
Sehen diese Orangen-Schnitze nicht extrem lecker aus? So richtig zum Anbeißen? Hmmmm, sie waren auch wirklich sehr schmackhaft.
Sonntag ist der Tag in der Woche, an dem wir gerne mehr Zeit in die Zubereitung unseres Essens stecken. Ohnehin bemühen wir uns, möglichst viel Essen selbst zuzubereiten, um den Anteil an versteckten Zuckern und Aromastoffen etc. so gering wie möglich zu halten. Vor ein paar Wochen haben wir einen Film gesehen, der in dieser Hinsicht sehr aufschlussreich war/ist: „Overfed and Undernourished“ von Troy Jones (der deutsche Titel „Ein Feld voller Geheimnisse“ ist leider gänzlich missraten, weil er so gar keinen Bezug zum Inhalt herstellt bzw. so vage gehalten ist, dass man sich nichts Konkretes darunter vorzustellen vermag). Darin geht es um einen elfjährigen Jungen, der 80 Kilogramm auf die Waage bringt und es schon als Sport ansieht, wenn er am Computer „Minecraft“ oder andere Spiele auf der PlayStation zockt.
Mir geht es im heutigen Blog-Eintrag absolut nicht ums Zocken. Zum abendlichen Abschalten zocke ich fast täglich ein wenig auf meinem iPad, aber ich setze dem gleich morgens einiges an Bewegung entgegen (täglich ungefähr 14-15 Kilometer). Nein, mir geht es um die eingangs erwähnten versteckten Zusätze in den Lebensmitteln.
Der elfjährige Junge im Film haut sich – voll und ganz von seinem sich nur nach dem Preis der Lebensmittel richtenden Vater unterstützt – ein Fertiggericht nach dem anderen rein. Zum Abendessen gerne auch mal drei Portionen Käsemaccaroni (vermutlich mit jeweils 800+ Kalorien). Vater und Sohn merken (glücklicherweise), dass es so nicht weitergehen kann, also beschließen sie nach sehr langem Hin und Her, dass der Junge für drei Monate zu seinem Onkel gehen soll, der als Arzt und Ernährungsexperte einen Weg aus der ernährungstechnischen Einbahnstraße eröffnen soll.
Lässt man nun mal die ganze Hyperdramatisierung, die bei einer filmischen Dokumentation fast unvermeidlich ist, außer Acht, dann bleiben ein paar interessante Schlagworte hängen. Dazu gehört für mich, dass unverarbeitetes Essen, also Essen, dass „näher an der Sonne ist“, jeglichem industriell verarbeiteten Essen vorzuziehen ist. Das ist nicht neu, aber die Formulierung ist schön, da auch kleine Kinder sich das schon einprägen können. Und an der Wahrheit, dass ein unverarbeitetes Lebensmittel immer gesünder als eine mit Aromastoffen, Salz, Fett und Zucker angereicherte Dosenvariante ist, besteht allgemein kein Zweifel.
Klar, es gibt Tage, Momente, Situationen, in denen es sich schlicht nicht vermeiden lässt, ein schnelleres Essen auf den Tisch zu bringen. Im letzten Schuljahr kam ich immer am Montag Abend gegen 21 h nach Hause, nachdem ich vorher erst einen vollen Schultag absolviert und dann noch zehn Privatschüler unterrichtet hatte. Da hatte ich schlicht und einfach keinen Nerv mehr, lange zu schnipseln, um mir ein ganz frisches Essen zuzubereiten. Also gab es da relativ häufig nur eine Dose mit Chili-Bohnen und ein wenig frisches Gemüse. Aber das war die Ausnahme.
Heute durfte ich luxuriös bis kurz nach sieben Uhr morgens ausschlafen, dann ging ich daran, in der Küche aufzuräumen, die Spülmaschine zu leeren, dann den Kindern ein Frühstück hinzustellen und dergleichen. Um ca. neun Uhr ging ich aufs Laufband, 14,34 Kilometer später wieder zurück in die Küche, meine Frau war schon am Backen, also gab es einiges zum Spülen. Dann zischten die anderen in die Kirche, nun bereitete ich das Mittagessen vor: Pfannkuchen.
Da ich allein war, machte ich mir den vorhin erwähnten Film auf dem iPad an, ließ ihn parallel zu meinen kulinarischen Vorbereitungen laufen. Und dann fiel im Film wieder der Satz mit den Lebensmitteln, die „näher an der Sonne“ sind. Ich ließ mich schnell inspirieren, da ich gerade am Vortag beim Einkaufen ein 4 kg-Netz Orangen mitgebracht hatte. Also beschloss ich, für die süße Variante der Pfannkuchen mit einer dieser „frischen“ Orangen zu arbeiten. Für uns Erwachsene ergab sich daraus folgendes Menü:
- Pfannkuchen mit eingebackenen Champignon-Stücken (wahlweise mit etwas Käse), dazu angebratene Zwiebeln und Kraut (abgelöscht mit Soja-Sauce, abgeschmeckt mit ein wenig Cayenne-Pfeffer und Kümmel).
- Pfannkuchen mit frischen Orangenschnitzen und etwas Ahornsirup.
Ohne mich selbst über den Klee loben zu wollen, so muss ich doch sagen, dass es außerordentlich deliziös war. Und viele Zutaten haben wir zwar nicht selbst erzeugt (Mehl, Milch, Eier), aber sie wurden alle ohne künstliche Zusatzstoffe verarbeitet. Und das hinterlässt ein gutes Gefühl.

Auch optisch kann ich mich nicht beschweren, oder ist da jemand anderer Meinung?
Du hast die frisch geknackten Erdnüsse im Kraut vergessen!
Dumm das! Stimmt, die waren ja auch nicht groß weiterverarbeitet worden. Aber lecker!
Köstlich.
Aaaaaaaahhhhh….mir läuft das Wasser im Mund zusammen!!!!! Well done, Solera 🙂
Auch wenn ich geneigt bin, ausschweifend zu differenzieren (passierte Tomaten!), mache ich es kurz. Jawoll und lecker!