der Klone“ gehört mit weitem Abstand zur besten Science Fiction, die ich je zu Lesen bekam.

Vor ein paar Monaten berichtete Zeilenende ziemlich enthusiastisch von seiner Lektüre des Scalzi-Romans „Redshirts“ (hier). Die Beschreibung erweckte die Lust auf den Roman, doch der Preis erschien mir mit gut 11 Euro noch ein wenig hoch (zumindest für einen recht kurzen Roman). Doch hier und da hatte ich schon von der „Krieg der Klone“-Trilogie gehört, die als Sammelband für 12 Euro bei iBooks zu haben war. Also nahm ich diese. Und nun mache ich es gleich kurz, denn das war eine der besten Entscheidungen meines Lebens: Diese Trilogie ist derart brillant geschrieben, spannend und witzig, mitfühlend und voller packender Action, dazu noch in bester Science Fiction-Manier an den exotischsten Plätzen des Weltalls sowie mit einer Menge (selbstverständlich erfundener) zukünftiger Wissenschaft, die aber ein in sich derart stimmiges Gesamtbild ergibt, dass ich mich beim Lesen der Faszination zu keinem Zeitpunkt entziehen konnte.

Auf dem iPhone umfasst die Trilogie gut 3.700 Seiten, die meiste Zeit flog ich nur so hindurch. Gestern Abend las ich noch bis weit nach Mitternacht, um den dritten Teil abzuschließen. Obwohl ich gegen 22:00 h schon so müde gewesen war, dass mir immer wieder die Augen zufielen, musste ich die letzten Kapitel einfach am Stück genießen (etwa 700 iPhone-Seiten) – und sie waren so spannend, dass ich wach blieb. Ich hätte, selbst wenn mir dieser absurde Gedanke gekommen wäre, das iPhone nicht weglegen können.

Die drei Teile (Trilogie…) hängen inhaltlich lose miteinander zusammen, man könnte aber auch jeden einzeln lesen, wobei dann natürlich der eine oder andere Witz bzw. Zusammenhang fehlen muss. Chronologisch bauen die drei Bücher auf jeden Fall aufeinander auf, denn man schreitet als Leser vom ersten Band an sequentiell durch die Zeit und bewegt sich mit den handelnden Figuren.

Jeder Versuch, den Inhalt so darzustellen, dass nicht alles mögliche innerhalb der Bücher gespoilert wird, erscheint mir müßig. Ich kann das Buch allen Science Fiction-Fans, die auf eine moderne und humorvolle Sprache, Ideenreichtum, Logik und Spannung, aber auch (Mit-)Gefühl und Exotik (und eine kleine Prise Erotik) stehen, wärmstens empfehlen. Wie schon oben erwähnt: Aus meiner Sicht mit die beste Science Fiction, die ich jemals zu lesen bekam (und da ist schon einiges zusammen gekommen).

52 Wochen – Teil 14 („Kinners, lest mehr Bücher!“)

Seit nunmehr 14 Wochen veranstaltet der gute Zeilenende seine spektakuläre Selfie-/Porträt-Aktion „52 Wochen“ (hier alle seine Beiträge dazu, hier meine). Nun ist es wieder Sonntag, noch dazu der letzte Ferientag hier in Baden-Württemberg (ich möchte ja gerade auf keiner Autobahn unterwegs sein), da zwingen mich die äußeren Umstände, noch einige Korrekturarbeiten zu verrichten.

Und beim Korrigieren kommt mir spätestens bei jeder zweiten Arbeit ein Gedanke in den Sinn, der da lautet: „Kinners, lest mehr Bücher!“ Zumindest suggeriert die zum Teil äußerst mangelhafte Rechtschreibung und die ebenfalls nicht gerade optimale Ausdrucksfähigkeit vieler Jung-Gymnasiasten, dass sicher nicht zu viele Bücher von unserem wichtigsten nachwachsenden Rohstoff gelesen werden.

Kommen wir zum Selfie des heutigen Tages: Mein Gesicht, wenn ich mal wieder über eine einer Glanzstunde der deutschen Sprache diametral gegenüberliegende Passage in einer Klassenarbeit stolpere.

Kinners, lest mehr Bücher!
Da wünsche ich mir doch immer wieder: Kinners, lest mehr Bücher!

Ein paar Beispiele der letzten Tage liefere ich gleich mit, damit niemand den Vorwurf erheben kann, ich würde das einfach so daher erfinden…

Eigentlich ging es ja um Mozart, der 1756 in Salzburg geboren wurde...
Einnerlich ging es ja um Mozart, der 1756 in Salzburg geboren wurde…
Als Trompeter gehöre ich ja auch zu den Blechbläsern...
Als Trompeter gehöre ich ja auch zu den Blechbläsern…
Die ein-ziege möglichkeint...
…die ein-ziege möglichkeint…
Ohne Worte...
Ohne Worte. Leider kein untypisches Bild.

Und es gäbe ja wirklich noch etliche solcher Stilblüten. In jeder einzelnen Klassenarbeit finde ich solche Stellen.

Daher: „Kinners, lest mehr Bücher!“ Ganz abgesehen vom hohen Unterhaltungswert vieler Bücher (was man liest, ist ja nun jedem selbst überlassen) lernt man ganz ohne Zusatzaufwand eine halbwegs korrekte Rechtschreibung und Satzstruktur. Eine Win-Win-Situation, wenn ich an die positiven Langzeitwirkungen denke, kann ich sogar von einer Win-Win-Win-Situation sprechen.

Biom Alpha

Vor ein paar Wochen veröffentlichte Christian Weis in seinem Blog einen Werkstattbericht für die neue Science Fiction-Serie „Biom Alpha“, die seit Oktober im Wurdack-Verlag erscheint. Der erste Band entstand noch ohne Mitwirkung von Christian Weis, aber er schaffte es, mir den Mund so wässrig zu machen, dass ich letzte Woche beim Wurdack-Verlag vorbeisurfte und mir die erste (von hoffentlich vielen) Episoden kaufte.

Sicheres Kaufen bei Wurdack

Um ein eBook zu kaufen, setzt der Wurdack-Verlag vernünftigerweise auf eine Benutzer-Anmeldung und — selbstverständlich — Vorkasse. In meinem Fall waren es 2,99 €, für die ich mir eine Rechnung als Email schicken ließ. Das Geld überwies ich sofort, zwei Tage später war es offensichtlich gutgeschrieben, und das eBook erreichte mich mit ein paar Dankesworten vom Verlag per Email. Sehr bequem und vorbildlich!

Kompatibel mit iBooks

Da ich nur iBooks auf dem iPad und iPhone habe, war ich natürlich sehr gespannt, wie das funktionieren würde, denn Apple stellt sich bei manchen Programmen ja etwas umständlich an, wenn es nicht dem hauseigenen Format entspricht. Doch hier gab es keine Probleme: Das eBook wurde sofort von jedem Gerät akzeptiert und ab diesem Zeitpunkt über die App synchron gehalten. Dieser Punkt ist für mich wichtig, denn ich wechsle häufig zwischen den verschiedenen Büchern hin und her, manchmal sogar während eines Tages mehrfach. Wenn dann die Geräte die aktuellen Lesezeichen nicht synchronisieren, wird die Sache unangenehm. Hier klappte aber alles einwandfrei. So stellt man sich das vor!

Cover

Science Fiction ist kein einheitliches Genre, dazu verweise ich auf den exzellenten Artikel von Adam Roberts, den mein überaus geschätzter Blogger-Kollege Zeilenende vor einigen Wochen über Twitter verbreitet hat. Biom Alpha reiht sich in den Bereich der meiner Einschätzung nach als „klassisch“ zu bezeichnenden Science Fiction ein, also den Bereich, der sich auf Außerirdische, deren Kontakt mit Menschen auf der Erde oder im Weltraum und nahverwandte Themen konzentriert.

Biom Alpha 1.1
Biom Alpha — 1.1

Passend dazu wurde ein sehr ansprechendes Cover entworfen, das — gerade zum Auftakt einer solchen Serie von Fortsetzungsepisoden — eine gewisse Aufbruchsstimmung und somit „Lust auf mehr“ verbreitet. Mich spricht das Cover an, mal sehen, was die kommenden Ausgaben so zu bieten haben.

Opener – „Einmal und nie wieder“-Kracher oder Auftakt?

Wie bei Musikalben sollte der Opener einer literarischen Reihe immer ein echter „Kracher“ sein, der den Hörer/Leser sofort voll einfängt und dann auch während vereinzelter schwächerer Stücke/Episoden noch ausreichend bei Laune hält, um diese Durststrecken zu überwinden und „am Ball“ zu bleiben.

Da es bei Biom Alpha erst eine einzige Episode gibt, kann ich noch nicht beurteilen, ob es sich um einen klassischen Anfangskracher handelt. Vielleicht (besser: hoffentlich) werden die bislang vorgestellten Charaktere so interessant weitergeführt, dass der Opener später als eine im Vergleich „blasse“ Eröffnung einer fulminanten Serie gelten darf. Das wäre famos!

Im Vorwort zur Gesamtedition von „The Green Mile“ beschreibt Stephen King ausführlich seine Erfahrungen mit der damals zuerst in Form von Fortsetzungsepisoden herausgegebenen Geschichte. Einen Teil der von ihm geschilderten Spannung kann ich nun viel besser nachvollziehen.

Zum Inhalt

Da ich mir nicht die Blöße geben möchte, hier einen Spoiler nach dem anderen zu verbreiten, zitiere ich direkt aus der Beschreibung des Verlags:

Die gefeuerte NASA-Mitarbeiterin Dr. April Reignar und der Hobbyastronom Jimmy MacPeale entdecken, was Ufologen schon immer wussten: Wir sind nicht allein!

Ein riesiger Schwarm von Flugobjekten nähert sich der Erde. Als sich diese Nachricht verbreitet, fiebern UFO-Jünger dem ersehnten Erstkontakt mit den Aliens entgegen.

Während die Welt auf die Landung der Außerirdischen wartet, stellt ein Arzt in Brasilien fest, dass dies nicht der erste Besuch aus dem All ist. Auch seine biologischen Forschungsobjekte kamen einst aus den Tiefen des Kosmos…

Autorenteam

Mir imponiert die sehr geschickte Vorgehensweise des Verlags, ein ganzes Autorenteam für diese Serie engagiert zu haben. Die Vorteile liegen aus meiner Sicht klar auf der Hand: Jeder, der schon einmal eine (überschaubar große) Gruppe kreativer Menschen dabei erlebt hat, wie sie gemeinsam neue Ideen entwickelt und dann nach dem Einstiegs-Brainstorming und einer ersten Inkubationsphase oft in höllischem Tempo von einem Geistesblitz zum nächsten springt, weiß von der schöpferischen Urgewalt, die hierbei entfesselt werden kann. Es kommt nicht immer dazu, erzwingen kann man es schon gar nicht, aber hin und wieder darf man selbst Teil einer solchen Runde sein oder einer derartigen Prozedur beiwohnen — und dabei handelt es sich um ein wahrhaft „euphorisches“ Erlebnis, um John Cage („Musicircus“) zu bemühen.

Zurück zum Vorteil für die Geschichte, um die es ja eigentlich geht: Mehrere Autoren können aus ihren jeweils unterschiedlichen Perspektiven neue Ideen beisteuern, sich gegenseitig aus inhaltlichen Sackgassen befreien oder kreativ beflügeln. Insgesamt eine für alle Beteiligten lohnende Konstellation.

Noch dazu unterstütze ich gerne aktuell lebende Autoren, gerade die aus der sog. „zweiten Reihe“, die noch nicht im publikumswirksamen medialen Fokus stehen. In den vergangenen Monaten habe ich alle bislang erhältlichen Hörbuch-Folgen von „Cotton Reloaded“ gehört, einer Krimi-Serie, die auf ganz ähnliche Weise vor ein paar Jahren initialisiert wurde. Der bereits erwähnte Christian Weis gehört ebenfalls dem Autorenteam von „Cotton Reloaded“ an, allerdings ist dort jeweils ein Autor für eine komplette in sich abgeschlossene Episode zuständig. Insofern ist da sicherlich weit weniger Absprache-/Koordinationsarbeit als bei einem solchen Mammutprojekt wie „Biom Alpha“ nötig. Andererseits leben wir im 21. Jahrhundert, das sollte sich technisch gut und mit überschaubarem Aufwand lösen lassen.

Fazit

Der erste Band hat definitiv Lust auf mehr gemacht, daher freue ich mich schon seit einigen Tagen auf den nahenden Veröffentlichungstermin (1. Dezember) des zweiten Bands.

Nun, habe ich es geschafft, noch einem meiner Leser den Mund wässrig zu machen? Es wäre toll, denn solche Projekte können nie genug Unterstützer haben.

 

Zehn Fragen zu Büchern

In Mellis Bücherblog würde ich beim Durchstöbern meiner WordPress-Leseliste ganz überraschend fündig: Die „Zehn Fragen zu Büchern“ gefallen mir, daher mache ich ganz spontan mit.

Das erste Buch, das du bewusst gelesen hast?

„Der Findefuchs“ von Irina Korschunow und Reinhard Michl, die erste Klassenlektüre in der ersten Klasse. Als Literatur angesichts der eher geringen Textmenge nicht allzu spannend, aber die Bilder waren sehr stimmungsvoll, was mir als Kind das Buch spontan sympathisch machte.

Das Buch, das deine Jugend begleitete?

Ein Doppelband: „Der schwarze Korsar“ und „Die Karibenkönigin“ von Emilio Salgari, mehrere hundert Seiten packender Spannung. Selbst heute möchte ich hin und wieder in den großartigen Schlachtenszenen schmökern.

Das Buch, das dich zum Leser machte?

Das gerade erwähnte. Ich las und las, vergaß alles um mich herum. Einmal habe ich das Buch an einem einzigen Tag gelesen. Mittagessen vergessen, Kirche (Karfreitag) vergessen, nur die Geschichte zählte.

Das Buch, das du am häufigsten gelesen hast?

Wenn es nicht „Der schwarze Korsar“ war, müssten zwei andere Bücher genannt werden: „Ronin“, der erste Band der „The Shadow Warrior“-Reihe von Eric van Lustbader und — Hörbücher mitgezählt — „Die Augen des Drachen“ von Stephen King (allein in diesem Jahr vier bis fünf Mal).

Das Buch, das dir am wichtigsten ist?

Das ist mit Abstand die schwierigste Frage, die mir im Zusammenhang mit Büchern je gestellt wurde, denn es ist schier unmöglich, ein einziges Werk zu nennen.

Zu meinen Favoriten gehören auf jeden Fall:

  • „The Stand — Das letzte Gefecht“ von Stephen King
  • „Der Name des Windes“ von Patrick Rothfuss
  • „2001 — Odyssee im Weltraum“ von Arthur C. Clarke
  • „Puppenmord“ von Tom Sharpe
  • „Früchte des Zorns“ von John Steinbeck
  • „Das Geisterhaus“ von Isabel Allende
  • „The Hitchhiker’s Guide to The Galaxy“ von Douglas Adams
  • „Die Einsamkeit des Langstreckenläufers“ von Alan Sillitoe
  • „Die Augen des Drachen“ von Stephen King
  • „Strangers“ von Dean Koontz
  • „The English Patient“ von Michael Ondaatje
  • „Sie“ von Stephen King
  • „Zorro“ von Isabel Allende
  • „Relic“ von Douglas Preston und Lincoln Child
  • „Ronin — The Shadow Warrior“ von Eric van Lustbader
  • „The Horse and His Boy“ (dritter Band der „Chroniken von Narnia“) von C. S. Lewis

Das Buch, vor dem du einen riesigen Respekt bzw. Bammel hast?

So ziemlich alles, was aus der Sparte „Philosophie“ stammt. Ich mag ja detailreiche Romane, aber ich kenne keinen Autor jenseits dieser speziellen Sparte (Philosophie), der es schafft, so trocken und unleserlich zu schreiben.

Das Buch, das deiner Meinung nach am meisten überschätzt wird?

Alle diese pseudopornographischen Romane wie „Feuchtgebiete“ und all ihre Abkömmlinge, die medial gehypt werden und dann natürlich sofort verfilmt werden müssen.

Das Buch, das du unbedingt noch lesen willst — wenn da einmal Zeit wäre?

Schwer, denn da gibt es so viele…

  • Alle weiteren „Lincoln Rhyme“-Bücher von Jeffery Deaver, denn der erste Roman hat so richtig Lust auf mehr gemacht.
  • Den weltweit heiß ersehnten dritten Teil der „Königsmörder-Trilogie“ von Patrick Rothfuss, denn die ersten zweieinhalb Teile haben mich völlig vereinnahmt.
  • Alle Teile von „Harry Potter“, denn die sind ja angeblich den Filmen um Längen überlegen.

Das Buch, das dir am meisten Angst macht?

„The Shining“ von Stephen King hat mir einige schreckliche (und schrecklich schöne) Momente beschert. Das Hörbuch musste ich immer wieder unterbrechen, weil es so eindringlich ist.

Ein Buch, das du selbst gern geschrieben hättest?

Jedes Buch, das mir gefallen hat, in jedem einzelnen fand ich Unmengen an Inspirationen und Ideen — nur hatte sie schon ein anderer aufgeschrieben…

 

Apps! 4 – Syllable

Heute mal ein ganz kurzer, aber durchaus enthusiastischer Bericht über eine wundervolle iOS-App namens Syllable. Bei dieser App geht es um das sog. Schnelllesen (im Englischen auch unter dem Namen Speed Reading bekannt), also das sehr schnelle Erfassen großer Textmengen unter Vermeidung der inneren Vokalisation (also des gedachten Aussprechens des gelesenen Wortes).

Wie funktioniert die App?

Das Ziel erreicht die App so einfach wie effektiv: Findet man einen interessanten Text im Internet, so kopiert man den Link und öffnet Syllable. Sogleich bemerkt die App einen Link im Zwischenspeicher und fragt, ob der Link geöffnet werden soll. Bestätigt man dies, saugt die App nur den Textgehalt der entsprechenden Seite heraus und wartet dann auf ein Tippen auf den Bildschirm, um mit dem Schnelllesen zu beginnen.

Dabei wird dann jeweils nur ein Wort angezeigt (siehe Bild oben in der Mitte), der Wechsel der Wörter erfolgt je nach eingegebener Geschwindigkeit (z.B. 150, 200, 250, 275, 300 oder mehr Wörter pro Minute). Ein Zurückspringen im Text, einer der hauptsächlichen Gründe für besonders langsames Lesen, ist somit unmöglich.

Je länger man sich im Schnelllesen übt, desto höhere Geschwindigkeiten kann man erreichen. Ich habe aktuell eine Geschwindigkeit von 300 Wörtern pro Minute eingestellt, sobald sich das vollends komfortabel anfühlt, kann ich auf 325 erhöhen etc.

Schlicht & effektiv

Am meisten fasziniert mich die Schlichtheit der App, denn der Fokus auf den angezeigten Text ist vollkommen, sobald der Schnelllesevorgang initiiert ist. Zu diesem Zweck gibt es nur die Wahl zwischen Tagmodus (schwarzer Text auf weißem Hintergrund) und Nachtmodus (weißer Text auf schwarzem Hintergrund) — vgl. die beiden Bilder oben auf der rechten Seite. Auch die Auswahl an Schriftarten ist bewusst klein gehalten, denn je ungewohnter das Schriftbild, desto länger benötigt das Gehirn zum Erkennen der Wortbilder (beim Schnelllesen wird nicht buchstabiert, vielmehr werden nur noch die Wörter im Ganzen erfasst, daher ist das häufige Lesen sehr hilfreich, wenn man die Geschwindigkeit erhöhen möchte).

Die geladenen Artikel bleiben in der „Articles“-Liste (siehe Bild oben links), streicht man von links nach rechts über einen Artikel, wird er als gelesen (bei Wiederholung als ungelesen) markiert, streicht man von rechts nach links über einen Artikel, wird er gelöscht. Schlicht und effektiv.

Einbindung anderer Dienste

Ich benutze Syllable hauptsächlich mit aus dem Browser kopierten Links, denn dort treffe ich meistens auf die langen Texte. Es gibt aber auch viele Nutzer von Diensten wie Instapaper oder Pocket, die aus Syllable direkt auf ihre jeweiligen Konten zugreifen und ihre Texte direkt von dort laden können. Sehr praktisch, für mich als Nichtnutzer beider Dienste aber nicht weiter interessant.

Fazit

Eine wundervoll schlichte, sehr funktionale und effektive App, die bei einem Preis von 89 Cent ein wahres Schnäppchen ist. Großes Lob geht an den/die Entwickler, die sich auf den Kern der Sache konzentrierten und sich jeglichen überflüssigen Schnickschnack gespart haben. Die App tut genau das, was sie soll, sonst nichts — gut so!