Der „Haus-Akku“

Wie ich bereits berichtete, wurde an unserem Haus im vergangenen Oktober eine Photovoltaik-Anlage eingerichtet. Die lief in den vergangenen Monaten angesichts des blendenden Wetters so gut, dass wir (beinahe) täglich eine Menge Strom-Überschuss hatten. Der wird ins Stromnetz eingespeist, wofür wir eine Vergütung in Höhe von ungefähr 12 Cent/kWh erhalten. Da wir nachts und an verhangenen Tagen ohne ausreichende Sonneneinstrahlung den Strom aber für 27 Cent/kWh einkaufen müssen, lag klar auf der Hand, dass das zwar besser als vorher, aber letztlich immer noch eine unbefriedigende Konstellation war.

Unsere Photovoltaik-Anlage erzeugte an etlichen Tagen über 20, zum Teil über 22 kWh feinsten Solarstrom, unser täglicher Bedarf liegt aber im Schnitt nur bei etwa neun bis zehn kWh, in der Regel eher weniger als mehr. Nun gut, den gut 100-prozentigen Überschuss wollte ich mir unter den oben geschilderten Bedingungen nicht mehr länger entgehen lassen, also erkundigte ich mich bei der Firma Graule Solar, die damals auch unsere PV-Anlage installiert hatte (hier), nach einer Speicherlösung, rechnete ein wenig herum und kam zu dem Schluss, dass sich das für unser Haus lohnen wird.

Der Auftrag wurde erteilt, die benötigten Teile bestellt, heute war der Einbau. Seit gut einer Stunde lädt der „Haus-Akku“, um dann über Nacht und am frühen Morgen die Grundlast sowie alle weiteren Energie-„Forderungen“ – hoffentlich gänzlich ohne Energiezukäufe – decken zu können.

Das ist der eigentliche Energiespeicher – bei einem Gesamtgewicht von gut 150 kg kann man den nicht „mal einfach so“ hochheben und wegtragen...
Das ist der eigentliche Energiespeicher – bei einem Gesamtgewicht von gut 150 kg kann man den nicht „mal einfach so“ hochheben und wegtragen…
Abgesehen von den Solarmodulen auf dem Dach und den Kabelsträngen von dort bis in den Keller ist das bereits der Großteil der Anlage, nur der sog. Home Manager ist noch im Sicherungskasten verbaut.
Abgesehen von den Solarmodulen auf dem Dach und den Kabelsträngen von dort bis in den Keller ist das bereits der Großteil der Anlage, nur der sog. Home Manager ist noch im Sicherungskasten verbaut.

Zwischendurch muss ich ja immer wieder mal spicken, wie es mit der Ladung vorangeht, und angesichts der aktuell sehr intensiven Sonneneinstrahlung scheint das auch sehr gut zu klappen:

Da es gerade erst kurz nach 16:00 h ist, dürfte der Energiespeicher heute Abend randvoll sein.
Da es gerade erst kurz nach 16:00 h ist, dürfte der Energiespeicher heute Abend randvoll sein.

Tja, nun beginnt die spannende Zeit, in der sich Stück für Stück herausstellen wird, ob sich die Investition gelohnt hat. Auf jeden Fall ist es praktisch, sich nicht mehr zwingend Gedanken darüber machen zu müssen, ob noch genug Solarstrom für eine Wäsche, einmal Kochen, die Mikrowelle, den Wasserkocher, den Föhn, den Backofen oder die Spülmaschine (das sind erfahrungsgemäß die großen Energiefresser in unserem Haushalt) vorhanden sein werden. Der Akku puffert das ab. Wie gut das funktioniert, kann ich jetzt noch nicht sagen.

In ein paar Monaten werde ich mich mit einem kleinen Erfahrungsbericht zu diesem Thema wieder melden, dann weiß ich sicher mehr – und das aus allererster Hand.

Solera mit seinem Sonnendach

Nun ist es da, unser „Sonnendach“!
Nun ist es da, unser „Sonnendach“!

Vollgestopfte Woche

Die mit dem heutigen Tag endende Woche war sehr ereignisreich, denn einerseits war in der Schule viel los (zwei separate Elternabende), familiär ebenfalls (Geburtstag, noch ein Elternabend), dann steht heute Abend das Konzert mit dem OJO an, was gestern mit mehr als sechs Stunden Probe vorbereitet wurde. Und dann gab es da noch einen Punkt, für mich fast den wichtigsten: Am vergangenen Dienstag wurde unsere Photovoltaik-Anlage installiert.

Schneller als gedacht

Wenn ich bedenke, wie lange ich bei den Firmen hier aus der Region darauf warten musste, bis die überhaupt einmal auf ein Anschreiben oder einen Anruf reagiert haben, geschweige denn einen Ortstermin wahrnahmen oder einen dabei versprochenen Kostenvoranschlag dann tatsächlich zuschickten, dann ging das alles jetzt unglaublich schnell.

Wer sich noch erinnert: Im August habe ich über Twitter von der Naturstrom-Aktion SonnenDach erfahren. Spontan war das Interesse geweckt, also reichte ich alle benötigten Daten ein (ich berichtete), binnen weniger Tage war alles geklärt (auch davon berichtete ich), dann ging es ziemlich schnell los: Die von Naturstrom beauftragte Firma meldete sich, kam binnen weniger Tage zum Ortstermin, plante mit mir die günstigste Positionierung, half mir beim Ausfüllen der notwendigen Formulare. Dann begann die Wartezeit, denn hier hing alles am Bescheid der Stadtwerke Aalen, die das Einspeisen von Strom ins Netz genehmigen musste.

Nach der erfolgten Genehmigung der PV-Anlage ging es sehr schnell, denn ich hatte kaum eine Email an die Firma Graule Gebäudetechnik in Nördlingen geschickt, da meldete sich der für uns zuständige Mitarbeiter. Das gute Wetter der vergangenen Woche wurde natürlich ausgenutzt und am Dienstag arbeiteten die Handwerker von acht bis achtzehn Uhr mehr oder weniger am Stück durch. Es gab eine minimale Pause von 25-30 Minuten für ein paar Brote in der Mittagspause, ansonsten habe ich die Männer nie pausieren gesehen.

Die rollende Werkstatt vor dem Haus – dann klappt es auch innerhalb eines einzigen Tages.
Die rollende Werkstatt vor dem Haus – dann klappt es auch innerhalb eines einzigen Tages.
Hier werden gerade die letzten PV-Module auf das Dach geschraubt.
Hier werden gerade die letzten PV-Module auf das Dach geschraubt.

Man merkte deutlich, dass hier viel Erfahrung vorlag, denn vieles ging sehr schnell und routiniert von der Hand. Irgendwann im Verlauf kam dann auch der Betriebsleiter vorbei, um sich die Situation vor Ort anzusehen und den Verlauf der Arbeit zu kontrollieren. Ansonsten kann ich wirklich nur positiv berichten, wie professionell alles verlief. Und das Endergebnis ist absolut sehenswert:

So kann die Sonnenenergie voll ausgenutzt werden – hach!
So kann die Sonnenenergie voll ausgenutzt werden – hach!
Blick auf unser Haus aus der entgegengesetzten Richtung – gleich viel schöner mit der PV-Anlage!
Blick auf unser Haus aus der entgegengesetzten Richtung – gleich viel schöner mit der PV-Anlage!

Nun heißt es wieder WARTEN, denn bis die Anlage in Betrieb gehen darf, muss erst ein Zweirichtungsstromzähler bei uns eingebaut werden. Sobald die Stadtwerke das geschafft haben, wird die Anlage aktiviert und liefert Tag für Tag wundervollen Ökostrom.

Fazit

Wer bislang noch nicht ganz sicher war, ob es sich lohnt, sich die Mühe zu machen, dem kann ich nur versichern: Es lohnt sich. Abgesehen von ein paar Fotos vom Haus (nötig für die Einschätzung, ob sich eine PV-Anlage überhaupt lohnen kann), einigen wenigen Formularen (z.B. Genehmigung über den Netzbetreiber, Meldung bei der Bundesnetzagentur etc.), bei deren Ausfüllung einem geholfen wird, und etwas Zeit an ein paar Tagen (Ortstermin, Einbautag etc.) muss man nur wenig Zeit investieren. Der Aufwand war erstaunlich gering.

Noch kann ich über die Effektivität unseres Sonnendachs nichts berichten, denn es darf noch nicht in Betrieb gehen. Selbst danach werde ich sicher erst einmal ein paar Wochen abwarten, wie sich das Gesamtbild so zeigt. Aber ich bin voller Vorfreude, denn so einfach hätte ich mir die ganz Angelegenheit (vor allem nach den Erfahrungen im ersten Halbjahr) nicht vorgestellt. Vielen Dank an dieser Stelle an Naturstrom und die Firma Graule in Nördlingen!

Fun Fact: Der Gluteus maximus

Der Gluteus maximus (Quelle: iMuscle 2)
Der Gluteus maximus (Quelle: iMuscle 2-App für iPad)

Laut Wikipedia handelt es sich beim „Musculus gluteus maximus“ (lat. für „größter Gesäßmuskel“) um einen Skelettmuskel der unteren Extremität, genauer der hinteren (dorsalen) Schicht der hinteren Hüftmuskulatur.

Er ist der dem Volumen nach größte Muskel des Menschen und einer der kräftigsten.

Tja. Und meiner schmerzt nach den gestrigen fünf Stunden Handwerkern im Knien bzw. Vorbeugen heute spürbar. Autsch!

P.S.: Gerade beim Veröffentlichen des Artikels erschien der Hinweis, dass dies mein 500. Blog-Eintrag sei. Hmmmm, ein wirklich würdiges Thema habe ich mir dafür ja ausgesucht… 😉

 

Sommerprojekt 2016 – fliegender Wechsel

Abschluss…

Vorgestern habe ich den Teil des Sommerprojekts für beendet erklärt, für den ich mich maßgeblich zuständig fühlte:

Hier und da noch ein wenig krumm und schief, doch es soll ja nicht zu steril sein...
Hier und da noch ein wenig krumm und schief, doch es soll ja nicht zu steril sein…

Der Container mit fünf Tonnen Fassungsvermögen wurde gut gefüllt:

Viel mehr passt in den offenen Container nicht hinein.
Viel mehr passt in den offenen Container nicht hinein.

Insgesamt habe ich meiner Zählung nach 132 Pflanzringe verbaut, die letzte Kalkulation (ich konnte im Auto immer nur etwa 25 Stück transportieren, daher musste ich häufiger fahren) war gut, denn es sind nur vier Stück übrig geblieben, die ich in den nächsten Tagen halt wieder zurückgeben werde.

…und Neubeginn

Da für die kommenden Tage wundervolles, trockenes, wenn nicht gar heißes Wetter angesagt wurde, begann nach einem Tag der Erholung sofort das neue Projekt: Dachtausch im Woodport.

Für meine langjährigen Jünger (mir wurde jüngst unterstellt, einen leichten Jesus-Komplex zu haben, nun gut, dann kann ich ja in die Vollen gehen) ist die Woodport-Bauaktion eventuell noch ein Begriff, zur Not kann man hier noch einmal nachlesen.

Das damals mitgelieferte PVC-Dach war von Anfang an die reinste Katastrophe. Das Material war zu weich, um richtig stabil zu sein und seine Form einfach zu halten, und gleichzeitig zu steif, um sich gut aneinander zu fügen. Daher ergab sich bei allen überlappenden Abschnitten eine Lücke zwischen den Schichten – und selbstverständlich lief da immer im Winter das Schmelzwasser bzw. bei jedem Regenguss das vom „Papa“ gelieferte Wasser hinein. Kurzum: Drecksmist.

Also begann der Tag heute damit, den alten PVC-Krempel abzumontieren. Klingt nicht nach einem besonderen Aufwand, war aber bei etwa 100-120 Schrauben und abdichtenden Unterlegscheiben sowie einigen später von mir zum Zwecke der Abdichtung angebrachten Sonderverschraubungen eine gut zweistündige Arbeit, zum Teil in der prallen Sonne – und ich bin ja so ein sonnenverliebter Typ…

Hier sieht man den freien Blick auf den Himmel, nur die Stützbretter sind noch montiert. Hinter dem Woodport liegt noch ein Teil der alten PVC-Abdeckung auf den gerade am Montag fertig gestellten Stufen...
Hier sieht man den freien Blick auf den Himmel, nur die Stützbretter sind noch montiert. Hinter dem Woodport liegt noch ein Teil der alten PVC-Abdeckung auf den gerade am Montag fertig gestellten Stufen…

Dann kam der kniffligere Teil: 20 OSB-Platten montieren. Nachdem die erste Ecke passend ausgerichtet und festgeschraubt war, konnte in zwei Richtungen angebaut werden, etwa fünf Stunden und drei Akkuschrauber-Ladungen später war alles fertig:

Alles fertig, ich stehe mit den Füßen schon auf der Leiter, um nach getaner Arbeit wieder in den Feierabend hinunterzusteigen...
Alles fertig, ich stehe mit den Füßen schon auf der Leiter, um nach getaner Arbeit wieder in den Feierabend hinunterzusteigen…

Morgen wird es noch einmal anstrengend und auch ein wenig spannend, denn dann muss das Dach wetterfest gemacht werden. Erotische Begriffe wie „Dachpappe“ wandern durch meinen Kopf. Da ich damit (Dachpappe, nicht Kopf!) noch nie hantiert habe, kann es sein, dass im „Versuch und Irrtum“-Verfahren ausgetestet werden muss, wie sich das alles bewerkstelligen lässt. Wenn ich mir dabei nicht den Hals gebrochen habe, berichte ich morgen Abend wieder vom dann aktuellen Stand.

Woodport-Romantik

Regenrinne am Woodport
Nach mehreren Stunden endlich montiert: Die Regenrinne am Woodport

Letzten August berichtete ich vom Bau unseres Woodports, also des Carport-Bausatzes, der seither der trockenen Verwahrung unseres Brennholzes dient. Kaum waren wir fertig, regnete es auch einmal, sodass wir erkennen konnten, wo noch kleinere Baumängel vorlagen, deren Behebung bis gestern und heute früh warten musste.

Heckenschnitt zuerst

Aber ich kann berichten, dass ich mich heroisch auf das Dach hinaufgewagt habe, um zum Einen die nachbarliche Hecke gnadenlos zu stutzen — gerade dieser Nachbar ist sehr nett und hatte angeboten, sich selbst um die Hecke zu kümmern, aber das Risiko, ihn womöglich durch das Dach unseres Woodports stürzen zu sehen, wollten wir nicht eingehen. Die an seiner statt angebotene elektrische Heckenschere nahm ich dagegen gern an und wütete wie Arnold Schwarzenegger in „Conan der Barbar“. Das Gemetzel wird sich wohl im nächsten Jahr noch einmal wiederholen, denn diese Hecken scheinen mir erstaunlich langlebig zu sein.

Abdichtung — vielleicht…

Dann ging es an die Abdichtung einer bei starkem Regen nicht ganz dichten Stelle unseres Woodport-Dachs. Konstruktionsbedingt liegen mehrere gewellte Kunststoffplatten an dieser Stelle überlappend. Dummerweise ist das Material gleichzeitig weich genug, um nicht ganz in Form zu bleiben, und hart genug, um sich gegen die jeweils anderen Platten leicht zu verkanten. Im letzten Jahr habe ich mit Silikon die Lücken zu schließen versucht. Offensichtlich nicht zu 100 Prozent erfolgreich. Um die Dichtigkeit herzustellen, wurden gestern Schrauben, Unterlegscheiben und Muttern gekauft, die eben diese auseinander klaffenden Platten dicht aneinander binden. Nun fehlt bloß noch ein Regen, der eine Überprüfung des vermeintlichen Erfolgs dieser Aktion ermöglicht. Aber ausschauen tut's gut.

Regenrinne

Nun nähere ich mich endlich dem per Überschrift versprochenen Hauptteil des heutigen Blog-Eintrags: Der Regenrinne. Nachdem die ersten paar Regenschauer und — vor allem — die Schneeschmelze vorüber waren, kamen wir nicht umhin, die Notwendigkeit einer Regenrinne am tiefsten Ende des Dachs anzuerkennen, denn genau an diesem Ende betritt man nun einmal diese Brennholz-Verwahrstelle.

Obwohl der Bausatz dazu nun schon etliche Wochen im Keller lag, schob ich die Arbeit hinaus und hinaus, das heiße Wetter der vergangenen Wochen machte es mir noch einfacher, alles auch noch weiter zu vertagen. Heute früh ging ich aber um halb acht, als es noch recht kühl war, voller Elan an die Arbeit. Mit Erfolg, denn nun ist die Regenrinne montiert und an allen Ecken und Enden so fixiert, dass der manchmal gar zu stürmische Wind vermutlich erst einmal das Dach des Woodports davonreißen würde, bevor die Regenrinne samt Fallrohr (und Wasserklappe) verlustig ginge. Ja, ich öffne mal wieder das Fenster ob dieses schamlosen Eigenlobs…

Gleich noch ein Eigenlob (Fenster ist und bleibt offen)

Da ich gerade am Lob meiner eigenen Person und deren unglaublich faszinierender Fertigkeiten war, verweise ich hier gleich noch auf das, was nach den handwerklichen Leistungen kam: 92 Minuten Seilspringen. Heute habe ich beim Training wieder einmal ein Seil getötet, da es aufgrund meiner harten Inanspruchnahme des selbigen riss. Da das in der Vergangenheit mehrfach vorkam, müsste ich mal über einen entsprechenden Blog-Eintrag nachdenken.

Nachtrag (gleicher Tag, eine Stunde später):

Tatsächlich kam etwas Regen auf, man möchte es ja kaum glauben, ist aber wahr. Bislang wirkt das Dach dicht (schnell noch mal gegen meinen Holzkopf klopfen), auch das Ablaufen des Tröpfelwassers klappt hervorragend. Dennoch wollte „Es Marinsche“ wissen, ob denn das Wasser nicht hinten drüber schwallt. Eine interessante Frage, aber nach eingehender Überprüfung kann ich den fotografischen Beweis liefern, dass da nichts „hinaus schwallen“ kann, allenfalls ganz selten mal ein Tröpfchen abgeben. Und auch das wirklich nur selten.

Beweisfoto
Damit wäre dann der fotografische Beweis erbracht...

 

Hätte man’s vorher gewusst…

Baufortschritt Terrasse

Wir bauen gerade eine Terrasse. Eigentlich war das gar nicht so geplant. Aber die Kostenvoranschläge, die wir eingeholt haben, sprengten glatt jeglichen Kostenrahmen, den wir uns vorgestellt hatten. Für eine simple Terrasse mit den ungefähren Ausmaßen 3,30×6,50 Meter waren wir durchaus bereit, ca. 5.000 bis 6.000 € auszugeben. Leider begannen die niedrigsten Kostenvoranschläge erst bei knapp 9.000 € — und da war noch nicht einmal ein Hauch von Überziehung einkalkuliert. Der nächste lag tatsächlich schon bei satten 11.000 €. Und da steckten durchaus noch einige Möglichkeiten zur Preissteigerung drin. Das sind so nette Formulierungen wie „Je nach Zeitaufwand, Stundensatz: 40€“.

Also reifte der Entschluss, die Terrasse doch selbst zu bauen. Hätte ich vorher gewusst, was da alles an Arbeit auf uns, insbesondere mich, zukommt, wäre ich weit weniger eifrig an die Arbeit gegangen. Vermutlich ist das aber gut so, denn bei den Kindern war es ähnlich: Hätten wir vorher gewusst, wie stressig drei Kinder von Zeit zu Zeit sein können, hätten wir keine drei. Nun haben wir sie, lieben sie, wollen keinen Tag auf sie verzichten müssen. Dennoch machen sie viel Arbeit.

Zurück zur Terrasse: Zuerst mussten die Gräben ca. 40 bis 50 Zentimeter tief ausgehoben werden, in die eine kleine Drainageschicht aus Schotter eingebracht wurde. Darauf kam ein kleines Betonfundament. Darauf dann die ca. 100 Granitpalisaden (zu je ca. 20 kg), die wiederum ausgerichtet und einbetoniert wurden. Dann wurde der Innenbereich mit mehreren Tonnen Schotter aufgefüllt — Schubkarre für Schubkarre. Dann kam das Verdichten mittels Rüttelplatte (ein ziemliches Biest, wenn mir der Begriff erlaubt sei). Dabei stellte sich schon einmal heraus, dass die großzügige Planung des Natursteinhändlers unseres Vertrauens deutlich mehr Schotter umfasste, als für uns nötig war. 15,7 Tonnen wurden uns vor das Haus gekippt. Mindestens fünf, gefühlt sechs oder sieben, liegen immer noch dort. Die prognostizierte Verdichtung auf die Hälfte fand so nicht statt. Also durften, während die Miete für die Rüttelplatte lief und lief, wieder ca. 10-12 Schubkarren voll Schotter abgeschaufelt und vor das Haus zurück gekippt werden. Immerhin klappte die Verdichtung dann ganz gut. Nur das mit dem Gefälle ist mit einem derart ungenauen Arbeitsgerät für mich als Laien nicht hinzubekommen. Deshalb kratze ich seit gestern wieder Teile der verdichteten Schotterschicht heraus, um die (wie ich beim Hochheben feststellen musste) eher zerbrechlichen Beton-Steine, auf die dann die WPC-Unterkonstruktion geschraubt wird, mit den für die Entwässerung notwendigen 2 Prozent Gefälle einzusetzen.

Ich will gar nicht maulen. Mit allen Materialkosten liegen wir am Ende ca. bei 5.000 €. Aber das eine oder andere Mal schoss mir mittlerweile der Gedanke durch den Kopf, dass 10.000 oder 15.000 (oder 20.000) € vielleicht doch gar nicht so viel seien…

Ein guter Freund, der bei seinem eigenen Haus auch die Terrasse selbst gebaut hat, berichtete, dass man danach eine viel innigere Bindung zu seinem Werkstück habe. Das glaube ich auch: „Haha, bei dem Palisadenstein habe ich mir das Kreuz kaputt gemacht, wegen dieses Schotterhaufens habe ich mich mit meiner Frau gestritten, bei dem Stein habe ich es verflucht, nur Crocs angehabt zu haben…“ Wenn die Terrasse fertig ist, lache ich wieder. Bis in zwei Jahren (oder so)!

 

Handwerkerfreuden

Wir haben heute die Handwerker im Haus. Ausnahmezustand also. Im letzten Jahr haben wir einige Erfahrungen mit Handwerkern gesammelt — und die waren durchweg gut, denn alle Arbeiten wurden zu unserer Zufriedenheit erledigt und alle Rechnungen blieben unter dem im Kostenvoranschlag genannten Betrag.

Die heutigen Handwerker sollen an fünf Fenstern Rollos anbringen, denn im Winter geht da trotz dichter Fenster einfach mehr Wärme verloren als nötig. Außerdem wollen wir das Schlafzimmer (und auch das Arbeitszimmer) richtig verdunkeln können. Diesen Luxus hatten wir seit vielen Jahren nicht mehr, jetzt ist es endlich wieder in greifbare Nähe gerutscht.

Aber der heutige Tag beginnt mit dem klassischen Fall vom „unzuverlässigen Handwerker“. Zuerst kamen die beiden Männer ca. 20 Minuten vor der vereinbarten Zeit (das ist mir im Prinzip lieber als später, es war dennoch anders vereinbart). Dann brachten sie all ihr Equipment ins Haus, nur um dann festzustellen, dass zwei der fünf Rollokästen schon einmal gar nicht passen… Seltsam, denn wir haben in der Zwischenzeit nichts am Haus geändert. Auch haben zwei Personen an zwei unterschiedlichen Terminen vorher die Maße genommen: einmal der Chef, einmal der Meister. Und offensichtlich waren beide nicht in der Lage, die Maße korrekt zu notieren. Ähem.

Nun gut, jetzt sind die Handwerker also noch einmal unterwegs, um die zwei Kästen nachträglich zu verkleinern. Bin ja gespannt, wie lange sie dafür brauchen. Aber wir haben ja Zeit und sonst nichts zu tun.