Jede (oder zumindest fast jede) Woche präsentiere ich ein Album, das mir persönlich gut gefällt. Im Vorfeld höre ich es noch einmal (oder häufiger) durch und bemühe mich dann, es allen Interessierten „schmackhaft“ zu machen.
Sting & Shaggy: „44/876“
Eines der gelungensten Alben der letzten Jahre: Von der ersten bis zur letzten Minute ein purer Genuss!
Bereits vor Monaten kam der Song „Don‘t Make Me Wait“ als eine Art Appetizer für das später folgende Album heraus. Mir hat er so gut gefallen, dass er gleich ein Song des Tages wurde. Vor ein paar Tagen erschien nun das gesamte Album, also lud ich es bei Apple Music und genoss es bereits etliche Male – ein wahres Fest für die Ohren!
Die Songs:
Ich kann unmöglich eine sinnvolle Auswahl von Highlights hier erstellen, einerseits kenne ich das Album noch nicht so gut, andererseits ist bislang jeder Song auf seine Art und Weise fantastisch. Mit den ersten fünf Songs auf dem Album kann man aber auf keinen Fall etwas falsch machen.
Mein persönlicher Favorit – so man aus einer Menge superber Songs überhaupt einen Favoriten auswählen kann – ist „Gotta Get Back My Baby“: Unsere Mittlere hörte den Song, als ich das Album zum Kochen auf dem iPhone laufen ließ. Sie fragte mich gleich, was das denn sei, seitdem hat sie ihn ein paar Tage fast in Endlosschleife gehört. Lustigerweise wird der Song dabei nicht nervig, er bleibt einfach fantastisch.
Fazit
Sting startete mit The Police zu Beginn der bis heute andauernden Erfolgsgeschichte in einem bunten Stilmix, der auch damals schon eine ordentliche Portion Reggae beinhaltete. In gewisser Weise stellt diese äußerst gelungene Kooperation mit einem der profiliertesten Reggae-Musiker der Gegenwart eine wundervolle Rückkehr zu den Wurzeln dar, wenngleich in einem sehr frischen und höchst lebendigen Gewand. Dieses Album hat sich binnen weniger Minuten einen Platz in der Favoriten-Liste erobert, und den muss es niemals wieder aufgeben.
Links
Leider gibt es bislang nur „Don‘t Make Me Wait“ als YouTube-Version zu finden. „Gotta Get Back My Baby“ hätte ich hier lieber präsentiert… Dennoch wünsche ich allen Interessenten beim Anhören viel Vergnügen!
Jede (oder zumindest fast jede) Woche präsentiere ich ein Album, das mir persönlich gut gefällt. Im Vorfeld höre ich es noch einmal (oder häufiger) durch und bemühe mich dann, es allen Interessierten „schmackhaft“ zu machen.
Yes: „90125“
Nicht mehr „taufrisch“, aber musikalisch vom Feinsten!
Nachdem die letzten beiden Alben der Woche ziemlich aktuelle Alben (beide aus 2018) waren, springe ich heute mal wieder etwas in der Zeit herum und habe ein weiteres Album ausgegraben, das ich mir gerne und häufig anhöre: „90125“ der Progressive-Rock-Gruppe Yes. Veröffentlicht wurde „90125“ bereits 1983, was dem Album aber nichts an seiner musikalischen Qualität nimmt. Hier und da spürt man die Synthesizer-Verliebtheit der Zeit durch, aber das Songwriting ist im Großen und Ganzen derart gelungen, dass der Genuss stets an erster Stelle steht.
Die Songs:
Bei der Veröffentlichung hatte das Album neun Titel mit einer Gesamtspielzeit von fast 45 Minuten, bei Apple Music gibt es jedoch eine Deluxe-Version mit 15 Titeln und 77 Minuten Spielzeit, das „Deluxe“-Material besteht aus einem vorher unveröffentlichten Titel („It‘s Over“) und diversen alternativen Fassungen bereits auf der ursprünglichen Version veröffentlichten Titeln (z.B. „Leave It (Single Remix Version)“, „It Can Happen (Cinema Version)“, „Owner of a Lonely Heart (Extended Remix)“ und „Leave It (A Capella Version)“).
Alle Songs sind in gewohnter Yes-Qualität: melodiöser und zugleich verspielter Artrock mit ordentlich progressiven Elementen (daran lässt schon die erste Minute keinen Zweifel). Getragen wird das Album neben der hochqualitativen Produktion vor allem von Jon Andersons Gesang, der einfach eine Klasse für sich ist. Meine Favoriten sind:
„Owner of a Lonely Heart“: Eine echte Power-Nummer, die sowohl auf der progressiven wie auch der melodischen Schiene voll punkten kann. Alles an diesem Song ist fantastisch, was auch dazu führte, dass der Song der erste und bis heute einzige Nummer-1-Hit in den USA wurde (1984). Mehr muss man über den Song nicht sagen, anhören ist besser! (Nicht ganz umsonst war der Song bereits ein Song des Tages (hier) in diesem Blog…)
„Hold On“: Ein Song im mittleren Tempo, getragen von knackigen Riffs, die sich zwischen die Abschnitte mit Gesang schieben und eben jenen mehrstimmigen Gesangspassagen, die eines der Aushängeschilder der Band waren und bis heute sind. Schön ist meiner Meinung nach vor allem das Gitarrenmotiv, mit dem der Song eröffnet wird und das später noch mehrfach zum Einsatz kommt. Der rhythmisch etwas extravagante Part ab ca. zweieinhalb Minuten ist ein schöner Kontrast zum Refrain mit seiner mehrstimmigen Anlage und der fast orchestral wirkenden Instrumentierung. Sehr gelungen!
„It Can Happen“: Beim Intro wähnt man die Band schon in einem indischen Ashram, doch dann wandelt sich die Sitar in ein Spannung generierendes Riff mit abgedämpfter E-Gitarre, kurz drauf setzt auch der reguläre Beat wieder ein, was den Song ordentlich nach vorne treibt. Gerade diese stilistische Wandlungsfähigkeit ist – auch wenn lange nicht mehr so heftig wie in den 1970er Jahren – ein Grund, warum ich das Album so mag.
„Changes“: Auch dieser Song war schon als Song des Tages in diesem Blog vertreten (hier), kein Wunder, ist er doch der vielleicht progressivste auf dem gesamten Album. Daran lassen schon die ersten Sekunden kaum einen Zweifel, doch da bleibt das Stück noch lange nicht stehen, denn an virtuoser Spielfreude kann kein anderer Song auf dem Album ihm das Wasser reichen. Und trotz aller instrumentalen Selbstverliebtheit geht die Sanglichkeit nie verloren, stets bleiben wundervolle Melodien im Ohr hängen, die das Album klar über die reine Vertracktheit so mancher anderer Progressive-Alben der gleichen Zeitperiode stellen. Neben „Owner of a Lonely Heart“ mein Favorit von diesem Album, unbedingt anhören!
Fazit
Wer Freude daran hat, einer Band zu lauschen, die ihre instrumentalen Fähigkeiten mit ungezügeltem Eifer zur Schau zu stellen, ohne dabei die Gesanglichkeit aus dem Auge zu verlieren, dem wird „90125“ sicher viel Freude bereiten. Ich für meinen Teil höre das Album auf jeden Fall immer wieder gerne.
Die Entstehungsgeschichte des Albums ist höchst abenteuerlich, wer Interesse an der leicht verworrenen Angelegenheit hat, dem sei dieser Artikel empfohlen.
Links
Alle meine Lieblingsstücke von diesem tollen Album habe ich bei YouTube gefunden, also sind sie hier verlinkt. Viel Vergnügen!
Jede (oder zumindest fast jede) Woche präsentiere ich ein Album, das mir persönlich gut gefällt. Im Vorfeld höre ich es noch einmal (oder häufiger) durch und bemühe mich dann, es allen Interessierten „schmackhaft“ zu machen.
David Duchovny: „Every Third Thought“
Frisch herausgekommen, dabei wirkt das Album sehr routiniert und dadurch angenehm entspannt.
Ganz frisch auf dem Markt ist das Album „Every Third Thought“ des allseits bekannten Schauspielers David Duchovny. Stilistisch zwischen Pop, Rock und Folk-Rock angesiedelt, begeistert mich das Album durch die Unaufgeregtheit, die wohl am ehesten typisch für die Klasse Musiker ist, deren 20er schon ein bisschen hinter ihnen liegen.
Bis ich auf Twitter einen Link zu einem Interview mit David Duchovny fand, wusste ich gar nicht, dass er sich auch musikalisch betätigt, vor etwa vier Jahren brachte er schon ein Album heraus (das ich aber noch nicht angehört habe). Da ich mir aber gerade ganz gerne zum Rudertraining eine Akte X-Folge ansehe, war mein Interesse geweckt, also bemühte ich Apple Music, lud das Album und lauschte. Was ich hörte, gefiel mir durchaus.
Die Songs:
Insgesamt enthält das Album 12 Titel, die zusammen gut 51 Minuten Spielzeit füllen. Kein einziger Song fällt qualitativ aus dem Raster, wie immer gibt es aber persönliche Favoriten. Ich muss jedoch zugeben, dass es mir in diesem Fall aber sehr schwer gefallen ist, die Besonderheiten der Songs hervorzuheben, denn sie sind „halt schön“, was mir persönlich für die Musik, die ich zur Entspannung und/oder Erbauung anhöre, völlig genügt…
„Half Life“: Der Anfang des Album-Openers hämmert schön schräg aus den Boxen, die übersteuerten Gitarrensounds kreischen und jaulen, dann tritt die Musik in den begleitenden Hintergrund, und David Duchovnys angenehm entspannte Gesangsstimme steht im Mittelpunkt. Später pendeln sich Gesang und Begleitung auf einem höheren Energieniveau schön aufeinander ein. Ein toller Start ins Album!
„Every Third Thought“: Eines der stärksten Stücke des Albums ist ganz klar der Titeltrack. Hier stimmt einfach alles, noch dazu ist der Sound kristallklar und genau dem Musikstil angepasst. Sehr schick!
„Stranger in the Sacred Heart“: Gleich bei den ersten Tönen des Stücks muss ich einfach jedes Mal an The Cure denken. Besonders gut gefällt mir das komplette Einfrieren der Musik vor dem Beginn einer neuen Strophe, die dann wieder mit einigem Verve startet. Sehr gut!
„Mo’“: Hier geht es deutlich ruhiger zu als bei meinen beiden vorher genannten Favoriten, die feinen Gesangslinien werden grazil von den Zupfmustern der Gitarren begleitet, was sich gegenseitig schön unterstützt. Das kleine aber feine Gitarrensolo rundet die Sache ab, eindeutig hörenswert!
„Someone Else’s Girl“: Von Anfang an spürt man hier ein leichtes Reggae-Feeling mitschwingen, was meine Füße stets zu gänzlich eigenständigen Bewegungen animiert. Die Bläser geben dem Song einen noch authentischeren Anstrich: Handgemachte Musik vom Feinsten.
Fazit
Dafür, dass David Duchovny musikalisch noch ein vergleichsweise unbeschriebenes Blatt ist, hat er mit „Every Third Thought“ ein wirklich schönes, hörenswertes und durchweg entspanntes Album veröffentlicht. Wer wie ich bis vor wenigen Tagen noch nichts von ihm als Musiker gehört hat, sollte sich auf eine positive Überraschung gefasst machen.
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Alle meine Lieblingsstücke von diesem tollen Album habe ich bei YouTube gefunden, also sind sie hier verlinkt. Viel Vergnügen!
Jede (oder zumindest fast jede) Woche präsentiere ich ein Album, das mir persönlich gut gefällt. Im Vorfeld höre ich es noch einmal (oder häufiger) durch und bemühe mich dann, es allen Interessierten „schmackhaft“ zu machen.
Bedingt durch einen fiesen grippalen Infekt, der mich am Donnerstag Nachmittag heftig von den Beinen gerissen und für zweieinhalb Tage mit hohem Fieber im Bett gehalten hat, kommt der Beitrag – wie leider so oft – etwas später als geplant.
Joe Satriani: „What Happens Next“
Brandneu und in der Substanz doch vertraut – ein ganz klassisches Satriani-Album.
Vor ein paar Wochen brachte der Ausnahme-Gitarrist Joe Satriani ein neues Album mit dem Titel „What Happens Next“ auf den Markt. Eines Morgens tauchte eine Apple Music-Meldung auf meinem iPhone auf, in der das Album angekündigt wurde – und ein paar Minuten später hatte ich es auch schon geladen.
Das erste Reinhören war nicht ganz so berauschend, denn das erste Stück („Energy“) gefiel mir irgendwie nicht (mag auch daran gelegen haben, dass ich in dem Moment nichts derart energiegeladenes hören wollte). Daher blieb das Album erst einmal eine ganze Weile kaum beachtet in der Mediathek liegen. In den letzten Tagen hatte ich aber die Möglichkeit, ein paar Mal in Ruhe hineinzuhören – und dabei fielen mir einige wundervolle Stücke auf, die gerade für die Satriani-Fans einen attraktiven Grund darstellen könnten, sich das Album anzuhören.
Die Songs:
Die 12 Instrumentalstücke dauern grob 51 Minuten. Meine drei Favoriten folgen sogar direkt aufeinander:
„Cherry Blossoms“: Exotismen gibt es seit vielen Jahrhunderten in der Musik. Meist waren es Versatzstücke von Komponisten, die die Fremde nie gesehen hatten, die sie musikalisch nachempfinden wollten. Joe Satriani dagegen hat mehr als nur ein paar flüchtige Kontakte nach Japan geknüpft, trotzdem entspricht das Stück exakt der oben geschilderten Exotismen-Tradition, denn mit „echter“ japanischer Musik (der Titel ist durchaus als Wink mit dem Zaunpfahl zu verstehen) hat „Cherry Blossoms“ nun einmal nichts zu tun. Davon darf man sich aber nicht in die Irre führen lassen, denn auf der musikalischen Ebene kann das Stück durchaus begeistern (auch wenn ich zugeben muss, dass ich den ersten Hördurchgang fast ein wenig „platt“ fand, bei späteren Malen wurde ich dann aber immer angenehmer überrascht).
„Righteous“: Das Stück gefiel mir auch beim ersten Hineinhören schon, doch mit jedem weiteren Durchgang wird es zunehmend besser. Der Titel an sich ist aus meiner persönlichen Sicht interessant, denn er löst bei mir immer eine ganz bestimmte Erinnerung an „The Stand (Das letzte Gefecht)“ von Stephen King aus. In diesem epischen Roman singt die Figur des Larry Underwood einen Song mit dem Text: „Baby, can you dig your man? He‘s a righteous man, tell me baby, can you dig your man?“
„Smooth Soul“: Dieser Song stellt ein Highlight des Albums dar. Alles, was man zu hören bekommt, schmeichelt dem Ohr, feine Melodien fließen wie Honig und verzaubern den Hörer immer wieder aufs Neue. Gleichzeitig ist die technische Seite derart brillant, dass man beeindruckt mit den Ohren schlackern muss, insofern man sich mit den Gitarren-Techniken auskennt. Gerade diese völlig makellose, hyperflüssige Ausführung, die eben so exzellent ist, dass sie mühelos in den Hintergrund tritt, um so die reine Musik in den Vordergrund treten zu lassen – das wünscht sich jeder Musiker zu erreichen.
Fazit
Ein solides, rundum gelungenes Satriani-Album, das vor allem den alten Fans gefallen dürfte (gerade jene sollten vielleicht als erstes Stück „Smooth Soul“ anhören). Neue Hörer werden problemlos Zugang zur Musik finden, ihnen würde ich „Righteous“ als Einstieg empfehlen. Schön zu sehen, dass der Mann seit mehr als 30 Jahren hochqualitative Arbeit abliefert und immer noch neue Ideen entwickelt.
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Alle meine Lieblingsstücke von diesem tollen Album habe ich bei YouTube gefunden, also sind sie hier verlinkt. Viel Vergnügen!
Jede (oder zumindest fast jede) Woche präsentiere ich ein Album, das mir persönlich gut gefällt. Im Vorfeld höre ich es noch einmal (oder häufiger) durch und bemühe mich dann, es allen Interessierten „schmackhaft“ zu machen.
Iron Maiden: „Seventh Son of a Seventh Son“
Ziemlich absurd-gruseliges Cover, zum Glück ist die Musik wesentlich bodenständiger als das Cover-Artwork…
In meiner Kindheit war ich gelegentlich bei einer Nachbarsfamilie zu Besuch, deren drei Söhne einen ausgeprägten Musikgeschmack hatten. Mindestens zwei der Jungs hörten gerne und überwiegend Heavy Metal, der dritte war ein großer Elvis- und Country-Fan. Bis auf die Country-Musik, von der bis heute bei mir nur recht wenige Stücke jemals einen positiven und bleibenden Eindruck hinterlassen haben, infizierten mich all die anderen dort gespielten Musikrichtungen, denn bis heute finde ich Elvis cool und höre gerne Hard Rock und Heavy Metal.
Rein optisch blieb ich beim Betreten des einen Zimmers im Haus dieser Familie immer an einem eigenartig faszinierenden, gleichermaßen anlockendem wie auch abstoßend gruseligem Poster hängen, das ein – damals noch recht frisch herausgekommenes – Plattencover in Großformat zeigte. Das Albumcover zeigt (siehe oben) das Iron Maiden-Maskottchen Eddie in einer… nun ja, nennen wir es „leicht unnatürlichen Pose“. Wie schon angesprochen: Als junger Kerl faszinierte mich das Bild maßlos, ohne dass ich einen einzigen Ton dieses Albums kannte.
Gehört habe ich die Stücke erst viel, viel später, da gingen noch mindestens fünf Jahre ins Land. Die Musik gefiel mir aufgrund der vielen langen Melodie-Linien, die sich sowohl bei Sänger Bruce Dickinson als auch zwischen den beiden E-Gitarren (Dave Murray und Adrian Smith) entfalteten. Hört man die Musik, dann vergisst man das eigenartige Plattencover recht schnell wieder – was vielleicht auch gut so ist.
Die Songs:
„Seventh Son of a Seventh Son“ ist ein Konzeptalbum, dessen Stücke zwar lose, aber doch spürbar zusammengehören, das Album wird ganz zu Beginn und ganz am Ende von einer kleinen, an einen mittelalterlichen Troubadour erinnernden Gesang mit spärlicher Akustik-Gitarren-Begleitung umrahmt:
Seven deadly sins
Seven ways to win
Seven holy paths to hell
And your trip begins
Seven downward slopes
Seven bloodied hopes
Seven are your burning fires
Seven your desires…
Ein sehr geschickter Schachzug, den der geneigte Hörer am Ende des Albums sofort bemerkt und dann gleich noch mehr Gefallen an der Zusammenstellung findet. Zwischen den beiden umrahmenden Abschnitten findet sich eine interessante Sammlung – meiner bescheidenen Meinung nach – wahrlich großartiger Heavy Metal-Stücke, die gerade in ihrer Kombination eine unglaubliche Durchschlagskraft entwickeln.
Bei Konzeptalben ist es immer sehr schwer, einzelne Stücke als besonders gut herauszugreifen, denn meist wirken sie ja gerade in der Kombination mit den anderen Stücken so stark. Dennoch benenne ich meine Favoriten:
„Can I Play With Madness“: Ohne Zweifel das poppigste Heavy Metal-Stück, das Iron Maiden bis heute auf den Markt gebracht haben. Dafür bleibt es derart hartnäckig im Ohr kleben, dass man sich manchmal schon wünscht, es doch lieber nicht gehört zu haben. Für alle Skeptiker, die nicht glauben, sich jemals mit einer Band wie Iron Maiden arrangieren zu können, ist dies sicher der geeignetste Einstiegs-Song.
„Seventh Son of a Seventh Son“: Der Titel-Song ist mit fast zehn Minuten Spielzeit eindeutig kein Pop-Song, im Radio wird dieser Song ohne jegliche Diskussion als „unspielbar“ abgetan, da er den zeitlichen Rahmen von drei bis maximal dreieinhalb Minuten sprengt. Dafür ist es ein ungemein vielseitiger und dadurch abwechslungsreicher Song, der viele der langen Melodiebögen, die ich oben erwähnt habe, enthält. Der Zungenbrecher des Titels wird im Refrain gleich mehrfach in hals-, nein: zungenbrecherischer Geschwindigkeit dargeboten, ein nicht nativer Englisch-Sprecher wird dafür sicher eine Weile üben müssen… Um die Sache abzukürzen: Sicherlich keine Kost für Radio und TV, umso mehr aber für die Fans der Band – stimmungsvoll, perfekt produziert, schlicht umwerfend!
„The Clairvoyant“: Hier wird das Tempo ganz gut angezogen, darüber hinaus gibt es mehrere interessante Stimmungswechsel, sodass am Ende gut viereinhalb Minuten musikalischer Faszination stehen, die man sich immer wieder anhören kann. Die ersten paar Sekunden führen den Hörer dabei leicht in die Irre, doch noch bevor man den Finger auf die „Weiter“-Taste legen kann, ist man schon in der Melodie gefangen…
„Only The Good Die Young“: Zuerst wirkt der Song etwas hektisch, doch spätestens beim Refrain erlangt er (nicht zuletzt durch einen geschickten Tonartwechsel) eine schwerelose Qualität, die mich jedes einzelne Mal neu fasziniert. Ganz am Ende schließt sich der Rahmen um das Album mit dem Troubadour-Gesang…
Fazit
Ich bin mir der Tatsache bewusst, dass das Album-Cover allein vermutlich schon einige potentielle Hörer abgeschreckt hat. Doch der Inhalt eines Albums lässt sich immer nur bedingt mit der äußeren Darreichungsform in Einklang bringen. Wer also ein bisschen Vertrauen in meinen musikalischen Geschmack setzt, der kann sich die unten verlinkten Stücke ruhigen Gewissens anhören, ich finde sie auf jeden Fall sehr stimmungsvoll und gelungen.
Links
Alle meine Lieblingsstücke von diesem tollen Album habe ich bei YouTube gefunden, also sind sie hier verlinkt. Viel Vergnügen!
Jede Woche präsentiere ich ein Album, das mir persönlich gut gefällt. Im Vorfeld höre ich es noch einmal (oder häufiger) durch und bemühe mich dann, es allen Interessierten „schmackhaft“ zu machen.
Passengers (Original Soundtrack Recording)
Einer der besten Science Fiction-Filme der letzten Jahre – und die Musik ist absolut zum „Abheben“ geeignet.
Im Dezember sah ich zum ersten Mal den Science Fiction-Film „Passengers“ mit Chris Pratt und Jennifer Lawrence. Abgesehen davon, dass dieser Film aus meiner Sicht schlichtweg einer der besten Science Fiction-Filme der letzten Jahre ist, die Musik hatte mich vom ersten Moment an eingefangen, denn dem Komponisten (Thomas Newman) war es gelungen, die Einsamkeit der beiden Charaktere in der Weite des Alls einfühlsam in Musik zu fassen. Glücklicherweise ist der Soundtrack bei Apple Music im Programm, sodass ich ihn mir gleich nach Genuss des Films auf mein iPhone lud. Jeder, der den Film gesehen hat, wird beim Anhören des Soundtracks immer wieder in die eine oder andere Filmszene zurückversetzt werden – ich habe mir das gesamte Album mehrfach durchgehört, die Stücke, die sich in meinem Kopf festgesetzt hatten, landeten in meiner Favoriten-Liste für Soundtracks. Auf diese Weise kann ich mit der Zufallswiedergabe einer Playlist die besten musikalischen Momente aus etlichen Filmen durchleben.
Die Songs:
Wie es bei vielen Soundtracks üblich (und notwendig) ist, besteht das Album aus einer Vielzahl kürzerer Stücke, die dann je nach Situation im Film zur Anwendung kommen. Thomas Newman hat insgesamt 26 Stücke mit einer Gesamtspielzeit von ca. 69 Minuten komponiert, die in brillanter Audio-Qualität durch meine AirPods wuseln. Das kürzeste Stück dauert dabei gerade einmal 57 Sekunden, die längste Nummer endet nach fünf Minuten und einundvierzig Sekunden.
Manche Stücke einer Filmmusik sind nur für die jeweilige Szene wirklich geeignet, andere dagegen stehen auch für sich selbst und brillieren in ihrer unaufdringlichen Art. Meine Favoriten aus diesem ohnehin schon exzellenten Album sind:
Crystalline
Precious Metals
Aurora
The Sleeping Girl
Build A House And Live In It
Spacewalk
Starlit
Sugercoat The Galaxy (End Title)
Mehr dazu bei den Links ganz unten…
Fazit
Nicht nur Kenner und Fans des Films werden diesem Soundtrack einiges abgewinnen können. Vor allem aber zum Lesen von Science Fiction-Literatur (ich habe gerade heute „Lock In“ („Das Syndrom“) von John Scalzi beendet, parallel dazu lese ich noch „Solaris“ von Stanislaw Lem) ist das Album ein geradezu perfekter Soundtrack.
Links
Ein paar meiner Lieblingsstücke habe ich bei YouTube gefunden, also kann ich hier auf diese musikalischen Edelsteine verlinken – wer weiß, vielleicht finden sich ja weitere Begeisterte:
Jede Woche präsentiere ich ein Album, das mir persönlich gut gefällt. Im Vorfeld höre ich es noch einmal (oder häufiger) durch und bemühe mich dann, es allen Interessierten „schmackhaft“ zu machen.
The Blues Brothers (Original Soundtrack Recording)
Eines der ganz großen Alben des 20. Jahrhunderts, das man auf gar keinen Fall „zu häufig“ anhören kann.
Als Jugendlichem ging es mir so, doch bis heute sollen Leute herumlaufen, die nicht wissen, dass die Band The Blues Brothers nicht nur im gleichnamigen Film von John Landis existierte. Vielmehr veröffentlichte die Band eine ganze Reihe grooviger Alben, von denen ich insgesamt mindestens drei sehr gut kenne.
Vielleicht habe ich den Soundtrack einfach zu oft gehört, um nicht sofort an ihn denken zu müssen, wenn die Sprache auf diese Band kommt. Doch das Album ist unglaublich stark. Es hat sich den Platz in dieser illustren Runde mehr als nur verdient, es war von Anfang an dafür prädestiniert…
Die Songs:
Elf Songs, 40 Minuten Spielzeit, Gast-Stars ohne Ende, von der ersten bis zur letzten Sekunde Groove – alles handgemacht, wer da nicht mit den Füßen mitwippt oder die Hüften kreisen lässt, der hat das Leben nicht begriffen.
Es gibt faktisch nur Highlights auf dieser Platte, ein Hit jagt den nächsten, doch ich habe natürlich auch ein paar Favoriten, die ich besonders gern höre:
„She Caught The Katy“: Eine der goldenen Regeln in der Musik heißt ja, dass der Opener eines Albums stark sein muss. Dieser ist es. Im Film gleich noch mehr, denn erst wird Jake Blues völlig ohne Musik aus dem Gefängnis entlassen, dann holt ihn sein Bruder in einer „Bullenschaukel“, einem ausgemusterten Polizeiwagen, ab. Erst als sich die beiden vor den Gefängnismauern gegenüberstehen, setzt die Musik ein – mit diesem Stück. Und es verfehlt seine Wirkung nicht, zumindest nicht die Wirkung auf mich. Als ich vor gut einem Jahr bei der Blues-Band „Blues and the Gang“ für zwei Gigs aushelfen durfte, stand „She Caught The Katy“ mit auf dem Programm – das war wie eine Erleuchtung für mich, das Stück mal „von der anderen Seite aus“ kennenlernen zu dürfen. Seither mag ich es noch mehr.
„Peter Gunn Theme“: Unter dem Adjektiv „cool“ findet man ja viel Musik, doch dieses Stück definiert meiner bescheidenen Ansicht nach den Informationsgehalt von Coolness in musikalischer Form. Der Einstieg über Schlagzeug, Bass und Gitarre, bevor dann die Bläser mit ihrem rotzigen Riff einfallen, das ist ein derart gelungenes Stück Musik, dass ich es bereits vor einigen Jahren für meine Schul-Big Band arrangiert habe. Die Rhythmusgruppe langweilt sich zwar immer ein wenig, weil sie wirklich das gesamte Stück (mit Ausnahme der letzten zwei oder drei Takte) das gleich Pattern zu spielen haben, doch auch das kann man ja mit einer gewissen Nonchalance vortragen und sich dabei entspannen.
„Everybody Needs Somebody To Love“: Von allen Highlights ist dieses das mitreißendste. Ganz unzweifelhaft stellt diese Szene den Höhepunkt des Films dar: Die Blues Brothers kommen viel zu spät zum eigenen Konzert und werden entsprechend kühl empfangen. Doch mit diesem Song schaffen sie es, das Publikum auf ihre Seite zu ziehen, sogar die Polizeistreitkräfte, die sie eigentlich verhaften sollen, werden von der Kraft der Musik angesteckt und vergessen ganz, was sie eigentlich tun sollten. Ein Märchen, klar, aber ein schönes!
„Think“:Aretha Franklin in absoluter Höchstform! Der Song ist allein schon superb, im Film aber, gewürzt mit der süffisanten Choreographie, in den Kontext der Szene gestellt, verfehlt sie nie die Wirkung auf die Zuschauer. Meine Nackenhaare stellen sich ehrfürchtig auf, wenn ich nur an den Song denke.
Fazit
Könnte man die Zeit einfach so zurückdrehen und ohne das Auslösen diverser Zeitreise-Paradoxa ein paar Jahre in die Vergangenheit reisen, dann würde ich mir auf jeden Fall einen der legendären Live-Auftritte dieser Band reinziehen. Das muss schlicht umwerfend gewesen sein. Leider ist John Belushi ja nun schon seit etlichen Jahren tot, sodass es nicht mehr möglich ist, diesen Haufen, der „stark genug war, um Ziegenpisse in Benzin zu verwandeln“ live zu hören. Schade, sehr schade. Zum Trost kann man sich das Album aber gut und gerne ein paar hundert Mal anhören.
Links
Nachdem sich hin und wieder Leser meines Blogs über den Mangel an Links zu den Stücken beschwert haben, kommt hier – erstmalig – eine Sektion für die Musikhungrigen ohne Streaming-Abo:
So, mehr schreibe ich in diesem Jahr nicht mehr in diesen Blog hinein, lasst es euch allen gut gehen, seid nett zueinander, wir sehen/lesen/hören uns im neuen Jahr wieder!
Gerade vor ein paar Minuten habe ich meinen letzten längeren Lauf in diesem Kalenderjahr beendet und damit das erst gegen Anfang Dezember angehobene Jahresziel von 6.000 Kilometern erreicht bzw. minimal übertroffen.
Jeden Tag ein Lauf, zusammen etwas mehr als 6.000 Kilometer – nächstes Jahr wird wieder anders…
Umgerechnet auf die 31 Tage des Dezembers habe ich jeden Tag 21,84 Kilometer absolviert, nun kann ich also tatsächlich behaupten, „mehr als 31 Halbmarathons in einem Monat“ gelaufen zu sein. Tatsächlich waren enorme Schwankungen in den Distanzen zu verzeichnen: Von 16,11 bis 26,4 km war fast alles dabei, aber das Ziel war ja nicht, jeden Tag genau die 21,1 km zu schaffen sondern die 6.000 km/Jahr vollzubekommen.
Wie die Pläne für das kommende Jahr aussehen, habe ich gestern ja schon kurz umrissen, noch ist mein Rudergerät nicht da, aber das dauert nicht mehr allzu lange. Ich bin schon sehr gespannt, wie sich das auf die Dauer anfühlt, denn da werden sicher wieder ganz andere Muskelgruppen in Anspruch genommen.
Nun warte ich darauf, dass die Sonne sich ein bisschen mehr hervorwagt, damit ich meine Fotos für Zeilenendes Fotoaktion („1 Ort, 12 Monate“) schießen kann, außerdem steht heute noch ein Album der Woche an. Für alle, die dann schon auf einer Feier weilen, im Stau stecken oder einfach besseres zu tun haben: Kommt gut ins neue Jahr, es dauert ja nicht mehr lange.
Jede Woche präsentiere ich ein Album, das mir persönlich gut gefällt. Im Vorfeld höre ich es noch einmal (oder häufiger) durch und bemühe mich dann, es allen Interessierten „schmackhaft“ zu machen.
Bob Dylan: „Christmas In The Heart“
Außen schnulzige Biederkeit, innen, na ja… „Überraschung!“
Bob Dylan ist seit langen Jahren als „musikalisches Chamäleon“ bekannt, da er immer dann, wenn die Kritiker meinen, ihn endlich auf eine Stilrichtung festnageln zu können, diese schleunigst hinter sich lässt, um sich einer anderen zuzuwenden. Das Spielchen treibt er schon so lange, dass es kaum mehr möglich ist, alle seine bislang gestreiften musikalischen Stile in einer übersichtlichen Form darzustellen – also lasse ich das gleich.
Vor ein paar Jahren entdeckte ich durch Zufall ein Album mit Weihnachtsstücken vom Altmeister des Stilwandels. Ich lauschte in die Tracks hinein, wurde zunehmend angetaner, am Ende kaufte ich es und lud es auf meinen iPod Classic. Und einige der Stücke habe ich bis heute wirklich oft angehört. Mit gutem Grund, wie ich unten erläutern werde.
Die Songs:
Auf dem 2009 erschienenen Weihnachts-Album sind 15 Titel mit überwiegend überschaubarer Spielzeit anzutreffen, insgesamt dauern die Stücke gerade einmal 42 Minuten. Wie es für ein Weihnachts-Album üblich ist, kennt man die Stücke eigentlich alle schon – manche mehr als man möchte… Doch es wäre kein Bob Dylan-Album, wenn er nicht eine ganze Reihe abstruser Kunstgriffe angewandt hätte, um sie zu verfremden oder so umzukrempeln, dass sie eine neue „Brechung“ durch die „Dylan-Linse“ erhalten.
Am besten ist auf dem ganzen Album meiner Meinung nach eigentlich die fürchterlich kratzige Stimme, die – auf den ersten Lauscher – so gar nicht zu den zuckersüßen amerikanischen Weihnachts-Klassikern zu passen scheint. Gewöhnt man sich aber einmal daran, gibt gerade diese raue, ungeschliffene Facette den Songs genau das, was ihnen sonst fehlt (ich spreche von Studio-Produktionen, als Musiklehrer kann ich ein paar hundert Verse über miserable Darbietungen von bekannten Weihnachtsliedern bieten…).
An den folgenden Songs gefällt mir immer genau das gleiche: Im Hintergrund bietet die Begleitung musikalischen Zuckerguss vom Feinsten, um dann durch die Reibeisen-Kratzstimme von Bob Dylan erfolgreich „interessant gemacht zu werden“. Diese Imperfektion der wichtigsten Gesangsstimme stiehlt den Stücken ihre Kitschigkeit, und genau deswegen gefallen sie mir. Meine vier Anspieltipps:
„Here Comes Santa Claus“
„Winter Wonderland“
„I’ll Be Home For Christmas“
„Have Yourself A Merry Little Christmas“
Fazit
Bob Dylan ist und bleibt ein Kuriosum. Kaum ein etablierter Musiker könnte sich einen derartigen Stunt mit beliebten Weihnachtsliedern erlauben – und damit auch noch Erfolg haben. Als Lehrer kenne ich die „Freuden der Vorweihnachtszeit“ nur zu gut: Stress, Stress, Stress – dazu die völlig deplatziert wirkenden Sprüche von der „stillen und besinnlichen Zeit“. Von Stille und Besinnlichkeit habe ich in den letzten zehn Jahren rund um die Weihnachtszeit eigentlich nichts gemerkt. Meist lief es so, dass bis kurz vor knapp geackert wurde, um dann mit dem Beginn der Ferien völlig abgeschafft in ein Loch zu fallen (dieses Jahr stellt übrigens keine Ausnahme dar). Genau in diese Stimmung, in der einem die Heuchelei der Weihnachts-Industrie permanent auf die Nerven geht, ist dieses verquere Weihnachts-Album von Bob Dylan eine wundervolle Alternative zu den ganzen Schnulz-Samplern, die sich sonst so auf dem Markt tummeln. Wer mit der ganzen künstlich generierten Hektik der Feiertage auch auf Kriegsfuß steht, sollte diesem Album, vor allem aber den oben empfohlenen Songs eine Chance geben.
Jede Woche präsentiere ich ein Album, das mir persönlich gut gefällt. Im Vorfeld höre ich es noch einmal (oder häufiger) durch und bemühe mich dann, es allen Interessierten „schmackhaft“ zu machen.
Dream Theater: „Images And Words“
Selbst das pseudo-philosophische Cover kann von der unschlagbar vielseitigen Musik nicht ablenken – eines der besten Progressive Metal-Alben aller Zeiten!
Dream Theater ist (bzw. war über viele Jahre hinweg, ich habe die letzten paar Alben nicht mehr weiter verfolgt) eine der besten wenn nicht gar die herausragendste Progressive Metal-Band überhaupt. Im Gegensatz zu vielen anderen Bands, die es zwar schafften, unglaublich vertrackte Stücke zu schreiben und auch mit ausreichend Professionalität zu spielen, gelang es Dream Theater jedoch stets, über die musikalische Komplexität hinaus immer auch die Eingängigkeit zu gewährleisten, die dafür sorgte, dass die Stücke „im Ohr hängen blieben“.
Jedes einzelne Band-Mitglied auf „Images and Words“ist ein Solist der Extra-Klasse, jedes Stück ein furioses Feuerwerk virtuoser Darbietungen. Die Komplexität und Vielseitigkeit der Stücke sorgen für durchgehenden Genuss, alle 57 Minuten Spielzeit sind vollgestopft mit entzückenden musikalischen Ideen. Langeweile gibt es da schlicht und einfach nicht.
Die Songs:
Insgesamt beinhaltet das 1992 erschienene Album 8 Titel mit einer Spielzeit von gut 57 Minuten. Es gibt überhaupt keine Ausfälle hinsichtlich der Qualität, drei besondere Juwelen finden hier aber ihre eigene Erwähnung:
„Pull Me Under“: Auch wenn der Opener des Albums nicht im Stil von AC/DC mit einem „knackigen Riff“ beginnt, so erkennen Fans doch spätestens beim dritten Ton, um welches Stück es sich handelt. Ausgehend von dieser gezupften Einleitung auf der Gitarre baut sich schon bald ein derbe brettmäßiger Groove auf, über den sich dann auch der Gesang in luftige Höhen emporschwingen kann. Haufenweise sensationelle solistische Einlagen runden den Genuss ab, wer dieses Stück auch nur ein einziges Mal gehört hat, ist schon angefixt. Mir zumindest ging es so, denn nachdem ich das Stück beim Bassisten meiner damaligen Band im Auto gehört hatte, mussten die gesammelten Ersparnisse dran glauben, um diese CD zu kaufen.
„Under A Glass Moon“: Der Song an sich ist schon klasse, aber der wahre Grund für meine Empfehlung ist das Gitarrensolo von John Petrucci, denn dieses ist spektakulär gelungen. Allein dieses eine E-Gitarren-Solo würde die Empfehlung des gesamten Albums rechtfertigen, so gut ist es.
„Learning To Live“: Beide bereits angepriesenen Stücke sind mit ihren Spielzeiten von 8:15 („Pull Me Under“) und 7:04 („Under A Glass Moon“) nicht gerade kurz, doch der Abschluss des Albums ist das monumentale „Learning To Live“, das mit einer Spielzeit von mehr als elfeinhalb Minuten daherkommt (und dabei ignoriere ich die Tatsache, dass es nahtlos an den Vorgänger anschließt, wodurch eigentlich ein noch längeres Stück-Konglomerat entsteht. Die gesamte (enorme) Zeitspanne ist ein dermaßen „wilder Ritt“, ein Mix aus Passagen, die den unterschiedlichsten musikalischen Stilrichtungen entstammen, eine unverschämt virtuose Zurschaustellung instrumentaler Fähigkeiten, dass man wirklich nur noch „mit den Ohren schlackern“ kann. Dieser Song wird niemals eine Chartplatzierung erhalten, er ist auch ohne das angehängte Vorstück schon fast viermal so lang, wie es für die normale Radiospielbarkeit gut wäre, aber für Progressive Metal-Fans ist es eine absolute Erleuchtung!
Fazit
Wenn schon das zweite Album einer Band eine derart hohe Messlatte anlegt, dann ist ja immer viel zu erwarten. Bei Dream Theater war das auch eindeutig der Fall, denn es folgten noch ein paar vollkommen exzellente Alben. Irgendwann ebbte jedoch meine persönliche Progressive Metal-Phase ab, sodass ich heute nur noch selten ein Album in voller Länge reinziehe (natürlich sind fast alle Progressive Metal-Alben auch Konzept-Alben, die man dann auch komplett und am Stück durchhören „muss“). Wenn ich aber zwischendurch mal wieder bei „Images And Words“ hängen bleibe, sind es auf jeden Fall die drei oben empfohlenen Songs. Probiert es aus, sie werden euch gefallen!
Ein kleiner Appetizer soll das folgende Live-Video von „Pull Me Under“ sein, das Stück gefällt fast allen auf Anhieb: