Ein Jahr Apple Watch

Heute ist es genau ein Jahr her, dass ich meine (erste) Apple Watch zugeschickt bekam. Selbstverständlich berichtete ich in diesem Blog-Eintrag davon, wie ich mich von meinem Polar Loop-Armband zur Apple Watch begab, ein Schritt, den ich bis heute nicht eine Sekunde bereut habe.

Ich könnte jetzt hier alle möglichen Daten auflisten, mich brüsten mit den langen Listen der vielen Trophäen und mich im Glanze meines eigenen Ruhms sonnen. Doch so viel kann ich gar nicht lüften, um den Gestank wieder loszuwerden, deshalb zeige ich ganz einfach jene Trophäe her, die mir meine Apple Watch – mittlerweile eine Series 3 (aber ohne Mobilfunk, ich bin nicht bei der Telekom) – heute verliehen hat.

Seit einem Jahr habe ich jeden Tag alle drei Ringe voll bekommen. Das freut mich!
Seit einem Jahr habe ich jeden Tag alle drei Ringe voll bekommen. Das freut mich!

Es gab tatsächlich nur ein paar wenige Tage, an denen ich Mühe hatte, die Ringe vollzubekommen. An einem habe ich es wirklich erst um 23:58 oder 23:59 geschafft, alle 12 Steh-Stunden erfolgreich zu absolvieren. Doch meistens ist der grüne Ring vor dem Frühstück abgehakt, der rote folgt im Verlauf des Vormittags, der blaue dann unter der Woche (wenn keine Ferien sind) kurz nach 15:00 h, heute (erster Tag der Herbstferien) erst um 17:07 h, da ich – es war wirklich dringend nötig – ausgeschlafen habe.

Die Apple Watch hat mich auf 365 Läufen, bei unzähligen Minuten Seilspringen, bei etlichen Yoga-Übungen, beim Schwimmen, beim Fahren mit dem Pedelec (ich möchte immer noch „E-Bike“ schreiben), beim Spazieren, bei der Gartenarbeit, beim Duschen, im Unterricht, in langweiligen und spannenden Sitzungen, im Konzert, im Auto, beim Schlafen – kurz: bei so ziemlich allem, was am Tag und in der Nacht so läuft – begleitet. Wenn sie nicht benutzt wurde, war sie unauffällig im Hintergrund. Wurde sie jedoch benutzt, trat sie elegant und funktional in Erscheinung. Wenn mir jemand bei WordPress eine Mitteilung schickt, erhalte ich sie zuerst über mein Handgelenk, ruft mich jemand an, ebenso, iMessages, Emails – alles wird dort zuerst vermeldet – und will ich es nicht hören, schalte ich die Uhr stumm. Ganz nach meinen Bedürfnissen.

Auch kann ich mit Fug und Recht behaupten, mich an die kleinen Eigenheiten der Apple Watch bzw. des watchOS gewöhnt zu haben. Noch nie war ein technischer Begleiter ein tatsächlich so persönliches Gerät wie dieser kleine Computer am Handgelenk. Ich bin sehr gespannt, wie die Reise in den kommenden Jahren weitergeht.

Kurz und knackig: Mein sportliches Jahr 2016

Viel Schweiß ist geflossen, im nächsten Jahr wird's etwas entspannter!
Viel Schweiß ist geflossen, im nächsten Jahr wird’s etwas entspannter!

Abgesehen davon, dass ich es selbst am Anfang des Jahres noch nicht erwartet hätte, bin ich stolz auf meine sportliche Leistung im gerade vergehenden Jahr 2016:

  • 4.619 Kilometer
  • 339 Läufe
  • 490 Stunden und 35 Minuten

Krass! Und dennoch weiß ich, dass ich im kommenden Jahr kürzer treten werde. Nicht weil meine Gesundheit mich zwingt, sondern weil ich mir eben jene erhalten und genug Zeit für mich selbst und meine Familie haben möchte.

Der Knick in der Leistungskurve ab Mitte Juni kam eindeutig daher, dass ich meinem Körper in den Wochen davor zu viel abverlangt hatte. Erst seit kurzer Zeit ist die Adduktoren-Zerrung so weit abgeheilt, dass ich beim Laufen auch wieder mehr Gas geben kann. Ganz an den Zustand davor kann ich noch nicht wieder anschließen, muss ich aber auch nicht, denn ich werde ja nicht jünger…

Das Ziel für das kommende Jahr ist einfach formuliert: Jeden Tag 10 Kilometer, insgesamt also 3.650 Kilometer im Jahr 2017. Und sollte mir auf dem Weg zu diesem Ziel etwas dazwischen kommen, dann ist das halt so. Die Devise lautet eher: Bloß keinen Stress machen, wo er nicht nötig ist!

Also: Kommt gut rüber!

Polar Loop, ade!

Vor ein paar Monaten berichtete ich davon, vom Misfit Shine 2 auf den Fitnesstracker Loop der renommierten Firma Polar umgestiegen zu sein. Mit dem Fitnessarmband war ich auch sehr zufrieden, denn es war (für alle meine Einsatzbereiche) absolut wasserdicht, weitgehend wartungsfrei (einmal alle drei oder vier Tage musste ich es aufladen, sonst lief es einfach immer weiter), hielt seine Verbindung zur Flow-App auf dem iPhone stabil, da musste ich nach dem ersten Einrichten (das allerdings etwas „fitzelig“ war) nie wieder herumkalibrieren oder das Bluetooth-Pairing erneut herstellen.

Auch die Software (sowohl die Flow-App auf dem iPhone als auch das Webinterface bei Polar) funktionierte tadellos, wenngleich an der einen oder anderen Stelle durchaus noch Möglichkeiten zur Verbesserung existieren. So vermisste ich z.B. die ganze Zeit schmerzlich eine Anzeige der Restladung des Akkus, am besten in ganz simplen Prozentzahlen, denn so war es immer wieder neu ein Glücksspiel, ob das Armband noch den restlichen Tag durchhalten würde oder nicht. In der App bekommt man nur angezeigt: „Akku ok.“ oder „Akku schwach.“ – doch dazwischen liegt erfahrungsgemäß eine recht große Spannweite (vor allem, wenn man gleich aus dem Haus muss, ein langer Arbeitstag wartet – hält das Band dann noch durch oder nicht?). Am Ende programmierte ich mir einfach eine wiederkehrende Erinnerung in meiner treuen Things-App (hier, etwas teuer, aber saugut), die mir alle drei Tage aufzwang, mein Loop aufzuladen.

Nun fragt man sich möglicherweise, warum ich diesem Gerät so plötzlich Adieu sage. Der Grund ist ganz einfach, denn…

Hallo, Apple Watch Nike+ Edition!

…in der September-Keynote wurde die neue Apple Watch (Second Edition) vorgestellt. Außerdem – und ab da war ich im „Jetzt nehmt schon mein Geld, aber her mit dem Ding!“-Modus – kam eine in Zusammenarbeit mit Nike speziell für Sportler hergestellte Edition, die sog. Nike+ Edition, heraus.

Seeehr schick, gell?
Seeehr schick, gell?

Das Armband ist vielfach gelocht, sodass mehr Luft an die Haut kommt, im Gegenzug schwitzt man beim Sporteln nicht so stark. In den letzten Tagen habe ich das beim morgendlichen Laufen bereits ausführlich testen können, es funktioniert.

Durch die vielen Löcher schwitzt man beim Sporteln nicht so stark.
Durch die vielen Löcher schwitzt man beim Sporteln nicht so stark.

Einige spezielle, nur in dieser Edition erhältliche Ziffernblätter (sog. „watch faces“), die auf einen Blick Uhrzeit, Datum und die Erfüllung der sportlichen Ziele anzeigen, gehören auch zum Paket. Außerdem ist die Nike+ Running Club-App bereits vorinstalliert, noch dazu sieht die Apple Watch einfach nur edel und elegant aus.

Mein aktuelles WatchFace: Uhrzeit rechts, links von oben nach unten: Nike Running Club, Aktivität und Nachrichten (iMessage), unten: Datum.
Mein aktuelles WatchFace: Uhrzeit rechts, links von oben nach unten: Nike Running Club, Aktivität und Nachrichten (iMessage), unten: Datum.

Neben den z.T. schon erwähnten Sportler-Optimierungen kommen die vielen kleinen Goodies einer Smartwatch zum Tragen: Siri-Integration, Benachrichtigungen werden vom iPhone weitergereicht und können direkt von dort aus per Diktat beantwortet werden (klappt sehr gut, ich habe in der letzten Woche unzählige iMessages auf diese Weise losgelassen), eigene Watch-Apps zu bereits auf dem iPhone installierten Apps (z.B. Things, Fantastical 2, Clear, DayOne 2, Bring! und dergleichen mehr). Über den Dock-Knopf der einzige neben der „Crown“ kann ich meine häufigst genutzten Apps schnell und unkompliziert anspringen, da ich keine Apple Watch der ersten Generation hatte, kann ich nicht beurteilen, wie stark sich diese kleine Änderung auf die alltägliche Benutzung auswirkt, ich finde es jedoch sehr praktisch.

Der Dock-Knopf neben der „Crown“ und ich sind gute Freunde...
Der Dock-Knopf neben der „Crown“ und ich sind gute Freunde…

Die Jagd nach der Vervollständigung der Aktivitätsringe ist genau wie früher beim Nike Fuelband, beim Misifit Shine und dem Polar Loop auch der Wunsch nach einer grundlegend gesunden Verhaltensweise. In den letzten Tagen konnte ich die Vorgaben immer erfüllen. Ich bin schon gespannt, wie das im Winter mit einem erhöhten Korrekturaufwand aussieht.

Die Aktivitätsringe – immer wieder erinnern sie mich daran, was noch zu tun ist...
Die Aktivitätsringe – immer wieder erinnern sie mich daran, was noch zu tun ist…

Da in der Uhr ja einiges an Technik steckt, war es klar, dass sie nicht allzu flach sein konnte. Da ich klobige Uhren aber nicht mag (soll heißen: nicht an mir) war das vorher ein echter Punkt für Überlegungen. Zum Glück kann ich mich auch in dieser Hinsicht nicht beschweren, selbst mit Pulli/Sweatshirt bleibt der Ärmel nicht dauernd an der Uhr hängen, meist gleitet er sogar wesentlich einfacher über die Uhr als über das Loop-Armband.

Flutscht gut, ist nicht zu klobig – gefällt mir so sehr gut!
Flutscht gut, ist nicht zu klobig – gefällt mir so sehr gut!

Für ein echtes Fazit über den Mehrwert dieser wundervollen Uhr ist es noch ein wenig zu früh. Bislang klappt aber alles hervorragend, die Kommunikation mit dem iPhone ist stabil und zickt nie. Die sportliche Unterstützung ist super, besonders viel Gefallen finde ich auch an der Herzschlag- und der Atmen-App. Der Akku hält locker den gesamten Tag durch – hach! So macht das Erproben Spaß!

Der „Ritual“-Lauf

Heute früh habe ich ausgeschlafen, denn der gestrige Tag zog sich etwas hin und war dementsprechend anstrengend. Nach einem kleinen Frühstück und der morgendlichen Lektüre machte ich mich dann auf zu meiner Standard-Runde. Die führt mich allmorgendlich ohne allzu extreme Höhenschwankungen vom Stadtteil Grauleshof über Röthardt in Richtung Westhausen. An einer Stelle muss ich bereits seit zwei Wochen immer an einen Roman denken. Die Stelle sieht folgendermaßen aus:

Recht idyllisch, oder? Wenn man „Ritual“ von Douglas Preston und Lincoln Child kennt, ändert sich das unter Umständen...
Recht idyllisch, oder? Wenn man „Ritual“ von Douglas Preston und Lincoln Child kennt, ändert sich das unter Umständen…

Vor einigen Jahren habe ich den Roman „Ritual“ von Douglas Preston und Lincoln Child gelesen und als Hörbuch gehört. In diesem Roman verübt ein Psycho-Killer mehrere Morde, alle in der Nähe von Maisfeldern, aus denen er urplötzlich hervorbricht, um seine Opfer zu überwältigen und dann gemäß seiner völlig verdrehten Zwangsvorstellung im Maisfeld wie pervertierte Kunstwerke zu drapieren. Ziemlich gruselig, aber spannend – noch dazu mit Special Agent Aloysius Pendergast, und der allein ist Grund genug, sich das Buch zu besorgen.

Noch ist der Mais hier nicht hoch genug, doch in ein paar Wochen könnte es mir passieren, dass mich jeden Morgen neu die – selbstverständlich völlig irrationale – Befürchtung überfällt, ein Spinner könnte plötzlich aus dem Mais hervorbrechen.

Nein, das wirklich nicht. Stattdessen sehe ich aktuell Unmengen an sonst eher scheuen Tieren, wenn ich morgens um kurz nach fünf an der Stelle vorbeitrotte: Füchse, Rehe, Hasen, Blindschleichen – und zu meinem Leidwesen auch Bremsen, denen ich ganz offensichtlich gut schmecke. Das muss dieser ganz besondere Duft sein, den mein Lauf-Shirt nach mehreren Tagen verströmt…

Laufstatistik 2016

  • Kilometer gesamt: 2791,76
  • 187 Läufe
  • Dauer: 289 Stunden 55 Minuten

52 Wochen – Teil 19 („Die Zukunft fest im Blick“)

Aktuell ist gerade einer dieser anstrengenden Phasen im Schuljahr. Derer gibt es mehrere:

  • Die ersten zwei Wochen im September, bis alles angelaufen ist, bis alle Listen angepasst wurden, bis die Sitzpläne stimmen und dergleichen – dies ist aber noch die erträglichste Phase, denn da ist alles, na ja: das meiste, noch frisch.
  • Kurz vor Weihnachten: Da ballen sich die Klassenarbeiten, parallel bin ich als Musiklehrer sowohl bei der Gestaltung des Weihnachtskonzerts als auch beim Abschlussgottesdienst immer gut eingebunden.
  • Dritte und vierte Januar-Woche: Kurz vor Ende des ersten Halbjahres müssen alle Noten fertig werden. Als Oberstufenberater ist da gleich doppelt so viel zu tun.
  • Der Abiturzeitraum (jedes Jahr ein bisschen anders, meist zwischen Ende März und Anfang Mai): Viel Papierkram, viel Zettelwirtschaft, alles muss streng nach Protokoll laufen, sonst könnten Schüler wegen formaler Fehler das Abitur anfechten.
  • Mündliches Abitur und Abiball: Organisation und Musikbeiträge, an sich nicht schlimm, aber meist geballt innerhalb kurzer Zeit.
  • Nach Pfingsten bis Schuljahresende: Alle Noten müssen fertig werden, die Zeugnisbemerkungen für die Teilnehmer an meinen Musik-AGs müssen eingetragen werden und dergleichen mehr. Parallel dazu sind die Klassen gelegentlich nicht vollständig, denn jetzt ist die heiße Exkursionsphase…

Ich befinde mich gerade in der letzten Phase. Mein Blick in die Zukunft richtet sich ganz eindeutig auf die Sommerferien. Die sind das eigentliche Ziel für die nahe Zukunft. Wenn dieses Zwischenziel erreicht ist, wird weiter geplant.

Die Zukunft (in diesem Fall: die Sommerferien) fest im Blick...
Die Zukunft (in diesem Fall: die Sommerferien) fest im Blick…

(Hmmmm, habe ich wirklich so eine Patrizier-Nase? Speziell für den guten Zeilenende habe ich meinen Bart ganz männlich heute früh nicht abrasiert…)

Da es mit dem Laufen gerade wieder anfängt, sich zu normalisieren (heute habe ich immerhin mal wieder ca. 17,5 km geschafft), sehe ich da eine ganz entspannte Zeit auf mich zukommen. Sommerferien, ich bin bereit für euch!

Zur Aktion „52 Wochen“

Seit nunmehr 19 Wochen läuft Zeilenendes Foto-Aktion „52 Wochen“, an der ich teilnehme. Ziel ist es, jeden Sonntag ein neues Selfie oder Portrait einzustellen, wenn man lustig ist, kann man ihm auch ein bestimmtes Motto verpassen – das liegt mir besonders, daher gab es bislang eigentlich ausschließlich Fotos mit einem bestimmten Motto.

Die üblichen und allesamt sehenswerten Teilnehmer sind:

Überraschung – und Timing vom Feinsten

Heute habe ich die 2.600 Kilometer in diesem Jahr ganz knapp überschritten – hätte ich nicht gerade beim Abendessen die Daten eingegeben, hätte ich es nicht einmal gemerkt. Insofern war es eine richtige Überraschung.

Die aktuelle Laufstatistik für 2016
Die aktuelle Laufstatistik für 2016

Heute früh bewies ich beim Laufen ein untrügliches Gespür für Timing, denn bis zwei Minuten nach meinem Aufbruch war der Morgen völlig trocken. Ich lief los, dachte mir noch, dass die paar dunklen Wolken sich schon verziehen würden…

…und wurde prompt eines Besseren belehrt. Der Himmel öffnete alle Schleusen, die zur Verfügung standen. Die folgenden 15 Minuten goss es wie aus Kübeln. Klingt vielleicht unangenehm, war aber halb so schlimm, denn die Außentemperatur war heute früh schon recht ordentlich in die Höhe geklettert. Durch den Regen kühlte es angenehm ab, so waren die knapp über zwei Stunden des gemütlichen Samstag-Morgen-Laufs sehr erträglich.

So, nach zwei Gläsern vom leckeren Solera 1847 schwebe ich hier gerade vor mich hin. Mehr sollte ich nicht schreiben, wer weiß, was sich da noch alles hineinstiehlt…

Kümmerlich nährt sich das Eichhörnchen

Seit letztem Freitag laufe ich wieder (ich berichtete), doch so ganz ist der frühere Zustand noch nicht wiederhergestellt. Insgesamt laufe ich sehr langsam, um nicht noch durch eine einzelne schnelle Bewegung einen neuen Schaden anzurichten. Bei jedem einzelnen Schritt muss ich außerdem sehr auf meine Haltung achten, denn sobald ich meinem Becken und unteren Rücken erlaube, in ein Hohlkreuz zu gehen, handle ich mir Schmerzen ein. Daher bin ich nun sehr aufrecht und sehr langsam unterwegs – ich selbst sehe mich nicht, es wirkt aber aller Wahrscheinlichkeit nach etwas erheiternd.

Und just dabei kommt es vor, dass meine jugendlich-sportliche Frau voller Elan an mir vorbeizieht, dass es wirkt, als stünde ich wie ein Möbelstück in der Gegend herum. Immerhin schoss sie heute früh gleich noch ein schmeichelhaftes Foto von mir – dann darf sie mich auch gerne jederzeit wieder überholen…

Hinterrücks von der Frau „geschossen“...
Hinterrücks von der Frau „geschossen“…

Ganz nebenbei bemerkt: So ein Lauf durch die frische Morgenluft ist schon sehr fein, ich vermisse mein Laufband gerade keine Sekunde…

Neues Laufequipment: Polar H7 Herzfrequenz-Sensor

Seit mehreren Wochen im Einsatz: Polar H7 Herzfrequenz-Sensoren-Set
Seit mehreren Wochen im Einsatz: Polar H7 Herzfrequenz-Sensoren-Set

Ich berichtete ja bereits ausführlich über meinen Wechsel zum Polar Loop-Fitness-Tracker, mit dem ich nach wie vor sehr zufrieden bin. Nach ein paar Wochen der Nutzung überkam mich die Lust, ein zusätzliches Accessoire zum Einsatz zu bringen, das sowohl mit dem Loop-Armband direkt als auch mit einer speziellen iPhone-App – Polar Beat – verwendet werden kann: den Polar H7 Herzfrequenz-Sensor.

Bei Amazon gab es den in der passenden Farbe für 51 €, es war also keine gigantische Investition. Nach drei oder vier Anläufen, bei denen ich mir immer wieder neu überlegte, dass ich das Teil ja eigentlich gar nicht wirklich bräuchte, bestellte ich ihn dann doch einfach, wartete die drei Tage ab, passte ihn an meinen Brustkorb an – und legte los.

Das komplette Set: Sensor-Brustgurt und Bluetooth-Sender
Das komplette Set: Sensor-Brustgurt und Bluetooth-Sender

Die Ergebnisse waren für mich überraschend:

  • Mein Ruhepuls liegt im Bereich von 48-55 Schlägen pro Minute (so niedrig hätte ich ihn nicht eingeschätzt).
  • Beim Laufen erreiche ich Pulszahlen um die 140-160 Schläge pro Minute, bei steilen Anstiegspassagen geht er auch mal über die 170 (über 180 kam ich in keinem bisherigen Lauf). Das ist mehr als ich erwartet hatte, denn die Läufe fühlen sich in dieser Hinsicht immer recht entspannt an – zumindest entspannter als der Herzschlag meiner Einschätzung nach vermuten ließe.
  • In einem „normalen“ Lauf (also nicht in riesiger Hitze oder Eiseskälte, nicht gegen einen Orkan und auch nicht mit kilometerlangen Anstiegen) komme ich so gut wie nie unter 135, touchiere die 170 aber auch nur in Ausnahmesituationen. Das spricht dafür, dass ich relativ wenig Fett beim Training verbrenne (die Polar Beat-App nennt mir sogar explizit einen Prozentwert, der heute früh beispielsweise bei genau 10% lag, doch es handelt sich vermutlich eher um eine grobe Schätzung), dazu müsste ich meine Herzfrequenz vermutlich noch deutlich absenken.
Mein Laufstil scheint nicht sonderlich zur Fettverbrennung geeignet zu sein – eventuell sollte ich die Temposchraube noch etwas zurückdrehen... Oder aber einfach weiter mit Spaß rennen und die paar Fettzellen Fettzellen sein lassen!
Mein Laufstil scheint nicht sonderlich zur Fettverbrennung geeignet zu sein – eventuell sollte ich die Temposchraube noch etwas zurückdrehen… Oder aber einfach weiter mit Spaß rennen und die paar Fettzellen Fettzellen sein lassen!

Nun bin ich kein echter Experte für diese physiologischen Angelegenheiten, mein Wissen stammt noch aus der Schulzeit, die leider ja doch schon mehr als 20 Jahre zurückliegt. Aber ich habe ja ein paar nette Sportkollegen in der Schule, also werde ich die mal ein wenig ausquetschen, denn derlei Stoffwechsel-Grundwissen und die daraus resultierende Trainingslehre gehören heute zum gängigen Stoff im Fach Sport in der Oberstufe. Ich bin schon gespannt, welche Tipps die mir geben können – und wie sich diese in mein Training integrieren lassen. Sobald ich ein paar neue (und fundierte) Erkenntnisse gewonnen und diese ausprobiert habe, kann und werde ich hier wieder berichten.

Das Ende des Tunnels

Ein kleine Impression von meinem wundervoll erholsamen und aufbauenden Lauf in den nebelverhangenen Morgen
Ein kleine Impression von meinem wundervoll erholsamen und aufbauenden Lauf in den nebelverhangenen Morgen

Heute morgen konnte ich zum ersten Mal seit etwa 12 Tagen ohne Schmerzen im Hüftgelenk eine ganz passable Einstiegsrunde laufen. Und was für eine Erlösung das doch war! Das Laufen war seit Monaten mein unumstößlicher Tagesbeginn – bis es dann mehr als eine Woche schlicht und einfach nicht mehr ging.

Gestern früh noch war ich auf dem Laufband, erst langsames Ein-Gehen, dann das Tempo Stück für Stück gesteigert. Beim Übergang ins richtige Laufen zog es aber sofort wieder – Mist! Also noch ein paar Minuten gemütlich zu Ende gegangen. Der Tag war schon abgeschrieben…

Später in der Schule musste ich den Abiturienten kurz beim Einladen von Instrumenten in einen VW-Bus helfen, da ja der Abiball anstand. Das passierte während einer Schulstunde. Um die Klasse nicht zu lange unbeaufsichtigt zu lassen (es ging ja ohnehin nur um zwei oder drei Minuten), joggte ich vom Auto zurück. Und dabei bemerkte ich: Solange ich mein Schritttempo und die Schrittweite selbst bestimmen kann, fühle ich absolut keine Schmerzen. Ganz im Gegenteil: Durch die lange Pause waren da viele Reserven, die ich schnell, fast schon lustvoll, abrufen konnte. Ein himmlisches Gefühl. Und damit stand auch gleich fest: Morgen laufe ich wieder draußen – in meinem Tempo, zu meinen Bedingungen!

Und genau das habe ich heute dann ja auch gemacht. Der gestern schon gefasste Entschluss machte es mir doppelt leicht, heute früh aus dem Bett zu springen. Außerdem half das Wetter: Gestern lag die Temperatur zwischen 32 und 36 Grad Celsius, in Aalen, das wunderschön in einen Talkessel eingebettet ist, wird das dann zusätzlich immer sehr schwül. Beim Abiball sind wir gestern trotz Klimaanlage im Saal schier zerflossen, noch dazu auf einer gut ausgeleuchteten Bühne und in Aktion! Später am Abend kam dann aber ein monströses Gewitter, das starken Wind und heftige Regenfälle mit sich brachte. In der Folge war es heute früh unschlagbar angenehm zu laufen: Kühl (12-15 Grad) und eine erträgliche, zum Atmen sehr angenehme Luftfeuchtigkeit, die einem aber in Kombination mit der niedrigeren Temperatur nicht gleich den Schweiß aus allen Poren schießen ließ. Traumhaft!

Auf den ersten 150 Metern traf ich einen vereinzelnten Hund nebst Besitzer an, doch das Tier war angeleint und offensichtlich auch an anderen Dingen als einem vorbeimäandernden Solera interessiert. Weitere Personen traf ich auf dem ganzen Lauf nicht, was mir als vollkommenem Individual-Sportler besonders angenehm war. Heute ließ ich sogar Musik oder Hörbuch weg, um mich nicht in Versuchung führen zu lassen, das Schrittempo unterbewusst der Musik oder einer spannenden Erzählpassage anzupassen. In diesem meditativen Modus rannte ich durch die Aalener Nebelberge:

Die Aalener Nebelberge – stünde da noch ein einsamer Wanderer, könnte es glatt ein Gemälde von Caspar David Friedrich sein...
Die Aalener Nebelberge – stünde da noch ein einsamer Wanderer, könnte es glatt ein Gemälde von Caspar David Friedrich sein…

Einen kurzen Schreckmoment musste ich ertragen, als sich bei 5,5 Kilometern für ein oder zwei Minuten die Zerrung meldete. Aber mit kleinen Schritten, niedrigem Tempo und besonders aufrechter Haltung (ChiRunning) konnte ich die Sache wieder in den Griff bekommen und meine anvisierten acht Kilometer erfolgreich beenden. So dürfen die nächsten Tage gerne weitergehen.

Neue Laufschuhe: Brooks Glycerin

Seit etwas mehr als einer Woche habe ich – der Schwüle im Keller wegen – alle meine morgendlichen Läufe nach draußen verlegt (nimm dies, Herr Zeilenende!). Durch die vorgerückte Jahreszeit ist es um 4:50 h, wenn ich losrenne, meist schon ausreichend hell; im Winter ging das einfach noch nicht. Es ist angenehm kühl, selbst bei Wind nicht wirklich kalt – spätestens nach fünf Minuten freut man sich über jedes Kleidungsstück, das daheim geblieben ist. (Ja, ich weiß, träumt weiter…)

Wie es sich über die letzten Wochen bei den gelegentlichen Schönwetter-Läufen angekündigt hatte, musste ich erkennen, dass meine Asics Nimbus ihre Tage der Läufer-Unterstützung hinter sich haben. Kaum lief ich mehr als drei Kilometer am Stück mit ihnen, begann das rechte Knie zu zicken. Klar, die reine Kilometerzahl war hier gar nicht festzustellen, aber ein Jahr lang Seilspringen und die anschließenden Läufe auf Laufband, Straße, Schotter- und Waldwegen haben die Dämpfung wohl Stück für Stück geschafft. Ein Ersatz musste her, schnell.

Also ab zum Schuhladen meines Vertrauens, kurz schildern, was mein Herz begehrt, fünf oder sechs Modelle durchtesten, bei zweien hängenbleiben – und überrascht werden. Die beiden Modelle in der Endauswahl waren beide der Glycerin von Brooks, jedoch einmal das letztjährige und einmal das brandaktuelle Modell. Für mich vom Gefühl her völlig ohne Unterschied, daher riet mir die Verkäuferin zum letztjährigen Modell (für Kenner: Modell 13). Dies könne sie mir aus Gründen des zügigen Abverkaufs für 109 € anbieten, wohingegen das neue Modell bei 169 € (abzüglich 10% Kundenrabatt) läge. Schneller hatte ich noch keine Wahl je getroffen.

Eine Woche intensiven Testens später…

Einige Läufe später kann ich nur schwärmen: Die neuen Schuhe sitzen perfekt, bislang keine Blasen, keine Druckstellen, ein überaus angenehmes Laufgefühl, ein zufriedenes und – kann man das sagen? – glückliches Knie, Stabilität auch bei seitlich geneigten Schotterstrecken am Berghang… Traumhaft!

Meine neuen Laufschuhe — nach einer Woche Benutzung
Meine neuen Laufschuhe — nach einer Woche Benutzung

Außerdem sehen die Schuhe auch noch richtig gut aus – ist zwar um die Uhrzeit egal, aber das Auge läuft (zwangsweise) mit. Jetzt hoffe ich nur, beim nächsten Bedarf an Laufschuhen wieder in die Zeit der Modellwechsel zu fallen. Das lohnt sich nämlich ordentlich.

Und das Alter schlägt wieder zu…

Doch kaum war die erste Woche um, so schlug auch das Alter mit einem gewissen Sinn für Sadismus zu, denn irgendwie habe ich mir in der Nähe der rechten Hüfte irgendetwas gezerrt. Jede einseitige Belastung verursacht ein deutlich unangenehmes Gefühl, je anstrengender und länger der Tag, desto mehr macht sich das bemerkbar. Socken an- oder ausziehen ist meine neue Lieblingsbeschäftigung geworden.

Seit drei Tagen humple ich nun durch die Gegend, was in der Schule natürlich genau zum richtigen Zeitpunkt kam (gestern war das Sommerkonzert mit Auf- und Abbau, von der eigentlichen musikalischen Darbietung ganz zu schweigen). Glücklicherweise motzt die Zerrung nicht, wenn ich mich gleichmäßig und nicht zu schnell bewege, das tut sogar gut. Also gehe ich morgens meine 8-10 Kilometer in geruhsamem Tempo (4-6 km/h), lese dabei auf dem iPad ein Buch oder lausche einem Hörbuch – das geht auch, macht aber nicht halb so viel Spaß wie ein erfrischender 16 Kilometer-Lauf durch die kühle Morgenluft.

So, genug gejammert! Am Wochenende halte ich die Füße so still wie möglich, vielleicht kann ich dann ab Dienstag oder Mittwoch wieder normal laufen.