Im gesamten letzten Jahr habe ich alle 365 Läufe mit der Nike Running Club-App getrackt. Im Gegensatz zu meiner Frau, bei der die App bei fast jedem Lauf einen Nervenzusammenbruch hatte, lief das eigentlich ziemlich gut, sehe ich von ein paar wenigen (es waren wirklich nur ganz vereinzelte Male) GPS-Irrungen ab, die allerdings nicht beim Lauf auftraten sondern bei der anschließenden visuellen Darstellung der gelaufenen Strecke. Ein Beispiel:

Bei diesem Lauf am 27. Dezember bin ich zuerst einige Runden durch den Ort Adelschlag (dort wohnen meine Schwiegereltern) gelaufen, während der mir meine Apple Watch auch brav alle 500 Meter ein akustisches und haptisches Signal gab. Somit ist für mich klar, dass die GPS-Erfassung während des Laufs einwandfrei klappte, nur bei der Verarbeitung der über fast 24 Kilometer angesammelten Daten ging dann etwas schief, was in der roten Linie resultierte. Auch ohne Konsum von Alkohol ist eine so gerade Linie ein Ding der Unmöglichkeit.
Wie schon geschrieben: Das sind Kleinigkeiten, die mir – zumindest meiner Wahrnehmung nach – keine Strecken verkürzt oder komplett gelöscht haben. Bei meiner Frau war das anders, sie hatte von Anfang an das Problem, dass die App beim Beenden des Laufs abstürzte. Wenn sie die App dann erneut öffnete, fehlten ganz oft die letzten 300, 500 oder auch mal 1.000 Meter. Das ärgert – um so mehr, wenn man mit einem festen Strecken-Ziel (z.B. 8 km) losgerannt war, das dann in der digitalen Darstellung nicht erreicht war (z.B. 7,6 km), obwohl vor Beendigung des Laufs der gewünschte Wert schon angezeigt (möglicherweise sogar schon übertroffen) worden war. Ärgerlich, sehr ärgerlich.
Mit dem neuen Jahr wechselten wir beide daher auf die in die Apple Watch integrierte Trainings-App. Ich hatte in den vergangenen Monaten meine Fahrten mit dem E-Bike (ich weiß, es ist ein Pedelec), das Schwimmen, das gelegentliche Yoga und mein Seilspringen getrackt, nun war es also nur noch ein kleiner Schritt, auch die Läufe mit dieser App zu verfolgen.
Was ich nicht erwartet hatte: Es ist viel besser als mit der NRC-App. Die GPS-Daten können ja nicht so extrem voneinander abweichen, schließlich werden sie vom gleichen Gerät (der Apple Watch) erfasst, doch die Auswertung ist um einiges feiner. Das kann ich natürlich wortreich beschreiben, eine kurze bildliche Gegenüberstellung ist aber viel einfacher und eindrucksvoller:




Ganz abgesehen von diesen Feinheiten in der GPS-Darstellung, die allein sicher noch kein Grund wären, ein System zugunsten eines anderen aufzugeben, ist die Darstellung in der Trainings-App am Ende einfach kompakter – und wesentlich besser könnte sie auch kaum gemacht sein: Fachkenntnis und Geschmack treffen sich hier in bestmöglicher Weise.

In der NRC-App ist die ganz banale Zeitangabe („Von wann bis wann bin ich gerannt?“) vor einiger Zeit rausgeflogen. Manchmal ist es aber zu einem späteren Zeitpunkt ganz interessant, zu sehen, ob man früh oder spät gerannt ist, wie die Uhrzeit mit dem Tempo korreliert etc. – das geht in der NRC-App gar nicht mehr, was sehr bedauerlich ist. Bei der Trainings-App werden die Daten ganz automatisch mitgeliefert.
Fazit: Der Umstieg hat sich schon nach fünf Tagen absolut rentiert, die Zeit mit der NRC-App war schön, aber ein Zurück kommt für mich nun nicht mehr in Frage. Dazu ist die Trainings-App auf der Apple Watch einfach zu gut.
Die Nike Running App hat mir so manchen Tobsuchtsanfall beschert. Eine Beschwerde wurde dann mit einer bildschirmlangen Mail beantwortet, wie ich meine Watch und mein iPhone dazu brächte, dass sie richtig kalibriert wären. Da setzte es bei mir aus. Entweder es läuft ohne so Zeugs wie Testlauf hier und Testlauf da. Oder ich benutze eben was anderes. Ich hab mich nicht gemeldet, die App zu testen, sondern wollte sie nutzen. Die NikeApp ist immer noch eine „Bananenapp“ – „reift beim Kunden“ und da hab ich keine Lust drauf! Also auch ich benutze jetzt die Trainings-App!
Kann mir jemand sagen, was es bei der nike run app bedeutet, wenn die Linie grün, gelb oder rot ist?
Hallo!
Ich benutze die App ja nun schon eine ganze Weile nicht mehr. Die Farben entsprechen meiner Erinnerung nach der Einordnung in die verschiedenen Run-Levels, die man nach Absolvieren von jeweils einer vorgegebenen Anzahl von Kilometern erreicht. Da gibt’s so Meilensteine, ab denen sich dann die Farbe ändert, z.B. 100 km, 500 km, 1000 km, 2500 km und dergleichen. Es ist aber definitiv zu lange her, um hier sicher zu sein.