Hui, es gibt mal wieder News von der Sportfront. Gestern bin ich – völlig ungeplant – meinen ersten Halbmarathon im Jahr 2018 gelaufen. Irgendwie ergab er sich einfach so…
Stress- und Fresstag…
Der 11. Mai war ein wirklich anstrengender Tag: Zur Schule mit einem Pedelec, dessen Elektronik streikte (also ohne jegliche Antriebsunterstützung, dafür mit dem zusätzlichen Gewicht, das ein Pedelec nun einmal mit sich bringt), auf dem Rücken der gut gefüllte Rucksack mit Material für den Unterricht sowie Big Band-Noten (ein dickes Pack) sowie ein Gig-Bag mit Trompete und Dämpfern. Dann fünf Stunden Unterricht, eine Stunde Umbau der Aula, dann Proben-Nachmittag bis kurz nach 16:00 h, ab zum Fahrrad-Laden, um den Austausch der Elektronik anzuleiern… Bis ich daheim war, war es fast 17:00 h. In Windeseile erledigte ich noch die ausstehenden Sport-Aktivitäten, um meinen inneren Monk zu befriedigen (die Liste muss abgehakt werden), danach fiel ich in ein von Müdigkeit überschattetes Fress-Koma. An diesem Abend kamen sicherlich noch gut 2.500 Kalorien zusammen – zusätzlich zu allem anderen, das ich an diesem Tag schon verzehrt hatte…
…und Kompensation
Samstag (12.5.) früh: 5:45 h aus dem Bett, erst einmal die Twitter-Timeline nachgelesen (der vorige Abend war da nicht mehr sehr ergiebig gewesen), dann rein in meine Laufklamotten und los. Da ich in leicht grüblerischer Stimmung war, verzichtete ich darauf, mein aktuelles Hörbuch fortzusetzen – ich hätte mich ohnehin nicht darauf konzentrieren können. Statt dessen nutzte ich die Song des Tages-Playlist (für Apple Music-Abonnenten hier zu finden), die bei zufälliger Wiedergabe eine perfekte Abwechslung genau der Songs/Stücke brachte, die mir ohnehin gefallen.
Dann lief ich los, völlig ohne Plan. Als ich gerade in der nächsten Ortschaft angekommen war, reifte die Idee, am Ende meiner normalen Strecke (also an dem Punkt, an dem ich normalerweise wieder umdrehe) einfach noch einen extra Schlenker anzuhängen. Kaum war ich dort, fühlte ich mich einer weiteren Runde gewachsen, also hängte ich auch noch ein wenig mehr dran. Ab dem Punkt war klar: Wenn schon, denn schon – Halbmarathon!

Da mir der vorige Tag noch etwas in den Knochen steckte, ging ich von einem ziemlich furchtbaren Tempo aus, doch das stimmte gar nicht, da mein „Pace“ bei 5:19/km lag:

Die 351 Höhenmeter sind nur Steigungsmeter, abwärts wird nicht gezählt. Und diese Strecke bietet einige Steigungen, manche kurz und heftig (die gehen ja immer ganz gut), andere lang und fies (sie wirken aus der Entfernung immer so harmlos, sind aber genau das Gegenteil). Doch rein landschaftlich ist es zu dieser Jahreszeit ein absolutes Vergnügen da entlang zu laufen, weil sich die Natur momentan so exzessiv entfaltet.
Hmmm, alles in allem ein schöner Lauf, aber heute gab es wieder das Standard-Programm, schließlich muss da noch einiges für die kommende Woche vorbereitet und leckeres Essen zubereitet werden…
Noch zwei meiner üblichen Morgenläufe, dann habe ich die (ersten) 2.000 Kilometer in diesem Jahr voll:

Eine tolle Dynamik die da wirksam war, so das es Dir angenehm erschien im Flow zu sein 👍🏼
Ich kann nur meinen Respekt zollen. Meine Bilanz sieht ja echt mau aus dieses Jahr. Ich komme einfach nicht recht in die Spur. Aber ich hirne schon, wie ich mit dem Schweinehund und seinem stacheligen Kumpel, dem Targ, künftig besser klar komme.
Jede gewünschte Form der Unterstützung wirst du von mir bekommen.
„Schmerz ist der engste Vertraute jedes Läufers“ – Günter Herburger
Es ist wirklich lustig, denn im Gegensatz zu vielen Läufern habe ich kaum Gebrechen bzw. Schmerzen. Das nutze ich immer, um rechtzeitig auf neue Schuhe umzusteigen – sobald es im Knie zu schmerzen anfängt (immer bei ca. 1.200-1.500 Kilometern auf den Schuhen) ersetze ich sie. So geht’s weitgehend schmerzfrei (mühsam ist es manchmal trotzdem).
Schön, wenn es (noch) ohne Schmerzen geht! Das Zitat stammt übrigens von dem Schriftsteller Günter Herburger, der am 3. Mai 2018 im Alter von 86 Jahren gestorben ist. Herburger war der Marathonmann der deutschen Literatur. In seinen späteren Bücher schreibt er im Ton des heiteren Resümees von seinen Extremläufen u.a. quer durch die mauretanische Wüste, in vier Tagen um den Mont Blanc. Da gibt es auch immer wieder Bilder von Verzweiflung und Schmerzen.
Faszinierend! Von dem hatte ich noch nie gehört, nun aber ist mein Interesse erwacht. Mal sehen, was ich da finde… Vielen Dank für den Tipp!
„Ach, dann laufe ich mal spontan Halbmarathon.“ Alter, das ist Mal krass. Richtig krass. Da könntest du mich vom Rasen abkratzen. 😂
Na, na, so schlimm wird’s schon nicht sein. Bei mir liegt das ja recht nah an der üblichen Morgenrunde (ca. 5,5 km mehr), also ist der Mehraufwand üblicherweise nur eine halbe Stunde.
Mich kann man nach dem Laufen immer vom Boden abkratzen. Aber eben mit jedem Kilometer mehr ein wenig fester. 😉