
Besorgt hatte ich mir das Buch schon vor gut einem Jahr, denn als Teenager hatte ich die Verfilmung des Buchs gesehen. Diese hatte mich nachhaltig beeindruckt, auch wenn sie am Ende vom Roman abweicht, wenngleich ich das vorher gar nicht wusste.
Klappentext
Direkt im Buch steht der folgende Klappentext, der den Inhalt auch auf gelungene Weise anreißt:
Vic und Donna Trenton sind aus der Großstadt New York in die idyllische Kleinstadt Castle Rock in Maine gezogen. Vic will dort seinen Traum, eine eigene Werbeagentur aufzubauen, verwirklichen, steht aber schließlich vor dem finanziellen Ruin. Donna sitzt als gelangweilte Hausfrau mit ihrem vierjährigen Sohn Tad daheim; sie hat gerade eine Affäre mit einem Tennislehrer beendet.
Donna macht sich eines Tages mit Tad auf den Weg zu Joe Camber, um von ihm etwas an ihrem Wagen reparieren zu lassen. Was sie nicht weiß: Joe ist auf grausame Weise von Cujo, dem tollwütigen Bernhardiner seines Sohnes Brett, getötet worden. Als sie die abgelegene Farm erreichen, fällt der reparaturbedürftige Automotor ganz aus. Weil draußen die mordende Bestie lauert, können Donna und Tad die Wagenkabine aber nicht verlassen. Weit und breit ist keine Menschenseele zur Rettung zu sehen. Im heißesten Sommer, den Castle Rock je erlebt hat, beginnt ein aussichtsloser Überlebenskampf…
Leseerlebnis
Stephen King ist ja nun nicht gerade dafür bekannt, seine Geschichten in aller Kürze zu verfassen, aber für einen seiner Romane ist „Cujo“ wirklich ein ziemlich kurzes Lesevergnügen, das in ordentlichem Tempo auf seinen mehrfachen Erzählebenen dahintrabt.
Da mir der Inhalt vom Film her in groben Zügen bekannt war, stellte der Roman eine angenehme Vertiefung dar, denn einige Elemente, die im Roman relativ viel Platz einnehmen, spielten in der Verfilmung – zumindest meiner Erinnerung nach – eine sehr untergeordnete oder sogar gar keine Rolle.
Alle Charaktere (inklusive des Hundes Cujo) erleben eine derart starke Veranschaulichung, dass man an ihren Beweggründen Anteil nimmt, mit ihnen fiebert, sie verurteilt, ihnen Glück oder die Pest an den Hals wünscht — all das, was die Lektüre eines Buchs nun einmal so unwiderstehlich faszinierend macht.
Die DVD habe ich mir vor ein paar Monaten schon besorgt, allerdings habe ich mir das Ansehen bis heute aufgespart, denn zuerst wollte ich das Buch lesen. Da das Interesse an der Geschichte in den letzten Wochen stärker geworden war, lud ich das Buch also wieder in iBooks und begann mit dem Lesen. Trotz der ganzen Arbeit (und die letzte Woche war wirklich gut gefüllt) und diversen zusätzlichen Aktivitäten (Stolpersteinverlegung in Aalen, Proben etc.) habe ich das Buch in knapp über einer Woche geschafft, auch wenn ich bis auf die letzten Tage kaum mehr als zehn Minuten pro Tag ins Lesen investieren konnte.
Fazit
Ein sehr spannender Roman, der eindeutig der Horror-Literatur zuzuordnen ist, auch wenn es glücklicherweise kaum eklige Stellen gibt. Der Gruselfaktor geht, wie bei Stephen King üblich, nicht zwingend vom tollwütigen Hund aus, auch wenn er den größten Horrorfaktor des Romans darstellt. Nein, die beklemmenden Umstände des alltäglichen Lebens sowie die kleinen und immer im genau falschen Moment auftretenden Probleme, die sich dann zu wahren Problembergen auftürmen, sich zu einem immer stärker an den handelnden Personen ziehenden und zerrenden Strudel entwickeln, sie bringen den wahren Horror mit sich, denn jeder Leser kann sich zumindest in einen Teil dieser Probleme hineinversetzen. Und Stephen King ist es gelungen, das in der Form eines Romans perfekt umzusetzen.
Ein Gedanke zu “Gelesen: „Cujo“ von Stephen King”